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* 8». der vertnter der Kftch-emeiude um so eher ein- -e-angru werde«, als durch die königliche Kirchen- Inspektion die Zusicherung gegeben wurde, sie werde ein bei der obersten Kirchen behörd« an»«- bringende« Gesuch de« Kirchenvorstande« um eine nochmalige besonder« Beihilfe zur Deckung de« Schaden« warm befürworten. Dresden. Die Stadtverordneten haben auf Nntrag de« Rathe« am Donnerstag die Er richtung eine« elektrischen Kraftwerke« an der Stifttstraße, ferner die Erweiterung de« Kraft» werke» an der Hertelstraße, sowie die Herstellung dvc erforderlichen StromzusührungSanlagen für d« weitere Ausdehnung de« elektrischen Straßen bahnbetriebes beschlossen und hierzu 4,855,000 Mark bewilligt. Die königliche Kammersängerin Fräulein Therese Malten ist von ihrem Unfälle soweit hergestellt, daß sie am Sonnabend den ersten Ausflug nach Dresden unternehmen konnte. Immerhin bedarf die Künstlerin der Schonung, da zeitweilig noch heftige Schmerzen im Kopfe fühlbar werden. V. Schandau, 17. Juli. Der heutige Touristenverkehr gestaltete sich im Gebiete der sächs-böhm. Schweiz ungemein lebhaft. Ursache dazu war da« Eintreffen zweier Extrazüge, einer aus Leipzig und einer an« Berlin, die Vor mittag« hier eintrafen und wohl an 3500 Passa giere befördert. — Auch der Beginn der großen Ferien in Sachsen wirkt auf den Touristen- und Sommersrischenverkehr ein. — Heute Nacht wurde hier bei einem Klempnermeister mit Erfolg ein gebrochen und ist dieser Einbruch der sechste, welcher innerhalb kurzer Zeit in unserer Stadt zu verzeichnen ist. Den Dieben dürfte man auf der Spur sein und wollen wir nur wünschen, daß diesen frechen Einbrechern da« Handwerk für längere Zeit gelegt wird. Leipzig. „Hinaus au« der Straßen Enge!" ist infolge der Ferien jetzt die Losung. Die Bahnhöfe bieten da« buutbewegteste Bild der Großstadt, denn Tausende „flüchten" und auch die Führer der Ferienkolonien sammeln zu Hun derten ihre Pflegebefohlenen, um sie der wunderthätigen Heilkraft freier Natur entgegen zuführen. Mehr al« 600 arme Kinder wurden wiederum auSgesandt dank reicher Gaben mild- thätiger Menschen. — Die Dampfbrauerei Zwenkau ist in eine Aktiengesellschaft umgrwandelt worden, deren Antheile sämmtlich durch die Glieder der Familien Prößdorf und Koch über nommen wurden. — In einem Anfalle von Geistesstörung stürzte sich am Donnerstag die junge Frau eines Barbier« au« dem 4. Stock werk aus die Straße herab. Bei voller Besinn ung wurde die Arme aufgehoben, verstarb in dessen an den Folgen de« Sturze« im städtischen Krankenhau«. — Da« Mitteldeutsche Bundes- schießen wird der hiesigen Schützeugesellschaft voraussichtlich ein unangenehme« Andenken in Gestalt eines erklecklichen Fehlbetrags hinterlassen, denn auch die Einnahmen sind „verregnet". Einen kleinen „RauSreißer" brachte noch der Donnerstag, an welchem endlich da« dreimal an gesetzt gewesene Feuerwerk abgebrannt werden konnte. Borna, 16. Juli. Die auf Rittergut Flößberg beschäftigt gewesene Castellanin Frau verw. Enge erhielt dieser Tage über 600 Mark Altersrente nachbezahlt. — Der 17jähr. Knecht Albin Held in Greifenhain turnte vor ungefähr sechs Wochen an einem Geräth in einem dortigen Grundstücke. Hierbei fiel er zu Boden und ver mochte nicht wieder aufzustehen. Der erhaltenen Verletzung, vollständige Lähmung, ist er nunmehr erlegen. Elsterberg, 16. Juli. Am Donnerstag machte in den späteren Nachmittagsstunden ein der Tollwuth dringend verdächtiger Hund die Straßen unserer Stadt unsicher; er biß ver schiedene andere Hunde, sowie leider auch ein