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Richard Wagner (1813—1883; war Kreuzschüler; seine bekann testen Chöre, wie zum Beispiel der Lateranchor im „Rienzi”, woll te er vom „Singechor der Kreuz schule” in der der Dresdner Oper gesungen haben.): a) „Der Glaube lebt” aus „Parsival”. Der Glaube lebt, Die Taube schwebt, Des Heilands holder Bote, Der für euch fliesst, Des Weines geniesst Und nehmt vom Lebensbrote, Selig im Glauben und Liebe. b) „Erwacht” aus „Rienzi” (Doppelchor im Lateran). Erwacht! Ihr Schläfer nah und fern und höret die frohe Botschaft an, Dass Romas schmacherloschner Stern vom Himmel neues Licht gewann, Seht, wie er strahlt und sonnengleich in ferne Nachwelt siegend bricht! Zur Nacht singt Schmach so totenbleich, zum Wonnetag zeigt Freiheitslicht. II. Alte weltliche Lieder. Hans Christoph Heiden (um 1600, Närheres nicht bekannt): „Mach mir ein lustigs Liedelein”. Mach mir ein lustiges Liedelein Dem weder viel noch wenig sein, Die solches können singen, Und sollten sie drob zerspringen. Doch dass man darnach tanzen kann, So wirds gefallen jedermann. Darfst nicht viel drinnen observieren Den Ton, wie sich sonst will gebühren, Machs nur schlecht nach der Paus hinein, Wie es dir jetzt mag fallen ein, Doch dass man darnach tanzen kann, So wirds gefallen jedermann. „Vasto mar” für achtstimmigen chor Heinrich Schütz (1585—1672): Vasto mar, nel cui seno fan soave armonia d’altezza concordi venti questi devoti accenti t’offre la musa mia. Tu, gran Mauritio, lor gradisci intanto, farai di rozzo armonioso canto. Unendliches Meer, in dessen Schoss eine liebliche Harmonie der Höhe einträchtige Winde erzeugen, diese ergebenen Klänge bringt dir meine Muse dar. Du grosser Mauritius, nimm sie einst weilen an: Du wirst aus dem groben ein harmo nisches Lied gestalten.