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Die 800 jährige Jubelfeier der Regierung des erlauchten Hauses Wettin wird in diesen Tagen überall im ganzen Sachsenlande voll herzlicher, festlicher Freude begangen und in Stadt und Land mit innigsten Segenswünschen für unser geliebtes Königshaus gefeiert. Auch unsere Stadt schloß sich daher in einer besonderen Feier diesem Festjubel an und Dank und Fürbitte für König und Volk stieg auch hier am gestrigen Tage, als am 16. d. M., zum Herrscher aller Lande im Heiligthum des Herrn empor. Ja möge der gnädige Gott, der uns bisher ein Re giment voll Weisheit und Liebe verlieh, auch fernerhin den königlichen Glanz der Wettiner noch recht lange über unser Sachsen leuchten lassen! — Schon Sonnabend, den 15. d. M., wurde hier von der hiesigen Bürgerschule eine Vorfeier, bestehend in einem Festactus, in der Turnhalle abgebalten. Herr Schuldirector vr. Henze hatte diese Festlichkeit in wundervoller Weise vorbereitet und zur Ausführung gebracht. Abends 8 Uhr versammelten sich die oberen Elasten der Schule mit ihren Lehrern in der festlich geschmückten Turnhalle, um daselbst in höchst gelungcaer Weise die Wettinfeier feierlich zu begehen. Zuhörer aus der Bürgerschaft, sowie die hiesigen Behörden hatten sich hierzu zahl« reich eingefunden. Die Feier wurde mit dem Gesänge: „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren" eröffnet, worauf ein größeres Schulmädchen in einem sehr gut gesprochenen und schön abgefaßten, aq^der Spitze dieses Blattes befindlichen Gedicht die Huldigungen unserem Königshause darbrachte, nach welchem abermals die Schuljugend unter Leitung des Herrn Cantor Fritsch ein Vaterlandslied an stimmte. Herr Schuldirector vr. Henze betrat nun die Rednerbühne und hielt in gehobener, festlicher Stimmung die schwungvolle und all seitig ansprechende Festrede, in welcher er nicht nur an die edlen Fürsten des Hauses Wettin aus der Vergangenheit die Helden- undRuhmcs- thaten derselben in prächtigen Bildern und Gleich nissen schilderte, sondern auch der Gegenwart unsers Sachsenlandes unter der glorreichen Re gierung Sr. Maj. des Königs Albert und seiner hohen Gemahlin der Königin Carola gedachte und in beredter Weise auf die hohen Fürsten tugenden derselben hinwies, zum Schluß aber ernste Mahnungen an die Schuljugend richtete, fort und fort bis zum Tode in unwandelbarer Treue und Liebe dem vielgeliebten angestammten Fürstenhause ergeben zu sein. Dieser Rede folgte abermals ein Sachsenlied und dann durch größere Schüler und Schülerinnen unserer Bürgerschule die Aufführung eines Festspieles, welches allgemeinen Beifall fand. Dasselbe schilderte, nachdem ein Wanderer aus Böhmen eingetrctcn war und nach der Ursache des Jubels fragte, den er in diesen Tagen überall im Sachsen lande gefunden habe, in sehr gut gesprochenen Versen den Grund der Festfeier und die reich gesegneten Regierungszeiten der edlen Wettiner, sowie die Schönheiten, Vorzüge und Natur erzeugnisse unseres Sachsenlandes. Sämmtliche Kinder, welche bei diesem Festspiel thätig waren, sprachen deutlich und lebendig und gaben Zeug- niß von der großen Mühe, welche sich Herr Schuldircctor vr. Henze gegeben, um dieses Festspiel so zufriedenstellend zur Aufführung zu bringen. Zum Schluß dieses Festspieles wurde die unter Blumen aufgestellte Büste des Königs