siebenjährige» Kino. E« ist noch nicht gelungen, de« wuthkranken Hunde« habhaft zu werden. (Oekonomische Gesellschaft im König reiche Sachsen.) Wir stehen vor der Ernte: für den Landwirth hat die Natur wiederum einen Kreislauf beendet und schon beginnt die Für sorge für die Neubestellung der Felder. Unter heutigen Verhältnissen, bei hohen Löhnen und niedrigen Preisen, erscheint e« besonder» wichtig, die Erträge der Wirtschaft thunlichst ohne Er höhung der Produktionskosten zu steigern, und die» ist ebenso wie auf dem Gebiete der Vieh zucht durch leistungsfähigere Rutzthiere, so auch auf dem Gebiete de« Ackerbaues durch ertrag reichere Kulturpflanzensorten möglich. — Ins besondere bedarf der Getreideanbau in dieser Richtung der Verbesserung, da seine Rentabilität durch den Preisdruck ans meisten leidet und er fHWGMHUffWWM M» trotzdem au« wirthschastlichen und auch au« politischen Gründen, wie die Ereignisse diese« Frühjahre« lehrten, die Grundlage «S Acker baues bleiben muß. Wir verfehlen deshalb nicht, schon jetzt unsere Landwirthe auf eine durch hohe sichere Erträge und gute Backfähigkeit einerseits und große Anspruchslosigkeit, starke Bestockung (späte Saat vertragend), sowie unübertroffene Winterhärte andererseits ausgezeichnete Roggen sorte, den Pirnaer Original-Saat-Roggrn, auf- merksam zu machen. Dieser au« hohen Lagen de« oberen sächsischen Elbgebirge« stammende Roggen ist seiner guten Eigenschaften wegen zwar schon allbekannt und vielfach verbreitet, seit einigen Jahren wird derselbe aber außerdem unter wissenschaftlich sachverständiger Leitung durch eine Saatzuchtgenoffenschaft weiter ver bessert und veredelt. Da» Saatgut der Ge nossenschaft erhielt u. a. auf der diesjährigen Wanderausstellung der Deutschen Landwirth- schaftSgesellschaft zu Dresden den ersten Preis. Die Genossenschaft bietet aber auch fernerhin durch ihre Organisation und Geschäftsstelle (Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen zu Dresden, Wiener Straße 13, I.) die denkbar grüßte Sicherheit und Gewähr für die Lieferung echten, reinen und keimfähigen SaatroggenS. Die Lieferung folgt nach Mustern, welche von der König!, pflanzen-phisiologischen Versuchs station Tharandt untersucht sind, unter Garantie des hierdurch festgestellten GrbrauchSwertheS. Bei Bezügen von 30 Centnern aufwärts wird kostenfreie Nachuntersuchung gewährt, etwaiger Minderwerth wird vergütet. Die Versendung erfolgt in plombirten Original-Säcken, welche mit der Firma: „Zucht- und BerkaufSgenossen- schakt für Pirnaer Saatroggen" nebst Schutz marke bedruckt sind. Das Sacken und Plombiren geschieht erst unmittelbar vor der Lieferung unter Aufsicht eine« Vorstandsmitgliedes der Genossenschaft. *** Herr Kommerzienrath Koppe in Char- lottenburg hat der Stadt Kirchberg zu Armen zwecken 2000 Mk. hinterlassen. — Die Schule zu Frankenberg wurde durch den Besuch des Herrn Minister von Seydewitz und des Herrn Geh. Schulrath Kockel beehrt. — In Rochlitz wird den 17. und 18. Juli der Sächs. JnnungS- verband tagen. Ihm gehören 300 Innungen mit 12,000 Mitgliedern an. — Der 54. Bericht der Dresdner Diakonissenanstalt girbt an, daß der Gesammtbesitz der Anstalt 1,191,479.73 M. beträgt. 