Volltext Seite (XML)
standen. Diesem tiesrmpfuadrnen Mangel Hilst nunmehr eine unter dem S. April ds». Jh». durch Se. Majestät den Kaiser genehmigte Verordnung über die Ehrengerichte der Sanitätsoffiziere im preußischen Heere ab. die am 1. Juni dsS. JHS. in Kraft tritt und deren Einführung auch bei den anderen Kontingenten des deutschen Heeres durch die Kontingentsherren Genehmigung finden wird. Der evang.-luth. „Gottes kästen* im König reich Sachsen veröffentlicht soeben seinen Jahres bericht. Nach demselben betrugen die Einnahmen im vorigen Jahre 33,028 Mk.. d. h. ein Drittel aller „Gotteskasten* Deutschland-, welche 99,427 Mk. erbrachten. Zahlreiche Gemeinden konnten außer in Sachsen und Preußen auch in Böhmen, Steiermark, Ungarn und der Schweiz, ja selbst in Chile und Nordamerika unterstützt werden. f— Marktbericht über den Forellenhandel im Königreiche Sachsen für die Monate März und April 1901. Der Geschäftsgang war äußerst flott und konnte besonder- im März nicht immer allen Aufträgen entsprochen werden, da der lang anhaltende Winter dos Abfischen der Teiche nicht ermöglichte. Nach Austhauen des Eises zeigten sich vielfach durch den strengen Winter verursachte starke Verluste. Man zahlte für den Centner frei lebend Bahnhof oder Hälter des Fischhändlers 350—360 Mark für Portionsforellen, 200—250 Mark für große Fische. Im Mai ist Fallen de» Preises auf 300 Mark für Portionsfische zu erwarten. Putz kau. Die zweite Bezirksvorturnerstunde findet am 19. Mai, Nachmittags 2 Uhr, hierselbst statt. Turnordnung: 1. Ordnungsübungen. 2. Freiübungen. 3. Stabübungen. Vorturner Putzkau. 4. Riegenturnen. 1. Riege: Hochreck, II. St>, Wilthen; Ringe, II. St., Putzkau. 2. Riege: Barren, II. St., Putzkau; Pferd, III. St., Wilthen. 3. Riege: Pserd, II. St., Putzkau; Hoch- und Weitsprung Wilthen. 4. Riege: Ringe, I. St., Wilthen; Reck II. St., Putzkau. Nach dem Turnen Berathung. 1. Feststellung der An wesenheitsliste. 2. Besprechung über das statt gefundene Turnen. 3. Allgemeines. Beurtheiler haben zu stellen Obrrneukirch, Steinigtwolmsdorf, WehrSdorf und Ringenhain. *«* Demitz-Thumitz, 6. Mai. Gestern veranstaltete der über 30 Mitglieder zählende Stenographenverein (Gabelsberger Schule) zum Schluß seines ersten Jahres ein Festessen in Fillingers erweitertem und erneuerten Bereinslokal, wozu sich über 20 Herren eingesunden hatten, dabei der Gründer Herr Oberlehrer Vogt-Bautzen. Herr Vorstand Mütze begrüßte denselben und die Mit glieder und Herr Vogt hielt einen begeisterten Vortrag, in dem er die Bortheile der Steno graphie ins rechte Licht stellte, die immer größere Ausbreitung freudig begrüßte und manches bot, was ihm Dank und Anerkennung einbrachte. Die vom Vorstand besorgten Tasellieder, verschiedene Vorlesungen von Gedichten, Vorführungen von stenogr. Seltenheiten und anderen Ueberraschungen, viele Toaste rc. boten gute Unterhaltung. Gewiß ist Niemand unbefriedigt davongegangen, da auch Speisen und Getränke gut waren. Der Verein hat 4 Versammlungen und 40 UebungSstunden abgehalten. Großharthau. Herrn Bahnwärter Mirtschink hierselbst ist für langjährige treue Dienste von Sr. Maj. dem König da» Allgemeine Ehrenzeichen verliehen und von Sr. Excellenz dem Herrn Generaldirektor persönlich überreicht worden. — Dem Stationsverwalter erster Klasse, Herrn Weber hierselbst, hat