Albert mit einem Lorbeerkranze geschmückt. Mit dem Gesänge des Liedes: „Den König segne Gott" wurde der Festactus geschlossen. Am folgenden Morgen nun, Sonntag, den 16. d. M., an welchem Tage auch hoher Anordnung zufolge die kirchliche Feier des Jubelfestes im ganzen Lande festlich begangen wurde, ertönte hier be reits früh von 4—5 Uhr Festgeläute mit sämmt- lichen Glocken der Hauptkirche, worauf dann von 5—6 Uhr Reveillc durch alle Hauptstraßen der Stadt erklang und ^9 Uhr Vormittags der Festgottesdienst in unserer Stadtkirche abgehalten wurde. Der Altarplatz war mit Topfgewächsen festlich geschmückt, die Büste Sr. Majestät des Königs Albert aufgestellt und das Gotteshaus selbst sehr zahlreich von Gemcindegliedern besucht, um hier an heiliger Stätte dem Herrn für seine große Gnade zu danken und fromme Wünsche für das fernere Wohl unseres geliebten Königs hauses in Gebet und Gesang dem Allmächtigen darzubringcn. Herr Pastor vr. Wetzel hielt über Römer 11, 33—36 die Festpredigt, welche in seinen einzelnen Theilen textgemäß in begeisterter festlicher Stimmung das Gedächtniß der edlen Wettiner ehrte und Erinnerungen aus dem ruhm- und glorreichen Leben unseres Königs Albert in herzlicher Weise der andächtigen Gemeinde vor die Seele führte. Darum „Ehre sei Gott in der Höhe! Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen." Mit dem Gesänge des Liedes: „Nun danket Alle Gott" wurde der Gottesdienst geschlossen. Bald darauf sammelten sich die einzelnen Corporationcn, das uniformirte Schützencorps, der Militärverein, Innungen, Vereine re. zum Festzuge vor dem Schützenhause. Derselbe trat um 11 Uhr an und marschirte unter Musik durch die mit Flaggen reichgeschmückten Straßen der Stadt nach dem Marktplatz. Es war ein imposanter Zug, der in schönster Ordnung, geschmückt mit vielen Fahnen und unter den Klängen von 2 Musik corps sich zum Rathhause bewegte, um hier die König!, und städtischen Behörden, die Herren Offiziere, Beamte rc. in den Zug auszunehmen. Dcn Zug eröffnete eine Abtheilung Feuerwehr, worauf dann der Turnverein, das Lehrerkollegium mit den am Festzug thcilnehmenden Kindern, die Junagcsellcn-Fraternität, der Jungfrauenverein, der Männergcsangverein „Liedertafel", die Gesell schaft „Societät", der Militärverein, die auf dem RathhauS versammelten Behörden und Beamten, die Schützengesellschaft mit MusikcorpS, der Ge werbeverein, die Innungen, der Gebirgsverein und noch andere Theilnehmer mit einem Zug Feuerwehr folgten. Derselbe zog um den Mark herziger Monarch ist, bedarf nicht erst der Er wähnung. Aus den Herzen von Millionen wird anläßlich des Jubelfestes der Wunsch zum Himmel steigen: Den König segne Gott! Den er zum Heil uns gab, Ihn segne Gott! Wie die Albertinische, so hat auch die Ernestinische Linie große Herrscher und edle Menschen aufzuweisen. Welche Regenten zierten den Thron Sachsen-Weimars, Coburg- Gothas, Sachsen-MeiningenS u. Sachsen- AltenburgS? Ich erwähne nur von dem Weimarschen Zweig der Ernestiner Friedrich den Weisen (1486—1525), den ruhmreichen Förderer der Kunst und Wissenschaft, den Be gründer der Universität Wittenberg, den Freund und Beschützer Martin Luthers, der ihm auf der Wartburg ein Asyl bot und für den Sieg der Reformation so außerordentlich viel that; Carl August, den ersten Großherzog — den genialen Freund und Mäcen