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Vrvsrtsn : Der Gauleiter empfing die Mannschaft de» DSL. Line besondere Auszeichnung erfuhr die Fußballmannschaft des Dres dener Sportclubs, die außer ihrem großen Erfolg als zweiter Deutscher Meister sämtliche Spiele um den Preis des Reichs- sportsiihrers siegreich beendet und im Endkampf gegen den 1 FL Nürnberg den Tschammcr-Pokal gewonnen hat. Bei einem Empfang sprach der Gauleiter und Reichsstatthalter unter lleberreichung einer Erinnerungsgabe den einzelnen Mann schaftsmitgliedern seine Anerkennung für ihren Einsatz aus und beglückwünschte den Dresdner Sportclub, der damit gerade in der Kriegszeit auf das erfolgreichste Fahr seiner Gemeinschasts- arbeit zurückbltcken kann. Der Gauleiter wertete die Leistung gleichzeitig als ein Zeichen des ungebrochenen Kampfeswillens und der Stärke des Gaues Sachsen auf dem Gebiete der Leibes übungen. Er sprach die Ueberzeugung aus, daß die sächsischen Sportler auch künftig als treue Gefolgsmänner des Führers den ihnen zugewiesenen Auftrag erfüllen und das Volk in Lebesiibungen mit schaffen und gestalten worden. Der K-Be- reichsführer, Gauamtsleiter Curt Gruber, stellte dem Gau leiter seine nächsten Mitarbeiter vor. : Seefahrt ist not? Die Jugend ist seit jeher von der See fahrt begeistert gewesen. Um sie auf das Meer als deutsche Lebensnotwendigkeit hinzuweisen, ist von der Reichswaltung des NS-Lehrerbundes und dem Oberkommando der Kriegs marine ein Wettbewerb der deutschen Jugend und der Erzieher unter dem Motto „Seefahrt ist not" ausgeschrieben worden Dieser Wettbewerb wurde kür Sachsen in der Horst-Wes se l-Sch ule in Dresden durch eine Kundgebung eröff net. Wenn dann in den kommenden Monaten in den Schulen des Sachsengaues der Wettbewerb durchgefllhrt sein wird, wer den die besten Arbeiten des Gaues in der zweiten Hälfte des Monats Mai 1641 Im Lichthof des Rathauses in Dresden aus gestellt werden. — Im Mittelpunkt der Kundgebung stand eine Ansprache des Kapitäns zur See Feldmann. Anschließend eröffnete Gauamtsleiter Töpfert den Wettbewerb. Die Kund gebung wurde durch Märsche des Musikzuges der Oberschule Dresden-Plauen umrahmt. Eine besondere Note wurde ihr durch zwei Darbietungen des Kreuz-Chores unter der Leitung von Prof. Mauersberger mit dem Hymnus „Vasto mar" und einem Marosenlied gegeben. : Hohe» Alter. Frau Maria Kretzer, Werkführerswitwe. Elisenstraße 48, vollendet am 19. Dezember ihr 87. Lebensjahr Somödienhau» Dresden. Am Donnerstag, dem 19. Dezember, abends 18.ua Uhr, findet di« Erstausführung der Komödie „Aufruhr tm Damenstift" von Axel Breidahl in der Inszenierung von Heinz Pabst statt. Aus Dresdner GerlchtSMn Taschendiebinnen abgeurteilt Vom Dresdner Landgericht, Strafkammer P, wurden jetzt zwei Taschendiebinnen abgeurteilt, von denen die 1915 geborene Wanda Lucie Knecht aus Dresden über zwei Fahre lang in Dresden ihr Univesen getrieben hatte. Nur «in Teil der von ihr begangenen Diebstähle mar angeklagt worden. Trotzdem han delte es sich noch um 50 Taschendtebstähle, davon uin neun, die die Angeklagte späterhin gemeinsam mit der 1917 geborenen Liesbeth Ntargaret« Rump aus Dresden beging. Die Straftaten -er Angeklagten Knecht sielen in die Zeit von Herbst 