1897 wurden die Einnahmen und Aus gaben mit 234,808.92 Mk. beglichen. Der StiftungSkond beträgt 524,000 Mk. Es wurden verpflegt 1897: 1651 Kranke an 45,200 Tage». Die Zahl der eingesegneten Schwestern ist 303. — Frau verw. Finanzvermessungsdirektor Preßler in Dresden wendete dem dortigen Krüppelheim 3000 M. zu. — Die verstorbene Frau vr. Bucher hat der Kirche in Blasewitz 1500 Mk. vermacht. — Auf der entgegengesetzten Seite des Kaukasus, Baku gegenüber, sind neue reiche Pe troleumquellen entdeckt worden. — Für daS Steinbrecherheim in Rathmannsdorf hat die „freie Waldloge" 10,000 Mk. zusammengebracht und überdies schon ein Grundstück dazu gekauft. DaS Gesammtvermögen des HeimS beträgt 15,762 M. Erkrankte Steinbrecher sind mit 38,825 Mk. unterstützt worden. — Herr Gerbermeister Anger in Annaberg feierte da« 50jähr. Bürgerjubiläum; daS 50jähr. Bühnenjubiläum beging Herr Fr. HauSmann vom Chemnitzer Stadttheater; Herr Kreuzthurmwächter Werker in Dresden feierte daS 25jähr. Jubiläum al« solcher. — Die bekannte sächs. Schriftstellerin Elise Polko ist in der Schweiz durch AuSgleiten von einem Balkon ge stürzt und hat sich schwere Körperschädigungen zugezogen. Sie liegt krank in München. Mi dem Kaiser nach Jerusalem. Bischofswerda, 16. Juli 1898. Schon seit längerer Zeit wurde in den öffentlichen Blättern bekannt gegeben, daß Se. Majestät der Kaiser in Begleitung Ihrer Maj. der Kaiserin zur Einweihung der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem eine Reise nach dem heiligen Lande unternehmen werde, e» wurde auch hinzugefügt, daß Vertreter aller deutschen evan gelischen Kirchenregierungen, die Vorstände der Jerusalemsvereine, welche sich die Unterstützung der im heiligen Lande bestehenden evangelischen Anstalten, Kirchen und Schulen angelegen sein lassen, u. A. m. zu dieser Feier eingeladen werden würden. Diese Einladung ist nun erfolgt. Sie lautet wie folgt: „Der Vorsitzende de« Kuratorium» der Evangelisch«» Jerusalrmstifttmg, Herr President 0. vr. Barlbaus« t» Berlin hat mit Hugo Stange»'» Reiseburean m Berli» eine Vereinbarung getroffen, nach Melcher Herr Stange» da» Arrangement einer Festsahrt zu der am St. Oktober 1808 in Au»sicht genommenen Einweihung der Evangelisch« Lrlösrrkirchr in Jerusalem nach dem hirrnrbe« ange» schloffen»» Programm übernommen hat. Zur Thrilnahme an der Festfahrt find berechtigt: die Mitglieder de» Kuratorium» der Evangelischen Jerusalem-Stiftung, wie Vertreter der deutschen evangelischen Kirchenregiemnge» und der eingeladenrn ausländischen Kirchenköqrrr, die- Ritter de» Johanniter-Orden», dir Vertreter der einge ladenen MisflonSgesellschaften, welch« in Palästina und Syrien arbeiten, der Gustav-Adolf- Vereine, sowie einzelnen zu dem Werke der evangelischen Kirche in Jerusalem tn B«iehung stehende, besonder» benachrichtigte Herren. Die Anmeldung hat bi» zum 1. August d. I. b« dem Präsidenten v. vr. Barkhausen zu geschehen." Auch das Programm für diese offizielle Fest fahrt zur Einweihung der Erlöserkirche in Jeru salem ist den eingeladenen Gästen bereits zuge stellt worden. Es hat folgenden Wortlaut: Die Abreise von Triest rrsp. Genua ist auf Dienstag,, den 18. Oktober, festgesetzt. Um den mit dem Frühzug. ankommenden Theilnehmern noch Gelegenheit zur Ein schiffung zu geben, soll die Abfahrt um 11 Uhr Vor mittag» stattfinden. — Der Dampfer erreicht am IS.. Oktober Nachmittags Brindisi resp. Neapel und bleibt daselbst zur Aufnahme von Theilnehmern, die eS vorge zogen haben mit der Eisenbahn bi» hierher zu fahren,, «ine Stunde liegen. Hieraus wird die Reise fortgesetzt und am Sonnabend, den 22. Oktober, früh S Uhr, Alexandrien erreicht. 