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neuerdings dem Zugbegleitung-personal erneut einge- schärst und diele- daraus hingrwirsen worden, daß nicht erst auf Anrufen von Reifende« gegen lieber» schreitungen deS Verbots eingeschritten, virlmehr stets im Auge behalten werden fall, daß die Kenn- Zeichnung eine» Wagenabthril» afS Nichtraucher übtheilung als rin unbedingtes, von dem Dillen der darin Platz nehmenden Reisenden unabhängige» Verbot zu betrachten ist. ' . — Di« Frage, ob der Staat fürSchäden, die durch rin Versehen der Gerichtsvollzieherei entstanden sind, schadenersatzpflichtig ist, hat die Civilkammrr de» Landgericht» I München in einem Wechfrlprozrß, den rin Kaufmann gegen den FiSku» angestrengt hatte, im bejahenden Sinne beantwortet und den FiSku» verurtheilt, den Betrag von 5400 Mark an den Kläger zu bezahlen. Der Schaden war dem Kläger dadurch entstanden, daß die Wechsel durch rin Versehen der GerichtSvollzirherei statt in der Richtung gegen den Acceptanten gegen den Aussteller protestirt wurden, weshalb die Wechsel» klagen de» Kaufmann» s. Zt. abgewirsrn worden waren. —* Die Loose der VII. Sächs. Pferde» zucht-Lotterie (Ziehung am 10. Dezbr. d. I.) erfreuen sich diesmal wiederum einer kolosfalen Nachfrage und ist der Hauptgrund wohl allein nur darin zu suchen, daß die hierfür angekaustrn ostpreußischen Pferde aus durchgängig starkknochigen Gebrauchspferden, die zur Zucht geeignet sind, be stehen. Im Lause der vergangenen Woche sind dieselben durch den Kriegsminister, Exzellenz Edler von der Planitz als auch von der RemontirungS- Kommission besichtigt worden, und allseitigen Bei fall gefunden, sodaß feiten» der Kommission die Geneigtheit ausgesprochen wurde, etwaigen Ge winnern, welche keine Verwendung dafür haben, solche für die Remonte-DrpSls abzunehmen. Die weiteren zur Lotterie angekaustrn Industrie-Gegen stände haben durch die Reihe der Jahre daS Publikum überzeugt, daß nur durchaus praktische Gewinne zur Ausgabe gelangen, und so kann man wohl mit Recht behaupten, daß die obige Lotterie deS Dresdner RennvereinS sich steigender Sympathieen erfreut. An auswärtige Gewinner wird ohne Anrechnung der Verpackung der be treffende Gewinn übersandt. — Loose L 1 Mark, 11 Stück — 10 Mark solange der Vorrath reicht, durch daS Secretariat de» Dresdner Renn vereinS, Dresden, Biktoriastraße 26 , zu beziehen, oder in den allerorts durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben. *— Kaum ein Balkon, kaum ein blumen- geschmücktes Fenster, dem eine Fuchsie fehlte. Und obgleich eS schon so mannigfache Formen dieser herrlichen Pflanze giebt, sieht man doch alljährlich neue Züchtungen von immer hervor ragenderer Schönheit im Handel erscheinen. Da weiß nun der Liebhaber nicht immer Rath, welche Sorten er aus der Fülle de» neue« herauSsuchen soll. Deshalb empfiehlt der praktische Rathgeber in einem längeren Artikel eine ganze Reihe von Fuchsienneuheiten, die wegen ihrer Eigenschaften in allererster Linie zu häufiger Anzucht geeignet sind. Allen voran an Schönheit sind die neueren Sorten Llarino«, Oriuolius, Oortruä Osarsou, Koäerio Oku, k'iu-Zt Otto von ^VsrniAsroäv, Llolosvortk und OkilävM öoääsr zu stellen, die sich in der Nummer 45 dem Blicke in wohl gelungenen Abbildungen vorstellen. Wer Freude an schönen Fuchsien hat, versäume nicht, sich das den Artikel enthaltende