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Den Zaum, den Hess ich schiessen und sprengte hin zu ihr, Ich tät sie freundlich grüssen und sprach mit Worten süss: „Mein Schatz, mein höchste Zier, was macht ihr vor der Tür?” Vom Rösslein mein ich spränge und band es an die Tür, Tät freundlich sie umfangen, die Zeit ward uns nicht lang, Im Garten gingen wir mit liebender Begier. Wir setzten uns danieder wohl in das grüne Gras Und sangen her und wieder die alten Liebeslieder, Bis uns die Äuglein nass, von wegen der Kläffer Hass. b) „Fahr Wohl” für vierstimmigen Chor. Fahr wohl, o Vöglein, das nun wandern Fahr wohl, o Blättlein, das nun fallen der Sommer fährt von hinnen, [soll; dich hat rot angestrahlet [soll; du willst mit mir entrinnen: der Herbst den Tod gemalet: Fahr wohl! Fahr wohl! Fahr wohl, all Liebes, das nun scheiden soll! Und ob es so geschehe, dass ich nicht mehr dich sehe: Fahr wohl! Zwei Knabenchöre: 9 Franz Herzog (geb. 1917): „Leichtlebigkeit”./ Die Blumen wiegen und nicken im schlafenden Garten all, als ob sie träumend lauschten Dem Lied der Nachtigall. Am Morgen singt die Lerche herab aus blauen Höhn die alten Jubellieder: „O Welt, wie bist du schön!” f Sie singt die alte Klage: „Ihr müsst verblühn, verwehn!” Die Blümen nicken im Traume, weil sie es wohl verstehn. Die Blumen nicken freudig im sonnigen Gartenraum — sie haben längst vergessen den alten trüben Traum. — 1933): „Immer, wenn der Märzwind weht”, Op. 42, 8. Arnold Mendelsohn (1855— Immer, wenn der Märzwind weht, spielen kleine Mädchen Ball: rote Schürzen, blaue Schürzen, blonde Zöpfe, braune Zöpfe, zwischen grauen Häusermauern, die der letzte Sonnstrahl streift; bunte Bälle, graue Bälle schleudern kleine, rote Hände, bunte Bälle, graue Bälle fangen blaue Händchen auf. Hei! wie blau der Ostwind färbt! Heisa! wie die Bälle fliegen! Klitsch! Klatsch! Klitsch! Klatsch! La la la la la la la. Fernher, wie aus Märchengärten, weht ein Duft, streicht um blond und braune Zöpfe, wärmt die rot und blauen Hände, weht um graue Häusermauern: Veilchen! (Th. Köstlin)