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iortthni? MI r> unter ^EingesaudN «Pf. Sonnabend, den 21. November 1885, 3 Uhr Nachmittags, soll r« IS MieÄ -,nuj E. Rieger zu Lanze brach, wenig ver- Un Ansprüche Dies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, -Mittwochs und Enmurhe«»», und kostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden „belletristische« Beilage" vierteljährlich 1 Mark bv Pf. Einzelne Nummer lO Pf. 'Nti PoMsche Wcltschau. In verschiedenen deutschen Einzelstaaten sind in diesen Tagen die Landtage zu neuen Bcrathungen zusammengetreten. Der hocherfreu liche Inhalt der Thronrede, mit welcher Sr. Maj. der König Albert am Donnerstag die sächsische Ständeversammlung feierlich eröffnete, er weckt nicht nur in unserem engeren Vaterlande die freudigste Stimmung, sondern erregt auch in ganz Deutschland Aufsehen. Besonders trifft dies bei dem Schlußsatz der Thronrede zu, welcher die Mittheilung enthält, daß in der ver flossenen Finanzperiode ein Ueberschuß von erheb lichem Betrage erzielt wurde, welcher es ermög licht, die Eisenbahn- und Straßenbau ten zu ver vollständigen, für wissenschaftliche und Kunst zwecke reichliche Mittel zur Verfügung zu stellen, außerdem aber die Gemeindelasten durch Ueber- lassuna der Hälfte der Grundsteuer-Einnahme an die Schulverbände wesentlich zu erleichtern. Gegenüber den bei den Budgets einzelner anderer deutschen Staaten vorhandenen Defizits nimmt sich die sächsische Finanzwirthschaft glänzend aus und werden deren gesunde wirthschaftliche Grund sätze allgemein anerkannt. Während in Sternberg bereits am Mitt woch der Landtag der Großherzogthümer Mecklenburg eröffnet wurde, verlas am Tage darauf, also gleichzeitig mit der Eröffnung des sächsischen Landtages in Dresden der Groß herzog von Baden im Ständehause zu Karls ruhe zum Beginn des badischen Landtages eine Thronrede, nach welcher dort eine Erweiterung de» Eisenbahnnetze» in Aussicht genommen ist, da« Grträamß der neuen Einkommensteuer aber zur Ermäßigung der Übrigen direkten Steuern Hieven soll. In dem bairischen Landtage ist ym Donnerstag der russisch-bairische Auslieferungs vertrag zur Sprach« gekommen, der besonders in nalionaMeralen Seifen als ein Beweis für die LtMtlhW der partikularistlschea Strömung an- ÄWW Wich. Dir Antwort, welche der bairische deS Answärtigen, von ErailSheim, auf die bezüglichen Interpellationen ertheilte, war nicht geeignet, diese Anschauung zu widerlegen. Der Minister bekannte, jede passende Gelegenheit zu ergreifen, um die Selbstständigkeit Baierns zu wahren, wies übrigens darauf hin, daß der bairische Vertrag denselben Inhalt habe, wie der preußische, den der deutsche Bundesrath ein stimmig billigte, von dem aber der deutsche Reichstag nichts wissen wollte. Das Letztere erklärt hinreichend, warum Fürst Bismarck nach der Versicherung des Ministers von Crailsheim gegen den bairischen Vertrag nichts einzuwenden hatte. Der deutsche Reichskanzler wird bei dem nächstH Hiderspruch der Nationalliberalen gegen irgend eiue seiner Vorlagen nicht nach einem Beispiel für die Behauptung zu suchen brauchen, daß die Opposition gegen feine Ansichten die Macht der Emzelregierunaen wesentlich auf Kosten der Reichsgewalt verstärke. Es war zu erwarten, daß die Erörterungen in den österreichisch-ungarischen Dele gationen sich diesmal ganz besonders interessant gestalten würden. Diese Erwartungen haben sich m zwiefacher Weise erfüllt, erstens gab im Ver laufe der Verhandlungen der Kriegsminister Graf Bylandt bedeutsame Erklärungen über die Armee sprache ab, zweitens legte der Minister des Aus wärtigen, Graf Kalnoky, seine Stellung zu der jetzigen Balkankrisis in offenster Weise dar. Die Auslassung über die HerreSsprache machten auf die deusschliberalen Delegations-Mitglieder den besten Eindruck und haben vermuthlich weiteren czcchischen Hoffnungen auf Verdrängung der deutschen Sprache die Spitze abgebrochen. Heber die stark runenfreundliche Orientvolitik deS Grafen Kalnoky stnv die Ezechen, nach den scharfen An griffen de« alten "" ' uriheilen, der für d^, „ „ sicher eben so wenig erbaut. Auch die magyarischen