Heft des praktischen Rath- geberS kommen zu lassen. Er kann es kostenfrei von der Geschäftsstelle in Frankfurt a. d. Oder beziehen. Kamenz, 10. November. Auch der Bezirk Kamenz des königlich sächsischen MilitärvercinS- bundeS hat eine Protestkundgebung gegen die den Theilnehmern an dem Feldzuge 1870/71 zugrfügten Verleumdungen deS englischen Kolonialministers Chamberlain erlassen. Zittau. (ZugSrevtsio n.) Einer un verhofften Revision von Seiten der sächsischen Zollbeamten wurde am vorigen Donnerstag Nach mittag auf dem hiesigen Bahnhof der von Reichen berg nach Löbau verkehrende Güterzug unter worfen. Die Revision, welche von dem Herrn Steuer »Inspektor Löffler geleitet wurde und im Beiseln des Herrn Bahnhof»»Inspektor» von USlar-Vleiche« stattsand, war insofern von Erfolg, al» verschiedene zollpflichtige Waaren, darunter 25 Pfund Mehl, eine schwere Gäk» u. s. w. ver steckt vorgefunden und kontreband gemacht werden konnten, weil sie im Zuge «ingepafcht worden waren. Sebnitz. Am Freitag, Abend» gegen 8 Uhr, ist in dem Neubau der Sebnitzer Papierfabrik, Filiale Kohlmühle, ein Stück Betondecke infolge Nachgrbrn» von eisernen Haken herabgestürzt und LGQL L«r sächsisch« Erzähler. Ges« » hat sechs italienische Arbeiter verletzt, von welchem nach Anlegung von Nothverbänden durch zwei telephonisch herbeigerufene Schandauer Aerztt fünf in da» Schandauer Krankenhaus und einer zu seiner im nahen Hoßdorf wohnenden Familie befördert worden ist. Drei davon sollen weniger verletzt sein und hoffen bald wieder in Arbeit gehen zu können. Bei Tage, wo viel mehr dort arbeiten, wäre da» Unglück viel größer geworden. O. Schandau, 12. Nov. Der Central-AuS- fchuß vom Gebirgsverein für die sächsische Schweiz erläßt soeben Einladungen au die Delegierten der einzelnen Sektionen zur Theilnahme an der nächsten Sonntag stattfindenden Delegierten-Bersammlung ergehen. Diese zweite diesjährige Delegierten- Bersammlung findet nächsten Sonntag im Hotel Kaiserhof zu Pirna statt und dürfte noch dadurch interessant werden, weil Beschlüsse betreff» der nächstes Jahr stattzufindenden 25jähr. Jubelfeier des GebirgSvereinS gefaßt werden müssen. — Während am Sonnabend und Sonntag unsere Berge und Felsengebilde link» und rechts deS Elb« thales mit einer frischen Schneelage bedeckt waren und da oben bis zu 3»/, ° Kälte herrschten, hat sich seit gestern die Witterung mehr zu srühjahrSähnlich ge staltet. Im Elbthal herrschte heute eine TageS- temperatur von -s- 7° R Der Elbstrom erfährt durch stattgesundene Regenwetter eine Wasser zunahme. Pirna, 11. Novbr. Ganze Ladungen ge schlachtete Schweine gehen seit einiger Zeit von Böhmen aus nach Sachsen rin. Trotz deS auf dem Fleische ruhenden Zolles und der Verbrauchs abgabe stellt sich das eingesührte Fleisch immer noch billiger als daS einheimische. Dresden, 11. Novbr. Der Frauen-Atten- täter der Dresdener Haide ist jetzt ermittelt. Der Fabrikschmied Albin Gustav Mißbach, zuletzt in Dresden, Sebnitzerstraße, wohnhaft gewesen, wurde als die Person rckognoSzirt, welche die Ueberfälle an mehreren Frauen im Langebrücker Revier ver übt hat. Mißbach ist geisteskrank und kann für seine Thaten nicht zur Verantwortung gezogen werden. Dresden. Ein unglaubliches Borkommniß passtrte am Montag Abend am Thore der Kaserne des 177. Infanterie-Regiments. Dort stand ein Einjährig-Freiwilliger aus