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8S » -- - werden Rege« ste bereiten, — kommen nicht die besten Zeiten. — Unsere Hausfrauen mögen in Anbetracht der warmen Jahreszeit Folgendes beherzigen. Durch Zersetzung der Nahrungsmittel bilden sich Gifte, die nicht nur schwere Erkrankungen, sondern auch sogar den Tod verursachen können. Deshalb sollen Tischreste, die von Mittag übrig geblieben sind, noch am Abend desselben TageS verzehrt werden. Alle Speisereste, wie solche von Fleisch, gleichviel, ob abgekocht oder gebraten, ferner Mehlspeisen u. s. w. müssen staubfrei auf bewahrt und sobald wie möglich verzehrt werden. Speisen oder Speisereste, die verdächtig aussehen oder sogar schon übel riechen, sind sofort zu vernichten. Die Hausfrauen sollen im Sommer beim Einkäufen und Kochen stets daran denken, daß möglichst bei jeder Mahlzeit reine Tafel gemacht werde» mutz. - (Kühle Zimmer im Sommer.) Wenn die Sonne eS recht gut meint, wie in den letztverflossrnen Tagen, und die schwüle Lust Vie Temperatur noch härter empfinden läßt, dann dürfte eS wohl zweckmäßig sein, an die Vor schriften zur Erhaltung eines kühlen Zimmers zu erinnern. Die erste Hauptsache, wenn Morgens das Thermometer draußen höher steigt, als die Stubentemperatur, ist, die Fensterflügel schließen. Kommt dann die Sonne, so sind Rouleaux oder Jalousien herabzulassen, doch ja nicht bei geöffnetem Fenster, denn sonst kommt die Hitze doch in's Zimmer. Ist die Sonne fort, so bleiben die Fenster immer noch etwas geschlossen, bis draußen das Thermometer ein wenig gefallen ist. Darauf erfolgt die Oeffnung, und zwar, was die zweite Hauptsache, der oberen Fensterflügel. Ein Oeffnen der unteren Fensterflügel, wie es der Bequemlichkeit wegen in der Regel geschieht, hat keinen besonderen Nutzen. Die warme Luft im Zimmer ist besonders oben an der Decke. Diese Luft muß zuerst hinaus. Sie thut uns aber nicht den Gefallen, nach unten zu kommen, sie will oben hinaus, darum müssen die oberen Fensterflügel geöffnet werden. Kann man dann für kurze Zeit Zugluft veran stalten, so wird der Erfolg sicherlich nicht auf sich warten lassen. — Wie lange soll man im Bade bleiben? Bei der jetzt herrschenden Hitze ist das schönste Vergnügen ein kühlendes Bad. Dabei ist jedoch die Frage von Wichtigkeit, wie lange man im Bade bleiben darf. Im Allgemeinen läßt sich darauf erwidern, daß der Aufenthalt im Bade desto kürzer zu gestalten ist, je kälter daS Wasser ist. Der Wärmeverlust soll eben nicht über die Grenze des Zuträglichen hinauSgehen. Da die Ersatzsähigkeit deS einen Körpers größer ist, als diejenige des anderen, so wird auch der eine Badende länger im Wasser verbleiben können, als der andere. Für alle aber ist die Zeit ge kommen, daS Bad zu verlassen, sobald sich auf der Körperoberfläche jene Erscheinung zeigt, die man Gänsehaut zu nennen pflegt. Dann giebt der Körper selbst einen Wink, daß sein Wärme etat in'S Schwanken gerathen ist und eine weitere Herabsetzung der Temperatur schädliche Folgen zeitigen kann. Bei der gegenwärtigen Temperatur des Wassers dürfte es lange dauern, ehe die Gänsehaut zum Vorschein kommt. Nach dem Baden soll man sich nicht am Biertisch nieder setzen, sondern einen gemächlichen Spaziergang unternehmen, damit durch diese mäßige Bewegung die Rückkehr zu dem normalen Zustand angebahnt und unterstützt wird. — Dem Hunde, dem treuen Gefährten deS Menschen, müssen ihre Besitzer während der heißen Zeit erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Besonders zu leiden haben die Ketten- und Zieh hunde. Die Hunde, welche den ganzen Tag an der Kette liegen, sind vor übergroßer Hitze da durch zu schützen, daß man ihre Hütte in den Schatten stellt und dieselbe gründlich reinigt, ebenso wie den darum liegenden Platz. Leider sind viele Leute recht lässig in dieser Hinsicht und lassen den Hund durch die schlechte Unter lage und die infolgedessen massenhaft auftretenden Insekten aller Art große Qual