Landsleute Kalnoky'» finden dessen wenic hüllte Theilnahme für die weitgehenden Am Serbien» ziemlich bedenklich. Die Verb « «x Ai. ohne umstünde vewmtgt worden. Auf die Italiener macht die neueste päpst liche Enzyklika einen Vortheilhaften Eindruck. Leo XIII. bespricht darin die Verfassung der christlichen Staaten in ebenso versöhnlicher wie ächt staatsmännischer Weise und bezeichnet e» als Pflicht der Vertreter der Kirche, sich ohne Rück sicht auf die verschiedenen Staatsformen mit allen bestehenden Regierungen auf guten Fuß zu stellen. Von dem Grundsätze ausgehend, daß Alles zur Ehre Gottes geschehe, zeigt der Papst auch gegenüber der modernen wissenschaftlichen Forschung eine Duldsamkeit^ die sehr Vortheilhast gegen die bekannten Aeußerungen seines Vor gängers absticht. Gleich bei der Wahl des Präsidiums der französischen Deputirtenkammer wprde die Uneinigkeit unter den Republikanern offenbar, indem die Radikalen gemeinsam mit den Monar chisten die Wahl des Opportunisten Spulstr Hintertrieben und dafür den Alterspräsidenten. Blanc zum zweiten Vicepräsidenten machten. Seit diesem Vorfall ist das Selbstbewußtsmn der Orleanisten beträchtlich im Steigen. Der monarchistische »Figaro" zitirt einen Anspruch von ThierS: »Die einzigen Revolution«, die gelingen, sind die, welche alle Welt erwartet" und fragt dann frohlockend, »hat e» fest: Jahrhundert eine gegeben, die mehr mehr erwartet wurde und mehr am Mag wesen wäre?" Unter solchen Umstände» M auf die Erllärung höchst gespannt, jetzige republiknische Regierung am Mo der Kammer verlesen lassen WM. Belgien httt die LiqrMtiö auf der - vorgefchl Eimvsm B t e r »»«H-rHiH » O « « Donnerstag, Nachmittags 5 Uhr, erbeten. Die Ausgabe bes Blatte- erfolgt t* Freitag, Äbenbs « Uhr. Die Expebttio« des „Giichs. Erzählers." r H Bekanntmachung. Bei Ermittelung der erstattungsfähigen Anverwandten von Ausländern, welche auf Kosten des Landarmenverbandes unterstützt Wörden sind, macht sich zu Vermeidung von Weiterungen die genaue Angabe des HeimathsortcS des unterstützten Ausländers erforderlich. Die Herren Gemeindcvorstände als Vertreter der Ortsarmenverbände werden daher verordnungsgemäß hierdurch veranlaßt, vor der An meldung von Erstaltungsansprüchen aus dem Landarmenfönd die Lage des Heimachsortes des unterstützten Auslimders durch Angabe der Bezirksstadt und dergleichen möglichst genau zu ermitteln und das Ergebniß mit anzuzeigen. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 12. November 1885. vo» Böxberg. Ostld. . Unter Bezugnahme auf das Gesetz die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier, betr. vom 10. September 1870 und die Bekanntmachung vom .10. Dccember 1870, bringen wir hierdurch in Erinnerung: daß der Handel mit Maaren, welche nicht Arzneimittel, Brod, weiße Bäckerwaaren, Eß- und Materialwaaren, sowie HeizungS- nnd Bcleuchtungsmaterialien sind, am Charfreitage, an den Busstage« und am D»dte«festf«mtage ganz und unbÄingt untersagt ist, und daß daher diejenigen Läden und Berkaufsgescbäfte, welche andere als die genannten Waarrn führen, am Charfreitage, den beiden Bußtagen und dem Todtenfestsonntaae d«r ganz« Lag über geschlossen zu halten sind, wobei wir zugleich bemerken, daß während der Zeiten, zu welchen der öffentliche Handel nicht gestattet ist, also auch au den übrigen Fest- und Sonn tagen während des Bor- und Nachmittagsgottesdienstes, mit den Verkaufsläden auch die Schaufenster grsthlafse» zu halte« und dte Verkaufs» stände mit Waaren «icht zu belege« fi«d. Stadtrath Bischofswerda, den 16. November 1885. Sinz.- Bestellung«, werde» bei allen Postanstalten Inserat«, welche i» diese» Platt« di« weiteste Bcrb de» deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend snwen, werden bi« Dienstag und Freitag stich in der Expedition diese» Blatte» angenommen. angenommen u. lostet die drrigrspaltene EorpuSzetlr «neu MM MUM I MMS? .571 -75,,'"?' «ruDWuWM.'fi/»- Der säe Wocheublött für Bifchofswerda^Stolpeu «ud Smgegtttd. -Amtsblatt Ur Sgl. Mtshmchtmmiischaft» Ur Sgl. Schtümsprttieii a. US Sgl. HmWemmM W Mchm, same US Sgl. Amtsgerichtes «ad des Nadtrathes za Bischossmerda. Ml 1