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Nummer 118—ZS.Iahrg »Kch«l«t I «al wiy<n«14 Ll«naM»« v»j«g»p«I» d«P LrSsn tt»scP. SV Ps-. St». « PH. riügeilo», 17»-, »m» »la Vck 1-70 «bqqNevt» VoftSbeiwalluiigagabllhr, piztlgllP SS Pst- V»st-B«st<llg,l». EInzel-Nr. 1» Psg., Sonnad«»»' und F«ftta»»K«. IV Psg. abbrstrllungen mllsie» spltasten» «In« Mach« »ar Ablauf »ar 0«,ug^l, IchilliNch bei« Verla, ekrgeg-i«,«, f«I» Unfer« «Urse, t»l« llbb«-«lluiise, «»!,«,,»n<-««« .SächM Uolksse verla^ari D««,»««. «lnj-Ig-nprelf«! dl, lspaltl,« » «» breit« g«Il« S Pftzl sSi SrneellltnarmIS«» I Vlv 80' Platzwllniq« 8»«, «ak Ulna »«vtch« UP«». SchrlstUttm,: Dee^xn-«., Pallerstnch« 17, 8»rnr»f «711 «. «US <S«Ichrst»stelI«, vr*I und v«rla,: A«r»aM B-ch»ne«'«I «» v«rl^ l-. nn» ». Winkel. Palierftrech, 17, Smmif VS1S, voftsche«: Skr. E ««Mr A-lXbanl vr««d«, »kr. »S7S7 Donnerslag, 2S. Mai 1940 8« Fall« von hiherii lberoall. Verbat, «trM«ma« vetveb» ßSrunze» hat d«, vetieher «»« VUrbrm^reid«»»« KV» Ansprüche, fall, dl« geitn», l» btlchrlnlt«« llmfarq«, »«- lpbtet oder nicht «rlcheint S«tllI»»I»»rt 1K v««»da». Ausbruchsversuche Wem« abgcwiesen Vormarsch in Richtung Calais Aeue Erfolge der Lustwaffe an der Kanalraste Fllhrerhauptquartier, LS. Mal. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Flandern gewinnt unser Angriff über di« Schelde gegenüber starkem seindlichen Widerstand langsam Boden. Bei Baleneiennes ist der Kampf noch lm Gange. Das Wald, geliinde von Mormal, südostwärts Baleneiennes, in dem fran zösische Kräfte Zuflucht gesucht hatten, wurde gesäubert. Auch gestern wurden Ausbruchsversuche feind licher Panzerkräfte bei Cambrai Im Zusammenwirken zwischen Heer und Luftwaffe unter schweren Verlusten für den Gegner abgewiesen. Im westlichen Artois sind deutsche Truppen au» dem Durchbruchskeil heraus im Borgehen nach Norden in allgemei ner Richtung Calais. An der gesamten Süd front von der Somme bis zur Maas ist der Feind überall in der Abwehr. In der Festung Lüttich hat sich auch die zweite Neuzeit- lich« Werksgrupp, Battiee mit Lü vfsizl«wn und KS0 Man» imseren Truppen ergeben. In der Südsront von Namur hält der Feind noch einige Werke. Angriffe der Luftwaffe trafen in erster Linie di« rückwärtigen Verbindungen des Gegners sowie Rückzugsbewe gungen und Truppenansammlungen in Flandern und im Artois. Durch bewassnet« Aufklärung vor der Kanalküst« wurden drei Transporter und ein Tanker mit ins gesamt etwa LOOOO Tonnen versenkt und ein Zerstörer schwer beschädigt. Di« Hafenanlagen von Dünkirchen und Dover sind wirksam mit Bomben belegt worden. Deutsche Schnellboote haben vor Dünkirchen einen feind lichen Zerstörer durch Torpedoschutz versenkt. Im übrigen war die Tätigkeit der beiderseitigen Luft waffen durch die Wetterlage beschränkt. Der Gegner verlor 8 Flugzeuge. S deutsch« Flugzeuge werden vermißt. Bei Narvik gelang es, einen Schlachtkreuzer am Bug schwer zu treffen, einen Transporter von 3000 Tonnen zu ver- senken und einen weiteren Transporter schwer zu beschädigen. Ferner wurden Zelt- und Munitionslager in Brand geworfen, Nachschubkolonnen zersprengt, Batterlestellungen und Leitungs- anlagen ersolgreich angegriffen. Auch in der letzten Nacht setzte der Gegner seine plan losen Lustangrisfe gegen nichtmilitärtsche Ziele fort. In den^Nlebrrlanden wurden di« Orte Nymwegen