Volltext Seite (XML)
zwar den de» „Großen Kurfürst". Das Schiff war in 6 Minuten weggrsenkt; 274 Mann er tranken trotz der ruhigen See. Wer die Gewalt kennt, mit welcher beladene eiserne Schiffe im rechten Winkel zusammenstoßen und dabei eine» an dem anderen längSschlierrn, der weiß recht gut, daß ein solche» Schiff bei voller Fahrt trotz der wasserdichten Avthrilungen verloren ist. Meine Ansicht ist aber dir: e» müßte vor allen Dingen von den Rettungsgürteln ein viel aus giebigerer Gebrauch gemacht werden. Jeder Passagier hat eine Korkweste unter seinem Kopf kissen in der Kabine. Biele wissen eS nicht einmal oder erfahren e» vielleicht erst durch Zufall, wenn die Reise bald vorüber ist. Biele wissen zudem gar nicht eine Korkweste anzulegen. Sobald die Passagiere eingeschifft sind, müßte ferner unter allen Umständen, sowie das Gepäck verstaut ist, eine Bertheilung der Mannschaft mit ihren Passagieren für jedes betreffende Rettungsboot stattfinden und gleichzeitig eine Unterweisung in der Anlegung eines Rettung», gürtet«. Im Uebrigen sollten außerdem am Oberdeck an verschiedenen Stellen RettungSgürtrl in genügender Anzahl den Passagieren zur Ver fügung stehen. Auch in den einzelnen Booten müßten einige RettungSgürtel vorhanden sein. Ich habe 66 Mal den Ocean durchkreuzt und bin aus den meisten größeren Schnelldampfern gefahren, aber nie habe ich davon etwas gesehen oder gehört. Die Leute sollten wiederholt solche „BootLrolle", wie es bei der Marine heißt, durchnehmen. Die Passagiere wissen ohnehin meist nicht, was sie vor Langeweile bei trocknen, oder nrblichem Wetter machen sollen. Jeder Passagier wird sich im kritischen Moment viel sicherer fühlen, wenn er weiß, wohin er gehört. Auch für Kinder müßten Rettungsgürtel vor- Händen sein." — (DasAlter der Erde.) Nach neueren Forschungen sollen seit Beginn der Tertiärzeit 93 Millionen Jahre, seit dem Beginn der kam- brischrn Periode, au- der sich die ersten Spuren des Lebens auf der Erde erhalten haben, sogar 700 Millionen Jahre verflossen sein. Der wirk liche Beginn des Lebens dürfte dagegen unendlich älter sein. Als Minimum gilt das hochehr würdige Alter von 1400 Millionen Jahren. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Dresden, 18. Juli. Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist heute recht gut, gestern unternahm Se. Majestät der König nach der Tafel einen längeren Spaziergang im Schloß garten zu Pillnitz. Zu den Ministervorträgen kommt der Monarch heute nicht in die Stadt. Dieselben finden nach Bedarf in Pillnitz statt. Magdeburg, 18. Juli. Der „Magdeb. Ztg." zufolge brach in vergangener Nacht gegen 11 Uhr in Friedrich Krupp's Gruson-Werke Feuer aus; das umfangreiche Gebäude der großen Montage wurde gänzlich zerstört, es ge lang jedoch, das angrenzende Gebäude der Ge- schoß-Drcherei und die Abteilung Rumänien zu erhalten. Fulda, 18. Juli. Das Domkapitel wählte den Dompfarrer Adelbert Endert zum Bischof von Fulda. Ischl, 17. Juli. Kaiser Franz Josef wohnte heute in Begleitung der Erzherzogin Maria Valerie und der Erzherzöge Ludwig Viktor und Salvator einem Kunstfahren und Renne« der Radfahrer bei und sprach wiederholt seine vollste Anerkennung für die gebotenen Leistungen aus. Am Schluffe brachte eine tausendköpfige Menge dem Monarchen eine begeisterte Ovation dar. Pari«, 17. Juli. Der „Soir" will wissen, Cavaignac habe angesichts der ihm feindlichen Haltung