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Bestellung« werden bei allen Postanstalt«» Inserat«, welche in diesem Blatte dir weiteste Verbreitung uttchrn Reiches, für Bischofswerda und Umgegend smden, werd« bis Dienstag und Freitag früh » Uhr n der Expeditton dieses Blattes angenommen. angenommen u. kostet die dreigespaltrn« LorpuSjkilr 10 Pf.» l-rnnkvierzl-fter Jahrgang. unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster JnseratenbekagüüPf. d«S deul in Bteruuvvterztgfteo Jahrgang Junges Jahr schuf juyges Grün, Und so sei's für alle Zeilen: Segne, Gott, das Haus wettin! Das Haus Wettin. Von Franz von Hohenthal. II. Nehmen wir den genealogischen Faden auf und lassen wir die Ersten der Albertinischen Linie flüchtig vorbeipasslren. Es gebührt Albrecht dem Beherzten, dem Ahnherrn derselben, der Ruhm, daß er, von dem nationalen Gedanken durchglüht, ein Bundesgenosse des Kaisers voll Treue, Aufopferung und Uneigennützigkeit war. Er unterstützte den Kaiser Mathias gegen die Ungarn unter Corvinus und stand ihm auch tapfer bei, als der Monarch die Gefangennahme seines Sohnes mit den Waffen rächen wollte. Als Generalstatthalter reiste er nach den Nieder landen und erfocht am 21. Juli 1490 einen glänzenden Sieg über die holländischen Hoeks. Ein unvergängliches Verdienst hat sich Albrecht um die Verfassung seines Landes erworben, in dem er die Idee einer Untheilbarkeit der Lande und der Einheit in der Regierung schärfer und deutlicher in seinem Testament hervortreten ließ, wie ein Wettiner vor ihm. Sein Sohn Georg der Bärtige war mit Eifer bemüht, sein Land dem Einfluß der be ginnenden Reformation zu verschließen, ohne daß er das Rad der Zeit aufhalten konnte. Um die Entwickelung und Ausbildung seines Landes erwarb er sich manche Verdienste. Einen directen Gegensatz zu seinem Bruder bildete Heinrich der Fromme, dessen kurze Regierungszeit mit der Abschaffung des katholischen Gottesdienstes und der Einführung der Reformation auSgefüllt war. Ein volksthümlicher und leutseliger Fürst, verkehrte er auch mit dem Geringsten wie mit seines Gleichen. Sein Sohn Moritz gehörte zu den klügsten und staatSmännischsten Fürsten seiner Zeit. Gleich hervorragend in der aus wärtigen wie in der inneren Staatskunst wurde er der Besieger der Uebermacht Karl» Stifter des Religionsfriedens und erwarb sich große Verdienste um sein Land. Der am 2. August 1db2 zu Stand« gekommene Passauer Vertrag -lebt den besten Beweis von feinem diplomatischen und kriegerischen Genie. Während sein Bruder nu au st I. eia Frichevsfürst im edelsten Sinn« ^«or^w«^ kmmte man Johann Georg I. preist man hoch des Königs Mühn, Seines Volkes Wohl zu fördern. Segne, Gott, das Haus wettin! als einen unglücklichen Herrscher bezeichnen, da er die Elend- und Leidenszeit des 30jährigen Krieges durchmachen mußte. Johann Georg Hl. dagegen ragt unter den Fürsten des 17. Jahr hunderts durch seine Tüchtigkeit und Mannhaftig keit hervor, mit Recht wurde er der „sächsische Mars" genannt, war er doch der Besieger der Türken und der Retter Wiens, sodann der Feldherr gegen Frankreichs Eroberungsgier! Man weiß, daß er 1683 mit 20,000 Sachsen im Verein mit Johann Sobieski, König von Polen, das von den Türken belagerte Wien entsetzte und bei dem Kriege zwischen Frankreich und Oesterreich für letzteres 10,000 Sachsen an den Rhein führte; er beteiligte sich an der Eroberung von Mainz, ging 1690 mit dem Kur fürsten von Baiern über den Rhein und erhielt 1691 den Befehl über die Reichsarmee. Mit Friedrich August I., dem späteren König von Polen, bestieg einer der üppigsten und luxuriösesten Fürsten den Thron. Feste und Lustbarkeiten aller Art -zeichneten seine ganze Regierungszeit auS. Bxi einem Nationalaufzug z. B., den der Hof am 9. Juli 1697 durch die Stadt Dresden hielt und der mit einem mas- kirten Carrouffel am Rathhause schloß, erschien der Kurfürst, von Saphi'S und Janitscharen umgeben, als Sultan. Die polnische Krone übte einen solchen Reiz auf ihn, daß er für deren Erlangung kein Opfer scheute, ja sogar zur katholischen Kirche übertrat. In der That wurde er am 5. September 1697 zu Krakau zum König von Polen gekrönt; als solcher hieß er August II. Die neue Würde erheischte viel Aufwand, verschlang viel Geld und bereitete ihm manche bittere Enttäuschungen. Sachseu hatte ihm übrigens große Monumentalbauten , wie z. B. den Zwinger, die Frauenkirche, da« neue Opernhaus re. zu verdanken. Der mit so seltenen Gaben ausgestattete August der Starke hätte seinem Vaterland« Großes leisten können, wenn er nicht durch unheilvolle politische und kriegerisch« Wirren daran gehindert worden wäre, ihm allem zu leben! Sein Sohn Friedrich August II. — al» König von Polen August III. — war gleichfalls ein hochherziger Förderer