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<i«W MM «dtdmL Mpach<-fie' hab«, « «estf. Ztg." bettägt die Zahl der Bergleute, sich ver Fühlung mit der Söciäkdemokratie ent-f welche heute die Arbeit wieder ausgenommen Münd tzj^al» aelder, Mk.5162 18 Pf. BektrLae- dM fondS wurden Mk. SIS 22 Pf. zHW beträgt derselbe nunmehr Mk. 10V? 28 —— Stammvermögen verbkibÄ der Lasse kW 65 36 Pf., so daß mit einem GesaMmtverMögrn von Mk. 1123 64 Pf. in dar Jahr 1889 ein getreten wurde. — 16. Mai. Der am Sonnabend Abend niedergegangene wolkenbruchartige Regen hat nicht bloS an hiesigen Fluren, Wegen und Böschungen großen Schaden gebracht, sondern eben so schlimm sind die Ortschaften Neukirch, Putzkau, Weickersdorf, Goldbach, Groß- und Klein drebnitz heimgesucht worden. — Pankratius und Servatius, die beiden gefürchteten Weinmörder, haben sich in diesem Jahre sehr gnädig erwiesen, da nichts von verhängnißvollen Frost-Ueberraschungen zu hören ist. Nach Aussage von Fachmännern dürfte, falls nicht noch besondere störende Ver hältnisse eintreten, ein gutes Weinjahr zu er warten sein, da der Ansatz in den Weinbergen überall ein recht guter ist. — Jetzt, wo Alles draußen in voller Blüthe steht, machest wir auf die giftigen Eigenschaften des Goldregens aufmerksam, welcher schon so manchem Kinde, welches einen Zweig oder eine der prächtigen Blüthen in den Mund nahm, böse Leiden verursachte. Besonders die Saamen sind giftig, denn sie enthalten ein heftig purgirendeS und Erbrechen erregendes Alkaloid, das Cytisin, das selbst den Tod herbeiführen kann. — Die Kurzsichtigkeit der Schuljugend welche in iinmer größerem Maaße um sich greift, hat nach einem in der „Lehrerzeitung für Thüringen und Mitteldeutschland" veröffentlichten Ausspruche des Directors der königl. Augenklinik in Breslau, Prof. Förster, nicht selten ihren Ursprung in dem Tragen einer zu engen Halsbekleidung. In nicht weniger als 300 Fällen ließ sich das Augen leiden auf eine dadurch veranlaßte chronische Störung des Blutumlaufes zurückführen. * Auf Bühlauer Flur fing man am Dienstag Nachmittag 4 junge Fischottern. Am Montag war man dieselben und ihre Mutter beim Großwasser unter Müller Tietzens Brücke in Kleinharthau gewahr geworden und Dienstag suchten sie die Fischereiberechtigten und Hof förster Schlegel nebst noch einigen Herren auf. Der Hauptsucher aber war Herrn Försters Schlegel Otternhund „Minko", 6er seine Sache so brav machte, daß man 20 Minuten nach dem Anfänge der Suche 3 zuckende und 1 sehr mobile junge Fischottern in der Länge von 37 Centim., offenen Augen und schon beißenden Zähnen in Händen hatte. Dieselben waren muthmaßlich gegen 3 Wochen alt. Der kluge „Minko" hat innerhalb zweier Jahre 9 Fischottern zur Strecke bringen helfen, und verdient demnach mit recht den Namen Otternhund. *.* Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 16. Mai. Durch Feuer wurden vernichtet: Ein Trocken raum der Herzog'schen Fabrik zu Neugersdorf; das Krocker'sche Wohnhaus in Groß-Hennersdorf; ein Haus mit Schuppen in Georgswalde. — Bei dem Glasmacherball zu Reuno bei Senften berg wurde ein junger Mann durch Messerstiche schwer verletzt. — Der 4jährige Knabe des Webers Dreßler in Ebersdorf ist im Dorfbache ertrunken. — In einer Sandgrube -bei Rumburg wurde ein unverheiratheter Mann aus Sohland a. d. Spr. erschossen aufgefunden. — Als