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I»4 Ler sSchsifch» «rzichlrr. Got» ». 1V«t. 'Der That verdächtig find zwei Minner in etwa» abgetragener Kleidung. — Aus einem militärischen Uebung»- morsche durch da» schlesische Gebirge befindet sich gegenwärtig unter Führung de» Major» Hartmann von der Schießschuleo-PrüfungS. Kommission in Spandau ein au» Kürassieren, Husaren, Artillerie, Jägern und Train bestehende» Kommando in Stärke von 170 Mann mit 120 Pferden. Da» Kommando führt mehrere Feld geschütze, Haubitzen, Maschinengewehre, ein große» Geschütz von 7S00 Kilogramm Schwere, sowie verschiedene Munition-Wagen und andere» Fuhrwerk mit sich. Bei dem UebungSmarsche handelt r» sich in der Hauptsache um einen neuen Bespannungs versuch und zwar werden dabei Percheron» ver wandt. Da» Kommando ist am Freitag in Friedland eingetroffen, wo sich inzwischen mehrere Offiziere vom Großen Teneralstabe der Armee rin- gesunden hatten. — (Ein teuflisches Weib.) In Thale wurde eine Frauensperson verhaftet, die ihr Kind lebendig auf einem Roggenfelde vergraben hatte. Al» die Person an die Leiche ve» Kinde» geführt wurde, gestand sie, vor mehreren Jahren auf die selbe Weise Zwillinge umgebracht zu haben. — (Vermischte Nachrichten.) Der 70jährige Schulze in Rothenburg bei Görlitz durchschnitt seiner Ehefrau die Kehle und tödtete sich dann selbst. — In Wiesbaden wollte sich wegen Geldverlusten der Notar Wesener vergiften. Er wurde in da» Krankenhau» gebracht. In einem Anfalle von Tobsucht sprang er au» dem Fenster und brach die Beine. — Au» Hildesheim erhält die „Franks. Ztg." die noch der Bestätigung bedürfende Meldung, daß sich in Lehrte der Generalmajor v. Sanden erschossen hat. — Das wichtigste Nahrungsmittel ist, wenn man nach den Angaben der Statistik geht, nicht das Brot, auch nicht etwa der Mais oder die Kartoffel, sondern der Reis. Von Rei» lebt nämlich die größere Hälfte der ganzen Erdbevölkerung. Diese erstaunlich klingende Thatsache wird daraus verständlich, daß in den beiden dichtestbevölkerten Ländern der Erde, in China und in Indien, der Reis fast die aus schließliche Volksnahrung bildet. —In der Wiener Landes - Irrenanstalt ist der Wiener Maler, Emanuel Kratky, 69 Jahre alt, gestorben. Er war im April 1852 im Alter von 20 Jahren in die Irrenanstalt gebracht worden und dort ist er nahezu 50 Jahre, bi» zu seinem Tode, geblieben. Er hatte auch in der Anstalt zahlreiche, ober unver ständliche Bilder gemalt, die wiederholt ausgestellt (!) wurden. — Beim Umschütten des Hafers fanden dieser Tage die Knechte des kürzlich verstorbenen Guts besitzers Tille in Oechlitz bei Merseburg mehrere Guanosäcke, in die gegen 15,000 Mk. versteckt waren. — Bei dem Brande eines TuchmagazinS in Roubaix wurden durch den Einsturz des Daches zwei Feuerwehrleute getödtet und viele Personen verwundet. — Ein Telegramm deS „Daily Expreß" meldet aus New-Jork: In Beaumont (Texas) ist eine neue Petroleumquelle hervorge brochen, bie täglich 200,000 Faß Petroleum liefert. Dies übersteigt den gesammten Ertrag Amerikas außerhalb der Textfelder. — In Balltown im Staate Louisiana ist der Neger Bell Morris von einem Bolkshaufen lebendig am Pfahl verbrannt worden, weil er eine Frau Ball in ihrem Laden niedergeschlagen und beraubt hatte. — Teplitz, 11. Novbr. Der Sohn de» Thurmseilkünstlers Strohschneider ist gestern bei einer Produktion vom Seil gestürzt und schwer verletzt. — Wien, 11. Novbr. In einem hiesigen Gasthose wurde der Rechtsanwalt Robert Hahn, der Anfang dieses Monats nach Unterschlagung einer größeren Summe aus Nürnberg flüchtig geworden war, verhaftet. Bei seiner Verhaftung wollte sich Hahn aus einem Fenster stürzen, er wurde jedoch von den Polizeibeamten daran ge hindert. Hahn wird in den nächsten Tagen nach Nürnberg übrrgeführt werden. — 20,000 Schulbücher weggeworfen werden jetzt in Wien. Und warum? Weil der betreffende katholische Geistliche und Religionsprofessor Josef Mach, der für die