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KrhnwÜrter Äocht ^öll tein Selbstmord, sondern ein wirklicher Unglücksfall vorliegen. Gocht hinter läßt 1 Frau und 2 unerzogene Kinder. — Auch im Monate October haben die 20 Lausitzer Spar kassen mehr Rück- als Einzahlungen gehabt, nämlich 666,915 Ml. 98 Pf. gegen 680,033 Mk. 90 Pf. (Bischofswerda hatte 20,233 Mk. 21 Pf. Ein zahlungen und 22,278 Mk. 99 Pf. Rückzahlungen.) — Bei 8 Sparcassen kamen mehr Rück- als Ein zahlungen vor, während Oppach 2653 Mk. 87 Pf. Ein- und keine Rückzahlungen zu notiren hatte. — Am 1. Dec. wurde zu Cunnewalde Herr Hilfs prediger Kern (aus Wcigsdorf bei Zittau) als DiaconuS daselbst festlich cingewiesen und zwar durch den dortigen Oberpfarrer Hrn. Or. pk. Müller. — Zum Besten des Albertvereins hat der Professor der Magie Herr Oeser aus Meißer für den 6. d eine Vorstellung im Hotel Laue in Bautzen und für den 7. eine solche ebendaselbst zum Besten der Kinderbewahranstalt auf der Seidau zugesagt. Die letzte Vorstellung soll besonders eine Kindervorstellung sein. — Den 8. soll in der Domschule zu Bautzen eine WcihnachtSmusikaufführung zum Besten einer Christbescheerung veranstaltet werden. — Von der Gemeinde Zeidler in Böhmen ist dem Herrn Orgel bauer Eule in Bautzen öffentliche Anerkennung zu Theil geworden, für die in die dortige Kirche ge lieferte schöne Orgel. — Am 27. Nov. ist in dem Gehölz in der Nähe der Niederlage des Herrn Kaufmann Krönert zu Schönbach Feuer ausgebrochen und hätte ein großes Unglück geschehen können, wenn die Niederlage, wo auch volle Petroleumfässer lagerten, ergriffen wurde. Durch schnelle Hilfe wurde größeres Unglück verhütet. — Am 27. wurde die der Gift mischerei angeklagte Frau Rönsch aus Seitendorf; am 28. die des Mordes resp. der Beihilfe dazu angeklagte Frau Dittrich aus Seifhennersdorf und am 29. der des Mordes resp. Todtschlages beschul digte Photograph Unger aus Zittau aus dem Zittauer GerichtSgefängniß nach Bautzen überführt, da bei dem königl. Schwurgerichtshofe demnächst über sic verhandelt werden soll. — Am 21. v. M. haben wieder 3 Aufnahmen von Nonnen im Kloster St. Marienstern in der feierlichsten Weise stattgefunden. Nach 3jähriger! Probezeit legten die 3 geistlichen Jungfrauen das Klostergelübde ab und erhielten die Namen Lucia, Johanna und Candiada. (Sie sind aus Seitendorf, Warnsdorf in Böhmen und Kosten blatt bei Teplitz). — Den 2. wurde der von Dresden nach Zittau versetzte Bezirksaffessor Herr I)r. von Meyer bei der königl. Amtshauptmannschaft ver pflichtet und in sein Amt eingewiesen. — Vor 10 Jahren wurde in Walddorf ein Consumverein von 56 Personen begründet, der jetzt 246 Mitglieder zählt. Der 10 jährige Umsatz betrug 450,000 Mark, als Dividende kamen 31,500 Mark zur Vertheilung und der Reservefond ist auf 2500 Mark angewachsen. Ueber die achte Gedenkfeier der Schlacht bei BillierS, welche im Laufe des 2. DecemberS in der Schützen-Caserne auf dem Alaunplatz in Dresden statt fand, haben wir Folgendes zu berichten: Schon am frühe sten Morgen wurden über der imposanten Casernenfront fünf riesige Fahnen aufgehißt, von denen je zwei mit den sächsischen Farben zu Heiken brr Tricolore wehten. Jene Marmortafeln aber, welche in den Wänden der Hausflur eingemauert find und alle Namen der in dem glorreichen deutsch-französischen Kriege Gefallenen des Regiments tragen, waren in sinnigster Weise von Pflanzenschmuck umrahmt. Der Eindruck freilich, den die letztbezeichnetcn Ge denktafeln üben, ist vorwiegend ein recht wehmüthiger, da sie die Namen von nicht weniger als 280 Söhnen des Vaterlandes tragen. Unser Schützenregiment war nämlich im Juli 1870 mit rund 60 Offizieren und 3000 Soldaten ausmarschirt und in den furchtbaren Kämpfen, welche die wackere Truppe zu bestehen hatte, fielen 17 Offiziere und 263 Mann schaften, während 34 Offiziere und 700 Mann verwundet waren. Bei dem Ausfälle der Franzosen am 2. Dec. allein blieben 13 Offiziere und 205 Soldaten von den Schützen tobt" und blessirt wurden 23 Offiziere nebst 470 Mannschaften. Von allen Offizieren und Unteroffizieren, welche an dem Feld zuge von 1870—71 Theil nahmen, gehören gegen wärtig nur noch 28 Offiziere und 34 Unteroffiziere dem Regimentsverbande an. Letzeren nun und ihren neuen Kameraden dazu, in Summa 220 Unter offizieren, wurde am 2. December Abends ein neues Casino überwiesen, das im Lause dieses Sommers und Herbstes von den Herren Architekten Helm und Friese hinter dem linken Flügel der Caserne an gebaut worden ist und außer einem größeren Saal ein Lesezimmer mit Bibliothek, sowie einRestaurationS- local mit Billard enthält. Herr Oberst von Tschirschky, der eine gediegene Weihrede hielt und den Unter offizieren an's Herz legte, das Casino eine neue Pflanzstätte guten kameradschaftlichen Geistes werden zu lassen, hatte die leibliche Bewirthung Herrn Restaurateur Marschner übertragen und stand für die gesummten Unkosten ein. Außer Braten und Salat wurde Feldschlößchenbier nach Belieben genoffen und erst die späteren Nachtstunden sahen des Festes Ende. Die Königl. Zoll- und Steuerdirection macht zur Beseitigung wiederholt aufgetauchter Mißver ständnisse darauf aufmerksam, daß in Gemäßheit der Vorschriften im § 24 Absatz 1, 2 und 3 des Reichsgesetzes über den Spielkartenstempel vom 3. Juli dieses Jahres, sowie der vom BundeSrathe erlassenen Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetze Kartenfabrikanten, Kartenhändler und In haber öffentlicher Locale ihren Gesammtvorrath an Spielkarten, den sie am 1. Januar 1879 selbst In Gewahrsam oder Anderen in Gewahrsam gegeben haben, spätenS am 3. desselben Monats der zu ständigen Steuerbehörde in dem vorgeschriebenen Maße schriftlich anzumclden haben, während andere im Königreich Sachsen wohnende Personen die am 1. Januar 1879 in ihrem Besitze befindlichen Karten, insoweit sie mit dem sächsischen Landes stempel versehen sind, auch fernerhin gebrauchen können, ohne daß es einer Anmeldung dieser Karten zum Zweck der Nachstempelung bedarf. Spielkarten fabrikanten haben die Anmeldung ihrer Karten- vorräthe bei derjenigen Steuerstelle zu bewirken, welcher die steuerliche Aufsicht über ihren Fabrikations betrieb übertragen worden ist. Dagegen kann Hit