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Ein eiserner Maschtnenofen ist billig zu verkaufen Dresdner Straße 255. verlttzt, in da» Gtadtkraukruhau» aufgeuommeu «erden mußt«, woselbst sie am 2. Oct. an ihren Lerletzungen gestorben ist. Vermischter. — Wien, 1. Oct. Der Kaiser hat der evangelischen Filialgemeinde in Ischl zur Anschaffung von Ktrchenglocken 500 Gulden gespendet und ge stattet, daß zwei der Glocken nach seinem Namen und nach dem Kaiser Joseph II. benannt werden. — In Köln ist da» Vermiethen von Fenstern während de» Domfestes in vollem Gange. Man fordert für je ein Fenster 100 Mark Mieche. Für «In Hau» am Domhof, welches sich zu einer Wirt schaft eignet, hat ein Speculant für drei Tage 1650 Mark Miethe geboten. — Der Werth, der im Jahre 1879 im pers. Meerbusen gefundenen Perlen wird auf ungefähr 6,000,000 Mark geschätzt. Leider sind von den bei ter Perlenfischerei beschäftigten Tauchern im vorigen Jahre dreißig umgekommen, die meisten sind Hai fischen zum Opfer gefallen. — (Schonung der Rebhühner.) Der Lippe'sche Jagdschutzverein veröffentlicht folgende Aufforderung: .Die diesjährige Brut der Rebhühner ist durch un günstige Witterung fast gänzlich zerstört worden, so daß nur wenige Völker mit jungen Hühnern angc- troffen werden. Wir ersuchen daher unsere Mit glieder, sowie alle diejenigen Jäger, welche sich für Hebung der Jagd interessiren, dieses Jahr die Reb hühner mit der Jagd zu verschonen, damit der kleine noch vorhandene Rest als Stamm verbleibt.' — Den selten einem Menschenkinde beschiedenen 100. Geburtstag beging am 1. October ein in rast loser Thätigkeit ergrauter Bürger Berlins, Am 1. October 1780 erblickte auf einem kleinen Gute in der Nähe Lublins Martin Waczeraczky als Sohn armer Einliegerleute das Licht der Welt. Der j.tzt 100jährige Mann kann mit Gcnugthuung auf ein Leben voller Arbeit und Mühe in Ehren zurückblicken. Als lljähriger Knabe kam er mit seinem Herrn, dem Grafen KzinSky, nach Berlin und erhielt von diesem die Erlaubmß, als der Graf nach Polen zurückkehrte, in Berlin bleiben zu dürfen. Der an stellige Knabe trat bei einem adligen Herrn als Groom in Dienst, wurde später Kutscher und zog dann mit in den Krieg gegen die Franzosen. Widrige Schicksale verhinderten ihn, nach Beendigung der Feldzüge seinen früheren Beruf wieder aufzu nehmen und er ernährte sich viele Jahre kümmerlich, aber redlich durch Tagelöhner-Arbeit. Dann lächelte ihm das Glück wieder einmal und er gewann einen Antheil vom großen Loose. Er stellte jetzt keines wegs die Arbeit ein, sondern war nach wie vor thätig, so daß sein kleine» Vermögen sich stetig ver mehrte. Waczeraczlh war niemals verheirathet. Seine letzten Lebensjahre bringt der jetzt 100jährige Greis als Pensionär im katholischen Krankenhause zu, in welches er sich eingekaust hat. Waczeraczky ist noch überaus rüstig und heiterer GemüthSart. — (Einsturz eines Tunnels der Gott- hardbahn.) «u« Altdorf wird berichtet: Dienstag, den 28. Sept., ereignete sich im schwierigen und tückischen Waltinger Kehrtunnel bei Wasen ein be Lotterie der 6vr Veat8ekv» ^oHe»-laÄ«8tnv Leip zig L880. Preis de» Loose» 1 MtztÜtE. 7600 Gewinne i» «erttze »n 76,000 Mark. Di« Loose find zu haben bei Hrrru Carl Krug, -ischotswerda. Wiederverkäufe« wollen sich wegen deu näheren Bedingungen wenden an da» Generaldrbit: «. Na««ame, Leipzig, Dorotheevstraße. ZiegmMc«!,'.».