1937 bis Herbst 1939 Sie wurde zu einem regelrechten Schrecken der einkaufenden Frauen, denen sie im Gedränge oder sonst, wenn sich günstige Gelegenheit bot. die Geldtäschchen aus dem Mantel, der Jacke, der Handtasche oder dem Einkaufsbeutel stahl. Die Geldbörsen warf sie weg, von dem Fnlfalt — es handelte sich teilweise um erhebliche Beträge bis zu 80 Mark — bestritt die Verbrecherin ihren Lebensunterhalt. Von den beiden Angeklag ten kam die Rump, die außer nerm gemeinsamen noch sechs Diebstähle allein verübt hatte, als die Verführte mit zwei Fah ren Gefängnis und zwei Fahren Ehrverlust davon. Die Ange klagte Knecht wurde dagegen als gefährliclie Gewohnheitsver brecherin zu dreieinhalb Fahren Zuchthaus und drei Fahren Ehrverlust verurteilt. Beide Airgeklagte waren übrigens unvor bestraft, sonst wären die Strafen noch härter ausgefallen. Kaplan SchleKter-reipzia -k Leipzig, 18. Dez. Im 38. Lebensjahr tst Kaplan Erich Schlechter, der zuletzt in der Pfarrgemeinde zur Heiligen Familie in Leipzig-Schönefeld gewirkt hatte, in di« Ewigkeit abberufen worden. Erich Schlechter, der aus Dresden stammte, hatte am 22. Juli 1934 im Petridom zu Bautzen die Priester weihe empfangen. In ihm verliert das Bistum Meißen und Insbesondere die Pfarrgemeinde Schönefeld einen seeleneifrigen Priester. — Totenoffiztum und Requiem finden am Donners tag, 19. Dezember, 10 Uhr, in der Kirche zur Hl. Familie, Leip zig-Schönefeld, statt. Dann erfolgt die Ueberführung in die Heimatstadt des Verstorbenen, nach Dresden. Die Bei setzung folgt am Sonnabend, 21. Dezember, auf dem Inneren kath. Friedhof in Dresden. Näheres darüber wird noch be kanntgegeben. l. Kamenz. Ein«, Kameradfchaftsappell hielt am Sonnabend die Kriegerkameradschaft Jäger und Schützen in der Bahnhofswirtschaft ab. Sie feierte bet dieser Gelegen heit ihr 40jährige» Bestehen. Eine Anzahl von Kameraden wurden für 40- und 25jährig« Zugehörigkeit zum Kyfshäuser« bund geehrt. l. Kamenz. Während der Woche vor den Feiertagen sind Stadtbllcherei und Lesezimmer regelmäßig am Dienstag. Mittwoch und Freitag von 15—19 Uhr geöffnet. In der Weihnachtswocl)« findet Ausleihe nur am Freitag, 27. Dez., statt. l. Schirgiswalde. Schwere Verletzungen hat sich die Berufsschullehrerin Schneider bei ihrem Sturz auf der Straße, den mir schon meldeten, zugezogen. Sie i>at Schtenenbein, Wa denbein und Knöcl>es gebrochen, sowie sich «ine Verrenkung des linken Fußes zugezogen. l. Wilthen. Das Winterhilfswerk gibt am Freitag, 20 Dezember, von 15 bis 17 Uhr, die Wertsä-eine für Dezember aus. l. Großpostwitz. Die beiden hiesigen Schulen erhielten die ser Tage Anerkennungsurkunden für besonderen Einsatz tm Seidenbau während des Sommers. Die Aufzucht der Seidenraupen ivar von den beauftragten Kindern mit großer Sorgfalt und (Oewissenhaftigkeit vorgenommen worden. Ebenso hatten beide Schulen mit großem Ersolg Tcekräuter gesammelt. Es wurden im Laufe der Sommermonate fast 60 Kilogramm ge trocknete Tcekräuter an Sie Kreissammelstclle in Bautzen ab geliefert. l. Zittau. In einer beispielhaften Feierstunde ehrte die Kreisbauer»schast Zittau am Dienstag im Grenzlandthcater 348 langgedicnte Gefolgshaftsmitglieder der Landwirtschaft des Zittauer Kreises. Unter den