Goethes, Schillers, Wielands und Herders, welcher Weimar zur elastischen Stätte der Musen erhob, und den jetzt regierenden Großherzog Carl Alexander, den erlauchten Protector der Kunst und Wissenschaft, jenen deutschnationalen Fürsten, welcher stets für die Größe, Macht und Einheit Deutschlands erglühte. Auch auf Sachsen-Coburg-Gothas Thron saßen Fürsten voll Thatkraft, Edelsinn und freien Anschauungen. Der jetzt regierende Herzog Ernst II. ist bekanntlich einer der wackersten und glühendsten Patrioten und Staatsmänner, dabei einer der hervorragendsten Schriftsteller und Componisten Deutschlands. Mit Recht durfte er in seinem großen, zweibändigen Werke: „Aus meinem Leben und aus meiner Zeit" von sich sagen: „Mein Leben fiel in eine große Zeit deS Ringens um die nationalen Güter; ich habe nie anders als mit Freude und Hingebung mit gearbeitet, immer die großen Resultate im Auge, deren sich die Generation, welcher ich angehöre, nur dankbar rühmen darf." Sachsen-Meiningen darf stolz darauf sein, ebenso weise wie kunstsinnige Fürsten besessen zu haben. Was Meiningen für die Kunst be deutet, welch' hohe und unsterbliche Verdienste der jetzt regierende Herzog Georg sich um das Theater erworben, welch' bahnbrechende Erfolge das sogenannte Meiningcrthum in der Kunst erzielt hat, ist zu bekannt, um noch genauer er örtert zu werden. Eines der herrlichsten Blätter im Ruhmes- kranze des Hauses Wettin bildet schließlich auch Sachsen-Altenburg, von welchem der Dichter so schön singt: Manch' wicht'ge That Ist dort qescheh'n, die die Geschichte kündet, Und Land und Leute sind gar wohlbekannt. Seitdem die Sorben jene Burg erbaut, Hat manches Kaisers Haupt dort auSgeruht Von schweren Sorgen und den blut'gen Schlachten, Wo jetzt im Frieden einer bessern Zeit Ein edler Sprost deS Hauses der Wettiner In Milde und Gerechtigkeit regiert. In der That ist der allbeliebte und gefeierte regierende Herzog Ernst ein um Sachsen-Alten burg hoch verdienter Fürst, denn ihm hat das Land Wohlstand, Blüthe und manche Segnungen der Cultur zu verdanken, getreu seiner Devise: .Meliter et eonstnntsr!" und bildete dör dem «Neuert«' kdsWW''W-^ Königs Friedrich Auaust deS Gerechte» einen Kreis, um hier die festliche Feier zu vollziehen. Bon allen Anwesenden wurden nun 2 Verse des LiedeS: „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut unter Musikbegleitung gesungen, worauf dann der Herr Bürgermeister Ritter rc. Sinz an die Stufen des Denkmals trat und mit kräftigen Worten der Zeiten gedachte, zu welchen unsere Vorfahren dieses Denkmal am 20. September 1818 in feierlicher Weise geweiht hatten. Es war zum Andenken an dgS 50jähr. Regierungs jubiläum Sr. Maj. des Königs Friedrich August des Gerechten von dankbaren Bürgern unserer Stadt, dem dieselbe so viel Gutes in Zeiten der Noth und Trübsal zu danken hatte, errichtet worden. Die Büste selbst hätte der damalige Cabinctsminister Herr von Einsiedel der Stadt gemeinde geschenkt, welche unter Escorte der Bürgerschützcn, angeführt vom Herrn Stadt hauptmann Funke, am 11. September 1818 in Dresden abgeholt worden war, hier aufgerichtet ward und am genannten Tage die Weihe erhielt. Die Enthüllung des Denkmals erfolgte durch den ältesten Bürger der Stadt, einem Mann von 85 Jahren, und die erste Bekränzung desselben durch ein Mädchen von 5 Jahren. So hat denn