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3 Eine so kurze Wegstrecke bin ich erst gegangen? Mir fällt ein - hier könnte man die elektrischen Petroleumlampen, die Küchenborde mit den eingebrannten Blümchenmustern, die Wolken- Jfolzbrettern Stores, die Thermometer auf lackierten!mit den röhrenden Elch köpfen darüber, die Fernsehtürmchen aus Plast, die Reliefkerzen und Sonstiges erfolgversprechend feilbieten. Wie ich so, betäubt vom Zeiten- und Geschmackswirrwarr, daherstolpere, jenseits des Bürgersteiges mit Bauten im Stil von "Mein Heim - meine Burg", "Klein, aber mein" umgeben, vermeine ich, in der nahen Eigenheimsiedlung zu sein. Häuser sind Porträts der Menschen, die darin wohnen. Menschen, die sich der Folgen ihrer Sucht nach angepasster Idylle nicht be wußt sind, einer Idylle, die Wachsein und Träumen verwischt. Ich will auch Träume! So träume ich am Tage, den Koffer in der Hand, den Hut auf dem Kopf - Jedoch nicht von einer ins Gestern gerichteten Idylle, sondern von einem Morgen, wo man mit dem Wort Tod nicht EiIDgültige Vernichtung, sondern nur den bio logischen Abgang des Lebenwesens bezeichnet. Meine Tl*äume sind dorthin gerichtet, wo der Bestand des einen nicht u.uf Kosten des oeins des anderen ergaunert wird. "Ich gehe durch den Regen. Tropfen rinnen über mein Gesicht, fallen auf die Straße. Meine Augen sind geschlossen. So stoße ich gegen ein Hindernis." Denn dieser Weg ist beschwerlich. Sumpfig und voller Gestrüpp. Er führt über Umwege, Haldenlandschaften, wo aus vorzeitlichen Sandschichten noch vereinzelt Wurzeln oder Kronen von Kiefern gen Himmel ragen. Manchmal ist es nur ein ..st, an dem ich mich festhalten kann, wenn ich über die K-ippen steige, in der Hoffnung, irgendwo - halb im Sana, halb in der Luft wurzelnd