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i W. b- !> U !.'U, .MU ' F !« '«>. " zuziehen und obwohl sie außergewöhnlich hohe Vermittelungsgebühren bewilligten, ist rS der „K. Z." zufolge doch nicht gelungen, mehr al- die Hälfte, etwa 260 Millionen, fest unterzu bringen. Daher steht schon jetzt die Anleihe über 2 Proz. unter dem AuSgabekours. Allem An schein nach aber ist dies erst der Anfang einer weiter absteigenden Bewegung. Nachdem es Deutschland gelungen ist, den größten Theil seines Besitzes an russischen Werthcn mit weiser Voraussicht der russischen wirthschaftlichen Ent wickelung abzustoßen, sitzt jetzt Frankreich auf seinem gewaltigen Besitz an russischen Werthcn, der die Summe von 3 Milliarden längst über schritten haben dürfte, fest. Ein anderer Markt für russische Wcrthe kommt zur Zeit nicht in Betracht. Die schlimmen Nachrichten aus Rußland, die falsche Maßregel des Roggenausfuhrverbots, endlich das stete Sinken der russischen Werthe auch auf den Börsen von London und Amster dam, alle diese Umstände müssen nothwendig da hin wirken, daß die französischen Privatkapi talisten das Zutrauen zu ihrem russischen Besitz immer mehr verlieren. Die Interessensphäre Frankreichs im westlichen Afrika hat soeben eine neue bedeut same Erweiterung erfahren. Den Mächten wurde vom Pariser Kabinet amtlich nütgetheilt, daß Frankreich mit den Häuptlingen der Elfenbein küste Schutzvcrträgc abgeschlossen habe. Dieselben sichern Frankreich die Herrschaft über die Küste von der englischen Goldküste bis zum Rio Cassaly bei Cap Palmas und daS Hinterland bis zu den Staaten Pamori und Tibb», indessen schwebt noch ein Streit mit der Ncgcrrepublik Liberia über gewisse Küstcnpnnkte. Frankreich sendet zur Schlichtung des Streites einen besonderen Unter händler nach Liberia. Die französische Ausstellung in Moskau ist, wie bereits bekannt, nunmehr geschlossen worden. Das Defizit derselben wird auf 300,000 Rubel geschätzt. In den letzten Tagen der Aus stellung haben die französischen Gäste den biederen Moskowitern noch einen großen Verdruß bereitet. Die Verkaufspreise der Ausstellungsgegenstände wurden nämlich von den Händlern theilwcisc so herabgesetzt, daß alle Diejenigen, welche früher dieselben Maaren zu außerordentlich hohen Preisen erworben hatten, nachträglich über die Unver frorenheit ergrimmten, mit der man 5—lOsach höhere Preise ihnen lediglich aus dem Grunde abgenommen hat, weil sie nicht bis zum Schluß dec Ausstellung warten wollten. —Der Peters burger militärische Berichterstatter der „K. Z." meldet, die russische Kriegsverwaltung habe eine neue Maßregel zur Beschleunigung der Mobil machung des russischen Heeres getroffen; im Militärbezirk Warschau würden nämlich sämmt- liche Feldbatterien vom 1. Januar 1892 ab mit acht bespannten Geschützen und der im Kriege nothwendigen bespannten Munitionswagen aus gerüstet, wodurch die Kriegsbereitschaft derArtillerie ganz außerordentlich beschleunigt werde; die Ver legung der 38. Infanterie-Division aus Kutais von der kaukasisch-türkischen Grenze nach der deutsch-österreichischen hat nunmehr begonnen. — Ueber die letzten Judenverfolgungen inStarodub im Gouvernement Tschernigow werden von einem Augenzeugen einige Einzelheiten gemeldet, welche die bereits veröffentlichten Berichte ergänzen. In Starodub kamen wohl Plünderungen und Feuers brünste vor, doch wurden keine Juden verletzt, dagegen sollen am 12. Oktober in dem 25 Werst von Starodub