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1«»1 Sonnabend, den 30. März 38 r r ffend, nstr., >01, cketg. K >btö !tS. Dietze. Bg. v, zeln. ' Mk le. » der Adrt 8«V8 ld S»tr., ft- m- Leid eingedenk! — o thcure Kindcrschaar, Vergiß die Stunde nicht, wo Du gekniet am festlichen Altar Im heil'gen Ulorgenlicht, Wo fromm geneigt, mit glüh'nden Wangen, Den Segen Du auf'» Haupt empfangen; Seid eingedenk! Tage heiliger Jugrndfreude sind gekommen. Die Brust schwellt daS Gefühl, daß daS Leben sich nun freier und voller, selbständiger und zielbewußter entfalten soll. Und doch wär'S diese Freude allein, dann müßte richtiger das unerfahrene Herz vor allen Gefahren und Sorgen des Lebens erzittern; das aber ist die rechte Freude, daß es durch eigenen Glauben auf dem ewigen Grunde nun sich stehen weiß, von dem der barmherzige Boter seinen Menschenkindern sagt: „Ob auch Berge weichen und Hügel hinfallen, so soll doch meine Gnade nicht von Dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen," auf der Gnade TotteS in Christo, die uns allein gewiß macht: „Gott ist mit uns!" Hier allein, in solchem Herzen ist der ewige Frühling, dessen Blühen und Wachsen, Singen und Klingen kein Ende hat, nur ein solches bewahrt Elternherzen vor bitteren Klagen, über verlorene Söhne und Töchter! Darum sollen aber auch die Erwachsenen an solch' ernstem Tage sich selbst fragen nach ihren Konfirmationsgelübden und die heilgr Freude daran wieder wecken lassen. Unsere lieben Konfirmanden sollen uns mit hinein führen in eine rechte, innige Mitfeier und gewiß werden viele sich deS Ein drucks nicht erwehren können, den selbst lange Jahre und ein bewegte« Leben nicht verwischen konnten : Die Erinnerung an die eigene Konfirmation. ES ist rin trauriges Zeichen geistiger Armuth, wenn man glaubt, derartige innig religiöse Empfindungen seien unser oder der Zeit, in der wir leben, nicht würdig. Die Konfirmation ist im Leben des Kindes ein Moment, der auf daS empfängliche Kindergemüth einen unauslöschlichen Eindruck macht, vorausgesetzt, daß der Tag in würdiger Weise mit aller Herzens- theilnahme gefeiert wird. Die Eltern wissen ja nicht, wie lange sie noch ihren Kindern al« Holt und Stütze erhalten bleiben. Sie wissen nicht, welcher Art die Schicksale sein werden, die im Schooße der Zukunft für unsere Jugend verborgen liegen. Ist ihr Herz aber empfänglich gemacht W, Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, DannrrOtaaO und SameabeieIO, und Saftet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden ^delle- trtMchen ivatla««" vierteljährlich 1 Mart vv Ps. Nummer der ZritungSprriSliste SS70. Amtsblatt da »gl. Amts-<wptmsmschist, da »gl. SchulWatiau e. der »gl. Hau-izollimter za Baahl«, sowie des »gl. Amtsgerichts und des StadttatheS za Wschossmcrda. für rin innige« Empfinden, dann haben wir ihr einen Stab in die Hand gegeben, auf den sie sich stützen kann, wenn sie da« Bedürfniß dazu fühlt. Thut sie eS nicht, dann ist daS ihre eigene Sache, und ihre Schuld ist es, wenn sie haltlos dasteht. Eine Mutter sollte daher am Tage der Konfirmation ihr Kind bei Seite nehmen und ihm mit den ganzen Auf gebote ihrer Liebe und ihre« mütterlichen Empfinden« ans Herz legen, daß eS den Schwur, den e« da heute am Altar leisten wird, sich selber leistet, daß eS die Treue, die eS den erhaltenen Sittrulehren schwört, sich selbst bewahren muß. „Bleib Dir selber treu, und wenn Du je im Leben zu straucheln im Begriffe stehst, so denk' an diesen Tag und an diese Stunde, mein Kind — und dann wage eS, den Pfad von Recht und Tugend zu verlassen!