der Herzog von An halt die goldene Medaille des herzoglichen HauS- ordenS Albrechts des Bären verliehen. Großröhrsdorf. Im Kreise ihrer Kinder und Enkel beging am Sonntag das Bandweber Karl Friedrich Nitzsche'schr Ehepaar, wohnhaft im Nirderdorfe, das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Löbau, 5. Mai. Die Oberlausitz besitzt besondere kirchliche Rechte; u. A. verfügen die Stadträthe der Bierftädte Bautzen, Zittau, Kamenz und Löbau über kircheninspektionelle Befugnisse für äußere Kirchenangelegenhritrn U. s. w. Gegen diese Vorrechte richteten sich vom Pastor smsr. vr. Katzrr hier verfaßte und der im Vorjahre in Chemnitz stattgefundenrn kirchlichen Konferenz vor- ' gelegte „Thesen*, welche anstreben, das evangelisch lutherische Kirchenwesen der Oberlausitz dem erbländischen vollständig einzuordnen. Die Stadt räthe der genannten Städte machen gegen diesen Vorstoß in einer Druckschrift energisch Front und fordern die Provinzialstände auf, in diesem Kampfe um verbriefte Rechte sie zu unterstützen. Aus der Lausitz. Dem WirthschaftS- Jnsvrktor der agrikulturchrmischen Versuchsstation . zu Pommritz, Herrn Weißflog, wurde das Ritter kreuz des AlbrechtSordrnS verliehen. Auch wurden > zwei andere Söhne der Lausitz bez. der Bautznrr KrriShauptmannschaft durch den Titel Professor I ausgezeichnet, nämlich die Herren: Gymnasial- Oberlehrer vr. Mucke au» Großhähnchen bei Bischofswerda, in Freiberg, und vr. Steglich aus Großdrebnitz bei Bischofswerda, Vorstand der pflanzlichen Versuchsstation zu Dresden. Dieselbe Auszeichnung wurde auch dem Seminaroberlehrrr Müller in Löbau zu Thril. — Bei der Rückfahrt der Kleinwelkaer Feuerwehr vom Brande zu Radibor, wo die Scheune der Gastwirthschast und die Gebäude eine- NahrungSbefitzer» abbranntrn, konnte ein große» Unglück geschehen. Da sich der Deichselnagel gelöst hatte und die Waage abfiel, so liefen die Pferde mit der Deichsel davon, nach dem der Führer von der Spritze herabgeschleudert worden war. Die Spritze rollte weiter und mit den 5 darauf befindlichen Personen der Spritzrnmannschaft einen drei Meter hohen Damm hinab und fiel um. Sämmtliche 5 Mann kamen ohne größeren Schoden davon, selbst derjenige, welcher unter die Spritze zu liegen gekommen war. Neustadt, 6. Mai. Der gestern von Niedrrneukirch 6*/. Uhr Vormittags abgehende Prrsonenzug konnte wegen defekter ZugSmaschine nicht abgrlassrn werden. Es wurde von Schandau eine Hilfsmaschine requirirt, welche den betr. Zug später von Niedrrneukirch nach Schandau be förderte. Laufa bei Radeberg, 5. Mai. Bor Kurzem hatte der Sohn eines hiesigen Einwohners das Unglück, beim Reifentreiben zu stürzen und sich dabei den Stock in das Auge zu stoßen. Er starb am nächsten Tage an den Folgen dieser Wunde und einer Gehirnerschütterung, die er sich außerdem zugezogen hatte. Dresden, 6. Mai. Hier starb am Sonn abend der Probst der russischen Gesandtschafts kirche Michael Nikanorowitsch Annenkoff. Er war Ritter russischer, sächsischer und serbischer Orden. — Mit den Gemeinden Naußlitz und Uebigau ist am Sonnabend über die Einver leibung in den Stadtbezirk Dresden eine Verein barung getroffen worden. Als Termin der Ein verleibung ist der 1. Juli 1902 in Aussicht genommen. Dresden, 7. Mai. (Evang. - luther. LandeS-Synode.) Die Synode nahm in ihrer heutigen 9. öffentlichen