Wiener Schulen ein von dem Ministerium für zulässig erklärte» und von den „hochwürdigen Ordinalen" für gut befundenes KirchengrschichtSlehrbuch verfaßt hat, zur altkatho lischen Kirche übergetretrn ist. Diese Menge von 20,000 bereit» gedruckten Büchern, die mit keinem Worte gegen die katholische Lehre verstößt, ist nun auf einmal — unbrauchbar geworden. — (Wieviel kostet ein Soldat?) Im norwegischen Storthing hat bet der Budget- berathung der Abgeordnete Brandt auSgerrchnet, iwß Norwegen da» theuerste Militärbudget habe. Mach Brandt kostet jeder norwegische Soldat jährlich 247 Mk., dann folgen Oesterreich-Ungarn mit 244, Deutschland mit 236, Frankreich mit 196, Rußland mit 185, Italien mit 166 Mart. — In Lyon wurden 13 Eisenbahn-Unter- beamte wegen Diebstahls von Gepäckstücken von großem Werthe verhaftet. — Konstantinopel, 11. Nov. Dir Erdstöße in der Stadt Erzerum dauern fort. Sämmtliche Einwohner, auch die Mitglieder der fremden Con- sulate, lagern unter Zelten. Abgesehen von be deutenden materiellen Schäden, sind auch mehrere Opfer an Menschenleben zu beklagen. — (Falschmünzer.) Wie au» Petersburg gemeldet wird, entdeckte die Polizei in Nowo Jwanowko im Hause eine» reichen Bauern eine große Falschmünzerei. 3 Personen wurden bei der Arbeit überrascht. Man fand mehrere Körbe mit falschen Gold- und Silbermünzen, die im Auftrage von Großkaufleuten hergestellt worden waren. — Wie au» London gemeldet wird, ist der mit 1500 Tons Erz von Spanien kommende Dampfer „Trevilley" sammt 20 Mann Besatzung untergegangen. — Malta, 11. Nov. An Bord des Kriegs schiffe» „Royal Sovereign", welche» auf der Reise von Platia (?) nach Malta begriffen war, fand eine Explosion statt, wodurch rin Offizier und 3 Mann getödtet und 19 verwundet wurden. Die Explosion wird einer vorzeitigen Entzündung der Kartusche in einem sechSzölligen Geschützzugeschrieben, welche erfolgte, bevor das Berschlußstück geschlossen worden war. Man glaubt, die Entzündung sei verursacht durch ein Stück glimmender Kartusche, welches nach Abfeuern des letzten Schüsse» in der Kanone zurückgeblieben war. — Weil sie sich in unentwirrbaren finanziellen Schwierigkeiten befand und kein Geld finden konnte, um überaus drückende Hypotheken abzuzahlen, hat — wie mitgetheilt — Fräulein Jaylor daS Wagestück unternommen, in einem Fasse über die Niagarafälle hinabzutreiben. Der Ertrag, den sie erzielt, überhebt sie jeder Noch, und zudem hat sie von zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften Angebote erhalten, über ihre Erfahrungen u. s. w. zu berichten. Selbstverständlich fehlt e» auch nicht an HeirathSanträgen. Sie ist ja jetzt eine vorzügliche Partie. An erster Stelle in der Liste soll ein Professor der Physik stehen. — (RockefellerS Einkommen.) AuS New-Jork wird berichtet. Die Dividende der „Standard Oil Company" für daS Jahr 1901 beträgt 48 Prozent. Rockeseller, der 40 Prozent der Aktien besitzt, wird infolgedessen gegen 80 Mill. Mk. al» diesjährige Dividende einstreichen. Theater. * Eine eigenartige Zugkraft übte die am DienStag angesetzte Vorstellung im mechanischen Theater auS. Der Saal war bald voll besetzt, und Biele konnten keinen Platz mehr finden, sodaß sich Herr Stopp genöthigt sieht, das Vogelschießen noch einmal zu wiederholen. Vorher kommt rin beliebtes Lustspiel zur Ausführung. Darum ver säume Niemand, sich Donnerstag Abend das Vogelschießen noch einmal anzusehrn. Dom Büchertisch. — Bei Neubearbeitung de» im Vorjahre vom Kaiserlichen Gesundhritsamte in Berlin erstmalig hrrauSgrgebenen und in Oswald Seehagen» Ver lag erschienenen Werkes „Deutschland» Heilquellen und Bäder" ist auch die Aufnahme der Luft kurorte beabsichtigt, sofern dieselben bestimmten Anforderungen und Voraussetzungen entsprechen. Die Erörterung hierüber ist im deutschen Reiche in die Wege geleitet. Für da» Königreich Sachsen hat da» Kaiserliche Gesundheitsamt den langjährigen zweiten Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Bäderverbandes, Herrn