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Nach den vorgei mmenen Ergänz, Tramways rc er «uglM«ttta* Baumeister Errftäv Bei Töpfer A«g«ft Hultsch Maurer A«g«ft Schramm, Töpfer Aagust Liehe, sowie dem Unterzeichneten als Vorsitzenden. Nieder-Neukirch, den SL November 1889. Der Cassenvorstai ,t der Vorstand obeyaed-chter Lasse vorn 1. Januar 1890 an aus folgenden Personen maßtMtta», Mvettr. Vorsitzender, Akrmlkeucafse zu Meder Neukirch ;Swahlei >errn ^l^Monorer^ahnenaf^we^t^m^nttr^8en Umständen die Entrüstung herausfordernde That. Unter großem Beifall widerlegte er sämmtliche Anschuldigungen der Opposition. Als der Minister den Grafen Karolyi für seine Zwischen rufe zurechtwies, erhob die äußerste Linke lärmenden Widerspruch. Bei ihrer Rückkehr von Monza nach Rom wurde die italienische Königsfamilie am Donnerstag am Bahnhofe von den Spitzen der Behörden begrüßt und von einer zahlreichen Menschenmenge jubelnd empfangen. Italienische Blätter kündigen den Besuch des Kaisers von Oesterreich in Florenz als eine Folge des von dem Kaiser Wilhelm seinen Verbündeten in Innsbruck gemachten Vermittelungsvorschlages an. Nachdem Graf Piancini auf. die ihm an gebotene Candidatur verzichtet hatte, ist Armellini, der Sohn eines der Triumvirn der römischen Republik im Jahre 1848, zum Bürgermeister von Rom gewählt worden. Hochfliegenden Erwartungen hat die am Dienstag in der französischen Deputirten- kammer verlesene ministerielle Erklärung kaum entsprochen; dieselbe zeichnete sich aber dadurch ' Portheilhaft aus, daß sie der Kammer ein prac- tcschcs Gebiet der Thätigkeit vorzeichnete und nichts Unausführbares anregie. Die Erklärung wurcde sowohl in der Deputirtenkammcr wie im Senate freundlich ausgenommen. Nach der Vorlesung brachte der Radicale Maujon einen Antrag tzmf Verfassungsrevision ein, den die Deputirten'kammer aber durch Verwerfung der Dringlichkeit' mit 345 gegen 123 Stimmen glücklich beseitigte. Am Donnerstag erlitt da gegen das Ministerium eine kleine Schlappe. Der Finanzminiftcr sprach gegen den Antrag Leydet auf Freigä be der Fabrikation der Zünd hölzchen und wünschte die Annahme einer das Zündhölzchen-Monopol billigenden Tagesordnung. Die Letztere wurde aber mit 312 gegen 236 Stimmen abgelehnt und der erste Artikel des Antrags Leydet, trvtz des Widerspruchs des Finanzministcrs, mit 2pl2 gegen 232 Stimmen angenommen. V Zur Jubelfeier der v«r 500 Jahren durch den Großfürsten Dimitry» Donskoy erfolgten Einführung der Artillerie in Rußland fand am Mittwoch im Artillerie-Musi-um zu Petersburg ein Festact statt, an welchekn der Kaiser, der Großfürst Michael Nikolajewitsch und andere Mitgliederder Kaiserlichen Famit'.ie, die Generalität, das Artillerie-Offiziercorps, soMie 30 Generäle, und 85> Offiziere der Artillerie theilnahmen welche dazu aus den Garnisonen^ der Provinzen nach Petersburg commandirt sparen. Dabei hielt der Czaar eine Ansprache in der er die Ueberzeugung ausdrücktc, daß fick) die Artillerie stets wie früher auf dem SchliMfeldc auS- zeichnen werde. Er fügte aber hinzu: ,,Gott gebe, daß dies nicht bald gescheheja der Herr bewahre uns vor dieser schweren Prüfung; aber wenn es geschieht, so bin ich überzeugt, daß unsere tapfere Artillerie wie auch alle anderen Waffengattungen für die Ehre und den Ruhm unseres theuercn Vaterlandes cm stehen werden." Zum Andenken an den Besuch des deutschen Kaiserpaare» in der türkischen Hauptstadt ließ der Sultan eine goldene Medaille prägen, welche auf einer Seite das türkische, auf der anderen Seite das deutsche Wappen mit einer an den Besuch erinnernden Inschrift trägt. Vorläufig sind nur drei solcher Medaillen, bestimmt für den Kaiser, die Kaiserin und den Sultan, in künstlerisch ausgeiührtcn Etuis hergestellt. Aus Mitteln seiner Civilliste kaufte der Sultan die der Firma Dussand FrereS erthrilte Eonzession für die Smyrnaer Hafeneinnahmen, Tramways rc- für 7 