Sitzung den Antrag der Herren Synodalen v. Heinrici und Genossen, den Unterricht in den altklassischen Sprachen auf den Gymnasien in der bisherigen Weise zu belassen, an. Angenommen wurde ferner der nachstehende von den Herren Synodalen v. Pank und Genossen gestellte Antrag: „Hohe Synode wolle das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium um Erlaß einer Verordnung ersuchen, in welcher zwar betont wird, daß das Begraben der Tobten als eine zu bewahrende ehrwürdige christliche Sitte hoch und heilig zu halten sei, durch welche aber den Geistlichen — falls ihnen nicht Bedenken beigehen — gestartet wird, vor der Ueberführung der Leiche eines Verstorbenen zur Verbrennung den Hinterbliebenen im Trauerhause oder in einer kirchlichen ParentationShalle seelsorgerliche Tröstung durch Gottes Wort, Gebet und Rede derart dar zubieten, daß ihr Mitwirken bei der Trauerfeier sich nicht als Billigung der Verbrennung dar stellt.* Auch der Antrag des Herrn Synodalen Pfarrer Kcöber-Leipzig: Die Synode wolle er klären: „Gegenüber dem sogenannten „Toleranz*- Antrag des CrntrumS und den wachsenden An sprüchen römisch-katholischer Kreise auch in Sachsen spricht die Landessynode die vertrauensvolle und zuversichtliche Erwartung aus, daß die Königliche Staatsregierung allen Versuchen, die aus der Reformation erwachsene Kirchenhoheit der Einzel staaten durch die Reichsgesetzgebung zu schmälern oder zu beseitigen, mit allem Nachdruck entgegen treten und in einmüthigrm Zusammenwirken mit den Ständen des Lande« die bestehende gerechte und durch nunmehr 25 Jahre bewährte Ordnung des Verhältnisses von Staat und Konfessionen in Sachsen nach ihrem vollen Umfang aufrecht er halten werde*, fand Annahme. Dresden, 7. Mai. Die gestern zu Ende ge gangene 26. Dresdner Pserde-AuSstellung war an allen Tagen von der Witterung sehr begünstigt, und somit wird der Abschluß für alle Theile ein befriedigender fein. Gestern waren die Vor führungen wiederum recht interessant. ES wohnten diesen bei die Herren Staatsminister von Mrtzsch und Edler v. d. Planitz, der kommandierende General des XII. Armeekorps Generalleutnant Frhr. v. Hausen, der Seneraladjutant Sr. Maje stät de» König» Generalleutnant v. Broizrm, Generalleutnant z. D. Frhr. v. Hönning O'Carroll, Remonte-Jnspekteur, der Oberstallmeister General- I major v. Haugk, der Stadtkommandant General major v. Stralenheim rc. Dresden, 7. Mai. Bei der Lotterie der Pserde-AuSstellung wurden heute folgende Haupt gewinne gezogen: Nr. 12,153 Gew.-Nr. 1 eine elegannte vierspännige Equipage, Nr. 7243 Gew.-Nr. 2 eine elegante zweispännige Equipage, Nr. 23,519 Gew.-Nr. 3 rin eleganter Einspänner, Nr. 32,324 Gew.-Nr. 4 ein zweispänniger Ernte wagen- — Pferde erhielten folgende Nummer»: 2587, 5110, 6416, 6565, 8165, 10,847, 11,393, 16,670, 21,455, 22 442, 23,142, 24,386, 25,992, 28,647, 29,396, 31,953, 33,537, 35,478, 35,604, 36,303, 36,374, 38,700, 39,520, 40,514, 44,341, 45,788, 47,846, 48,111, 49,574, 49,961. Dresden. Nach telegraphischer Mitthrilung der rumänischen Staatsbahnen ist wegen der in Konstantinopel auSgebrochenen Pest der Personen verkehr und Güterverkehr zwischen Konstanza und Konstantinopel gänzlich eingestellt worden. Eisen bahnseitig ausgenommene oder rollende Güter werden aufgehalten und den Versendern zur Ver fügung gestellt. Die