- DaS sind Worte, die einst vielleicht mitten im Lärm und Tewühle plötzlich in ihrer ganzen Klarheit vor deS Kindes geistigem Ohre tönen und eS den Ort und die Menschen fliehen heißen, die fast dir Macht gehabt hätten, eS sein Gelübde vergessen zu lassen. Wohl Denen, die in solchen schweren Stunden den frohen Muth der Jugend nicht verlieren und mit dem grämlichen Mißmuth und der kranken Unzufriedenheit vertauschen. Die werden eS leisten, die der jetzigen Tage Sorgen nicht alsbald verschütten und aus dem Wege ihres Lebens nicht verlernen zu bitten: „So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich!" Solche Jugend ist selbst wie die Palme am Wege deS Herrn: ob auch mancher Zweig zu Boden fällt unter den Streichen de» Todes — ihr Haupt streckt sie hinauf hoch zum Himmel, denn ihre Wurzel senkt sie tief hinab in den festen Grund und zum Wasser de« Leben«; solche ermuntert auch, wenn sie längst ihrer Jugend entwuchsen, noch die Verheißung: „Und ob sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein." Bäckereien und Conditoreien. Die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 6. April 1897 (Nr. 42 deS Sächsischen Er- Bäckerrien und Conditoreien zulässigen Arbeitszeit vor dem Oster- und Pfingstfest« betr., wird hiermit in Erinnerung gebraä Bautzen, am 23. März 1S01, Königliche AmtShaupt Mannschaft. I. B.: Geo«r«, RegierungSrath. UevnfPrachft«»!« Mr. »3. Bestellungen werden bet all« Postanstalt« d»» deutsch« Reiche», sür vischositwerda und Umgegend bei unser« ZrttungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. SSnfuudkSwf-tast-r Jahrgang. Bekanntmachung, das Verbot der Abhaltung von Geflügel« usstellungen betreffend. Mit Rücksicht darauf, daß die zunächst in der Stadt Braunschweig ausgebrochene Geflügelcholera bereits in weiteren Theilen Deutschland- Verbreitung gefunden hat, hiernach aber auch das Gebiet des Königreichs Sachsen gefährdet erscheint, wird in Verfolg einer Anregung deS Herrn Reichs kanzler» die Abhaltung von Geflügelausstellungen bis auf Weiteres untersagt. Im Uebrigen werden die Vorschriften der Verordnung, Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Geflügelcholera betreffend, vom 22. Juni 1898 — Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 188 fg. — noch besonders eingeschärft. Dresden, den 26. März 1901. Ministerium des Innern. t». Mrtzsch N welch» tu »irsem Matt» dir wrttrst» BrrbrriMng Aden, »erd« b» Moutag, Mittwoch und 8"tta, früh » Uhr angenommen und kostet dir viergrspalttne Sorpu«z»tle loA, unter „Eingesandt" 20Pf. «Amper Jnsrratrnbetrag 2S Pf. — Einzelne Nummer 10 Pf. Seid eingedenk! nicht weit mehr geh'« wir mit! Die Luch hierher gebracht; Bald schläft das Äug', das Euren Kindestritt So liebreich hat bewacht; Denkt an des treuen Vaters kehren, Denkt an der frommen Blutter Zähren. Seid eingedenk! Seid eingedenk! des hohen Vaterlands, Das Lurer Wallfahrt Ziel; verscherzet nicht den ew'gen Ehrenkranz Um Tand und Kinderspiel; Der Krone, die am Ziele blinket, Der Palme, die dem Sieger winket, Seid eingedenk! er säcMche LrMl'er Bezirksauzeiger filr Bischofswerda, Stolpe« ««d Vmgegeud lo. N- o, eln W- Zur Knfirmulin. -4 Seid eingedenk! ein gut Bekenntniß klang Aus Eurem Kindermund; Gott hat's gehört; o stehet lebenslang Auf diesem Felsengrund; Vas ihr in göttlichschönen Stunden So laut bezeugt, so tief empfunden, — Seid eingedenk! Seid eingedenk! wenn dis Versuchung naht Und Welt und Sünde lockt, Wenn ungewiß auf blumenreichem Pfad Der Fuß des Pilgers stockt; Dann denkt was Ihr so fest gelobet, Dann sorgt, daß Ihr die Treu erprobet, Seid eingedenk!