Millionen FrkS. zurück. Bekanntlich führte eine von dem Marschall Theodor Fonseca geleitete MilitärMlutio^ zur gewaltsamen Entthronung des Pedro II. von/BrafittMMM mirung der ^reiuMM Politische Weltschall. DaS aus Zanzibar vom 20. d. M. datirte Telegramm des deutschen Reichscommissars für Ostafrika, welches dem Auswärtigen Amt die am 10. d. M. erfolgte glückliche Ankunst der bereits verloren gegebenen beiden Helden der Erforschung und Civilisirung Afrikas, Stanleys und Emin Paschas in Mpwapwa meldete, ist überall als eine hohe Freudenbotschaft aufgefaßt worden. Besonders wurde in Deutschland die Freude an der Rettung der beiden bedeutenden Männer und ihrer Genossen Casati, Bonny, Jephson u. A. m. durch die Thatsache erhöht, daß dieselben ihren Marsch nicht nach dem britisch-ostafrikanischen, sondern nach dem deutschen Machtgebiete gelenkt haben, um durch dieses die Küste zu erreichen. Nach der Mittheilung, die der von Wißmann schon früher nach Mpwapwa gesandten Militärabtheilung von vorausgeeilten Kriegern Emin Paschas schon am 11. Öctober gemacht wurde, wußte man in Zanzibar, daß Emin keineswegs als Besiegter und Flüchtling das deutsch-ostafrikanische Gebiet betreten werde, daß er vielmehr außer 100 sudanesischen Soldaten noch viel Volk und Elfenbein mitbringe und somit trotz der 240 zanzibarischen Soldaten Stanley's die „Hauptmacht" der Carawane dar stelle. Außerdem wurde es durch die erwähnte Meldung wieder zweifelhaft, ob die früher von Emin beherrschte egyptische Aequatorial-Provinz wirklich in die Hände der Mahdisten gefallen sei. Ein großes Verdienst um die glückliche Rückkehr Stanleys und Emins haben sich jcdcn- . falls der deutsche Reichscommissar, Hauptmann Wißmann, und sein Stellvertreter, Lieutenant v. Gravenreuth, durch die energische Pacificirung des Hinterlandes von Bagamoyo und die Sicherung des Weges von Mpwapwa nach der Küste er worben. Unser Kaiser hat dies zunächst dadurch anerkannt, daß er dem zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt commandirten Hauptmann Wißmann, ü la 8mW des 2. Garderegiments z. F., unter Belassung in seinem Commando den Character als Major verlieh. Möglicher Weise erweist sich auch die Nachricht von der Nieder- metzelung des zur Aufsuchung Emin Paschas qusgezogenen vr. PeterS und seiner Genossen als unrichtig, da erst vor Kurzem in Lamu Briefe des vr. Peters eintrafen, welche bis zum 5. October d. I. reichen und die glückliche Ankunft der Expedition in Korkorro meldeten. — Im deutschen Reichstage kam es am 18. d. anläßlich der Berathung über die Verwilligung von 4,400,000 M. zur Einrichtung und Unterhaltung regelmäßiger deutscher Postdampfer-Verbindungen zu ziemlich ausgedehnten colonialpolitischen Debatten. Im Laufe derselben beantragte der Abg. Richter, „den Reichskanzler zu ersuchen, mit der Gesellschaft des Nordd. Lloyd Verhand lungen anzustrebcn behufs Aufhebung der Zweig verbindung nach Samoa unter entsprechender Ermäßigung der Reichssubvention." Dieser Antrag wurde dem Bndgetausschusse überwiesen, der Titel selbst aber bewilligt. Bei der Fort setzung der EtatSberathung beantragten die Abgg. Barth und Gen. die Aufhebung des Schweine einfuhrverbotes an der dänischen Grenze. Die daran sich knüpfenden ausgedehnten Debatten kamen erst am 19. d. zu dem Abschlüsse, daß der Antrag Barth, sowie ein weiterer Antrag des Abg.Websky „die Erlaubniß zur Einführung lebender Schweine nach deutschen Schlachthäusern in möglichst großem Umfange zu gewähren" abgelehnt wurden. Am 20. d. M. erklärte der StaatSsecretär v. Bötticher bei der Berathung deS Etats des ReichSamteS des Innern, die Patentgesetz-Novelle werde dem nächsten Reichs tage zugehen. Ferner theilte er mit, daß der deutsche Bundesrath mit den Einzelregierungen behufs der Organisation und der Einführung der Alter«- und Jnvaliden-Bersicherung in Ver bindung getreten sei. Das Gesek werde hoffent lich am