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Die Casernenbauangelegenheit in Bautzen ist nach listigeren Verhandlungen zwischen Rath, Stadlver- Bkrnelea und Kriegsministerium dahin erledigt, raß dew Ikriez-ministerium das gesordene Areal für die ntue Caserne zur Verfügung gestellt wirv, wogegen da- Srieg-ministerium 3000 Thlr. Beitrag zu den Bauplatzkosten bewilligt und den Ankauf der alten Casdrne zum Preise der Erbauungskosten zugesagt hat. Am 2. März wurde in Pulsnitz unter großer Thcilnahme der greise Veteran Herr vr. meck. Beyrich zur Erve bestattet. Der Entschlafene, dem infolge eine- Schüsse» in der Schlacht bei Leipzig der linke Arm abgenommen werden mußte, stand seit 1814 in Pension. Als vr. meä., zu welcher Würde sich Beyrich später fortgebilvet, hat , derselbe nach seinem Unglück noch 60 Jahre treu im Dienste der leidenden Menschheit bestanden. Wie dem „Zwickauer W." mirgetheilt wird, ist ein kaum 20sähriger Bergschüler, der durch unver- hältnißmäßige Getvausgabe die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, als des Mordes an der verw. Frank in Niederplanitz verdächtig zur Haft gebracht worren. — In Kainsdorf Hal am 28. Februar eine Frau ihr 2jährigeS Kind auf den Rand eines mit kochendem Wasser gefüllten Kessels gesetzt. Das arme Kind ist in einem unbewachten Augenblick in den Kessel gefallen und infolge der hierdurch erlittenen totalen Verbrennung Tags darauf gestorben. Rach dem „Osch. gem. Bl." ist am 2. März Mittags in der zwischen Oschatz und Collm gelegenen Oschatzer Communwaldung ein Brand entstanden, der sich bei heftigem W>nre mit großer Schnelligkeit über eine Waldborenfläche von ung.fähr 10 Acker verbreitete und hier nicht bloS die Waldbodendecke, sondern auch die 8- bis 18jährigen Holzbesiänre so beschädigte, daß die letzten» Werren abgeschlagen werden müssen. Der Waldbranr ist dadurch ent standen, daß eia aus einer Schlagfläche des Ritter gutes Borna beschäftigter Waldarbeiter bei einem kleinen Wärmefeuer nicht die nöthige Vorsicht beob achtet hat. Wie weit die Arbeitsscheu einen Menschen herunter bringen kann, zeigte die öffentliche Gerichtsverhand lung in Löbau am 28. Februar. Vor Gericht stand der 52H Jahre alte Tischlermeister S. aus Weißen berg, welcher sich im Jahre 1846 in seinem Hei- mathSorte als Tischlermeisnr etablirte, aber bereits 2 Jahre später sein Geschäft wieder ausgab, um in der Fremde seinem arbeitsscheuen Leben besser fröhnen zu können. Er sank von Stufe zu Stufe; dem Trünke ergeben, jeder Arbeit feind, trieb er sich vagabondirend umher. Zahlreiche Gefängnißstrafen vermochten ihn eben so wenig zu bessern, als der wiederholte Aufenthalt in der Correciione anstatt. Schließlich wurde er in der Bezirks-Arbritsanstalt in der Seidau bei Bautzen uniergebracht, von da entsprang er, wurde aber bald wieder arretirt, und als er über seinen Verbleib vernommen wurde, ge stand er, unter Andern rin am 7. Jan. 1869 in Weißenberg ausgrdrochenes Feuer, welches mehrere Gebäude ringräfchrrt hatte, angezünret zu haben. Obgleich der Angeklagte ausführlich seine That ge stand und beschrieb, auch da» Mo iv dazu angab, mußte sich der Gerichtshof doch überzeugen, daß da» Geständniß ein glaubwürdige» nicht fei mit? nur abgelegt sei, um statt in die Anstalt in der Seirau in eine Staatsstrafanstalt zu kommen, wie der Angeklagte selbst geäußert batte. Der Gerichtshof sprach denselben von der Anklage der Brandstiftung frei. In der Papierfabrik zu Sebnitz ist am Mitt woch vor 8 Tagen abermals ein Arbeiter, Namens Henke, jedoch durch eigene grobe Schuld mit dem Arm zwilchen die heißen Trockenchlinder gekommen und hat dadurch so bedeutende Brandwunden er litten, daß er zwei Tage darauf seinen frevelhaften Vorwitz mit dem Tode büßen mußte. Die „Prov.-Lorr." schreibt unterm 4. März r Se. Majestät der Kaiser ist infolge einer leichte» Erkältung etwas heiser und hat sich die Theilnahme an den gestrigen Hoffestlichkeiten versagen müssen, doch konnte Se. Majestät tägliche Besuche von an wesenden Fürstlichkeiten empfangen, ebenso Vorträge regelmäßig entgegennehmen. Bestimmter konnte Bismark die Entschiedenheit seines Vorgehens gegen die Curie gar nicht zu er kennen geben, als durch die Ernennung Hohenlohe'» zum deutschen Botschafter in Paris. Der den klerikalen bis in die Seele verhaßte Cardinal Hohenlohe sollte vor Jahresfrist den letzten Versuch, machen, zwischen der Curie und dem Reich so etwa»' wie einen moäos vivvnäi herzustellen und jetzt wird dessen Bruder nach Paris geschickt, um dem Präsi denten Mac Mahon zu erklären, Deutschland werde es Frankreich sehr übel nehmen, wenn das officielle Frankreich forifahre, die ultramomanen Hetzereien- gegen das deutsche Reich offen und heimlich zu unterstützen. Bismark weiß, daß die klerikalen Feinde des Reichs in Frankreich ihren natürlichen Bundes genossen erblicken und dieser Bundesgenosse, der Gegner Deutschlands, soll dem Reich Rede stehen, er soll Farbe bekennen, er soll sagen, was er eigentlich will, ob gutes Einvernehmen mit uns auf die Dauer oder was sonst. Dies zu erfragen war Arnim wohl nicht willig genug und deshalb löst ihn Chlodwig Hohenlohe ab. München, 4 März. Der Referent der Com mission zur Berat hung der Frage, betreffend die Anerkennung des Bischofs Reintens als altkatholischev Bischof in Baiern, hak, wie aus guter Quelle ver lautet, sein Volum dahin abgegeben, daß die Aner kennung nach den zur Zeit in Baiern geltenden ge- sitzlichen Normen unzulässig erscheine. Die übrigen Mitglieder der Commission dürften ebenfalls der Ansicht reS Referenten beitreten. Den „Deutschen Nachr." wird aus Paris ge- schrlebin, daß demnäctst diplomatische Pourparlers eingeleitet werden sollen, um das Recht der politischen Flüchtlinge, in ankern Ländern ihren Aufenthalt zu nehmen, zu beschränken. Dies Recht ist theilweise unmoralisch und indignirt die rechtschaffenen Leute. Die Besiegten einer Partei mögen in einem fremden Staate einen Zufluchtsort finden» das ver steht sich von selbst, aber raß Verbrecher, welche an den Straßrnmorden von Paris, an den Brandstif tungen von Carihageua Theil genommen haben, srei von jeder Verfolgung seiri sollen, erscheint doch- di des woi den Ba unz übe M vier d S IS Vl »tl dr> re' vo pl. r" vei ,E mo N 82j uri< wo> wei wei S" tha Hil Hal vor Be Do sich Eh Sl Lä arv Pf dei die ve' sin ros Üb' Ti P' siä va G zu'