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vottar w. und verschiedene Colonialwaaren der Rüstigkeit unsere- Kaisers daß derselbe am Tage vor der Als Beweis ist t» erwähnen, Einholung de» Brautpaare«, sich sech-zehn, sag» sechszehn Mal umkleidete, um alle die fürstlichen Personen und außerordentlichen Botschafter, welchr zu den HochzeitSfe ierlichkeiten in Berlin erschienen, in den betreffenden Staat-uniformen zu begrüßen. Au» Berlin wird unter« S. März gemeldet Heute Abend 7 Uhr fand zu Ehren de» Prinzen Wilhelm ein Fackelzug der hiesigen Studirrndea vom König-Platz durch rie Straße „Unter den Linden" nach dem Schloßplatz statt, wo der Zug, Aufstellung nahm. Die Mitglieder der König«familie erschienen auf dem Balkon de- Schlöffe». Eia» Deputation der Studirenden begab sich in da» Schloß und überbrachte den Neuvermählten den Glückwunsch der Studentenschaft, wobei eia Student der Theologie die Ansprache hielt. Prinz Wilhelm, erwiderte den Lommilikonen: „Sch danke der Ber liner Universität für diese sympathische Kundgebung und möchte Sie (zum Sprecher gewandt) beauftragen^ diesen meinen Dank der Gmvrutenschaft kundzugebea. Ich bedaure lebhaft, dem heute Abend stattfindeadea Commerse nicht beiwohnen zu kvnneu und bitte St», in meinem Namen einen Salamander zu reiben ans da» Gedeihen der Berliner Friedrich-Wilhelm-'Uui- verfltät." Nach der Rückkehr der Deputation au» dem Schlöffe wurde ein enthusiastische» Hoch auf die Neuvermählten au«gebracht und spielte die Mnfid dir Nationalhymne, vom Schloßplatz au» ging der Zug nach dem Dönhof-vlatze, wo die Fackeln unter^ Abfinguvg de» Liede» „Ünuäsnwrw igitur" gelöscht wurde». Berlin, S. März. Wie verlautet, waren i» der längeren Unterredung, welch« der König vow Vachs« mit dem Reich«canzler Fürst Bismarck Ge habt, tn «ingehmder Weise über dm-EnWtröWM und deffen eventuelle vellegung die Aechchtt»MßL gttauscht Word«. hat solche Erfolge aufzuweif«. * Wie die „Sächs. Schulz." vor einiger Zeit mittheilte, so hat der Orgelbaumeister Hildebrand in Leipzig eiur sehr werthvolle Erfindung gemacht, welche vom Kaiserlichen Patrntamte zu Berlin patentirt worden ist. E» ist die» da» Verfahren, alle zu ventilireuden Räume: Krankenhäuser, Schulen, Fabriken rc. mit von Kohlensäure, Staub, und An steckung-stoffen gänzlich befreiten Luft zu versehen, welche» Verfahren durch combinirte Apparate mit leichter Kraftbedürfniß bewerkstelligt wird. Dir be treffende Vorrichtung setzt selbst im Winter die Temperaturwärme geheizter Zimmer nicht,' herab, wa» auch von großer materieller Bedeutung ist. Au» dem Etat für die Verwaltung de« Reichs heere» ist ersichtlich, welchen Zuwach» da» k. sächs. Slrmeecorp« durch die Neuformationen im Jahre 1881—1882 erhält. E» treten in der Präsenzstärke de« 12. Armeecorp» neu hinzu 2 Regiment«- Commandeure, 8 Bataillon«-Eommandeure, 15 Hauptleute 1. Claffe, 13 Hauptleute 2. Classe, 26 Premierlieutant«, 60 Eecondelieutenant», 2 Ober stabsärzte, 5 Stabsärzte, 5 Assistenzärzte, 6 Zahl meister, 6 Büchsenmeister, 78 Oeconomiehandwerker, 6 Zahlmeister-Aspiranten» 26 Lazarethgehilfen, 26 Feldwebel, 26 Bicefeldwebel, 26 Portepeefähnriche, 104 Sergeanten, 1S6 Unteroffiziere, 2 Stab«hoboisteu, 22 Hoboisten, 6 Bataillons-Tambour-, 8 Oberge freite, 326 Gefreite, 2638 Gemeine. Für die Uebungen de» Beurlaubtenstande« erscheinen außer dem im Etat al» Zuwachs die betreffenden Geld ansätze für 40 Premierlieutenant«, 4 Seconde- lieutenant«, 372 Unteroffiziere, 40 Lazarethgehilfen