Ausgezeichneten befanden sich 83 Mefolgschastsmitglieder. die über zwei Jahrzehnte bis zu 45 Fahren treue Dienste an der deutschen Scholle geleistet haben. Das stille Heldentum des deutsckien Lanovolkes. das auch der Führer wieder in seiner letzten großen Rede an die Rüstungs arbeiter würdigte, beleuchtete nach den Worten des Krois- bauernführers auch der Vertreter der Landeslmuernschaft Sach sen. Landcshauptabteilungslciter Schumann. Er dankte in war men Worten dem deutschen Landvolk, mit oessen Hilfe die land wirtschaftliche Erzeugung so gesteigert wurde, daß Deutschland heute auf dem Gebiete der Ernährung nicht mehr in Schwierig keiten geraten kann. Nach der musikalisch umrahmten Feier stunde erlebten die Fubilare als Dank noch die Aufführung des bäuerl'ck-n Sviels „Schwarzbrot und Kst>fel". l. Weigsdors. Fern der Heimat l-aben die beiden Brüder Ernst und Max Nessel, Söhne des el»emaligen Ziegelei pächters in Weigsdors, kurz nacheinander den Tod gefunden Ernst Nessel ivar Beamter eines deutsch-belgischen Konzerns in Brüssel, wurde Anfang des Krieges verhaftet und in dem bel gischen Städtchen Ach ermordet. Max Nessel, Direktor bet einem Mcnzdeburger Unternehmen in Bukarest, sand beim Ein sturz oes Carlton-Hotels infolge des großen Erdbebens den Tod. l. Hirschfelde. Unter Ausnutzung der Dunkelheit hat eine inännlicl-e Person in den letzten Tagen miederl>olt versucht, auf dem Neißetalwezze am Rohnauer Bahnhof sich Frauen oder Mädchen in zudringlicher Werse zu nähern Entschiedenes Auf treten hat den Betreffenden in allen Fällen verscheucht. Sach dienliche Angaben sind an die Gendarmerie zu richten. l. Ostritz. Ein Kameradschaftsappell der Krieger kameradschaft vstritz fand am Sonnabend im vollbesetzten, weihnachtlich geschmückten Saale des „Löwen" statt. Nach dem Gedenken an die Gefallenen brachten Kameraden weihnachtlich abgestimmte Liedvorträge und Lesungen zu Gehör. — Im „Wei ßen Roß" hielt die DAF, -lbteilung Kriegsopfer, ihr« Weih nachtsfeier ab l Marienthal. Die Maul -und Klauenseuche ist in der hie sigen Gvmeinde erloschen. Aus -em So-etengau s Warnsdorf. Verkehrsoerbesserung An der aus -ein Markte vor der Dekanalktrche geschaffenen Verkehrsinsel von 30 Meter Länge halten nun sämtliche Autobusse der sieben Linien. Um -en Fahrgästen die Abfahrtszeiten leichter zugäng- lich zu macl-en, wurde auf der Insel eine große Fahrplantafel errichtet. s. Böhm.-Leipa. Rentenempfänger betrogen. Ein als Postbriefzusteller beim Postamte Schlucken«» beschäftig ter Mann hatte im Vorjahre 12 Rentenempfänger betrogen, in dem er nur die Hälfte der ihnen gebiihreirden Rente auszahlte. Er stand nun vor dem Strafrichter und erhielt ein Jahr Ge fängnis und drei Jahre Ehrverlust. f. Karlsbad. Den 99. Geburtstag beging am Montag, -em 16. 12.. Herr Franz Schaufuß. Privatier. Karlsbad, Mor- genzeile. Der Jubilar ist der Vater des Stadtbannneisters Schaufuß. s. Niederehrenberg. Todesfall. Fm 79. Lebensjahr tst h! Bäckermeister i. R. Josef Klinger gestorben. 