entfernten Städtchen Pogar 8 Inden erschlagen, mehrere Hundert verwundet und 15 Häuser eingeäschcrt worden sein. Dort wurden die Juden während des Versöhnungs festes in der Synagoge überfallen. Die Regierung sei nachträglich ganz energisch gegen die Exzedenten cingeschritteu. Der zur Kur in Aalta weilende Gouverneur von Tschernigow unterbrach feinen Urlaub, verließ sofort nach Empfang der Nach richten von den in seinem Gouvernement statt gefundenen Krawallen die Krim und kam mittelst Sonderzug nach Starodub und Pogar. Er ließ die sonst durch einen einzigen Gendarm vertretene Polizei durch eine aus Tschernigow requirirte Sotnje Kosaken verstärken, die Rädelsführer ge fänglich cinziehcn und auf der Polizei ohne An sehen der Person peitschen. Darauf ließ er ihre Häuser versiegeln und ihr bewegliches Eigenthum mit Beschlag belegen. Die Dispositionen für den vielgenannten Friedenkongreß in Rom sind nunmehr von dem betreffenden vorbereitenden Ausschuß offiziell bekannt gegeben worden. Hiernach wird die „interparlamentarische Konferenz" zwischen dem 3. und 8. Novbr. der eigentliche Friedenskongreß selbst zwischen, dem 9. und dem l6. Nov. tagen. -g"7 r -i» jetzt ununterbrochen konservativ im Reichs tage vertreten und galt als eine der sichersten Domainen der Wservßtiven Partei Preußens, noch Herr von PWkamer wurde hier mit be deutender Mehrheit gewählt. Unter den kolonialpolitischen Nachrich ten, welche die letzten Tage gebracht haben, er regt diejenige von der Einreichung des Entlas sungsgesuches deS Reichskommissars Major von Wißmann das meiste Interesse. Zwar ist dieser Mittheilung vom offiziösen „Wolff'schen Telegraphen-Bureau" mit der Be merkung widersprochen worden, Herr von Wiß- maun werde nach Anwerbung der sudanesischen Rekruten für unsere ostafrikanische Schutztruppe von Egypten nach Ostafrika zurückkehren, aber trotzdem scheint die Meldung von seinem Demis sionsgesuche richtig zu sein. Zu diesem bedauerns- werthen Schritte mögen Herrn von Wißmann theilö Differenzen mit dem Gouverneuer Freiherrn von Soden, theils das Scheitern seines Dampfer- Unternehmens, das er auf dem Viktoriasee ge plant hatte, bewogen haben. Jedenfalls kann man aber nur die Erwartung aussprechen, daß der Mann, welcher dem Deutschen Reiche die schon halb verlorenen ostafrikanischen Schutzgebiete aus den Händen der aufständischen Neger «nd Araber wiedererobertc, dem Kolonialdienste des Reiches erhalten bleibe» wird. Just zur Zeit, da der erste Schnee gefallen ist, hat sich endlich der hochfttrstlichc Fami lienkreis auf Schloß FredcnSborg aufge löst. Am Donnerstag sind die gesammtcn fürst lichen Herrschaften, welche bislang noch ans Schloß FredcnSborg weilten, von Kopenhagen abgercist, der Czar mit den Seinen und den dänischen Majestäten mittels des „Polarstern" nach Nenfahrwasser, resp. Danzig, die griechiiche Königsfamilie auf dem „Danebrog" nach Lübeck. Für den Empfang des Czaren und der ihn be gleitenden Herrschaften waren in Neufahrwasser große Vorbereitungen getroffen worden. Von Danzig aus sollte alsdann direkt die Abreise mittels des russischen Hofzugeö nach der Krim erfolgen. Eine für Oesterreich wichtige Frage, die jenige der Dezentralisation der öster reichischen Staatsbahnen, ist in einem am 25. Oktober in Wien unter persönlichen Vor sitz des Kaisers Franz Josef abgehaltcncn Minister rath zu Ungunsten der betreffenden Dezcntrali- sationsbestrebungen entschiede» worden. Die Vor kämpfer der letzteren sind