Oberbürgermeister am Ende in Dresden mit den Vorarbeiten betraut. Aus der Geschäftswelt. Nach ärztlichem Urtheil ist für die Kinder rin vorzügliches und wohlschmeckendes Getränk Kathreiner'» Malzkaffee mit Milch gekocht. Diese Mischung ist der Entwicklung de« jungen Körpers außerordentlich zuträglich, da sie unter Zuführung aufnahmefähiger Nährstoffe auch die Darmthätig- keit regelt. Wegen dieser vorzüglichen Eigenschaften ist Kathreiner'« Malzkaffee in tausenden von Familien, wo Kinder sind, ferner in vielen An- stalten und Spitälern ständig im Gebrauch. Daher sollte keine sorgsame Mutter es unterlassen, auch für ihre Kinder Kathreiner'S Malzkaffre zu ver wenden. Erprobte Rezepte. Kalbsbraten» Valat. Kochdauer 1 Stunde. 6 Personen. Der Rest eine» Kalbsbratens wird von allen braun angebratenen Stücken und Sehnen befreit und in feine längliche Streifen geschnitten. Dann schneidet man dieselbe Menge rohen Schinkens ebenso und vermischt beide Thelle. AuS 5 bis 6 rohen Eigelb, Salz und feinem Olivenöl bereitet mau eine Mayonnaise, verrührt dieselbe mit V, Liter saurem Rahm und würzt sie mit einem Eßlöffel Kräuteressig» einem knappen Therlöffel Maggi- Würze, einem Threlöffel Curry-Pulver, Kapern und Salz. In dieser Sauce schwenkt man die Fleischstückchen gehörig um und richtet den Salat mit hartgekochten Eiern verziert an. (Ein bei Herren sehr beliebtes Frühstück.) Ll. v. L. 8M, KI0U8S 1^4,35 Seide" in schwarz, weiß und farbig von 95 Pfg. bis Mk. I8.bs p. Met. Absolut kein Zoll zu zahlen! da die portofreie Zusendung der Stoffe durch meine Seidensabrik auf deutschem Grenzgebiet erfolgt. — Nur echt, wenn direkt von mir bezogen! Muster umgehend. Seidenfabrikant (K. n. K. Hoslief.), Lttvtol». Voraussichtliche Witterung Donnerstag, L4 November Vorherrschend wolkiges bis trübes, ziemlich mildes und stark windiges Wetter mit Regen. Freitag, IS. November Abwechselnd heiter, wolkig und kälter mit zeitweisen Niederschlägen (theilweise in Schnee übergehend) bei starken Winden. Schlachtvieh-Preise auf dem Biehhofe zu Dresden am 11. November 1991 nach amtlicher Feststellung. Bezeichnung. Ochsen 1) a. Bollfleischige, auSgemästet« höchsten SchlachtwertheS bi» zu S Jahren 263 auSgemästet«, — älter« auSgemästete 202 Bullrn 1S8 Kälber 343 Schaf« 1269 Schwein« 1899 2) Fleischige 3) Erring entwickelte, sowi« Saurn . 52- 53 53— 54 49-51 47-48 36—38 36-40 31-34 28- 36 26-27 33—35 29- 31 Kalben und Kühe 26- 28 24-25 20-23 34—37 29-32 27- 28 45-48 42-45 39 -41 32—34 39-31 27-29 65- 69 66- 79 60-63 56-58 53—55 62—64 59-61 Thier- gattung Auf trieb Stück zusammen » 4926 Geschäftsgang: >en tm Alter 54-57 59—52 44—48 69-63 56-58 52— 55 67- 69 64—66 69-62 68- 6» 63-67 69- 62 53— 55 65 -66 66—67 62—63 69-61 Maiktpreis für 59 kg Lebend- s Schlacht- Gewicht. Mk. I Mk. „ , . . . Bet Ochsen, «alben und Kühen, Bullen und Schafen mittel, bei Kälbern und Schweinen langsam, Außerdem standen aus dem Schlachthofe 75 Stück geschlachtete, au« Oesterreich eingeführt- »akonyerschweine zum «erkauf, welche mit «6—67 Mk. pro Centner gehandelt wurden. 3) Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere . . . . 4) Gering genährte jeden Alter» 1) Bollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten SchlachtwertheS . 2> Bollfl., auSgemäst. Kühe höchsten SchlachtwertheS bi» zu 7 Jahren 3> Aeltere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kähe und Kalben 4) Mäßig genährte Kühe und Kalben 5) Gering genährte Kühr und Kalben 1> Bollfleischige höchsten SchlachtwertheS . 2> Mäßig genährte jüngere und gut genährt« ältere 3) Gering genährte 1) Feinste Mast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 2) Mittlere Mast- und gute Saugkälber . 3) Geringe Saugkälber 1> Mastlämmrr 2) Jüngere Masthammel 3> Aeltere Masthammel 4> Mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschase) 1) ». Bollfleischige der feineren Raff« und den» Kreuzung bi» zu 1'/« Jahren b. Fettfchwrtnr