Posten. Plötzlich wurde derselbe von zwei Subjekten rücklings überfallen und derartig zugerichtet, daß, als auf sein Geschrei Hilfe herbeikam, er bereits bewußtlos dalag und dem Lazareth zugesührt werden mußte. Die Strolche haben zuerst versucht, dem Posten daS Gewehr zu entreißen, und als ihnen diese» nicht gelang, demselben daS Seitengewehr entrissen und ihm damit einen Schlag über den Kops versetzt, der durch den Helm hindurch eine bedeutende Kopfwunde verursacht hat. Ob ein Racheakt vor liegt dürste die eingeleitete Untersuchung ergeben. DaS Dienstmädchen, daS sich in selbstmörderi scher Absicht am Sonnabend in Dresden mit Petroleum, übergossen und angezündet hat, ist Tag« darauf im Krankenhaus gestorben. Schönfeld. Auf die wiederholten Gesuche der hiesigen Gemeinden um Beschleunigung deS Bahnbaues Bühlau—DürrröhrSdorf thrilte daS königliche Finanzministerium mit, daß die speziellen Vorarbeiten für die Erbauung dieser Eisenbahn voraussichtlich am 1. April nächsten Jahres in Angriff genommen werden können. Meißen, 9. Nov. Ein Giftmordversuch, der glücklicherweise durch die Vorsicht des Opfert vereitelt wurde und über den bisher tiefste» Schweigen beobachtet worden ist, hat nunmehr, wie das hiesige „Tageblatt" mittheilt, den Weg in die Oeffentlichkeit gefunden. Bor einiger Zeit erschien in der Wohnung seiner Tante, einer allein stehenden Wittwe, der Neffe derselben, ein junger Mann, welcher durch seinen lockeren Lebenswandel in mißliche Verhältnisse gerathen ist, und bat um eine Tasse Kaffee. Die Tante kochte auch frischen Kaffee und stellte ihn dem Verwandten vor. Doch dieser stand wieder auf und verließ da» Zimmer mit dem Bemerken, die Tante möge nur immer trinken, er werde gleich wiedrrkommen. Nun setzte sich die Frau allein an den Tisch, um den Kaffee zu sich zu nehmen. Beim Eingießen drSselven machte sich aber ein rigrnthümlicher bitterer Geruch bemerkbar, der sie vom Trinken abhielt. Sie nahm die Kaffeekanne und ging damit zur Stubennachbarin. Da diese auch nicht recht traute und auch wohl beiden Argwohn gegen den jungen Mann aufstieg, so wurde da» Getränk einem Sachverständigen zur Untersuchung gegeben. Hierbei stellte e» sich heraus, daß sich auf dem Boden der Kaffeekanne eine ziemliche Menge Cyankalium befand, daß nur der Neffe in einem geeigneten Augenblick hineingethan haben konnte. Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. > Seußlitz b. Großenhain, 10. Novbr. Die dieser Tage auf dem Revier de» Herrn Ritter gutsbesitzer» Or. Harck abgehaltene Jagd, an der auch Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich August theilnahm, hatte ein sehr gute« Ergebniß. E» wurden zur Strecke gebracht: 12 Rehe (darunter ein weiße»), 232 Hasen, einige Fasane und rin Fuch», den Prinz Friedrich August erlegte. Dübeln, 12. Novbr. Der hiesige Fabrik- arbeiter Schnee wurde gestern Abend V,8 Uhr, al» er in dem Dorfe Masten, unweit de» hiesigen Bahnhöfe», auf. der Eisenbahnstrecke lief und dem nach Chemnitz abfahrenden Personenzuge au»- weichen wollte, von dem von Chemnitz ein getroffenen Schnellzuge erfaßt und auf der Stelle getödtet. Lri»nig. Der Stadtrath hat beschlossen, im Jahre 1902 ein HeimathSsest in Leisnig zu veranstalten. Grimma. 