Volltext Seite (XML)
Mittwoch, dm l. Deeembrr Der sächsisch Frzähler -7^ Pr. streit«» früh» Uhr «tätt- Bekanntmachung. Das Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1880 enthält im 7. bis 9. Stück Folgendes: Nr. 42) Verordnung vom 20. August 1880, die Einziehung der bei Amtsgerichten gebildeten Strafkammern betr.; Nr. 43) Verordnung vom SS. August 1880, das Regulativ über die theologischen Candidatenvereine betr.; Nr. 44) Bekanntmachung vom 13. August 1880, Telegraphenordnung für da» Deutsche Reich betr.; Nr. 45) Verordnung vom 11. September 1880, die Aufhebung der «mtShauptmannschaft zu Dresden und der amtshauptmannschaftlichrtt Delegation zu Potschappel, sowie die Errichtung der Amtshauplmannschaften zu Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt betr.; Nr. 46) Bekanntmachung vom :9. September 1880, die Ausgabe einer V. und VI. Serie von auf den Inhaber lautenden Pfandbriefen der Allgemeine» Deutschen Creditanstalt zu Leipzig betr.; Nr. 47) Verordnung vom 16. September 1880, die am I. December 1880 vorzunehmende Volkszählung betr.; Nr. 48) Verordnung zu Ausführung der Lehrer- Pensions-Gesetze.vom 23. September 1880; Nr. 49) Verordnung vom 23. September 1880, einige Abänderungen der Verordnung über Aushebung von Pferden »c. für den Bedarf der Armee vom 1. März 1877 betr.; Nr. 50) Bekanntmachung vom 24. September 1880, den Bezirk de« Bezirksschulinspectors Dresden ll und di« Schulinspection in diesem Bezirk betr.; Nr. 51) Bekanntmachung vom 28. September 1880, die Eröffnung de« Betrieb« der StaatSeisenbahnstrecke Lommatzsch-Nossen betr.; Nr. 52) Bekanntmachung vom 2. October 1880, die Commiflariate für Staatseisenbahnbauten betr.; Nr. 53) Bekanntmachung vom 29. September 1880, dir Waarencoatrole im Grenzbezirke betr.; Nr. 54) Bekanntmachung vom 5. October 1880, das hülfsärztliche Ezcteroat betr.; Nr. 55) Verordnung vom 1. November 1880, die Einführung einer neuen Kirchenagende betr. Stadtrath Bischofswerda, am 30. November 1880. Heute Mittwoch, den 1. Deeember, Vormittags, sind die Volkszählungslisten auszufüllen und von Mittag an zur Abholung bereit zu halten. Stadtrath Bischofswerda, am 1. December 1880. Sin,. Alle Diejenigen, welche zur hiesigen Kämmerei für Holz, Stöcke, Reißig, Gräserei und dergleichen noch Geld schulden over mit Pachtgeldern, Gefälle» »der sonstigen Beträgen sich im Rückstände befinden, werden hierdurch aufgefordert, ihren Verpflichtungen bis zum 31. d. M. nachzukommen, widrigenfalls sie Weiterungen zu gewärtigen haben. Stadtrath Bischofswerda, am 1. December 1880. Sinz. ' Inserate, welch« in diesem vlatt« di» weitest« BachrettM finden, werden bi« vienttag und streite« früh» l^. nommen und testet di» dreigespaltene «»rpuljelle 1» Pfi Geringste« Iaseratenbetrag 2d Pfg. Bestellungen werden bei allen Pastanstatten de« deutschen «eiche«, für »ischostwerda und Umgegmd in der Expedition diese« Blatte« angenommen. Aünfundbrei-Mer^Jahrgang. strebungeu, die Gleichberechtigung der Lonfessionen Seiten aufrichtig und ernstlich dahin gestrebt werden, zu untergraben, können al« beseitigt gelten. Auf der andern Seite aber wurde auch von verschiedenen, über den Verdacht, anti-semitischer Bestrebungen gewiß erhobenen Rednern rückhaltlos anerkannt, daß der Verwandlung-Prozeß de« Judenthum« bi« jetzt noch nicht die Fortschritte gemacht habe, welche zu wünschen wären, und daß ein großer Thril der Süden allerdings seine Eigenart mit größerer Zähig keit festhalte und abgeschlossener unserem VolkSthum gegenübertretr, al« die« im allgemeinen Interesse und um der «üaschenSwerthrn AuSglrtchung der Gegensätze willen nothwendia erscheine. Nag nun, nachdem die PWonnge» über diese Punkte allseitig zum Worte gekommen, der leidig« und bedauerliche Streit verstummen. Mag mit der Debatte im preußischen Abgeordneten Hause eia« recht unerquicklich« Episode unserer inner» Kämpf« zu« Abschluß ge kommen sein. Mag aber nun «mch auf beiden Politische WeUschau. Da« hervortretendste Treigniß der vergangenen Woche war im deutschen Reiche die Verhand lung de« preußischen Abgeordnetenhauses über