8ü«I^es»-5ocks«n h. Hohenstein-Ernstthal. Beim Fensterpuhen ab- gestUrz t. In einem Grundstück an der Straße der SA stürzte eine 40jährige Frau beim Fensterpuhen aus dem zweiten Stock ab. Sie wurde mit schweren inneren Verletzungen ins Kran kenhaus gebracht. Läclisisckies Aufnahmeprüfungen. Die Aufnahme in die 1. Klasse der öffentlichen höheren Schulen findet auf Grund eines Gut achtens der Volksschule sowie einer schriftlichen, mündlichen und körperlichen Eignungsprüfung statt, die im ganzen Land« am 14. und 15. Januar 1941 abzuhalten ist. In Städte«, in denen außer der Aufnahmeprüfung für den Eintritt in di« 1. Klasse der öffentlichen höheren Schulen auch eine Aufnahme prüfung für den Eintritt in die 1. Klasse der öffentlichen Mit telschulen abzuhalten ist, hat diese Prüfung ebenfalls am 14. und 15. Januar 1941 stattzufinden. Wann sind Hund« „unbeaufsichtigt"? Wann sich Hund« außer- halb der Einwirkung ihre» Herrn befinden, ist Tatfrage. Das Maß der Entserung vom Begleiter ist, so lesen wir in einem Kommentar der „Landgemeinde" zum deutschen Iagdrecht nicht allein «ntschei- dend. Ist die Entfernung aber so groß, daß der Begleiter auf den Hund durch Rufen oder Pseifen nicht mehr einwirken kann, so ist die Tötung erlaubt. Das Reichsjagdgesetz hat in richtiger Erkennt nis der außerordentlichen Gefährlichkeit und Schädlichkeit unbeauf sichtigter Hund« die Frage der Zulässigkeit der Tötung nicht auf das „Umherstreisen", auf den erkennbaren Zweck de» Aussuchen» und verfolgens von Wild, sondern ausschließlich auf da» „Betrosfen werden außerhalb der Einwirkung des Herrn" abgestellt und schon auf da» „unbeaufsichtigte Laufenlassen" Strafe nach Paragraph «0 Abs. 3 Rr. IS angedroht. Ist in einem unübersichtlichen Gelände der Hund nur ganz vorübergehend dem Blick des Begleiter» entzogen und kehrt er auf Rusen und Pfeifen siet» sofort zu ihm zurück, so besteht di« Einwirkungsmögltchkeit fort. Dagegen steht eln Hund schon bei verhältnismäßig geringer Entfernung — etwa auf 100 m — nicht unter menschlicher Einwirkung, wenn sich niemand um ihn küm mert. Für die Bestrafungsmägllchkeit nach Paragraph 00 Abs. I Rr. 13 gelten di« gleichen Erwägungen. Vitamin L in Trockenkartoffeln Die Kartoffel, neben dem Brot unser wichtigste« Volks nahrungsmittel, gewinnt in den Winter- und Frühjahrsmonaten wegen ihres hohen Vttamin-C-Gehalt«s erhöhte Bedeutung. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin T, der etwa 30—59 mg beträgt, kann, wie die Frankfurter Wochenschrift „Die Umschau" mittelst, durch 509 bis 799 Gramm Kartoffeln gedeckt werden, allerdings nur, wenn das Kochen oder Dämp fen in der Schal« erfolgt. Nach dem Schälen, besonder» aber nach dem Zerkleinern wird das Vitamin T sehr rasch oxydiert, so daß «in längeres Stehenlassen der vorbereiteten Kartoffeln, etwa bis zum nächsten Tage, den Vttamtngehalt schon bis auf «inen Bruchteil absinken läßt. Da sich derartige Verlust« bei Massenverpflegung schwer vermeiden lassen, wird di« Verwen dung von Trockenkartosfeln empfohlen. Neben einigen Ver fahren, bei denen die Kartoffeln 8 Stunden lang bet einer Temperatur von 89—49 Grad (absinkend) getrocknet werden, tst neuerdings von Possekel eine schonender« Methode «ntwik- kelt worden, bei der die Kartoffeln kurze Zett hindurch einer Temperatur bis zu 509 Grad ausgesetzt werden, wobei infolge der Verdunstungskält« die Kartoffel selbst nur bis zu etwa 60 Estad erhitzt wird. Dabei Ist der Vitaminverlust recht ge ring: in 10 