Herr Cantor Lehfeld in Markersdorf bei Görlitz 1870 nach 48V,jähriger Wirksamkeit an seiner Schule Abschied nahm, sprach er: „Ich wäre gern noch anderthalb Jahre bei Euch geblieben, um die 50 zu erreichen, aber, endlich müde der vielen Hemmnisse, ergreife ich den Wanderstab." Gott schenkte ihm einen frohen Lebensabend, denn erst in diesen Tagen starb er, 87 V, Jahre alt, zu Freystadt in Schlesien. — Ein kleiner Knabe in Niedersedlitz, der beim Baden in Todesgefahr kam, wurde von dem lljähr. Clauß mit Muth und Entschlossenheit gerettet. — AuS dem Nach lasse des Herrn Rechtsanwalt Jacob-Bautzen ist auch dem MartinSstifte zu Sohland ein Legat von 300 Mark zu gegangen.. — Der Leipziger UniversitätSgesangverem „Paulus" gedenkt den 2. Pfingstfeiertag eine Sängerfahrt nach Zittau zu unternehmen, wie dietz schon 1869 und 1879 geschehen. Im Gewerbeverein zu. Bernstadt hielt am 10. Mai der Herr VorsitzSüde einen längeren Vortrag über „die Cuttmarbeit des Hause- Wettin." — Der verstorbene Rechts anwalt Jacob in Bautzen k>t der Stadt für eine Armenstiftung 3000 und Wohlthittig- krilsonstolten und zu einem StipeadstsckstWHA hinterlassen. — Herr Doochept^MW zu Nebelschütz feierte seiLZÜ sich der. Fühlung halten. Daß die Worte, die ich zu ihnen ge sprochen, in den Arbeiterkrrisert Westfalens An klang gesunde» haben, ist mir durch Telegramme bezeugt und habe ich mich gefreut, daß die Ein- mffchungSversuche der Gocialdemokratie von Wen mit Energie abgewiesrn worden sind. Die Verhandlungen, die Sie, Herr Hammacher, als Vorsitzender des Vereins, wie ich gerne höre, mit der Arbeiter-Deputation geführt haben, sind mir durch das Ministerium des Innern zu gegangen und ich spreche Ihnen meine Aner kennung aus für das Entgegenkommen, was Sie den Arbeitern gezeigt Haven und wodurch eine Grundlage zur Verständigung gewonnen worden ist. Ich werde mich freuen, wenn auf dieser Basis sich die Arbeitgeber und Arbeiter ver einigen werden. Ich möchte von meinem Stand punkte noch eins betonen: Wenn die Herren der Ansicht sind, daß die von Mir gehörten Deputaten nicht die maßgebenden Vertreter der Kreise, die dort streiken, wären, so macht das nichts aus; wenn sie auch nur einen Theil der Arbeiter hinter sich haben und die Meinung wiedergeben, die in ihren Kreisen besteht, so wird doch immer das Moralische des Versuches einer Verständigung von hohem Werthe sein; sind sie aber wirklich Delegirte derselben und haben sie die Ansicht der gesammten westfälischen Arbeiter vertreten und sind Sie mit den Punkten, die sie Ihnen eröffnet haben, einverstanden, dann habe ich zu dem gesunden vaterländischen Sinn dieser Männer das Vertrauen, daß sie, und nicht ohne Erfolg, alles daran setzen, möglichst bald ihre Kameraden wieder zur Arbeit zu bringen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen Betheiligten dringend empfehlen, daß die Bergwerksgesell schaften und ihre Organe in Zukunft möglichst nahe Fühlung mit ihren Arbeitern erhalten, damit ihnen solche Bewegungen nicht entgehen; denn ganz unerwartet kann dieser Streik sich unmöglich entwickelt haben. Es sind, wie mir berichtet wurde, allerdings Vorbereitungen ge troffen worden und es bestand die Absicht, einen allgemeinen Streik ausbrechen zu lassen, nur zu einer späteren Zeit, und der Streik ist dort nur vorzeitig zum Ausbruch gekommen. Ich