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Amts- und Anzeigeblatt für den -MA- Wrk des Amtsgerichts LibeHock ftrtion.preiS: die kleinsp. . . ten, sowie bei allen Reicks- Zeile w Pf und dessen Hlmgevung. Postanstatten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. ss. 1S4. Sommbcnd, den 12. November 18SS. Bekanntmachung, die diesjährige Stadtverordneten-Wahl betr. Mit Ende dieses Jahres sckeiden aus dem Stadtverordneten-Collegium die Herren: Kaufmann Richard Hertel, Braucreibesitzer Moritz Helbig, Buchdruckereibesitzer Emil Hannebohn, Gärtner Bernhard Fritzscke, Breimühlenbesitzer Richard Möckel, Kaufmann Gustav Emil Tittel, Kaufmann Eduard Friedrich aus, außerdem sind Ersatzwahlen vorzunehmen für die ehemaligen Mitglieder des genannten Collegiums, den verstorbenen Herrn Commerzienrath Hirsch berg und Herrn Stadtrath Friedrich Brandt, sodaß inSgesammt 9 Stadtverordnete zu wählen sind. Da von den im Amte verbleibenden 12 Stadtverordneten 9 ansässig und 3 unansässig sind, nach dem OrtSstatut dem Stadtverordneten - Collegium aber mindestens II ansässige und 6 unansässige Bürger anzugehören haben, so müssen von den zu wählenden 9 Stadtverordneten mindestens 2 ansässig und mindestens 3 unansässtg sein. Als Wahltag ist Wontag, der 5. Dezember 1892 anberaumt worden. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt, welchen Stimmzettel einige Tage vor der Wahl zugehen werden, werden daher hiermit aufgefordert, an diesem Tage von Vormittags 9 Uhr ab bis Nachmittags 1 Uhr ihre Stimmzettel, auf welchem nach Vorstehendem die Namen von neun wählbaren Bürgern, von denen mindestens 2 ansässig und mindestens 3 unansässtg sein müssen, zu verzeichnen sind, im Rathhaussaalc vor dem versammelten Wahl ausschuß persönlich abzugeben. Die aufgestellte Liste der Stimmberechtigten und der Wählbaren liegt Vom 12. November, diesen Tag eingerechnet, bis mit 25. November 1892 zur Einsicht an Rathsstelle aus und es steht jedem Betheiligten frei, bis zum Ende des siebenten Tages nach Bekanntmachung und Be ginn der Auslegung gegen die Wahlliste beim unterzeichneten Stadtrathe schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben. Eibenstock, den 5. November 1892. Der Stadtrath. »I-. Körner. R. Bekanntmachung. Es ist in neuerer Zeit wiederholt vorgekommen, daß berittene Personen durch Händeklatschen, Schnalzen mit der Zunge, Knallen mit Peitschen, Schreien, Nachrennen und Steinwürfe von Kindern und halbwüchsigen Burschen in er heblicher und sogar gefährlicher Weise belästigt worden sind. Wir weisen auf das Unzulässige und Gemeingefährliche dieses GebahrenS hier durch erneut hin, fordern Eltern und Erzieher zur ernstlichen Verwarnung und besseren Beaufsichtigung ihrer Kinder und Pflegebefohlenen hierdurch auf und bemerken, daß ein derartiger Unfug nach § 366 Ziffer 7 und 10 des Reiebs- Straf-Gesetz-Buche« mit Geldstrafe bis zu 69 Mark oder Haft bis ,u 14 Tagen bestraft werden wird. Eibenstock, den 8. November 1892. Der Stadtrath. »r. Körner. R. Die hiesige Volksbibliothek ist in Zukunft geöffnet: WontagS, Abends von 7—8 Uhr und Ireitags, Abends von 6—7 Uhr. Schönheide, am 9. November 1892. Der Gcmeinderath. Bekanntmachung. Da nach § 17 der Kirchen- und Syaodalordnung vom 30. März 1868 die im Jahre 1886 zu Kirchenvorstandsmitgliedern gewählten, bez. an deren Stelle cooptirten Herren: Wilhelm Dörsfel, Kaufmann, Emil Tittel, Kaufmann, Gottfried Müller, Schnnedemeister, sämmtlich hier, und Hermann Her gert, Schmiedemeister in Wolfsgrün auszuscheiden haben, so sind durch Er- gänzungswahl drei Vertreter für die Stadtkirchengemeinde und ein Vertreter für die eingepfairten Gemeinden in den Kirchenvorstand neu zu wählen. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Es wird hierbei bemerkt, daß nur Diejenigen zur activen Wahl berechtigt sind, die sich vorher dazu angemeldet und Aufnahme in die Wählerliste ge funden haben. Die Anmeldung kann sowohl mündlich als schriftlich erfolgen und ist für die Stadt bei dem hiesigen Pfarramte und Diaconat von Vor mittags 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr, für die eingepfarrlen Gemein den: in Wildenthal bei Herrn Gemeindevorstand Ott, in Blauenthal bei der dortigen Gutsvertretung, in Wolssgrün bei Herrn Schmiedemeister Hergert und in Muldenhammcr bei Herrn Gemeindevorstand Greifenhagen, — wo die Listen zur Anmeldung ausliegen, von Sonnabend, den 12. Hlovör. bis zum 23. Wovör. d. I. zu bewirken. Sammellisten, auf denen Mehrere zugleich sich zur Wahl anmelden, sind nur dann als giltig anzusehen, wenn die Einzelnen durch ihre eigenhändige Namensunkeischrist die Absicht der Anmeldung bekundet haben. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen Hausväter, welche das 2ö. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrbaren Lebenswandel öffent liches durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben, oder von der Stimncherechtigung bei Wahlen der polit. Gemeinde ausgeschlossen sind. Es ergeht nun an alle christl. Hausväter unserer Kirchengemeinde hier durch die herzliche Bitte, zu der bevorstehenden Ergänzungwahl des Kirchenvor stande« sich zahlreich anmelden zu wollen. Eibenstock, den II. November 1892. Der Kirchenvorstaud. Böttrtch, I» Tagesgeschichte. — Berlin. Die Thronrede, die der Mi nisterpräsident Graf Eulenburg zur Eröffnung des preuß. Landtages am Mittwoch verlas, enthält nicht viel erfreuliches. Im Staatshaushalt hat das Finanzjahr 1891/92 einen Fehlbetrag von 42 Millionen entstehen lassen und auch vom lausenden Jahr kann ein günstiger Abschluß nicht erwartet werden. Infolge der dadurch vorgeschriebcnen Sparsamkeit soll die bereits begonnene allgemeine Aufbesserung der Beamtcngehälter ausgesetzt werden. Den Hauptgegen stand der LandtagSberathung soll die Fortführung der Steuerreform, insonderheit die Umgestaltung auch der kommunalen Besteuerung bilden; im Anschluß hieran wird auch da» staatliche und kommunale Wahlrecht gesetzliche Abänderungen erfahren. Vor schläge wegen Erweiterung, Vervollständigung und besserer Ausrüstung de« Staatseisenbahnnetze» werden dem Landtage auch in diesem Jahre, wenn auch in einem durch die Finanzlage de« Staate« bedingten beschränkten Umfange zugchen. — Au« München schreibt man den „Hamburger Nachrichten": Im Süden Deutschland« steigert sich die Opposition gegen die Militärvorlage von Tag zu Tag. Vom südlichen Bayern, wo zuerst durch die in Kelheim stattgefundene Reich«tag«wahl die Gemülher erregt wurden, hat sich die Bewegung nicht nur über da« ganze die«rheinische Bayern, son dern auch über Baden, Württemberg und die bayerische Rheinpfalz verbreitet. Aber nicht eine Partei allein ist es, die gegen die Vorlage ankämpft, sondern alle Parteien sind in diesem Punkte einig. Da« Ver trauen zu der jetzigen Staatsleitung ist in Süddeutsch land untergraben und man hält e« kaum für mög lich, daß die großen finanziellen Opfer, welche die Militärvorlage erheischt, auf eine Reihe von Jahren hinaus vom Lande getragen werden können. Sollte aber zur Deckung der Kosten durch Höherbelastung de« Tabaks und de« Biere« besonder« der Süden herangezogen werden, so würde die Erregung Sür- deutschland« gegen Preußen in einem Maße zunehmen, die sehr zu beklagen wäre. Al« eine wahre Erlösung wurden deshalb in Süddeutschland die Worte de« Fürsten Bismark vernommen, der sich gegen die Mili- tärvorlage in ihrer jetzigen Form aussprach- Loeale «»d sächsische Nachricht««. — Eibenstock, II. Novbr. Sonntag Nachmittag hält Hr. Oberstaatsanwalt l)r. Hartmann au« Plauen, wie au« dem Anzeigenthcil der heutigen Num mer zu ersehen ist, im Saale de« .Feldschlößchen" einen öffentlichen Vortrag über „Die Rechte der Innungen". Bei dem hohen Interesse, welche« alle Gewerbetreibenden an dieser Frage nehmen, er achten wir e« für angemessen, auch an dieser Stelle auf einen zahlreichen Besuch diese« Vorträge« hinzu weisen. — Eibenstock. Am nächsten Dienstag veran staltet Herr Musikdirektor G. Oeser im Saale de« .Feldschlößchen" hierselbst unter Mitwirkung de« Solo-Harfenisten Herrn Eugen Prager aus Bad Elster und de« Solo-Posaunisten Herrn Paul Meinet von hier ein Extra-Concert, auf welche« wir auch an dieser Stelle aufmerksam machen möchten, unv zwar um so mehr, als da« Harfcnspiel von Künstlerhand in kleineren Orten nur selten geboten wird. In einer Recension im .Vogtl. Anz." über ein Benefiz-Concert der Kgl. Badekapelle in Elster heißt e« u. A.: Al« zweiter Solist des Concerte« trat der Harfenvirtuos Herr Concertmeister Eugen Prager, Mitglied der Kapelle, ans, welcher die schöne „Russische Fantasie" von Oberthür und eine auf dem Programm nicht mit aufgeführte Piüce mit weit vorgeschrittener Technik sicher und verstandnißvoll spielte und sich hierdurch al« tüchtiger Künstler auf seinem Jnstrumemc erwie». Wir nehmen von den anerkannten Leistungen de« Herrn Prager jun., der seit einer Reihe von Jahren zur Sommerszeit bei Badekapcllcn, im Wintersemester aber bei der Leit ung der hiesigen Stadlkapelle mitwirkt, hiermit auch an dieser Stelle gern Notiz rc. — Schönheide, 10. Novbr. In Bezug auf die Herstellung einer Wasserleitung im hiesigen Orte sind nunmehr vom Gemeinderathe einleitende Schritte gethan worden. Alle Hausbesitzer wurden schriftlich aufgefordert, fick zu erklären, wer für den