und 80 Gemeine. Mit den vorstehend genannten Zahlen ist jedoch die mit dem ersten April d. I. statlfindende Vermehrung der Chargen noch nicht erschöpft, denn e« kommen noch neu hinzu 8 Adjutanten, 6 untersuchungführende Offiziere, 8 Schreiber, 28 Kammerunteroffiziere, 24 Aouriere, 24 Schießunter- osfiziere, 46 Fahrer, 2 Schlosser, 1 Obrrinsprctor, 1 Casrraruiusprctor, 4 Casernenwärter. Die sächsischen Staat«- und mitverwalteten Privatbahnen wurden am 1. Januar d. I. mit 730 Locomotiven, 565 Tendern, 2104 Personenwagen, 343 Gepäckwagen, 6610 bedeckten und 13,473 offenen Güterwagen betrieben. Wegen der Post- verwaltung befanden sich 109 Wagen auf den sächsischen Staat«bahncn in Verwendung, und zwar 89 Postbureau- und 20 Postgepäckwageo. Neustadt bei Stolpen, 4. März. Der hiesige Gewerbeverein hat beschlossen, im August d. I. im Einverstäudaiß mit den hiesigen Industriellen und Handwerkern eine Local-Au-stellung für Neustadt abzuhalten. dl» Au«stellung«gebäude ist zunächst da« Schützenhaus in Aussicht genommen worden, sollten aber diese Räumlichkeiten sich al« nicht zu- reichend erweisen, so würde man noch zum Bau eine- Ausstellung»-Pavillons schreiten. Die hiesige Industrie besteht hauptsächlich in der Fabrikation künstlicher Blumen, in Stahlwaaren und Leinwand. Bereit» vor 19 Jahren hatte der Neustädter Ge- werbeverein eine Industrie-Ausstellung veranstaltet, die sich al- sehr rentabel für unsere Stadt erwie». Wie au« Pirna betreff» de« in letzter Nummer mitgethrilten entsetzlichen Morde» zweier Kinder durch dir eigene Mutter, welche sich dann selbst tödtete, gemeldet wird, hat letztere, deren Ehe eine durchaus glückliche war, und die da» sechs Monate alte Mädchen eben entwöhnt hatte, aller Wahrschein lichkeit «ach die unselige That nur infolge eine plötzlich eiogrtreteuen krankhafte« Zustande« au«geführt. End« voriger Woche wurde in der Gericht«sitzung der Strafkammer H in Chemnitz der Strin- druckereibefltzer Carl Friedrich Adolf Wolf au» Dre»den wegen Hinterziehung der Spielkartenstempel« steuer zu einer Geldstrafe tn der Höhe von 52,590 Mark verurtheilt. Der Angeklagte war bereit« durch Urthril de» kvnigl. Landgericht» zu Dre«dm vom 16. Oct. 1880 von der wider ihn erhobenen Anklage freigesprochea worden, auf die Seiten der kvnigl. Staatsanwaltschaft Dre-dea jedoch dagegen einge legte Revision war gedachte» Urtheil wieder aufge hoben und die Sache zur anderweit« Verhandlung und Entscheidung tn di« Instanz und zwar an da» köntgl. Landgericht Ehrmnttz zurückverwies» Word«. Welch gewaltige Arbeit auf einem Bahnhof« wie io Ehemnitz, einem Hauptknotenpunkte unsere» sächsischen Eisenbahnnetze», im Lause «tue» Tahre» Jahre 1880 auf dewfelbö» insgesammt Züge oder L49 pro Lag expstirr wurde» gegen SSM» — 1äS pro Läg tat Vorjahre, W» ent^ fallen hiervon auf reguläre Personen zägr-OHlO; Prrsoneuextrazüge 352, Güter-, Bau- und sonstig« Züge 23,492. Der in Berlin und anderen Ort« schon öfter* ohne allen Erfolg gemacht« Versuch, bet den Reich«» tag«wahleu eigene Haudwerker-Candivaten aufzustellen^ die von jeder politischen Partei unabhängig sind »NW nur auf die Parole gewählt werden, lediglich die Jutereffen de» Handwerkerstände« zu vertreten, schriud auch in Leipzig bei der nächsten Wahl unternommen werden zu sollen. E» wirv dem „Leipziger Tgbl." von unterrichteter Seite mitgetheil», daß vor Kurze» in Leipzig zu diesem Behuf« eine Versammlung von. Gewerbtreibrnden stattgefunden und daß die Mehr heit der Versammlung