und Waalwyk von britischen Flugzeugen angegriffen und dabei mehrer« Zivil- Personen getötet. Auf Grund nachträglich elngelqusener Meldungen beträgt, wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, di« Zahl der durch Flakartillerie in der Zelt vom 10. bis 18. Mai abgeschos senen feindlichen Flugzeug« 34S. Flüchtlingselen- in Paris Vas ist der Krieg, den sie wollten Genf, 23. Mai. Die Berichte, die von ausländischen und neutralen Reisenden aus Paris bei ihrer Ankunft In der Schweiz über die unbeschreibliche Panik In der französischen Hauptstadt gegeben wurden, werden nnn auch von Pariser Korrespondenten der Schweizer Presse vollauf bestätigt. Der Pariser Berichterstatter der „Suisse" gibt folgendes Stimmnngsbild über die Scharen von Flüchtlingen, die aus Bel gien und ans den nordfranzösiscl)en Provinzen in Paris, vor allem auf dem Nordbahnhof eiittresfen. „Es ist sehr l>ciß und drückend", so berichtet der Korre spondent. „und auf dem weite» Platz vor dem Nordbahnhof hat jedermann ein sorgenvolles Aussehen. Die Bewegung der Bolksmassen ist enorm, die Taxis können nur unter dauerndem Hupen vorankommen. Die Caf,-Hausterrasscn sind überfüllt, aber die hellstrahlende Sonne wirft keinen Freudenschein über diese gescl)äfttz^ Menge. Es gibt zuviel arme Leute, die auf dem Bürgersteig schlafen, zusammengesunken auf ihrem gebiin- deftcn armseligen Besitz. Auf dem Nordbahnhof treffen unzäh lige lange Transporte von Evakuierten ein. die ans Belgien und Nordfrankreich kommen, vereint mit Ihrem Elend. Die grotze Halle des Bahnhofs ist für das Publikum geschlossen. Polizeilwamten bilden Sperrketten und verbiete» den Zutritt Die Massen, der Neugierigen werden vor den Absperrgittern anscinandergetrieben. In der Halle befinden sich Verpflcgunggstände, ein Sani tätslokal. in dem Aerzte und Krankenschwestern eifrig tätig sind, um -1^ Verlebte» und Kranken zu pflegen, die mit Kran- lienwagcn in die Pariser Hospitäler gebracht werden. Nicht weit davon stehen die grünen Stadtautobussc die die anderen Flüchtlinge In die Schulen und öffentlichen Gebäude transpor- tierrn wo sie einstweilen untergcbracht werden. Die ganze Bahnhofshalle wimmelt von Leben, aber von welch elendem Leben! Viele Pfadfinder tragen eifrig und un ermüdlich die armselige» Gepäckstücke. Das Aussehen der Flüchtlinge schildert der Berichterstatter In ergreifenden Worten. Die Frauen und Männer, die jungen Leute seien von Müdigkeit gebeugt, die Augen non Schlaflosig keit und Tränen gerötet. „Sie tragen ihren ganzen Besitz in einem Tasclien<tuch oder in alten Kass n. in meisten Tüchern und haben ihre Gasmaske nmgehängt. Andere habe» ihr Fahr rad bei sich, das ebenfalls mit Ge,mck beladen ist." Von brausten her ertönen dumpfe Explosionen. „Bomben" sagen die einen, „nein, Flak", antworten die anderen. In dem llnlergrundlxchnhof verbreiten sich plötzlich von Mnnd zu Mund die Nachrichten von dem Durchbruch der dentscknm Truppen und der Einnahme von Arras und Amiens. .Wer hat das gesagt?' Ian,eit die Frage. „Der MinisteWräsident '"'Senat", wnrde ge antwortet. Zum ersten Male seit dem 10. Mai blicken die Pa riser düster und verwirrt drein. Die Leide» wie der Berichterstatter der „Suisse" sie hier schildert, sind nur ein Seiten von dem Elend, dos sich die Mestmächte In ihren wüsten Kriegshetzen für Deutschland aus ¬ gedacht hatten. Die sadistischen Aensterungen ihrer Staatsmän ner und ihrer Zeitungen haben uns darüber belehrt. Mit skru pelloser Brutalität l)aben sie verkündet, ihr Kriegsziel sei es, daß die dcuitschc Bevölkerung unter französiscl-en Bajonetten vor französischen Feldküchen Schlange stehen müsse. Frankreich und England wollten den Krieg. Sie wollten die Vernichtung Deutschlands. Wir danken es dem todesmuti gen Einsatz unserer Soldaten und ihrer genialen Führung, dast es anders gekommen ist. Nun müssen die Kriegstreiber und ihre hörigen Vasallen die Suppe selbst ausläffeln, die sie sich eingebrockt haben. Frankreich und England tragen die Schuld an dem Elend, das über ihr« Länder und alle Staaten, die sich von der Pluiiokra- tenkaste in den Krieg treiben liehen, hereingebrock-en ist. Time-: Die Lage ernster als ie lm Weltkrieg Stockholm, 23. Mai. „Svenska Dagbladet" veröffentlicht einen ausführlichen Auszug aus dem heutigen Leitartikel der Londoner „Times", der den Ernst der Lage vom eng lischen Standpunkt her sehr deutlich zeichnet. Das Lon doner Blatt schreibt, die Lage sei jetzt ernster als jemals wäh rend des Weltkrieges. Die Deutschen hätten Amiens, den wich tigsten Eisenbahnknotenpunkt tn Nordfrankreich, erobert und Abbeville, das die letzte Brllckenverbindung über die Somme darstelle, genommen. Wörtlich helstt es dann: „Wenn die deut« chen Piäne erfolgreich ausgeführt würden, würde eine drei« äche, äußerst ernste Drohung bestehen, zunächst für die alliier en Truppen der Nordarmee, dann für England und schließlich ür Frankreich, das in größerem Umfange als 1814 seines In- mstriegebietes beraubt wird. Die Besetzung des Cl>emin des Dames gebe den Deutschen weiter eine äußerst günstige Ver teidigungsstellung gegen Angriffe von Süden. Es sei wenig Hoffnung, den deutscl)«» Vormarsch nach der Küste zu stoppen sowie überhaupt keine Hoffnung, die Deutschen wieder von der Küste zu vertreiben. ..Times" schließt thren Artikel mit dem Zitat des Wortes von Marschall Fach, dast man erst geschlagen set. wenn man cs zugebc, und erklärt schließlich, die Alliierten müßten sich auch dann, wenn der Kamps In den gegenwärtigen Kampfgebieten verloren wäre, darauf vorberciten, dem Feind ruhig und ohne Zaudern zu begegnen. Die Engländer und Franzosen müßten weiter Kämpfen, allerdings In ernstem Ausmaße geschwächt. General v. Mander erstorben München, 2.3. Mai. General d. In,, a. D. Oskar Ritter von L'ylander Ist im 84 Lebensjahr nach kurzem Leiden ge storben. — Im Weltkriege führte General von .Vylanüer das l Pamrisckc Armeekorps in zahlreicinm Schlachten und Gefech ten iwn Sieg zu Sieg. Für seine hervorragenden Leistungen wurde der Heerführer mit dem Militär Max Joseph Orden und dem Pour le merite ausgezeichnet. Armee-Au-bauvorlage vom amerikanischen Senat angenommen Washington, 23. Mai. Der Senat nahm die 1823 Millto« nen Dollar vorsehende Armee-Ausbauvorlage an, die außer den im ordentlichen Heereshaushalt angesorderten Bewilligungen auch den größten Teil der von Roosevelt in seiner Wehrbot schaft nachgesuchten Sonderbeträge umfaßt. Die Vorlage be willigt u. a. 2568 Armeeflugzeuge, zahlreiche Flakgeschütze, Tanks sowie Tankabwehrgeschütze und sieht eine Erhöhung des Mannschaftsbestandes der Bundcsarmee von 227 MO auf die volle Friedensstärke von 280 000 Mann vor. Die Vorlage geht an das Unterhaus zur Beschlußfassung über die Zusätze des Senats zurück. 