22. Oktober. Sonnabend. Landung und Ausschiffung- in Alexandrien. Fahrt nach dem Bahnhof, woselbst rin Extrazug bereit steht und Belegung der Plätze in dem selben mit dem Handgepäck. — Hierauf wiederum Bestei gung der Wagen und Rundfahrt durch die Stadt, sowie Fahrt zur Besichtigung der Pompejus-Säule. Abfahrt Per Bahn gegen S Uhr nach Cairo. Ankunft daselbst gegen 12 Uhr Mittag. Um 2 Uhr Ausbruch per Wagen in verschiedenen Gruppen von je 40—50 Personen von den verschiedenen Hotels nach der Citadelle, von wo man einen prachtvollen Ueberblick über Cairo und seine nächste Umgebung genießt. Besichtigung der Mohamed Ali Moschee^ der Hassan Moschee und der Mamelukengräber. Fahrt durch die Muski nach den Hotels. Mittagessen. 23. Oktober. Sonntag. Früh 7 Uhr Ausflug mit Wagen nach den Pyramiden von Giseh. Auf dem Rück weg Besichtigung des Museum von Giseh. Nachmittag zur beliebige« Benutzung. 24. Oktober. Montag. Früh 7 Uhr Abfahrt von Cairo nach Alexandrien. Ankunst daselbst Bormittag» 11 Uhr. Einschiffung und Wetterfahrt nach Jaffa. 25. Oktober. Dienstag. Ankunft in Jaffa früh 7 Uhr- Ausschiffung und Spaziergang durch die Stadt nach dem Bahnhof und Belegung der Plätze in dem bereit stehenden Exlrazug. Hieraus Spaziergang nach der Deutschen Colomr. Besichtigung der Colonie. Um 1 Uhr Abfahrt nach Jerusalem. In Ramleh Aufenthalt, um Gelegenheit zu geben, den Kreuzfahrer-Thurm zu besichtigen. Ankunft in Jerusalem gegen 6 Uhr. 26. Oktober. Mittwoch. Früh 6 Uhr Ausbruch per Esel nach dem Oelberg und nach Gethsemane, Via Dolorosa, Thurm Davids re. Nachmittags Ausflug nach den Königsgrabern, der Jeremias-Grotte und dem Gordongrab. 27. Oktober, Donnerstag, und 28. Oktober, Freitag. Ausflug nach Jericho, dem Jordan und dem Todten Meer. 29. Oktober. Sonnabend. Bormittags Besichtigung der Omar-Moschee, des Salomonischen Tempelplatzes, Teiches Bethesda, PilatuShauses. Nachmittags Besuch von Talitha Kumi, dem Syrischen. Waisenhaus und dem Maria-Stift. Begrüßung Sr. Majestät de» Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin bei deren Ankunft. 36. Oktober. Sonntag. Ausflug mit Wagen nach Bethlehem. Besuch der Maria-Kirche (der Krypta und Geburtskapelle), sowie der Deutsch-evangelischen Kirche, in der Gottesdienst abgehalten wird. 31. Oktober. Montag. Einweihung der Erlöser-Kirche in Jerusalem in Gegenwart Sr. Maj. des Deutschen Kaiser» und Ihrer Majestät der Kaiserin. Nachmittag» Grmeindefest. 1. November. Dienstag. Rückreise von Jerusalem mit Extrazug nach Jaffa und Weiterfahrt an demselben Tage nach Lhaifa. 2. November. Mittwoch. Ankunft und Ausschiffung in Chaifa. Hotel und Zeltlager. Dieser Tag wird zu einem Ausflug nach dem Berg Karmel verwandt. Besichtigung des Karmelkloster», der Prophetenschule, der Deutschen Ansiedlung und des Luft-CurhauseS. 3. November. Donnerstag. Frühzeitig Ausbruch per Wagen nach Nazareth. Ankunft daselbst gegen 1 Uhr.. Unterkunft im Hotel Hrssrlschwerth, in ...wathäusern und in Zelten. Nachmittag» Besichtigung der Ber- kündigungS-Kirche, Werkstätte Josef» und ve» Marien- brurmenS. 4. November. Freitag. Frühzeitig Aufbruch nach Liberia». Ankunft daselbst gegen 1 Uhr. Unterkunft im - Hotel Galiläa, Klöstern und Zellen. Nachmittag» Rund gang in Tiberia» und Fahrt aus dem See Genezareth. 5. November. Sonnabend. Früh Rücksahrt nach Nazareth. Ankunft daselbst gegtn 12 Uhr Mittag«. Nach mittag» Weitersahrt nach Chaifa. 6. November. Sonntag. Gottesdienst. Nachmittag» Einschiffung. Auf Grund der mir, wie allen Vorstands mitgliedern des Sächsischen Jerusalemsvereins durch den Vorsitzenden des Berliner Jerusalems vereins, Herrn Grafen v. Zielen-Schwerin, der zugleich Mitglied des Kuratoriums der Jeru salemsstiftung ist, welches die neue evangelische Kirche in Jerusalem erbaut hat, gewordenen Ein ladung habe ich mich nun heut bei dem Präsi denten der obersten kirchlichen Behörde in Preußen, Sr. Exc. v. vr. Barkhausen, «ad cwnäitione»