die Juden frage: Bon allen Seiten wurde — da» gann al« da« wichtigste Ergebniß bezeichnet werden — da« abscheuliche Hetzen gegen «in« Elasse von Staatsbürgern verurtbeilt; Niemand wollte sich «eigentlich damit identificiren, und selbst Hofprediger Stöcker trat im Hause nicht so entschieden auf, wie er e« an anderer Stelle zu thun pflegt. Die Forderung, daß den Juden ihre staatsbürgerlichen Rechte verkümmert werden möchten, ist nun vollend gar tn'S Wasser gefallen. Die Regierung hat er klärt, daß sie nicht daran denkt, die verfaffungS- oräßigea Bestimmungenzu-ändern; von keiner Partei —— in dieser die Ve- da« Wiederaufleben der Gegensätze unmöglich zu machen. Wir könnten sonst Streitigkeiten erleben, welche verhängnißvoll für alle Thritt werden wüßten. Die Gutgesinnten auf beiden Seiten sollten sich die Hände reichen, um da« Wiederaufleben der Ver schiedenheiten, die alten Zeiten entstammen, dauernd zu verhindern. Einen Streit, wie den hier in Red« stehenden, schlichtet man nicht damit, daß man dem einen Theil alle Schuld zuschirbt und den ander«: ganz von Schuld fretspricht; sondern nur dadurch/ daß jeder der Beiden dem andern Zugeständnisse macht. Mag «an sich sorgsam hüten, für Eigetl-- Helten Einzelner deren GlaubeoSgnwsfea verantwott- lich zu machen — in dieser Hinsicht ist tit vtt letzten Zett viel gesündigt worden —; möge aber andererseits auch nicht dergrssea, daß Sh« Gleichartigkeit der Anschauungen nvd de» Wes««» eia nationale» Lürn nicht denkbar ist mw haß die 188» Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, k Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschatt, der Königl. Schul-Inspection u. des Königl. Hauptsteueramtes zu Bautzen, sowie des Königl. Amtsgerichtes und des Stadtrathes zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mel, Mittwoch« u. Sonnabend«, und rostet einschließlich der Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich I Mk. LV Pfg. Gegen den unten beschriebenen Handarbeiter und Weber Friedrich Ernst Richter au» WehrSdorf, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft Wege» ^Diebstahls verhängt. E« wird ersucht, denselben zu verhaften und in da« AmtSgerichtSgefängniß zu Bischofswerda abzuliefern. Bischofswerda, am 29. November 1880. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Höcker. Pr. Beschreibung: Ä Alter: 33 Jahre. Größe: übermittel. Statur: längüch. Haare: blonv. - hoch. Bart: kl. Schnurrbart, blond. Augenbrauen: blond. Alugen: braun. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhnlich. Zähne: vorn gut. Kinn: gewöhnlich. Gesicht: länglich. Gesichtsfarbe: gesucht. Sprache: deutsch. Meldung: graumelirte Stoffkutte, schwarze Hosen und Gummischuhe. Besondere Kennzeichen: an einem Arme roth tättowirt. Sn der Nacht vom 9. zum 10. dieses Monats sind aus einem Stalle in Uhhst drei Gänse entwendet worden, was zur Ermittelung de« ThätrrS Mnd Wiedererlangung des Gestohlenen andurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 29. November 1880. Der Königliche Amtsanwalt. / H , vr. Höcker. Pr. In »er Nacht vom 23. zum 24. d. MtS. find au» einem Stalle in Großhähnchen 3 Gänse und zwar 2 ganz weiße und 1 weiße mit schwarzem ^Kopfe entwendet worden, was zur Ermittelung des Thäter« und Wiedererlangung de- Gestohlenen andurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 29. November 1880. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Höcker. " Sn Nachgehung der Generalverordnung der Königl. Kreishauptmannschaft zu Bautzen vom 19. Juni d. I., die Benutzung pneumatischer Druckapparate «Heim Bierschank betreffend, werden von nun an öftere Revisionen stattfinden, ob die im hiesigen Stadtbezirke in Benutzung befindlichen dergleichen Apparate iw vorschriftsmäßigen Stande sind, und werden die Inhaber von dergleichen Apparaten davon hierdurch noch besonders mit dem Bemerken in Kevntniß gesetzt, daß etwaige Contraventionen gegen die in obzrdachter Generalverordnung enthaltenen Bestimmungen unnachstchtlich mit Geldstrafe bi« zu 60 Mark werden geahndet -Werden. Stadtrath Bischofswerda, am 29. November 1880. Sinz