möchte Sie bitten, dafür Sorge zu tragen,- daß den Arbeitern Gelegenheit gegeben werde, ihre Wünsche zu formuliren, und sich vor allen Dingen immer vor Augen zu halten, daß die jenigen Gesellschaften, welche einen großen Theil meiner Unterthemen beschäftigen, bei sich arbeiten lassen, auch die Pflicht dem Staat und die be- theiligten Gemeinden gegenüber haben, für das Wohl ihrer Arbeiter nach besten Kräften zu sor gen und vor allen Dingen dem vorzubeugen, daß die Bevölkerung einer ganzen Provinz wiederum in solche Schwierigkeiten verwickelt werde. Es ist ja menschlich natürlich, daß Jedermann versucht, sich einen möglichst günstigen Lebensunterhalt zu erwerben. Die Arbeiter lesen die Zeitungen und wissen, wie das Verhältniß des Lohnes zu dem Gewinne der Gesellschaften steht; daß sie mehr oder weniger daran Theil haben wollen, ist erklärlich. Deshalb möchte ich bitten, daß die Herren mit dem größten Ernst die Sachlage jedesmal prüfen und womöglich für fernere Zeiten dergleichen Dingen vorzubeugen suchen. Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, daß das, was der Herr Vorsitzende Ihres Vereins am gestrigen Tage mit Erfolg begonnen hat, möglichst bald zu einem guten Ende geführt werde. Ich betrachte es als meine königliche Pflicht, den betheiligten Arbeitgebern wie Arbeitern meine Unterstützung bei ihren Meinungsverschiedenheiten in dem Maße zuzuwenden, in welchem sie ihrer seits bemüht sind, die Interessen der gesammten Mitbürger durch die Pflege der Einigkeit unter einander zu fördern und vor Erschütterungen wie diese zu bewahren. — Gelsenkirchen, 16. Mai. In einer heute stattgehabten Versammlung von Delegirtcn der Arbeiter aller Zechen des Kreises Gelsenkirchen wurde beschlossen, dem Sonntag in Bochum zu sammentretenden Arbeiterdelegirtentage für Rhein land - Westfalen folgenden Antrag vorzulegen: In dem Bestreben, dem von Sr. Majestät dem Kaiser in der Audienz ausgesprochenen Wunsche entgegenzukommen, in der Hoffnung, daß die von Sr. Majestät zugesagte Prüfung unserer gerechten Forderungen dieselben zur Erfüllung bringen wird, schlagen wir den Belegschaften vor: 1. die Arbeit wieder aufzunehmen, 2. die Deputaten der Belegschaften vertreten letztere bis zu einer ander weitigen Wahl bei den Verhandlungen mit den Zechenverwaltungen und Behörden bezüglich der festzuhaltenden Ansprüche. Essen. a. R., 16. Mai. Nach der „Rhein. - Drutsch es Reich. Das K. Ministerium des Innern erläßt eine Bekanntmachung folgenden Inhalt«: „Es ist zur KeNntniß de« Ministeriums des Innern gelangt, daß in neuerer Zeit Erinnerungszeichen für Kaiser Friedrich Hl. in den Handel gebracht werden, welche den deutschen Reichsmünzen nach Größe und Prägung täuschend ähnlich sind. Dieselben, m der Größe von Zwei-, Fünf-, Zehn- und Zwanzigmarkstücken,auSNickelzinkbez.goldfarbigem Tombak gefertigt, tragen auf der Vorderseite das Bildniß Kaiser Friedrichs Hl., während auf der Rückseite der Namenszug Kaiser Friedrichs III. und die Worte: „Lerne leiden ohne zu klagen" angebracht sind. Auch sind den Zweimarkstücken täuschend nachgebildete Münzen in den Handel gekommen, welche auf der einen Seite das Bild niß Kaiser Wilhelms II. und auf der anderen Seite die Worte: „Zu unsers Kaisers 30. Ge burtstage. 