I. Januar 1891 iu Kraft treten können. ^jlmmermelster Wrnft «obst. ausgearbeitet, wegen dringender anderer Arbeiten der Regierungen und des Reichstages aber zurück gestellt. Die von den Abgg. Baumbach, Schmidt- Elberfeld und Singer erhobenen Beschwerden über die kostspielige Verwaltung der Berufs genossenschaften wies der Staatssekretär energisch zurück. Er behauptete, die Organisation sei die beste. Klagen gegen die Unfallversicherung seien noch nicht so hervorgetreten, um sofortige Ab hilfe zu erheischen. Am Donnerstag beschäftigte sich der Reichstag mit den den „Befähigungs nachweis" anstrebenden Anträgen Ackermann und Gen., Aichbichler und Gen. und von Kardorff- Lohren. Für den letzteren Antrag trat Abg. Merbach-Freiberg in längerer Rede ein. Da eine Cvmmissionsberathung von keiner Seite an geregt wurde, wird die zweite Lesung im Plenum stattfindcn. In den Reichstagskxeisen legt man dem Ausfall der Berliner Gemeindetvahlen große Bedeutung bei. Am 19. d. wählte die dritte mindestbesteuerte Abtheilung für das Stadtver- ordneten-Collcgium, wobei die Antisemiten ihre bisherigen 4 Sitze verloren, dagegen die Socictl- demokraten ihre bisherigen 2 Sitze behaupteten,' vier neue hinzugewannen und in vier aussichts volle Stichwahlen kommen. Die Freisinnigen behaupteten von 10 Sitzen 6; mit zweien kommen sie in die Stichwahl. Bei den am 20. und 21. d. M. vollzogenen Wahlen der Höherbesteuerten war der Ausfall durchweg günstig fiir die Liberalen. Am 19. d. betrug die Stimmenzahl der Berliner Socialdemokraten 7800, die der Freisinnigen 9400, die der Cartellparteien 4400; ein Wahlergebniß, das ernste Befürchtungen für den Ausfall der nächsten Reichtagswahlen in Berlin gerechtfertigt erscheinen läßt. Die von der amtlichen „Wiener Ztg." ver öffentlichte Einberufung des österreichischen Reichsrathes zum 3. Dccember d. I. enthält für- einzelne noch versammelten österreichische Land tage die Mahnung, ihre Arbeiten baldigst zu Ende zu führen. Die Gesetzgcbungsperiode des niederösterrcichischen Landtages ging bereits am 20. d. zu Ende, nachdem noch am 18. d. M. beschlossen worden war, die Regierung um mög lichste Förderung des Baues eines von Wien ausgehenden Donau-Oder-Canals zu ersuchen. In der Schlußsitzung feierte der liberale Abg. Dnmba den Reichsgedanken, indem er Verwahrung gegen die Neubelebung des böhmischen Staats rechtes einlegte, welches den Glanz der öster reichischen Kaiserkrone abschwächen, die Einheit und Machtstellung des Reiches erschüttern würde. Eine Aeußerung des Grafen Dominik Hardegg über die Pflege des österreichischen Patriotismus veranlaßte ein Wiener Regierungsblatt zu folgen der für den böhmischen Landtag bedeutsamen Betrachtung: „In Prag sollen die nebelhaften staatsrechtlichen Ideen in greifbare Gesetzvorlagen umgeschmiedet werden. Das Jungczechenthum tritt immer dreister mit seinen extremen Ansichten auf. Da ist wahrlich ein Weckruf an das Oester- reicherthum am Platze, und es ist Zeit, dieses aufzurüttcln und über die Strömungen aufzu klären, welche dasselbe unter den verschieden artigsten Färbungen umfluthen." Der Prager Landtag setzte in de» letzten Tagen die Einzel- berathung über das Budget noch ungestört fort. Uebcr das Ergebniß der am Mittwoch nach mehrwöchentlicher Dauer in Wien geschlossenen Bischofsconferenzen werden die klerikalen Blätter erst in den nächsten Tagen berichten. — Auch im ungarischen Reichstage ist die Budgetdebatte noch nicht beendet. Der Finanzminister Weckerle erklärte sich dabei als ein Anhänger der politischen wie der wirthschaftlichen Zusammen- gehörigkeit mit Oesterreich und schlug alle An griffe auf den Ministerpräsidenten Tisza mit der Versicherung der Solidarität des ungarischen CabinetS zurück. Am Donnerstag vertheidigte sich TiSza selbst im Abgeordnetenhause gegen vie Anschuldigung, daß der Occupationscrcdit ord- nuna«widrig verwendet worden sei; er bezeichnete