der Kunst Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und EomeaSeuV«, und kostet einschließlich >er Sonnabends erscheinenden „belletristischen Beilage iierteljührlich 1 Mark Ü0 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Donnerstag, den 27. Juni d. I., fr»» 8 Mr, Versteigerung der auf dem Holzschlag auf dem Brrtterberg aufbereiteten 164 Raummeter weiches Scheitholz, 4 Raummeter birkene Bremckuüppel, 120 Raummeter weiche Stöcke und 34 Wellenhundert weiches Reiftig. Versammlung auf genanntem Holzschlag. Stadtrath Bischofswerda, den 15. Juni 1889. Siuz. Prolog, gesprochen beim Schulactus. was im Winterbann der Erde SM verborgen schlummernd lag, Rief hervor Dein mächtig weroe, Sonnengoldner Frühlingstag — Also tief in unserm Herzen Lieb und Treue für Sich glühn: Festessonne bringt's zum Ausdruck Segne, Gott, das Haus wettin! Unter Deinen Schatten finden Millionen reines Glück; tieb und Treue, sie verbinden WWMMWU Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. mtsblatt der Kgl. Amtshluiptmamschast, der Sgl. Schulichpeüim «. des Sgl. Han-tsteurramtes zu Bucht», Grün und weiß, in Duft gekleidet, Schreitet heut' der Lenz durch's Land; Ueber jedes Zweiglein breitet Er ein herrlich Festgewand. Doch im wunderbarsten prangen Sollst Du, Königsstamm, erblühn. Schmücke ihn und seine Aeste, Segne, Gott, das Haus wettin! Kündet's, Glocken, jubeltönig Heute allem deutschen Land: Sachsens Volk und Sachsens König Stehen ewig Hand in Hand, was der Himmel seinen Besten Je an Glück und Heil verstehn, Schütt' er aus auf Sachsens Fürsten: Segne, Gott, das 'Haus wettin! Ruhmeszeichen ablegt. Mit ihm starb der letzte König von Polen aus dem Hause Wettin und dafür wurde Friedrich August M., der Ge rechte (1763—1827), wie schon erwähnt, der erste König von Sachsen. Er war nach Kräften bestrebt, die Wunden, welche die vorhergehenden und späteren napoleonischen Kriege seinem Volke geschlagen, zu heilen. Ec führte eine weise und gesunde StaatSwirthschast; ein duldsamer Fürst, gab er den Katholiken, Lutheranern und Re- sormirten dieselben Rechte. Das Danaergeschenk der polnischen Krone wies er zurück, weil er sich nur der Wohlfahrt des eigenen Landes widmen wollte. In den Kriegen Napoleons trat er dem Rheinbunde bei und zeigte sich als treuer Bundes genosse des schrecklichen Corsen. 1813 wurde Sachsen zum Schauplatz eines entscheidenden Völkerkampfes mit allen seinen Verheerungen und Gräueln; ebenso verursachte der Bann de» Völkerrechts, den die Verbündeten über den nach Frankreich zurückgekehrten Kaiser Napoleon aus sprachen, neue kriegerische Anstrengungen. Nach dem Einzug der Alliirten in Leipzig wurde der König gefangen genommen und er kehrte erst nach 20monatlicher Abwesenheit wieder zurück. Obschon durch die Beschlüsse des Wiener Lon- greffeS größere sächsische LandeStheile an Preußen abgetreten werden mußten, glich doch seine Rück kehr einem Triumphzuge. Ihm folgte sein Bruder An ton der Gütige (1827—1836), der seinem Lande u. A. eine mit den zusammenberufenen Landständen vereinbarte Verfassung gab, ebenso wirkte sehr segensreich sein Neffe König Friedrich August II. (1836—1854). Ein ebenso hoch gelehrt«, sitten strenger, wie edler Fürst war König Johann der Weise (1854—1873), dessen Denkmal heute Dienstag, den 18. Juni, in Dresden ent hüllt worden ist. Der Bat« des jetzt ruhmreich regierenden König Alberts und Prinz Georgs, Herzog zu Sachsen, verdiente mit vollem Recht den Namen „der Weise", denn er lebte und webte nur für das Wohl Sachsen». Daß der glorreich «gierende König Mett, der lvrbeergekrönte Si«er von St. Privat, Beaumont, Sedan und Patts, der SchkuhOn- lenk« und Generalfeldmarschall, ttn ebttchW« liebt« wie gütig«, constitutioneG» Durch die Lande zieht ein Klingen Frühlingsjauchzen überall! Und der Vögel schmetternd Singen Grüßt den Lenz mit Jubelschall, wie der Lerche Liederklänge Durch den reinen Aether ziehn, Steigt empor des Volkes Bitten: Segne, Gott, das Haus wettin! Sachseneiche, sturmumwittert, Sah'st Geschlechter Du vergehn; Mancher Ast vom Sturm zersplittert, Sank herab—der Stamm blieb stehn. Fürstenthron und Volksgeschick; Gb Jahrhunderte verrauschten, In Palästen wie in Hütten ort, ihm fort, ord, >rt. >rdert, und da rnherein Plätze innrer heftiger! neu» Begleiter rksamkeiten so Gelegenheit ihn Wirthschafts- rp sende, Kaffee den erforder- a machte eine )in, indeß sich singen voran; Lilly und die t, zwar nicht ährtin so zu! ltfernt waren,! ilötzlich still-1 rit glühenden! >ie wohl, daß I sagen, daß! ß, wenn Siel i, ich mich! itgegnete mit! dchen; denn! »and vermag! ; seiner Be i welche die! ließ, fuhrl — Glaubst! en, ohne aus! chnen? sie entzog! rnd ruhiger! r v. Kettler, ! en sind be-1 er! Thörin, I sellschafterin I gefangen zu I