leiden. Ferner ist die Versorgung des HundeS mit frischem Wasser, und zwar mehrmals am Tage, von Wichtigkeit. Wasser, welches auch nur kurze Zeit gestanden, wird warm und bringt dem Hunde keine Erquickung mehr. Besonder» für den Ziehhund ist die Erfrischung durch kaltes Wasser in heißen Tagen von großem Werthe. — Die Ausgabe der neuen Briefmarke zu 3 Mk. ist zum 1. August zu erwarten. Der Zeichnung der Marke ist rin Motiv au» einem größeren Gemälde von W. Pape zu Grunde ttGG Der sächsische Erzähler Grttr 1». An 514 716 Bezeichnung. gefallen Alter der ret mit Si schriftei mit frr Art de Böden Asche i witderui wollen s des U Boutz« Betrie kostet Reform Obwo England, deutend i der Eis' 8. III. Nr. 18 und 14, Beschilft-gang: Bei Ochsen, Kalben und Kiihen, Bullen schlecht, bet Schafen und Schweinen langsam, bei Kälbern sehr langsam. Schlachtvieh-Preise auf dem Biehhofe zu Dresden am 23. Juli 1900 nach amtlicher Feststellung. Schlimmste abzuwenden, doch ist die bedauern»- werthe Frau noch bedenklich krank. Chemnitz, 23. Juli. Da» Krglrrfrst wurde leider durch einen Todesfall unterbrochen. Herr Kaufmann Böttcher» der in Gesellschaft mit anderen Besuchern de» Keglerseste» an eine« Tische vor dem Weinzelte auf dem Festplatze saß und sich eben noch unterhalten hatte, fiel Plötz- lich bewußtlos zu Boden. Der Arzt tonnte nur den Tod infolge Herzschlage» srststellen. Crimmitschau. In der am Sonnabend Abend abgehaltenen Stadtverordneten - Sitzung stand die Wahl eine» juristischen Stadtrathe» an Stelle de» nach Bautzen gehenden Herrn Stadt rath Rrichardt auk der Tagesordnung. Gewählt wurde Herr RathSassessor vr. jur. Pusch au» Dresden, welcher von 17 abgegebenen Stimmen 13 erhielt. In Remse ist der 13 Jahre alte Schul knabe Sonntag in der Mulde ertrunken, deSgl. in Oberlungwitz der 20 Jahre alte Nadel macher Max Ernst beim Baden im Korkteichr. Vermischtes. — Burgk a. d. Saale. DaS am Mittwoch über den Burgkwald hinwegziehende Unwetter hat in diesem stellenweise arg gehaust. Die Hagelkörner hatten die Größe einer welschen Nuß. Am Donnerstag Mittag noch lagen die Eiskörner an den Bleibergen in solcher Menge, daß man „ruschkln" konnte. — Schleiz. Die vom Hagelschlag so schwer betroffenen Grundstücksbesitzer in Werns dorf und Schilbach haben mit Ausnahme deS Rittergutsbesitzers so gut wie nicht versichert. Besonders groß ist der Flurschaden in der WernSdorser Flur. Nur einzelne Besitzer können sagen- daß ihre Getreideernte nicht vollständig verhagelt worden ist. Betroffen sind Alle, die meisten mit ihrer ganzen Ernte. Bei der Gesell schaft „Union-Weimar" sind einige Versicherungen aus Schilbach, Laub usw. bewirkt worden. Die Schadcnregulierungen haben am Dienstag be gonnen. — Paris, 23. Juli. Die Stadtbahn hat am Donnerstag, Nachmittags 1 Uhr, ihren öffentlichen Betrieb begonnen, nachdem noch in letzter Stunde die von den Behörden verlangten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden waren. Es galt vor Allem, das Publikum durch große Plakate davor zu warnen, auf der unrichtigen Seite auSzusteigen, weil sich dort die Leitungs schiene befindet, deren Betreten höchst gefährlich ist. Abgesehen von der raschen Beförderung bietet die Untergrundbahn, die sehr elegant auS- gestattet ist, einen angenehmen, kühlen Aufent halt, der bei der jetzt unerträglichen Hitze nicht unterschätzt werden darf. — Infolge Nebels fand bei Belfast ein Zusammenstoß zweier mit AuSflüglern vollbesetzter Dampfer statt. Beide Dampfer wurden schwer beschädigt, fünf Personen getödtet, ungefähr fünfzig verletzt. gelegt, die Enthüllung de» Denkmal» Kaiser Wilhelm I. in Berlin und trägt die Inschrift: „1797 bi» 22. März 1897." Ihre Farbe ist violett. — Am 6. und 7. August wird die 2. Klasse der gegenwärtigen Landeslotterie gezogen. Loo»- inhabrr mögen rechtzeitig ihr Loo» erneuern. — Eine Erleichterung für die Kranken kassen ist durch die seit dem 1. Januar d. I. in Kraft stehende Bestimmung geschaffen, laut welcher Mitglieder derselben nach Heilanstalten und ErholungS-Orten auf allen deutschen Eisenbahnen in 3. Wagenklasse zum Militär fahrpreis befördert werden. Von der Kassen verwaltung ist die Zugehörigkeit zur Kaffe und der Reisezweck zu bescheinigen. 