namentlich die Polen und diese hatten an die Regierung das Verlangen gestellt, daß die gcsammte Verwaltung der Staats bahnen Galiziens in polnische Hände gelegt werde. Hätte aber daS Ministerium Taaffe diese pol nische Forderung bewilligt, so wären sicherlich die Czechcn und Slovenen mit ähnlichen Forde rungen für die Staatsbahnverwaltung in Böhmen, resp. in Krain, Kärnthen n. s. w. gekommen und die schönste Zersplitterung des östcrreischen StaatS- bahnwescn« wäre fertig gewesen. Daher ist denn auch wegen dieser Konsequenzen die polnische Forderungin demMinisterrathe abgelchntworden, besonders der Kriegsminister von Bauer soll sich ans militärisch-strategischen Gründen dagegen ausgesprochen haben. Lediglich einige äußerliche Zugeständnisse betreffs der StaalSbahne» in Galizien hat man den Polen gemacht »nd mit denselben werden sich die Herren wohl oder übel zufrieden geben müssen. In Holland kommt die allgemeine Dienst pflicht nun doch allmählich in Sicht. Ein aus die Einführung derselben bezüglicher Gesetzent wurf befindet sich bereits in der Ausarbeitung; als seinen Vorläufer hat das neue liberale Kabi net eine Vorlage in der Deputirtenkammer cin- gcbrachl, durch welche der Dienst in der Miliz aus 10 Jahre, von denen 4 Jahre ans die Reserve entfallen, festgesetzt wird. Dem dieser Tage in dem französischen KriegShafcn Brest cingetroffcnen russischen Kreuzer „Minin" ist am Mittwoch das russische Panzerschiff „Demitn DonSkoi" nachgcfolgt. Beide Schiffe haben in Brest imtürlich einen begeisterten Empfang gefunden und die Wogen deS Rnsscn- enthusiaSmuS gehen jenseits der Vogesen wieder sehr hoch. Auch steht cs nun sest, daß der russische Minister v. Giers nach Beendigung seines gegenwärtigen Aufenthaltes in Wiesbaden für einige Tage nach Paris kommen wird, was die Russenbegeistcrung der Pariser noch weiter entflammen dürste. — ES steht nunmehr un zweifelhaft fest, daß die russische Anleihe lrotz der angeblichen Ueberzcichnung einen gründlichen Mißerfolg erlitten hat. Obwohl die französischen Banken es mit großem Geschick verstanden, bei der Zutheilung der einzelnen Stücke das kleine Privatpublikum' in hervorragendem Maße hcran- Sachse n. V. Bischofswerda. Nächsten Sonntag Abends 8 Uhr soll wieder wie seit dem Luther- jahrc 1883 alljährlich ein Parochialer oder Ge- meinde-Familienabcnd zur Feier von Luthers Geburtstag gehalten werden. Herr Pfarrer Herrmann zu Burkau hat den Fest-Vortrag über nommen, die hiesige Cantorcigesellschast, deren vortreffliche Leistungen allen Gcmeindegliedern vom Gottesdienste her bekannt sind, ebenso die Musik schule des Herrn Schmidt, die sich bereits im vergangenen Jahre allseitige Anerkennung erworben hat, haben ihre Mitwirkung zugesagt. So steht ein gewiß genußreicher Abend zu erwarten. DaS Eintrittsgeld ist so niedrig gestellt, daß auch die ärmsten Gemeindeglicder an diesem Festabend theil- nehmeu können, andererseits aber ist auch die Verordnung, daß nicht mehr als 400 Eintritts karten ausgegeben werden dürfen, dafür gesorgt,, daß ein zu großer Andrang vermieden wird. ES sollen aber bei einem solchen Familienabend alle Gemeindeglicder sich vereinigen, arme unk reiche, hohe und niedere, und so den Beweis er bringen, daß in der christlichen Gemeinde die sonst, bestehenden sozialen Unterschiede ausgeglichen werden, wie der Apostel Paulus schreibt Gal. 3, 28: „Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib, denn ihr seid allzumal Einer in Christo