27. Januar 1889." tragen. Da nun derartige Münzen bereits zu betrügerischen Zwecken verausgabt worden sind, so wird die Ausgabe bez. Weitcrverbreitung derselben inner halb des Königreichs Sachsen, ebenso wie es hinsichtlich der in der Bekanntmachung vom 29. November v. I. gedachten Münzen geschehen ist, hiermit bei Geldstrafe bis zu 100 Mark oder Häftstrafe bis zu 14 Tagen untersagt und ist von den Polizeibehörden des Landes über die Beobachtung dieses Verbots gehörige Aufsicht zu führen." WM- Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß am 1. Juni früh nach Mitternacht der Sommer-Eifenbahnfahrplan der königl. sächsischen Staatseisenbahnen, welcher dieser Nummer bei liegt, in Kraft tritt. Bischofswerda, 17. Mai. Ein herrlicher Mai, wie wir ihn seit vielen Jahren nicht zu erleben gewohnt waren, hat den Wandertrieb der Naturfreunde bis auf die Spitze getrieben. Wer irgend kann, der pilgert und fährt hinaus in's Grüne und labt sich im stärkenden Ozon des Waldes. Eine wahre Freude ist es auch, jetzt unsere herrlichen Promenaden zu schauen. Sauber und nett sind viele Rundtheile durch eiserne Gitter gefaßt. Die Fremden, welche durch den Besuch des Butterberges oder Valtenberges unsere Stadt gegenwärtig viel srequentiren, freuen sich sämmt- lich über unsere Anlagen, welche gerade jetzt ein prächtiges Frühlingsbild bieten. Ein alljährlich wiederkehrender Ausflng unseres Gcbirgsvereins ist und bleibt als Ziel der unvergleichlich schöne Hohwald mit seinen dunklen, grünen, verschlungenen Waldpfaden und herrlichen Blicken in die Gebirgs welt. Gerade gegenwärtig ist ein Ausflug dahin ein in der That lohnender und schöner. — 17. Mai. Das Panorama im Gasthof zum goldnen Engel bleibt nur noch von heute Sonnabend, den 18. Mai, bis Montag, den 20. Mai, geöffnet. Im Interesse deS guten Zweckes, welchen die Fechtschule verfolgt, wäre es sehr Wünschenswerth, wenn der Besuch sich noch zu einem recht regen gestalten würde. Die Ansichten sind sehr interessant lpid bisher hat Jedermann das Panorama sehr befriedigt verlassen. — 17. Mai. Der Bau des neuen Hauses der Herberge zur Heimath, welcher vom Herrn Baumeister Partzsch ausgeführt wird, schreitet rüstig vorwärts. Wie wir vernehmen, soll das Gebäude am ersten Juni gehoben werden. Man kann schon jetzt deutlich erkennen, daß dieses HauS eine Zierde der Bautzner Straße werden wird. Bischofswerda, 16. Mai. Aus dem Rech nungsabschluß der hiesigen Ortskrankencasse pro 1888 theilen wir folgende Zahlen mit, welche unS vom Vorstande der Casse übermittelt wurden. Der Casse gehörten im Jahre 1888 1306 Mit glieder an, von denen 433 in ärztlicher Behand lung gewesen sind, wofür Mk. 1155 95 Pf. an die Aerzte und Mk. 1583 30 Pf. für Arzneien und Heilmittel verausgabt wurden. An arbeits unfähig gewesene 80 männliche und 34 weibliche Kranke — mit zusammen. 1681 Krankheitstagen — sind Mk. 889 42 Pf. Krankengeld, an Wöch nerinnen Mk. 79 — und an das hiesige Kranken haus für 143 VerpflegStage Mk. 214 50 Pf. gezahlt worden. Sterbegeld kam in 3 Fällen mit zusammen Mk. 90 zur Auszahlung. Somit hat die Casse zur Heilung und Unterstützung ihrer erkrankten Mitglieder im Jahre 1888 Mk. 4012 17 Pf. verausgabt, ferner für Besoldungen, Drucksachen, Bekanntmachungen Mk. 611 21 Pf. Vereinnahmt wurden ML 114 4V Pf. Eintritt-- welche heute Vie Arbeit wieder ausgenommen haben, mindesten- 10,000. Bon 19,200 Berg leuten des Essener Revier- arbeiten heute wieder 5909. .