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Zs. für deutsche Mythologie II (185b) 8.171t. Ain crut haiaset verbena, dass ist zuo mengen din gen guot. wer die wurtz nimet mit dem crut vnd gat zuo dem eiechen mit der wurtz dz der siech nit enwisse vnd sprech zuo im: ‘wie gehebestu dich?’ sprech er: 'ich gehab mich wol', so genlset er wol. sprichst er: ‘ich gehab mich übel', so stir- bet er. sprichst er: 'ich gehüb mich gern wol möcht ich,' so muß er groß liden haun in dem le ger. vna wer die wurtz geben wil der sol gan, da die wurtz staut, dez selben tages vnd sol die vmbe rissen mit Silber vnd mit gold vnd sprech darob ain pater noster vnd ain credo vnd sprech: 'ich gebiute die edle würtz daz verbena in nomi ne patris et filij et Spiritus sancti vnd zwen vnd subenzüg naroen dez almächtigen gottes vnd bi den vier ewangelisten Johanne, Matheo, Luca, Mar co vnd by den vier ewangelen Michahel, Gabriel, Raphahel, Anthoniel, daz du kain kraft in der erd laussest; du sigest in meinem gewalt al mit der selben craft, da mit dich got geschallen haut, amen.’ dez selben nachtes soltu gold vnd Silber by der wurtzen laußen ligen. dez andren morgen e daz die sunne uf gaut, so soltu die wurtz graben daz du si mit dem yssen nit ruerest vnd solt die wurtz denn wechsen mit win vnd solt sy laußen wi chen. so man die wurtze wichet an vnser frawen tag vnd behalt sy denn mit Hisse, die selbe wurtz ist guot den wiben, so si kinder sollen gewinnen; hant si die würtz bi innn, gewiret in nimer der quälen vnd sy hant guot ruowe vnd welen binden nimer vnd hant guot ruowe. welch menscn in dem schlauffe nit ruowe mag h&n, haut er die wurtz by im, so gewinnet er guot ruowe. welch man oaer fraw verbennen oy im haut daz endarf kain zobry ni furchten, wer fer wele ritten der nem verbennen vnd bind sy dem pierde vnder den schöpf, so er- liget es nimer. den der alp tringet der nem ver- bennem vnd beroeche sich damit dristunt, so wirt