Jesu". Auch Mitglieder der benachbarten Ge meinden sind darum herzlichst willkommen. — Mit dem Vollmond ist eine in Deutsch land sichtbare totale Mondfinsterniß verbunden. Dieselbe beginnt am 15. November Abends 11 Uhr 24 Minuten, die totale Verfinsterung be ginnt den 16. früh 12 Uhr 27 Min. und endigt 1 Uhr 50 Min., die Finsterniß überhaupt endigt 2 Uhr 53 Min. — Unteroffiziere und Mannschaften der Landwehr 2. Aufgebots ziehen sich noch immer militärische Strafen dadurch zu, daß sie eine ge wisse Bestimmung des neuen WehrgesetzeS nicht beachten. Wenngleich diese Mannschaften an dm Kontrolversammlungen nicht mehr theilnehmen^ sind sie doch nach wie vor verpflichtet, jeden Um zug aus einem Ort in den anderen, Veränderungen in ihrem Familienstande durch Geburt und Tod» Danzig, 31. Oktober. Al- der Kaiser »vd- die Kaiserin von Rußland mit ihrer ÄMtzmg: unter dem „Hurrah!" der Mannschaften das Schiff verlassen hatten, wurden den fürstlichen Damen beim Betreten der LändnngSbrücke von den Frauen der Konsuln prachtvolle Blumen sträuße überreicht. Sodann bestiegen die Herr schaften den bereitstehenden russischen Hofzug. Zehn Minuten vor Abgang desselben wurde ein preußischer Sondcrzng abgelassen, welcher das Gepäck, die Dienerschaft und die Hofbeamten be förderte und dem Hofzuge vorausfuhr. Der „Polarstern" trat sofort die Rückreise an. Die dem Reichstage zugehende außerordent liche Forderung für Militärzwecke — insbesondere für die Artillerie — soll 180 Mill. Mk. auf acht Jahre vertheilt, betragen. Der Haushalt der Kaiserlichen Marine soll an fortdauernden Ausgaben ein Plus von nicht ganz 3>/, Mill, aufweisen, wovon etwa l'/r Mill, auf die Jn- diensthaltung der Schiffe und Fahrzeuge entfallen. Dagegen sollen die einmaligen Ausgaben im ordentlichen Haushalt über 1 Million weniger betragen. Der außerordentliche Haushalt soll, als bedeutendste Mehrausgabe die zweite Nate der Befestigung Helgolands im Betrage von etwas über 7 Millionen, sowie einen Posten für den Bau von Wohnhäusern für die Arbeiter auf der Kaiserlichen Werst zu Kiel enthalten. Posen. In der letzten Stadtverordneten sitzung wurde die Vorlage deS Magistrats betr. Maßregeln zur Verhütung des NothstandeS in Posen berathen. Das Vorhandensein eines Noth standeS wurde aus Grund einer ausführliche PrciSstatistik anerkannt. Die Stadtverordneten beschlossen einstimmig die Einrichtung von Suppen küchen; Almoscncmpfängcr erhalten die Suppe umsonst, andere Personen zahlen 10 Pfennige pro Liter. Posen, 2. November. Ein Extrablatt deS „Dziennik Poznanski" meldet die Ernennung des Prälaten vr. Florian von Stablewöki zu Wreschen zum Erzbischof von Posen und Gnesen. Petersburg, 2. November. Heute wurden ein Ukas veröffentlicht, welcher das Noggenaus- fuhrvcrbot aus alle Getreideartcn mit Ausnahme deS Weizens, sowie ans Kartoffeln und auf Pro dukte, welche aus zur Ausfuhr verbotenen Früch ten erzeugt werden, ausdehnt. Das Verbot tritt mit dem auf die Veröffentlichung des UkaseS in dem Gesetzblatt folgenden Tage in Kraft. ein g täglici ein „De Preis bei a lichc Herrn auf i und Dircl scheu I wir ( welch fugt, führt der i gcma Gedi ersuh der j Klei, sich wäre Dori dcrci Bcri meist Rein lend« leite« Kün muß gcim ru>y Sch« wär Sch losst Mel ihr gehe wen Inst Pro Elel scur aus aus soso Ein lich< bcze gab wer eS s «ich mch ist. fam ball uich uni Du 184 wol für Br. hat crh erti Fa' faa! aus Gr aui Wi auf Scl den unl Ni. Kii am wci En die bol Fe' Vo