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6 ist in den Balladen (oder Poematen) festzustellen.. Ghezk^, der seine früheste Kindheit in einem höchst eigenen, eingegrenzten, unverwechselbaren Ethnikum verlebte, ist ebenso wie Lorca mit Volksbräuchen, Sitten und (zumeist mündlich überlieferten) Märchen und Balladen aufgewachsen, die in der Geschichte (im Sein) des Volkes ihren Ursprung haben. / iZ Ich entsinne mich der Balladen von Jakub Bart Cisinski oder Jan Radyserb- ? . ; jela 1 , die auf Chezku ähnlich gewirkt haben mögen, wie auf Lore» die andalusische Volksmusik des Cante Jondo: Sprech gesang und Lied, die einander abwechseln und im nuf- und Ab schwellen etwas beschwören - ein Geheimnis, das im Vergangenen liegt. "Granada durftet nach Geheimnis und nach Etwas, was es nicht geben kann, etwas, das nicht existiert und dennoch seinen Ein fluß spürbar macht, gerade, weil es nicht existiert, etwas, w**s den Körper verloren hat und dafür den Geruch umso stärker be wahrt, etwas, das sich verstoßen fühlt und daher versucht, allem weiterhin anzuhaften .stellt LorCw. fest. Dieses Etw^s haftet dem "ausgestellten Mut des Stieres" und dem süßen Pulsen des Bluts" vor der Blutrache an. Dieses Etwas macht mir in der Lausitz den Vorgang des Maifeuerbrennens transparent, läßt den Versuch, sich diesem Erleben entziehen zu wollen, nicht zu. Ähnliches mag Chezke* empfunden haben, als er sein 316 Verse umfassendes Poemat "In der Nacht" schrieb. Hier ist er einfach und klor in der Aussage, dem Volk verständlich und Lorca am nächsten. In diesem Poemat, wo das Erzählerische überwiegt, geht es um das Ewige: Liebe und Treue oder Untreue, das Reine und das Laster - und dies mit dem wissen um Krieg, Leid und Tod.