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4'.- «»ftlMir.;.! L'-A «»» Leche G der cmgWchmen Lage, vie RachrWttp, daß Deutschland seineRrclamationen mit Rumänien abbrechen wolle, und daß dem Lande eine Occupation bevorstehe, als übertrieben zu bezeichnen. Das Wahre an der Sache ist aber Folgendes: ES ist wirklich eine Depesche des Fürsten Bismark, nach Wien gelangt, welche der Regierung bekannt giebt, daß Deutschland die Rechte der deutschen Obligationen- Besitzer an die Pforte übertragen hat. Diese Nach richt stammt aus verbürgter Quelle, und wir sind vollkommen überzeugt, daß sich der „Moniteur" nicht beeilen wird, uns zu dementiren." — Vernesco ist von der rumänischen Regierung zu ihrem Schieds richter in der Angelegenheit der Aufhebung der Strousberg'schen Concessivn ernannt worden. Aus Spanien wird angekündigt, daß die Re gierung zur Coupon-Besteuerung ihre Zuflucht nehmen will, um einen Beitrag zur Deckung des permanenten Deficits zu gewinnen. Die französische Nationalversammlung be schäftigt sich gegenwärtig mit der Frage über Schad loshaltung der von den deutschen Truppen besetzten Landestheile. Der von der Commission erstattete Bericht befürwortet die Gewähr einer Entschädigung, während Thiers sich gegen dieselbe erklärte, da der Staatsschatz nicht in der Lage sei, die auf eine Milliarde sich belaufenden Gelder zu bezahlen. Ueber das Votum der Kammer fehlen noch Nachrichten. — Man glaubt, daß am 15. d. M. der Belagerungs zustand von Paris aufgehoben werden dürfte. Am 2. d. M. ist endlich die erste Milliarde von der französischen Regierung voll bezahlt worden und dieselbe hat sich sogar bereit erklärt, um eine weitere Räumung der occupirten Departements herbeizuführen, im Laufe des Monats August die Zahlung der dritten halben Milliarde und in diesem Jahre über haupt drei Milliarden abzutragen. Dagegen sind, indeß nicht aus politischen Gründen, sondern lediglich, um den Bevollmächtigten Zeit zur Erholung zu ge währen, die Conferenzen in Frankfurt a. M. auf einige Zeit vertagt worden. Die Gemeindewahlen in Elsaß-Lothringen sind im Ganzen befriedigend ausgefallen: Metz hat ge mäßigte Franzosen gewählt, bei Hagenau lesen wir fast lauter Deutsche, Straßburg geht an, nur For- bach zeigt sich deutschfeindlich, während Mühlhausen sich fast gänzlich der Wahl enthalten hat. Das Civil-Commisiariat im Elsaß macht bekannt, daß das katholische Lehrerseminar für Deutsch-Loth ringen am 4. October d. I. in Metz eröffnet werden wird. An der Vervollkommnung der Festungswerke in Metz wird eifrig gearbeitet. Die Forts waren zum Theil nur Erdwerke, es werden nun überall die nöthigen Mauerwerke ausgeführt. Am größten Fort, St. Quentin, sind allein 2000 Arbeiter beschäftigt. Sachsen. ' Se. Majestät der König beabsichtigt nach offi- ciösev Mitthellungen die im vorigen Jahre durch tMZWkch» WeM ävgetzröch^ie hktse-diW einen Lcheil des RegiemngSbezftke- ZwiM» gegen- tdärtig wieder aufzunehmen.ünd" wird den 9. d. M- Abend- auf der Frankenberg-Hainichener Cisenbahtt in Frankenberg eintreffen, daselbst zur Nacht ver weilen und am 10. d. M. Vormittags dort einige Besichtigungen vornehmen, Nachmittags aber die Weiterreise über Chemnitz nach Zwickau fortsetzen. Bon dort aus wird Se. Majestät am 12. Vor mittag-, von Schneeberg über Aue und Lößnitz kommend, in Stollberg eintreffen und nach erfolgter Besichtigung der Strafanstalt in Hoheneck und des Bezirksarmenhauses in Stollberg Nachmittags über Lugau und von da mit der Bahn über Chemnitz- Flöha-Oederan die Rückreise nach Pillnitz bewert-- stelligen. Das „Dr. I." bringt ein Verzeichniß zahlreicher Ordensdccorationen, welche von Sr. Majestät dem Könige an Generale, Stabs- und Oberoffiziere, Aerzte, Beamte, Mitglieder der freiwilligen Krankenpflege, Unteroffiziere und Mannschaften unseres sächsischen (Xkl.) Armeecorps verliehen worden sind. Nach einer Bekanntmachung der königl. preuß. Regierung wird die Schifffahrtsschleuse bei Magde burg wegen Reparatur der Zugbrücke vom 8. bis 31. August d. I. gesperrt, worauf das Schifffahrt treibende Publikum zu achten hat. Bei der in Rußland wüthenden Cholera, welche die deutsche Grenze bereits überschritten und in Königsberg schon mehrere Opfer gefordert hat, dürfte es geboten erscheinen, daran zu erinnern, daß sich bei allen, in ihrem Verlauf so verderblichen, oft schnell zum Tode führenden, epidemischen Krankheiten, wozu die Cholera unstreitig gehört, eine gründliche DeSinfection als das beste Präservativ erwiesen hat. Das beste Vorbeugungsmittel gegen Cholera und andere Epidemien ist DeSinfection aus dem einfachen Grunde, weil dadurch Fäulniß und Verwesung unter drückt und verhindert werden, Fäulniß und Ver wesung aber sind die wahren Verbreiter aller Epide mien. Es empfiehlt sich daher für Jedermann, da rauf hinzuarheiten, Epidemien zu verhindern, d. h. die Bruthütten von Fäulniß und Verwesung, Aborte, Gruben, Schleußen, Cloaken, Privets u. s. w. gründ lich zu desinficiren, um der Krankheit den Boden zu entziehen, auf welchem sie im Unterlassungsfälle ge deihen und sich entwickeln könnte. Die Vornahme der DeSinfection vor dem Herannahen der Epidemie ist schon deshalb nöthig, weil sie sich beim bereits stattgefundenen Ausbruch der Epidemie weit weniger wirksam erweist, als vorher. Als gute Desinfektions mittel haben sich erwiesen: Carbolsäure und das daraus dargestellte Desinfectionspulver, Chlorkalk, Eisenvitriol, Günther'sches Desinfectionspulver, Man ganlauge rc. und sind diese Mittel zu so billigem Preise anzuschaffen, daß selbst der Unbemittelte das Seine zum Besten des Gemeinwohles beitragen kann. Nächsten Sonntag, den 13. d. M., wird der Turngau der sächsischen Mittelelbe, wozu auch sämmtliche Turnvereine Dresdens gehören, in Rade berg sein Gaufest abhalten und rechnet man auf die Theilnahme von ungefähr 800 Turnern, wenn das, Wetter, das doch einen nicht zu unterschätzenden