12. November. Die Geld-Samm lung für die Retter Thiele'» ist nunmehr geschloffen worden. Sie ergab inSgesammt den ansehnlichen Betrag von 2758 Mk. 54 Pfg. Leipzig, 10. Nov. Die an hies. Universität seit 5 Jahren erscheinende „Deutsche Hochschul zeitung" ist vom Universitätsrichter au» der Universität verwiesen worden. Das Blatt ergoß sich in einem unmanierlichen Artikel über mehrere Professoren der Universität und sagte z. B. über den hochangesehenen Geheimen Rath Professor vr. Sohm, daß er in seinen politischen Ansichten mehr und mehr verflache. Die Hörer Sohm's veranlaßten hierauf durch Sammeln von Unterschriften den Ausweis der Zeitung. Leipzig. Au» dem Stammvermögen der Stadt Leipzig wurden im vergangenen Jahre 1,677,217 Mk. für den Ankauf von Grundstücken verausgabt, vavon 769,328 Mk. kür den Ankauf von unbebautem Areal oder ländlichen Grund stücken, sowie 907,889 Mk. für den Ankauf von HauSgrundstücken. Dagegen vereinnahmte die Stadtvermögrnskaffe für den Verkauf von Grund stücken (lediglich unbebautes Areal) 2,104,500 Mk. Hiervon entfiel der Hauptbetrag, nämlich 1,446,185 Mark, auf Verkäufe io der Petzscher Mark. Leipzig. Ein Zeichen der Zeit! Der Bazar Lewin, hier, kündigte zur TeschäftSeröffnung am 1. November an: Jeder Käufer erhält beim Ein kauf von 1 Mark an, 1 Paar Handschuhe oder 1 Paar Strümpfe oder 1 Paar Socken grati». Burgstädt, 11. November. In der ver gangenen Nacht brannte die Scheerer'jche Pappen fabrik in Göritzhain bei Cossen nieder. Das Feuer fand reiche Nahrung, es sollen u. A. 70,000 Centn» Stroh in der Fabrik gelagert haben. Freiberg, 10. November. Heute tagte in unseren Mauern die LanveSversammlung sächsischer Zahnkünstler. Zahlreiche Besucher aus allen Theilen unsere» Vaterlandes waren herbeigeeilt, um au» der großen Zahl fesselnder FachvortrLge, welche ein Bild de» hohen Aufschwunges dieser Kunst gaben, neue Anregungen zum Wohle der zahnleidendeo Menschheit zu schöpfen. Ein be geistert aufgenommenes Hoch aus unser erhabene» Herrscherhaus bildete den harmonischen Abschluß diese» alle Theilnehmer hochbesriedigenden Tage». Für die zu Pfingsten 1902 in Chemnitz tagende deutsche Lrhrerversammlung sind al» Hauptvorträge vorläufig festgesetzt worden: „Kunst in der Schule" und „Einfluß der Volks bildung auf die VolkSstttlichkeit." Crimmitschau, 10. November. Um etwaige Arbeitslose in diesem Winter zu beschäftigen, hat der Rath beschlossen, die August Bürde-Straße schon in diesem Winter abtreiben zu lassen; auch mit Steineschlagen soll Arbeitsgelegenheit geboten werden. Cainsdorf, 12. November. In der Königin Marienhütte wird infolge der Betriebseinstellung de» Hochofen», welche in 14 Tagen erfolgen wird, etwa 120 Arbeitern gekündigt werden. Um indeß möglichst wenig LandeSanaehörige bei den jetzt allgemein bestehenden ungünstigen ArbeltSverhält« nisten außer Brot zu fetzen, haben auch andere BrtrirbSabtheilungen den Ausländern gekündigt und werden an deren Stelle heimische Hochofen arbeiter einstellen. Aue, 11. November. Da» Stadtverordneten« kollegium hat die Aufnahme eine» Handdarlehea» von 200,000 Mark beim Landwtrthschaftlicheu Creditverein genehmigt; dasselbe ist bestimmt zur Bezahlung verschiedener Gemrindebauten und zu GrundstückSaakäusen. Für den hier zu erbauenden Schlacht- und Biehhof hat da» Stadtbauamt die Skizzen angefertigt. Aue. In der Holzstoff, und Papierfabrik Rirderschlema wurde am vorigen Sonntag 15 Werksührern und Arbeitern, die fett 25 bezw- 27 Jahre« tn dem Etablissement thätig find, durch