«) kaust zum höchsten Tagespreis Lr»v8linv vvn ^iU8edm»iw. Hühneraugen-Pstaster, anerkannt vorzüglich von Gebrüder Lenker la «chwaz (Tirol), vnk°uft Varl Lölmisr. Brief eines kolländiscken Apothekers r Herrn Fenchelhonig-Fabrikanten S. W. Eger- in BreSliu. , Mein Herr! Biele Personen an hiesigem Platze können Ihr Fabrikat-) nur loben, indem es bei Husten «nd Brustschmerzen viel Linderung verschafft. Ich bitte daher mir mit umgehender Post (folgt Auftrag)... ? Mit Hochachtung Henri Esser, Apotheker, Lenray, Holland. , -) Man hüte sich vor Rachpfuschungen und achte darauf, daß der L. W. Egert'sche Fenchelhonig am Siegel,! Namenszug und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Eger« in Breslau kenntlich und in Bischofswerda! nur Scht zu haben ist.bei Friedrich May und in Großröhrsdorf bei Carl Klien. Hausverkauf. Da- Hau» Nr 28 in Schmiedefeld mit 2 Hektar 21 Ar (8 Scheffel) Feld lind Wiese ist veränderungshalber sofort zu verkaufen. Nähere» ist beim Besitzer daselbst zu erfahren. Mn Haufen Dünger ist zu verkaufen ' am Hof 230. — Eine Zugkuh, gleich zum Kalben, ist zu verkaufen bei - Heinrich Richter in Nieder-Putzkau. dauerliche» Unglück durch Einbruch der FrlSmaffrn in der First. Ein Arbeiter wurde sofort grtödtet ; sechs andere wurden mehr oder weniger schwer ver letzt unter dem Schutte zum Theil erst nach langer harter Arbeit hervorgeholt. Der größere Theil der Arbeiter konnte sich glücklicherweise durch rasche Flucht den losen, plötzlich einstürzenden Felsmassen, denen der starke, sorgfältige Holzeinbau nicht zu widerstehen vermochte, entziehen. — Kettwig a. d. Ruhr, 2. Oktober. Heute Nacht brannte die große Tuchfabrik von Joh. Wilh. Scheidt bis auf den Grund nieder. Da» Feuer entstand Abend» gegen 10 Uhr in dem Wolllager und der Trockenanstalt. Da» Feuer währte ununter brochen bi« heute Morgen 7 Uhr, wo die auswär tigen Feuerwehren die Heimreise antreten konnten. Durch diese» Unglück werden 2—300 Ar beiter brodlo». — Eine beneidenswerte Stadt ist das Pfälzer Städtchen Freudenstadt und führt seinen Namen mit vollster Berechtigung, denn die 1420 dortigen Bürger bezahlen nicht nur keinen Heller Anlagen und Steuern, sondern haben voriges Jahr sogar baare 80,000 Mk. unter sich getheilt. Das macht, das glückliche Städtchen besitzt durch uralte Schen kung einen prächtigen Wald von etwa 8000 Morgen und saftige Wiesen und löst daraus 200-—300,000 Mk. Reingewinn. Jeder Bürger bekommt Brenn- und Bauholz und Streu umsonst und 50—60 Mk. in Baarem. — Fanfulla sagt scherzweise bezüglich der Ernennung de» Fürsten Bismarck zum Handelsminister: .Fürst Bismarck war bisher Canzler des deutschen Reiche», Leiter des auswärtigen Amtes, Ministerpräsident von Preußen, und nun haben sie ihn auch noch zum Handelsminister gemacht." „Und dabei hat der arme Mann eine schlechte Gesundheit." „Nun, ich möchte ihn einmal Wiedersehen, wenn er so recht bei Gesundheit ist. Da wäre er am Ende noch im Stande, sogar das Kaiseramt zu übernehmen!" Hauptverhandlungen beim Königl. Schöffengerichte zu Bischofswerda Freitag, den 8. Oktober 1880. Borm. 9 Uhr gegen den Weber Carl Gottlieb Stiebitz aus Oberneukirch wegen Diebstahls nach § 242 deS Reichsstrafgesetzbuchs. Borm. 10 Uhr gegen den WirthschaftSgehilfen Gustav Emil Tranitz in Schönbrunn wegen Körperverletzung nach ZH 223 s, 223 des ReichS- strafgesetzbuchS. Nachm. z3 Uhr gegen den Zimmermann Friedrich Hermann Oehme und den Handarbeiter Carl Gottlieb Grohmann, beiderseits aus Frankenthal, wegen schwerer Körperverletzung nach 88 223s. 223, 47 ev. 48 deS ReichSstrafgesetzbuchs. Repertoir der Königl. Hoftheater zu Dresden. Altstadt: Mittwoch: Faust. — Donnerstag: Aida.— Freitag: Der Kaufmann von Venedig. — Sonnabend: Bianca. Neustadt; Donnerstag: Der Freund des Fürsten. — Sonnabend: Die Märchentante.