Gramm gedämpften Trockenkartosfeln kann man noch «tuen Vitamingehalt bis zu 1,1 mg nachweisen, gegenüber 1,47 mg bei gedämpften frischen unzerkkeinerten Kartoffeln. Zur Deckung des Vitaminbedarfs wäre bei läster Zubereitung eine Menge von 150 Gramm Trockenkartosfeln erforderlich. l. Bautzen. Beim Deutschen Sprachverein hielt in der Dezemk»er-Versamm1ung Studienrat Henze einen Vortrag über Gottfried Keller. - In -er ersten Versammlung des Elternkreises der Volksschule Purschwitz und Klcinbauhen las -er Heimatdichter Erich Klausnitzer aus seinen Werken. l. Bautzen. Ein Pserdegespann scheute Dienstag mittag auf -er Neusalzaer Straße vor einem Auto. Die Gäule galoppierte» in halsbrecherischem Tempo die Lauenstraße hin auf, -en Lauengraben entlang und die Tuckpnacherstraße hin unter. Einem auf der Tuclpnacherstraße stellenden Lieferauto riß -er Pferde,vagen die link« Autmvand heraus, wodurch eine Reihe Büchsen mit schmackhaftem Inhalt auf die Straße Koller- ien und zerschellten. Auf der Tuäpnaälerstraße kam eines -er Pferde zum Sturz und verletzte sich leicht. Damit fand die milde Jagd ein Ende l. Bautzen. K l e I n t ie rd ieb stäh l e. Fn der Nacht zum 16. Dezember wurden einem Rentner in der Garienanlaqe „Frohe Stunde" an der Neusalzaer Straße zivet ivelße Gänse, etwa 8 UII- iO Pfund schwer, gestohlen. — Fn der gleichen Nacht wurden einem Reniner in -er Gartenanlage „Erbenglück" am Prenschwitzcr Weg drei schlachtreife Kaninchen gestohlen. Sach dienliche Miiieiiunqen erbiitet die Staatliche Kriminalpolizei, Außenstelle Bautzen, Ortenburg Fernruf 2802. l. Neusalza-Spremkxrg. Streichhölzer gehören nicht In K 1 noerhon - ! Am Sonnabend hatte tn einem Hause der Hindenkurgstraße ein schulpflichtiger Knabe mit Streichhölzer,, gespielt. Eingreifen von Naächarn konnte noch rechtzeitig den Ausbruch -es Feuers vechüten. l. Neusalza-Spremberg. Die goldene Hochzeit kann« ten am Sonnabend Weichenwärter o. D. Ernst Thonig und seine Frau Christiane geb. Kakanch, wohnhaft D Nr. 136, feiern. Beide stehen tm 73. Lebensjahr«. l. Radibor. Die nächste MUtterberatungsstund« in Radi bor findet am Donnerstag, dem 19. Dezeinber, nachmittag» pünktlich von 3-4 Uhr, in -er Schule unter der Letiung mm Frl. Dr. Luca», Kleimvelko, statt. „Spitznamen" der Völker Während die Namen, die sich -le Völker selbst beilegen, meist von der hohen Einschätzung ihrer Eigenart künden, so daß sich manche Stämme einfach als „Menschen" bezeichnen, mit einem Ehrentitel, -en sie sich allein Vorbehalten, tritt Kritik um so stärker in -en Benennungen hervor, die sie ihren Nachbarn verleihen. Manchmal bietet irgendeine Eigentümlichkeit zur Namengebung Anlaß, und man hat sogar in solchen „Spitz namen" -le Anfänge der Völkerkunde erblicken wollen. So wurden zum Beispiel die Bewohner Labradors von den umwoh nenden Indianerstämmen als „esquimanisie" bezeichnet, das heißt als die eiligen, die rohe Fische essen. Dieses Verzehren -er erbeuteten T ere in ungekochtem Zustand erregte die Verachtung, und aus diesem Spottnamen ist bi« Bezeichnung Eskimo ent standen. Die Bewohner der Inseln in -er Beringstrahe wurden „siklrgaulit" genannt, das heißt die Großmäuligen, weil sie Pflöcke aus Speckstein in der Unterlippe trugen. Eine