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Ham- gegen die Staatsgewalt vom höchsten Gericht«- Hofe zu 4 Jahren GefSngniß verurtheilt worden. Sachsen. Bischofswerda, 16. März. Die diesjährige Kreis-Ersatz-Musterung, beziehendlich Classification der Reserve» und Landwehrmannschaften, sowie der Ersatzreservisten 1. El. findet für nachfolgende Ort schaften im Schießhause allhier, von früh 7 Uhr an, an solgendm Tagen statt: 1) am 17. April: für die Stadt Pulsnitz und die Ortschaften: Böhmisch- Vollung, Bretnig, FriederSdorf O. S. und M. S., Großnaundorf und Hauswalde; 2) am 18. April: für Vie Ortschaften: Großröhrsdorf, Kleindittmanns dorf, Lichtenberg, Mittelbach, Niederlichtenau, Nieder- steina, Oberlichtenau und Pulsnitz (Dorf); 3) am LV. April: für die Ortschaften: Oberstem«,,Ohorn, Thiemendorf, Weisbach und Stadt Bischofswerda; 4) am 21. April: für die Ortschaften: BelmSdorf, Burkau aller Antheile, Cannewitz b. Göda, Demitz, Frankenthal, GeißmannSdorf mit Pickau, Goldbach, Großhähnchen O. S. und M. S., Harthau, Kynitsch (Sessel), Leutwitz, Medewitz mit Birkenroda und Riederneukirch mit Freihufe; 5) am 22. April: für die Ortschaften: Niederputzkau, Oberneukirch O. S., M. S. und Steinw.-Antheil, Oberputzkau, Panne witz a. T., Pohla, Potschapplitz mit Neupolschapplitz und Antheil Wölkau, Rammenau mit Schaudors und Röderbrunn, Ringenhain O. S. und M. S., RothnauSlitz mit CarlSdorf, Vogelsang und Antheil Wölkau, Schmölln mit Neuschmölln, Schönbrunn O. S. und M. S., Spittwitz mit Ncuspittwitz, Schwarzwafser und Scala, Stacha, Taschendors, Thumitz mit sächs. Reiter, Tröbigau, Uhyst a. T., 'Weickersdorf und Wölkau. Die Loosung für sämmt- liche Berechtigte des Aushebungsbezirks Kamenz Mdet am 28. April früh 8 Uhr im Schießhause M Kamenz statt. — 16. März. Bei dem heutigen allhier statt gefundenen Birhmarkt waren 296 Stück Rindvieh, lncl. 53 Ochsen, 86 Pferde, 460 Ferkel und 3 Heerden Schweine aufgetrieben. Ein großer Theil cheS Rindviehes, welcher sich besonders vortheilhast auszeichnete, fand schon vor Beginn des eigentlichen Marktes Käufer, wie denn überhaupt ein lebhafte« Geschäft stattfand. — 16. März. Gestern ist die Abtissin des "Klosters St. Marienstern verstorben und wird dieselbe dem Vernehmen nach nächsten Freitag daselbst feier lich beigesetzt werden. Dresden, 13. März. Wenn die Angaben Mer die Beschlüsse des BundeSrath« in der ReichS- Papiergeldfrage zuverlässig sind, wird sich die Sache für die Einzelstaaten und speciell für unser Sachsen mm etwas glimpflicher gestalten, al« nach dem ur- spriuglichen Gesetzentwurf, Sachsen muß danach sein ganze« Staatspapiergeld — 12 Millionen Thlr. — einziehen, und würde dafür vom Reiche, seiner Bevölkerungsziffer entsprechend, ca. 2H Millionen Thlr. ReichScasseuscheine erhalten, außerdem vor- schußweise zwei HrittHeile der rrstirenden 9z Millionen, also ca. 6^ MWioneu, dir jedoch in 15 Jahresraten woo etwa 400,000 Thlr. an da« Reich zuruckgezahlt werden müssen. Immer bleibt da« Ganze für unsere Staatskasse ein schweres Opfer. Der Graf und die Gräfin Wn Flandern haben Dresden am 16. d. wieder verlassen und find über Frankfurt nach Brüssel zurüchgereift. In der am 11. d. M. in Bautzen unter Borfitz de- Herrn GerichtSrath Sachße stattgefuudenen Hauptvrrhandlung wurde der Fabrikarbeiter Johann Heinrich Emil Schäfer au« Bischofswerda, weiter in der Nacht vom 7. zum 8. Februar d. I. in Bischofs werda auf dem Wege von der Lehmavnffchen nach der Kletsch'schen Restauration einem Maurer einen Beutel mit Geld im Betrage von nahezu an 40 Thaler au« der Rocktasche entwendet hatte, wegen diese» Diebstahls zu einer Gefängnißstrafe von sechs Monaten verurtheilt. Die kgl. Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Petri vertreten; eine Bertheidigung sand nicht statt. Di« am 23. Febr. d. I. zu Dresden verstorben« verw. Frau vr. Hentzschel hat der Wittwen- und Waisencasse der Aerzte, Wundärzte, Thierärzte und Apotheker im Königreich Sachsen und de« angrenzenden Herzog- und Fürstenthümern ein Legat von 5000 Thlr«. ausgesetzt. Das Programm der öffentlichen Volksschulen Dresden», welches von der Directoreneonferenz ver ausgabt worden, spricht sich, der übertriebenen Zärtlichkeit mancher Eltern gegenüber dahin au», daß eine mit Ueberlcgung und im Nothfall beige brachte schmerzhafte Züchtigung für Flegeleien, die in der Schule begangen werden, für die gute Er ziehung und für die Erweckung de» Ordnung«-, wie des SittlichkeitSsinneS und deren Stärkung nur heilsam und förderlich sei. „Thöricht wäre e-, wollten die Lehrer auch rohen, zücht- und banden losen Rangen blo« durch rührend^Worte Respect vordem Gesetze einflößen. Wer nicht hört, muß fühlen!" Um dem sehr fühlbaren MallM Hn Gymnasial lehrern abzuhelfen, hat, wie dich „Dr/A." vernimmt, die russische Regierung an der Universität Leipzig 20 Stipendien zu monatlich 30 Thaleru für Philologie-Studirende errichtet, von denen 15 an galizische Ruthenen vergeben werden. Nach Absot- virung eines zweijährigen Cursus sind die Stipen^ diäten verpflichtet, vier Jahr an russischen Ghmnaßep gegen einen Gehalt von 1200 bis 1500 Silberrubel zu unterrichten, wobei ihnen Militärfreiheit zuge-- sichert ist/ . , Einem Hausbesitzer aus Radeberg puppe str Dresden mmhmaßlich beim Besteigen de« Eisenbahy- coupes, seine 350 Thaler enthaltene Brieftasche gestohlen. Des Diebstahls verdächtig ist ein junger Mensch, der sich in auffälliger Weise in de» Be stohlenen Nähe aufhielt und dann verschwand. In dem zum Rittergut« Pomßen gehörigen CürtS- walde brach am 12. d. M. Feuer au«, infolge dessen ein ca. 20 Äcker 7- bi« 10-jähriger kieferner Bestand und lj Acker birkener und eichener Niederwald eines Altenhainer Gute« theil« abgebrannt, theil« angekohlt sind. Ein Knecht ist geständig, einen brennenden Cigarrenstummrl in die am Walde liegende trockene GraSstreue geworfen zu haben, wodurch dann der Brand entstanden ist.