25 Kilogramm Freigepäck werden auf jede Fahrkarte gewährt. — Mit dem vom 21.—25. Juli in Dresden tagenden 6. deutschen Gabelsberger Stenographen tag wurde auch die 39. Hauptversammkung deS GesammtvereinS der GabrlSbergerschen Steno- graphenverrine im Königreich Sachsen verbunden. Dieselbe wurde am 21. Juli Nachmittag 2 Uhr im Hotel Kaiserhos abgehalten. Bei der Preis- vertheilung wurde Herrn Bürgerschullehrer Rich. Helmrich in Plauen für eine Arbeit über „die Stellung der Anlautkürzung" der erste Preis zuerkannt. Ferner wurden die Arbeiten der Herren Helmrich und Rathsaktuar Robert Schmerler in Plauen über „die Verbindung der deutschen Vorsilben" mit Preisen ausgezeichnet. Als Versammlungsort des GesammtvereinS im nächsten Jahre wurde einstimmig Plauen gewählt. — Die beim 13. deutschen Bundesschießen in Dresden in Gebrauch gewesenen Scheiben- einrichtungen (Feldscheiben 300 Meter, Standscheiben 175 Meter, Jagdscheiben (Wildsau und Pistolenscheiben), sowie die sämmtlichen Ein richtungen des Schützenamte«, Regale, Pulte, Fächer für Karten und Marken sind verkäuflich. Dadurch bietet sich Gelegenheit für manche Schützen gesellschaft oder sonstige Schießvereinigung, der gleichen Einrichtungen billig zu erwerben. Reflek tanten können sich an Herrn Ingenieur Paul Türcke, Langebrück, Bergstraße wenden. — Das Ergebniß der Sammlung deS All deutschen Verbandes für die Buren beläuft sich bis jetzt auf 241,776 Mk. Die Hochfinanz hat sich natürlich nicht betheiligt, sonst wären sicher wieder 400,000 Mk. als Grundstock gezeichnet worden, wie damals für die englischen Indier. (Bewegung der Bevölkerung Dresdens.) Die Bevölkerungszahl von Dresden mit Albert stadt wird sür 1. Juli 1900 auf 407,500 ge schätzt. Die Zahl der Sterbesälle betrug in der 28. Woche 118, gegenüber 119 in der vorauS- gegangenen und 144 in der 28. Woche des Vorjahres. Ehrenfriedersdorf, 22. Juli. Beim Heu machen wurde die Ehefrau des Guts- und Ziegelei- besitzerS Barthel hier von einer Kreuzotter ge bissen. Die sofort angewandten Gegenmittel und die Hilfe deS Arztes vermochten das 1) ». Bollfletschige, auSgemästete höchsten SchlachtwertheS bis zu 6 Jahren l>. Oesterreicher desgleichen 2) Junge fleischige, nicht auSgemästetr, — ältere auSgemästete . 3) Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere .... 4) Gering genährte jeden Alter- 1) Vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten SchlachtwertheS . 2) Vollst., ausgemäst. Kühe höchsten SchlachtwertheS vis zu 7 Jahren 31 Aeltere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4) Mäßig genährte Kühe und Kalben .... 0) Gering genährte Kühe und Kalben .... 1) Vollfleischige höchsten SchlachtwertheS .... 2- Mäßig genährte jünger« und gut genährte ältere 3) Bering genährte 1) Feinste Mast- (Bollmtlchmast) und beste Saugkälber . 2) Mittlere Mast- und gute Saugkälber .... 3) Geringe Saugkälber 1> Mastlämmer 2) Jüngere Masthammel 3> Aeltere Masthammel 4> Mäßig genährte Hammel und Schase (Merzschase) l) ». Vollfleischige der srinrrrn Rassen und deren Kreuzungen im bi, zu 1'/« J-Hren d. Fettschweiue 2> Fleischige 3) Bering entwickelt«, sowie Sauen Thier gattung Aus trieb Stück Ochsen 302 Kalben und Kühe 122 Bullen 108 Kälber 023 Schase 838 Schweine 1610 zusammen 3003 Marktpreis sür 00 kg Lebend- > Schlacht Gewicht. Mk. Mk. 33-30 09-63 33—30 09-63 29-31 06-08 2« -28 02-00 — 00 30-33 07-60 27—29 04-06 24-26 00-03 24-26 47—48 — 40 32-34 07-60 27-30 02-06 — 49 34—38 00-60 30—34 00—04 26 -29 46-00 33—36 63-66 30 -32 60—63 26-28 07—09 — — 39-41 00—01 39-41 00-01 37—39 46-48 34—36 42-40 Ltmk vnd Verlag von Friedrich May, redigtrt unter Verantwortlichkeit von Kmil May in Bischofswerda. Politik st' mäßig »0