ähnlich« völkerkundliche Beobachtung liegt dem Namen der „Assiniboin" zugrunde, die von ihren Nachbarn „Stein-Indianer" getauft wurden, »veil sie sich bei der Zubereitung ihres Fleisches heißer Steine bedienten. Die Samojeden erhielten ihren Namen von der peinlichen Angewohnheit, sich gegenseitig aufzufressen, und el-enso führte die Menschenfresserei ein« Stammes im Uelle- Gebiet in Afrika dazu, daß die umgebenden Völker ihn mit dem Namen „Niamniam" bedachten, was soviel wie Bieifresser bedeutet. Die französischen Pelzjitger Kanadas hörten, wie di« In dianer einen ihrer Nachbarstämm« als „Nadowessiag" bezeich- neten, da» heißt .Halsabschneider". Dieser Indlanerstamm wurde dann „Nadowesster" genannt. Schiller l»at -i« Totenklage eines ihrer Häuptling« in ergreifenden Versen wiedergegeben. Die Franzosen schrieben den Stamm „Nadowessioux", woraus durch Abkürzung di« Benennung der Dakota-Indianer al» Sioux geworden ist. Der Nam« der Papua, der Bewohner Melanesien», geht auif «in malaiisches Wort „papuwanh" — krauHaarig zurtt«, denn diese Haarform fiel den glatthaarigen Malaien zuerst auf. Aehnlich reden die Chinesen von „Füchsen", um di« hellere Haar farbe der Europäer zu bezeichnen, während die Perser die Rus sen die „Rothaarigen" nannten. Ein Stamm in der Sahara wird „Tibbus" genannt, das heißt Vögel, wegen des leichten Gange» und schnellen Laufens. Als die Wikinger ums Jahr 1000 Ame rika entdeckten, gaben sie den Bewohnern Grönlands den Na- men „Skrältngjar", das heißt Zwerge, weil sie den hochwüchsi gen Germanen gegenüber als klein erschienen. Es waren die Eskimos, die man dann lange Zeit sür die kleinsten Menschen der Erde hielt, weil man glaubte, daß die Kälte den Körper „zusammenztehe" und daher Menschen, Tiere und Pflanzen nach den Polen zu immer kleiner würden. Heute, da man wirkliche Zwergvölker kennt, rechnet man -I« Eskimos nicht mehr zu den nleinwiichsigrn Menschen, obwohl ihre Größe etwas unter dem Durchschnitt liegt. Schon seit alter Zelt knüpfen die Spitznamen der Völker gern an Eigenheiten der Sprache an. Die Griechen sind damit vorangegangen, denn inan hat die Bezeichnung „Barbaren" mit der sie die anderen Völker ohne Unterschied belegten, aus dem duinpfen Gestammel hergeleitet, als das ihnen di« Sprachen der Fremdvölker erschienen. „Wiewies" nannten die Polynesier die Franzosen, als sie um die Mitte des vorigen Jahrhundert» zu ihnen kamen, well sie ständig da» „oul" aus Ihrem Mund« hörten. Die Chinesen blickten, stolz aus ihr« hohe Kultur, ebenso wie die Griechen verächtlich auf alle Nachbarn herab und bezeich neten sie aste als „Ta tse", das heißt Tataren, und di« verächt liche Färbung des Wortes „Tatar" wurde auch in Europa geläu« sig, als astatische Horden das Abendland bedrohten. In den arabisch sprechenden Ländern hat der „Adschem", der Fremde, die Roste des Barbaren, sa selbst die Aschantis an der Westküste Afrikas sprechen von ihren Nachbarn im qleichen Sinn« al» von „Dunkos". Ts kommt aber auch vor, daß aus Spitznamen, di« als Schimpfnamen gedacht waren, Ehrennamen werden, wie dte» bei den „Geusen" de» niederländischen Befreiungskriege», die man damit verächtlich al» Bettler «zeichnete und die sich dann selbst stolz so nannten, d«r Fast war.