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Mittwoch, den 17, Juni. leute Rhein Exemplaren te existirende r haben bei r. May. , Schaafe, d sicher wirv da», n gekrönte alle anderen rwirthsckaftl be ist zu iorrespou- d englijcyen fchmafchi- aLRtvttle- Staatswesen und freie Presse gingen Hand in Hand an'S Werk, um jene mächtige Union zu gründen, in welcher Kultur und freiheitliche Entwickelung io StaunenSwertheS geleistet habtij. Wie aber eine freie Selbstverwaltung nicht ohne freie Presse bestehen kann, so die freie Presse nicht ohne diese. In einem despotisch regierten Staate kann die Kunst recht gut eine vorübergehende Blükhe- zeit erlangen, also auch die schöne Literatur; allein die Presse in ihrer Allgemeinheit und namentlich der politische Theil derselben fristet auch unter dem duld samsten Despoten nur ein kümmerliches Dasein. Die Nutzanwendung auf deutsche Verhältnisse ergiebt sich von selbst. Seit wenig Jahren erst bil den wir Deutsche ein Reich, eine geeinse Nülion. Das Princip der Selbstverwaltung soll namentlich bei uns in Sachsen erst am 1. Oktober d. I. mit Einführung der Behörden-Organisation eine tatsäch liche Anwendung erhalten. Unser Schulunterricht war bisher ein ziemlich formaler, dem volL Allem die nationale Seite fehlte. Allein die veränderte» Zeitverhältnisse lassen auch eine Aenderung dieser Zustände erwarten. Durch die Einigung Deutschlands, durch, eine Reihe wichtiger Gesetze hat die deutsche Presse einen fruchtbareren Boden gefunden und sie wird hoffentlich nach Ein führung des ReichSpreßgesetzeS immer mehr an Ter rain gewinnen. Freilich versprechen wir uns vom nächsten Jahrzehnt noch keine goldenen Berge und wahrscheinlich geht mehr noch als ein Menschenalter darüber hin, ehe man wird sagen können: „Dem Deutschenist seine ZeitungSlectüre so unentbehrlich, wie seine Mahlzeiten ; beide verschlingt er mit gleich« Gier." Die neuesten Vorgänge in Preußenö zeigen, daß die Regierung mit der Anwendung der neuen Maigesetze scharf und energisch vorgeht. Beschlag nahme de» Vermögens der Diöcese Posen und Grie sen, Einsetzung einer weltlichen Verwaltung, Auffor derung au Has Domeapitel, ay Stelle de« durch Richterspruch abgesetzten Erzbischofs LedockowSki einen BisthumSvcrweser, z« ernennen — das find Kaßregeln , durch welche eö dem > der Staat in'der Aussthrüng der. Gesetze kein Zaydexn »och ZS- Führer der katholischen Bewegung Politische Weltschau. Am 1. künftigen Monat« tritt das neue Reichspreß gesetz in Kraft. Wir wissen recht gut, daß wir dem Leser keinen Gefallen thun, wollten wir hier auf die Bestimmungen desselben näher eingehen. Bon hun dert Lesern denken doch neunundneunzig-. Was geht uns das Preßgesetz an, da« ist lediglich Sache der Zeitungsschreiber! So allgemein diese Anschauung im Publikum sein mag, ebenso falsch ist sie ; denn mit der Zukunft der deutschen Presse hängt innig die Zukunft des deutschen Volkes zusammen. Die neueste „Gegenwart" bringt in dieser Be ziehung eine sehr interessante Betrachtung, der wir nachfolgende Sätze entnehmen: „Es giebt kaum ein anderes Culturvolk," sagt der Verfasser, „welches so viel schreibt und so wenig liest, als das deutsche. Jede Nation hat bekanntlich ihre höher begabte Minorität, die der großen Masse des Volkes auf den Pfaden der Cultur voranschreitet; eine Minorität, welche die Majorität belehrt, anfeuert und den Fort schritt der Gesellschaft hervorbringt. Diese Minorität ist in Deutschland eine ungewöhnlich große, Dank der vortrefflichen Bildungsanstalten. Allein die große Masse des Volkes steht von ihr geistig zu weit ab, Dank der mangelhaften Volksschule und der socialen wie politischen Schranken, denen das öffentliche Leben bei uns bisher unterworfen wär. In Nord- Amerika bildet die Presse einen der wichtigsten Fak toren im Familien- und Staatsleben. Während die periodische Presse in ganz Deutschland e« bis heute nur auf ungefähr 2500 Journale gebracht hat, be saßen die nordamerikanischen Freistaaten schon im Jahre 1870 nicht weniger als 5858 verschiedene Blätter. Seil jener Zeit hat sich die Zahl derselben auf weit über 8000 gehoben." Das entscheidende Moment in der Entwickelung der Presse bildet die Quantität der Leser. Nun giebt es aber eben kein Volk der Erde, da« so flei ßig liest , als da« amerikanische. Der Ausspruch eines Engländer« hat seine volle Berechtigung: Dem Amerikaner ist seine ZeitungSlectüre so unentbehrlich wie seine Mahlzeiten ; beide verschlingt er mit gleicher Gier. Wie kommt Amerika zu der Erscheinung? Wohl in erster Linie um deswillen, weil in'den ver- UNK lNN, chgasft, zu civilen leder, Fahl- :der, Ledcr- sowie alle v.' - 1/ Wochcnd tat« Bischofswerda, Gtolpen und UmgrWnd. Amtsblatt dev Koniglichen Gerichtsamtea und des Stabtrathe» zu B,fchSs»«vMa. Lief« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Bo»nabend«, und tostet einschließlichbch'Goa»» «den»« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich IS Ng». Inserate «erden bi« Dieüttag« und Frrttag« früh » Uhr angenommen und kostet die gehalten« Sorpu^eile ob« deren «au« 1 Rgr. SStuallou lmpri?. »erd«, p das find renitenten CleruS von Neuem zum Bewußtsein gebracht wird, daß der Staat in der Ausführung und Auwenduw äern kennt. T , . Ännek sich jetz»s.tzn-»dchhW^MhMßr hingeben,