dieses Denkmal 71 Jahre auf hiesigem Markt platze gestanden und im Wechsel der Zeiten so manches Ereigniß an sich vorüber ziehen lassen. Heute nun, an dem Tage, an welchem das Sachsenvolk die 800 jährige Jubelfeier der Re gierung des Hauses Wettin festlich begeht, steht dasselbe auf Beschluß des Sladtraths und der Stadtverordneten und zur Bethätigung der Ge fühle treuester Liebe und innigster Dankbarkeit für unser geliebtes Königshaus verjüngt und ver schönert vor uns. Nachdem nun noch der ge ehrte Sprecher nach diesen geschichtlichen Mit theilungen unseres jetzigen geliebten Königs Albert und seiner glorreichen, väterlichen und schirmenden Regierung ehrfurchtsvoll Erwähnung gethan, schloß derselbe mit dem Wunsche, daß auch diese Wettinfeier an den Stufen des Denkmals Friedrich August des Gerechten dazu beitragen möge, die alte Sachsentreue zum König und Fürst von Geschlecht zu Geschlecht forterben zu lassen, welche das Sachsenvolk bisher so herrlich bewährte. Nach Schluß dieser Rede trug der Gesangverein „Liedertafel" den „Weihegesang" von Abt vor, worauf Herr Pastor vr. Wetzel die Festrede hielt und in kräftigen, weithin verständlichen Worten, an 1. Sam. 7, 12 anschließend, mit inniger Begeisterung davon redete, wie dieses Denkmal uns Alle an die Zeiten großer Noch, Königlicher Huld und Gnade und göttlicher Hilfe erinnerte. Hierauf rrug der Männergesangverein „Liedertafel" das „Bundeslied" von Pust vor und Herr Bürgermeister Ritter rc. Sinz brachte ein mit allseitiger Begeisterung aufgenommenes 3faches Hoch auf Ihre Majestäten den König und die Königin und das Haus Wettin unter Böllerschüssen, die vom Goldbacher Berge herab ertönten, aus. Schulmädchen nahten sich nun dem Denkmal und legten an den Stufen des selben ihre Kränze nieder. Der gemeinschaftliche Gesang der Sachsenhymne schloß diese schöne und gewiß allen Theilnehmern unvergeßliche Fest feier. Das erneuerte Denkmal glänzt aber auch nun im goldnen Schmucke weithin leuchtend auf unscrm schönen Marktplatze und ist eine herrliche Zierde unserer Stadt geworden. Ein reich ver ziertes eisernes Geländer schließt dasselbe vom Marktplatz ab, ist von Lindenbäumen umgeben und trägt auf einer ebenfalls neu abgeputzten Granitsäule die vergoldete Büste des hochseligen König Friedrich August des Gerechten, den Wohl- thäter unserer Stadt. Der Nachmittag des Fest tages war unserer Schuljugend gewidmet. Die selbe versammelte sich um 3 Uhr in der neuen Schule, zog mit Musik und Fahnenschmuck durch die Bautzner Straße auf den Marktplatz, um sich hier zu zerstreuen und die in der Nähe der Stadt befindlichen Vergnügungsorte mit ihren Lehrern aufzusuchen, woselbst sie sich unter mancherlei Spielen bis zum Abend erfreuten. Für leibliche Erquickung der Kinder hatte der Stadtrath gesorgt und so zogen die kleineren Schüler auf das Schießhaus, größere auf den Löwen, Bntterberg, nach Demitz, Schmölln u. s. w., wo sie alle freundliche Aufnahme fanden und mit Eltern und Lehrern gar fröhlich« Stunden verlebten. Den Schluß des Festes bildete Abends 9 Uhr die Erleuchtung deS Marktplatzes, welche ebenfalls viel Publikum herbeiführte und hier in freudiger Stimmung umher wandelte. Ben« gälische Flammen beleuchteten ebenfalls den Markt« platz und die GaScandelaber spendeten «n «ich« Fülle ibr Licht über den große» hinweg, der in spättrHWWW^^^M