sich dahin entschieden hat, bei der im nächsten Sommer staltstadendea Reichstag«- wähl der Leipziger Wählerschaft einen Handwerker» candidaten zu präsentsten. In der Versammlung ist von Gewerbtreibrnden selbst dem Vorhaben mit Rücksicht auf deffen allgemeine Unräthlichkeit und mit der Betonung, Paß gerade Leipzig mit feinend vorwiegenden Character al» Handel«- und Universi tätsstadt einen sehr ungünstigen Boden abgeb«, wider sprochen worden, die Mehrheit hat aber geglaubt, die Idee vor der Hand nicht fallen lassen zu sollen^ und e» ist eia Comitee gewählt worden, welche« die weiteren Vorbereitungen treffen und seiner Zeit mit einem Aufrufe an die Oeffentlichkeit steten soll. Neuerding« ist auch in Oschatz der Kall vor- gekommen, daß eine unter Symptomen von Blei vergiftung erfolgte Erkrankung zweier Person« auf die Benutzung eine« schlecht glasirtrn, nicht ge hörig eingebrannten irdenen Topfgeschirre« — sogenannter Seidenberger Waare — hat zurück geführt werden müssen. Bon der kgl. AmtShaupt- Mannschaft werden daher die Polizeibehörden de» betreffenden Bezirk« auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht und zugleich angewiesen, zeitweilig Probe» von Verkauf«vorräthen thönerner Kochgeschirre zu entnehmen, die Glasuren dieser Proben untersuch« zu lassen und, dafern dieselben Blei in löslicher Form enthalten sollten, der Gerichtsbehörde zur weiteren Entschließung Mittheilung zu machen. Zu gleich wird da« Publikum vor dem Gebrauch schlecht zlasirten Kochgeschirre« noch besonder« gewarnt. In Wurzen hat am 1. März eine Explosion, in der Dampfmühle der Firma G. Schönen statt gefunden, und zwar infolge Entzündung von Mehl staub, wobei dreizehn Arbeiter verletzt wurden, in dessen nur in leichterer Weise und ohne Gefahr für die Zukunft. Ueber die eigentliche EntstehungSursachr fehlen augenblicklich noch die genauen Angaben. In der Nacht zum 28. Februar sind Diebe in Brand bei Zwickau in einem Materialwaarengr- schäft eingebrochen und haben daselbst 10,000 Stück Cigarren gestohlen. Earl August Schlestzer au» Tschdorf «rast, Braud- SV Rind«, 6 Pferd«, eiue reiche Enste, viel Sa- stiftung. 16) Den M. März am« d« Dieostkuecht . AngnftRoack in Strehla wegea Meineide».— Sämmt- * Die Siaderheilaustalt »n Dre»dea hat eia« sich« Verhandlungen beginnen vormittag« ^10 Uhr. Summe voa SOSO Mk. al» Geschenk erhalten, welche Die die«jährige Musterung im Au«hebuag«bezstke 2 Freunde dieser Anstalt durch rioe prraustaltete Kamenz findet den 21., 22. und 23. März zu ,Hundertmarksammluaz" zusammeagebrachl. — Ehre Pul«oitz, den 24 März zu Kvatg»brück und solchen Finanzoperationen! Nicht jeder Operateur dea 25., 26. uud 28. März zu Kamenz statt. E» folgt hierauf am 29 März in Kamenz die Loosung für sämmtliche dazu Berechtigte au« dem ganzen Au»hrbung<brztrke. Am Himmelsgewölbe bieten die drei Planeten venu», Jupiter und Saturn jetzt einen Übstau« prachtvollen Anblick uud erregen durch ihre gegen wärtige Conjunction die Aufmerksamkeit jede» Freuude» der Sternkunde. Diese Zusammenkunft der Planeten ist eia überau» seltene» Ereignis,, da« viel, Jahr hunderte in dieser Weise nicht rlngesteten ist; denn venu« steht gleichzeitig tn ihrer größten östlichen Ausweichung von der Sonne, so daß die Planeten bei ganz dunkler Nacht noch hoch am Himmel sich zeigen. Am 25. and 26. Febr. bildeten sie ein fast gleichseitige» Dreieck mit einander; dir hellglänzende Beau« an der nördlichen Spitze, dn bleiche Saturn an der östlichen Seite der Bast«. Zur