der radikalen Presse mit seiner Demission gedroht, falls die angeblich von mehreren Mini stern inspirierten Angriffe nicht sofort aufhörten. Paris, 17. Juli. Trarieux richtete einen Brief an den Jntransigeant", in dem er fortfährt, gegen die Verhaftung des Obersten Picquart zu protestieren; er versichert, eS sei juristisch un möglich, daß Picquart, der bereits zu schlichtem Abschied verurtheilt sei, wegen derselben Handlung noch einmal einen gerichtlichen Verfahren unter worfen werde, dessen Ergebniß sicherlich eine Strafverschärfung, vielleicht sogar Ausstoßung aus dem Heere sei. Paris, 17. Juli. (Meldung deS „Kleinen Journals".) In Auxerre wurde durch einen Mann, der sich mit brennender Cigarre einem soeben niedergegangenen Luftballon näherte, eine Explosion verursacht; 19 Personen wurden schwer verletzt. Madrid, 17. Juli. Die „Correspondencia Espanna" veröffentlicht einen Artikel über die Schritte, die bisher gethan worben sind, um die Frage der aus Grund einer Volksabstimmung zu gestaltenden zukünftigen Regierungsform Kubas zu lösen. — Ein Finanzblatt meint, die Kuba gemachten Vorschüsse überschritten den Betrag von 800 Millionen Pesetas. Madrid, 17. Juli. Amtlich wird aus Porto Rico gemeldet, daß 150 Kisten, welche Munition enthielten, explodirten, wobei 14 Artilleristen getödtet und mehrere verwundet wurden. London, 18. Juli. Wie die „Times" sagen, entbehren die Mitthcilungen, nach welchem der Schiedsspruch in der Delagoabai-Frage in wenigen Tagen erfolgen soll, der Begründung. Die Ver handlungen, welche einen befriedigenden Fortschritt machen, seien noch nicht abgeschlossen und die Angelegenheit werde erst in drei Monaten dem Schiedsgericht unterbreitet werden. Washington, 18. Juli. General Shafter telegraphierte, gestern seien 7000 Gewehre und 600,000 Patronen von den Spaniern ausge- liesert worden. In der Hafeneinfahrt ständen eine Anzahl guter moderner Geschütze, ferner zwei Batterien Gebirgsgeschütze und eine Salut batterie von 15 Bronzcgeschützen. Portsmouth (New-Hampshire), 18. Juli. 900 Kriegsgefangene wurden gestern an Land gesetzt; von 1700 Gefangenen sind 10 gestorben. Die Aerzte sagen, wenn die Gesammtzahl der Todesfälle sich unter 500 werde man von Glück reden können. Bor Santiago, Sonntag, 17. Juli, 10 Uhr Vormittag-. Die Garnison unter General Toral verließ heute früh 9 Uhr die Verschanz ungen und rückte in die amerikanischen Linien rin. Hier wurden regimenterweise die Waffen nirdergelegt. Gleichzeitig wurde die spanisch« Flagge niedergeholt und an ihrer Stelle das amerikanische Banner gehißt. Uokohama, 18. Juli. '(-Reuter"-Mel- düng.) Der Polizeipräfrkt von Tokio ist seine» Postrn» enthoben worden, weil er seine Unter gebenen in einer Rede dazu verleiten wollte, sich mit Politik zu beschäftigen, in der Absicht, eine Oppositionspartei in'S Leben zu rufen. Ltrafkammerfitzung. Bautzen, den 15. Juli 1898. Wegen gesiihrlicher Körperverletzung und Bedrohung wurde am 25. Mai d. I. der Weber Leberecht Fürchte- gott Noack m Oberoppach zu tv Mk Geldstrafe verurtbeilt. Dem Angeklagten war zur Last gelegt, seinen Schwieger sohn, den Maurer Lindner, mit einer thönernen Schussel derart auf den Kopf geschlagen zu haben, daß die Schüssel zerbrach. Die vom Angeklagten eingelegte Berufung hatte Er'olg, der Angeklagte wurde freigesprochen Wegen SittlichkeUSverbrechen (z 176,' R. St. G. B.) stand der Steindrucker Ernst Eduard Heine