Orient- und Ostende-Expreß züge verkehren von jetzt ab nur noch bis beziehungs weise von Bukarest. Die „Deutsche Wacht* in Dresden dürfte per 1. Juli ihre von der letzten Aktionär-General- Versammlung des Unternehmens beschlossene Neu organisation erfahre». Direktor Zimmermann scheidet aus dem Dirrktorialposten. Der Chef redakteur Berthold übernimmt die „Wacht* für ein neugebildetes Konsortium. Lo schwitz, 6. Mai. Heute Nachm. wurde bet prächtigem Wetter und in Anwesenheit des Prinzen Friedrich August mit seinen beiden ältesten Söhnen, vieler Vertreter der Königlichen, städtischen und Ge meindebehörden und eines nach Tausenden zählen den Publikums die erste deutsche Schwebebahn zwischen Loschwitz und Rochwitz feierlich geweiht und eröffnet. Loschwitz, 7. Mai. Wie die Aktiengesellschaft „Elektra* mittheilt, konnte die Bergschwebebahn Loschwitz—Rochwitzer Höhe wegen des Eintretens unerwarteter Zufälligkeiten heute dem öffentlichen Verkehr nicht übergeben werden. Der Tag der Eröffnung wird in Bälde bekannt gegeben. Borna, 6. Mai. Beim Tiefpflügen sand der Gutsbesitzer Emil Barth in Eula eine Bombe. Sie stammt vermuthlich aus dem Be freiungskriege von 1813. Die Kugel wiegt 7 Pfund und ist noch mit Pulver gefüllt. Der Durchmesser des Geschosses beträgt 15 Centimeter, während der Mantel der Kugel 2^/, Centimeter stark ist. Leipzig, 5. Mai. Zur endgiltigen Beilegung des Konflikts der Leipziger Ortskrankenkasse mit ihren Aerzten waren in letzter Zeit unter dem Vorsitz des KreiShauptmannS vr. v. Ehrenstein Verhandlungen gepflogen worden, an denen Mit glieder der ärztlichen Bezirksvereine und Kassrn- vorstandSmitglieder in gleicher Zahl, sowie der Direktor der Ortskrankenkasse betheiligt waren. Sie haben zur Aufstellung eine- zwischen Kasse und Kassenärzten über Errichtung einer Vertrauens kommission und eines Schiedsgerichts abzuschließen- den Vertrags geführt, der in einer gestern abge haltenen von 154 Kassenärzten besuchten Versammlung nach längerer Debatte einstimmig angenommen wurde. Damit sind die peinlichen Differenzen auS der Welt geschafft, die nicht hätten entstehen können, wenn die bisher bestehen den Abmachungen nicht absolut unzulänglich ge wesen wären. Leipzig. Die unglückliche Frau Mader auS der Emilienstraße, die mit ihren drei Kindern sich in da» Wildfluthbett stürzte, aber noch lebend wieder ans Land gebracht wurde, während ihre Kinder ertranken, ist nunmehr nach der Jrrenklinik gebracht worden. Die drei Opfer der schrecklichen Thal find am Montag Vormittag auf dem Süd friedhof in einem gemeinsamen Grabe beigesetzt worden. Leipzig. Der sozialdemokratische Reichstags abgeordnete vr. Bruno Schoenlank, Chef-Redakteur der Leipziger Volkszeitung, mußte in der Nacht zum Dienstag der Nervenklinik zugesührt werden. Herr vr. Schoenlank war schon seit längerer Zeit kränklich. In der erwähnten Nacht verschlimmerte sich sein Zustand derartig, daß auf der Polizei wache Meldung gemacht werden mußte. Ein hin- zugerufener Arzt ordnete die sofortige Ueberweisang de» Patienten an die Nervenklinik an. Glauchau, 6. Mai. Da« Baurrgut de» Baumeister» Melzer im benachbarten Weidersdorf ist in der vergangenen Nacht ein Raub der Flammen geworden. Rothenkirchen, 6. Mai. Am 30. April wurden 13 bejahrte Klöpplerinnen, welche über 30 Jahre, einige bereit» über 40 Jahre «nunter.