Zeit al« die Astrologie vor etwa dreihundert Jahren bei na« in hohem Ansehen stand, würde diese Erscheinung eine Menge Prognostica, wahrscheinlich auch eine große Aufregung in der gesammten Bevölkerung hervorgerufen haben ; jetzt erfreut sie da« Auge uud da» Gemüth der Freunde gestirnten Himmel«. Be sonder« schön war der Anblick am 3. März, an welchem Tage der sichelförmige Mond, dessen im Erdlichte mattgrau leuchtend« Fläche man ebenfalls sah, nach und nach an den drei Planeten vorbei wanderte. B Umschau in der Lausitz 4. März. Die Schulgemeinde zu Dretschen hat den Umbau ihre Schule und die Kirchgemeinde den Neubau ihrer Pfarre beschlossen. Die letztere hat über 200 Jahre gestanden, denn sie wurde nach dem Brande der selben am 30. April 1676 im nächsten Jahre neu gebaut und 1678 Vollender und bezogen. In ihr wurde die Uebersetzung de« neuen Testament- in'« Wendische durch den Pfarrer Michael Frenzel besorgt. Auch ist au« diesem Hause da« erste wendische Gebetbuch, verfaßt vom Pfarrer Böhmer, hervor- gegangen. — Der Regierungsbezirk Bautzen hatte bei vorletzter Zählung 351,069 und bei letzter Zäh lung 339,203 Seelen. E» komme« auf die Zittauer AmtShauptmannschaft 34,368, Löbauer 93,963, Bautzner 103,136 und auf die Kamenzer 57,590 Einwohner. — In Kittlitz ist durch Hrn. Diac Rentsch eine BolkSbibliothek begründet worden, wozu Herr Major v. Nostitz auf Wendisch-Paul-dorf eine Anzahl passender Büchst al« Geschenk übermittelte. — Den 20. wurde in Zittau der Turntag de- Turngaue« der sächs. Oberlausitz abgehalten und waren 52 Ab geordnete erschienen. Dem Gau gehören 17 Turn vereine mit 1476 Mitgliedern, 773 Turnern und 66 Vorturnern an. Die Einnahmen betrugen 278 Mk. 40 Pf., die «»»gaben 249 Mk. 50 Pf. — Bei der Sparcasse zu Seifhennersdorf war Ende 1880 die Aktiva und Passiva je mit 47,852 Mark 52 Pf. beziffert; dabei waren 42,267 Mk. Ein- und 12,040 Mk Rückzahlungen. — Die Aktiva und Passiva der Sparcasse zu Bautzen waren auf 1880 mit 11,163,325 Mk. 54 Pf. beziffert. Die Einzahlungen betrugen 9,860,676 Mk. — Für den Bau einer neuen Kirche zu Storchs, der 1882 be gonnen werden soll, sind bi« jetzt 43,000 Mark ge sammelt worden. — Zu Sohland am Rothstein wurde ein Dienstknecht voa einem beladenen Wagen am 26. Februar überfahren und sofort getödtet. — Am nämlichen Tage stürzte dort beim Heublnden der NahrungSbesttzer Köhler so unglücklich auf'» Tenne, daß er nach 16 Stunden seinen Geist auf gab. — Dem Schulknaben Ehrystoph in Nieder- odstwitz wurden in der Glathe'schen Fabrik 3 Finger rivst Hand zerquetscht. — In der Schulgemeinde Kittlitz liegen viele Kind« an Masern. — Bor dem Zittauer «mt«gerichte stand am 25. Februar rin Frauenzimmer, welche» mit bewunderu«würdiger Eovsequeuz 1 Jahr sich al« taubstumm gestellt. — Bet dn Muststgeflügelau-stellung zu Großschönau waren am Platze 107 Paar Tauben, 96 Stämme Hühner und 8 Stämme Enten und Gänse. Im Ganzen find 98 verschiedene Preise verthrilt worden, eia Beweis, daß die Au»stelluag wirklich eine Muster- av«stellung geworden, wir r» ja von den Veran staltern ursprünglich beabsichtigt war. — Im Gr- »erbekantmerdezirke Zittau haben 10 Dampfwerl«- be^st mit 19 Kesseln 1880 23 äußere uud 10 inner« Revisionen vornehmen lassen. — Eia Lausitz«, welch« schon 32 gahre in Australien wellt, har hierher geschrieben, daß sein Nachbar Krumow, «in cheoml. Schneider an» Prmßea, ohne . Erb« Ge storben. Gr hinterläßt nicht wenig« al« 1600 «re» -2400 sächs. Schffl. Land, 2000 Schaafe,