genannt Noack aus Bautzen unter Anklage. Die Hauptverhandlung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Das Nr- theil lautete auf I Jahr 3 Monate Gefängniß. Der vorbestrafte Tagcarbeiter Gustav Adolf Schuster in OberleuterSdors war angeklagt, als rückfälliger Dieb in Neugersdorf dem Fiirbereidirektor Fretscher in Zittau ein Fahrrad gestohlen zu haben. Dem Schuhmacherge sellen Johann Reinhold Schuster aus OberleuterSdors aber war zur Last gelegt, das gestohlene Rad gekauft zu haben, obwohl er den Umstünden nach annehmen konnte, daß dasselbe nicht aus ehrliche Weise erworben war. Das Urtheil lautete gegen Gustav Adolf Schuster auf 1 Jahr 3 Monate Gefiingniß und gegen Johann Reinhold Schuster auf 3 Monate Gefiingniß. Voraussichtliche Witter««-. DleuStaa, IS JuU: Meist wolkig bis trüb mit etivas Regen und wenig veränderter Temperatur bei lebhaftem Winde. Mittwoch, »«. Juli: Abwechselnd heiteres und wolkiges, windiges, ein wenig kühleres Wetter mit Regenschauer. Marktpreise 1« Kamenz am 14. Juli 1888. 56 Kilo M. Pf. M. Pf. Korn 6 50 bis 7 — Weizen S 50 - 10 5 Gerste 7 50 - 7 86 Hafer 8 25 - 8 60 Haidekorn 7 25 - 7 35 Hirse 10 58 - 12 25 M. Pf. Heu 50 Kilo 2 80 Stroh 1200 Pfd. 18 — Butter 1 Kilo 2 30 Erbsen 50 „ 10 — Kartoffeln 50 „ 3 — Marktpreise ia Bautze« am 16. Juli 1898. 50 Kilo M. Pf. M. Pf. Weizen 10 — bis 10 30 Korn 7 03 - 7 50 Gerste 7 88 - 8 07 Hafer 8 30 - 8 70 Erbien 8 40 - 11 12 Ferkel 1152 Stück 50 Kilo M.Pf. M.Pf. Hirse 13 —bis 15 — Heu 240 - 3— Kartoffeln 260 - 3 — Butter 1 Kilo 2— - 240 Stroh(600k) 16— - 20 — öattar ln k!sedoü>kp«rä» 2Mk.—Pf.bis2Mk.30Pf. ä 10 bis 24 Mk. Sonderabzüge des Fahrten- PlaueS, L Stck. S Pf., zv Haven in der Expedition dieses Blattes. Eine junge Znchtknb Uhyst a Rr. 1«. Eine Rutzknh steht zum Verkauf in Laschendorf Rr. 7. Mm. U- ll. MMM ist zu verkaufen in Rauschwitz Rr. SV. verkauft Rittergut Pohla. 12- bis MO Rk. werden aus Privathand aus 1. Hypothek sofort auf Radeberger Grundstück gesucht. Brandcasie 18,000 Mark. Adressen unterin der Expedition dieses Blattes erbeten. wurde am vergangenen Sonn« ivrriorrll abend auf der Bautzner Straße vom „goldnen Löwen" bi» Schönbrunn eine Wagenkapsel. Man bittet dieselbe gegen Be- lohnung abzugeben in Pohla Rr. AS Ei« Regenschirm ist gefunden worden. Abzuholen in d:r Exp d. Bl. Da Carras i taxiert auf »t« gegen das zeichneten O und bau« und Jack' baldigst ar Vvreivkerun I8S8: 232' prünllv — einer! Bürea EinM 1. August r Stelle. Off Expedition l «in sa »S-I für Küche u s Zwei I werden gesu Ein zuv wird bei gu 1 ist zu vrrmi «espilett »i selben smä bsrvvdtigt k vi leeliten, ^11«, 8«lt«, krmuvlikmr« sowie schöne- Gebundstroh hat zu verkaufen Neue Mills ia vannewltr d. vamitr. Warnungsplakate für KirschenpSchter sind L Stück 3 Pfg. zu haben bei Friedrich May. selbst die veraltetsten und hartnäckigsten, Galz- flufl, Leberflecke, Warzen heilt schnell und gründlich — Auskunft gratis — Retour marke beilegen 0r. »gs-tmann. Ulm a. D. leiden. Beabsichtige mein in bester Lage gelegene» Bl««o, in der Nähe vom Alt- und Neumarkt gelegen, zu verkaufen oder zu vcrmiethen. Nähere Auskunft wird erthrilt große Töpfergasse Nr. 5. nur neueste FayonS zu enorm billigen Preisen in sehr großer Auswahl. k'rLnrMäv ». kvtnolä >. Kamvnrsr 81ra88S , " Vlsedoksvvräu. " empfiehlt: - DM luvkvr, DH Z iiosvn, »ilütz s D Kappen, Mntsi, iiaallevduii« in reizenden Mustern. LiM sucht zum s