1458 Bitt. Dollar für die USA-Marine Etatvorlag« vom Senatsausschuß genehmigt. Washington, 23. Mai. Der Budgetausschust des Senats hieß am Mittwoch die Marine-Etatvorlage gut. die für das am 1. Juli beginnende Rechnungsjahr 1458 Millionen Dollar be willigt einschließlich der von Roosevelt tn seiner kürzlichen Wehrbotschaft angesorderten Sonderbeträge. Die Vorlage sieht u. a. vor: 200 Millionen Dollar für den Ausbau der Marine luftflotte, die Anschaffung von 1735 Ausbildungsflugzeugen so wie 48,7 Millionen Dollar zwecks Erhöhung des Mannschafts bestandes der Flotte um 25 000 auf 170 000 und der Marine truppen um 9000 auf 34 MO Mann. Eine VotsOaft der römischen UnsversM an den Duce Rom, 23. Mat. Anläßlich eines Besuches von Unterrichts minister Bottai kam es in der römischen Universität zu begei sterten Kundgebungen für Mussolini. Der Rektor übergab im Namen aller Mitglieder der Universität dem Minister eine Bot schaft für den Duce. Nach einer begeistert aufgenamnicnen Ansprache an die Studenten begab sich Minister Bottai in Begleitung des Rektors in den Palazzo Bcnezia, um Mussolini als ein Gelübde und den besten Beweis für das Empfinden aller italienischen Universi täten im gegenwärtigen historischen Augenblick die Botschaft zu übergeben, die die vollkommene Billigung des Duce sand. Zn 6 Tagen 342 Flugzeuge durch Flak abaelclwsten Berlin, 23. Mai. Das stürmische und erfolgreiche Vordrin gen unserer Truppen bringt cs mit sich, daß viele Meldungen über Angriffs- und Abwehrersolgc der deutschen Lustwasfe mdt Rücksicht auf die immer notivendiger werdenden Verlegungen der Verbände mit Verzögerung einlresscn. In- besonderem Maße trifft dies für die im Feindesland stehenden Teile der Flakartillerie zu. Die Abschußerfolge unserer Flakartilleristen können deshalb im Bericht des Oberkommandos der Wehr macht nicht immer vollständig wicdergegeben werden. Sie fin den daher in Zukunfit von Zeit zu Zeit in einer zusammenfas senden Bekanntmachung ihre Berücksichtigung. Diesem Umstand ist es zuzuschrcibcn, daß in dem Zeit raum vom 10. bis 15. Mai nur 143 feindliche Flugzeuge al« durch Flak abgeschossen gemeldet wurden, mährend nach den jetzt vorliegenden genaue» Unterlagen im genannten Zeitraum 342 Flugzeuge durch die im Feind- und Hc-tmatgebiet eingesetzte Flakartillerie zum Absturz gebracht worden sind. Hierzu ist die erfreuliclre und beruhigende Feststellung an gebracht, daß In der Gesamtzahl aller in der Zeit vom 10 bis t5. Mai vernichteten feindliche» Flugzeuge die Flakartillerie mit über ein Fünftel der Gesamtsumme beteiligt ist und mit dieser Abschußzifscr nur unwesentlich unter derjenigen liegt, die bei Luftkämpsen erzielt wurden. Von den bisher erzielten Erfolgen unserer Flakartilleristen kann also mit stolzer Befrie digung gesagt werden, daß auch diese Masse die in sie gesetzten Erwartungen in vollem Umfange erfüll! hat. Schärfste Strafen kür Verbreitung der Wahrheit tn Trankrelch Berlin, 23. Mai. Die Verwirrung, die durch das blitz artige Vorgehen leichter und motorisierter deutscher Streitkräfte in Frankreich hervorgerufen wurde, ist unbeschreiblich. Die französische Regierung wollte zunächst die Besetzung von Abbe ville und einigen wichtigen Punkten an der Kanalküste durch deutsche Verbände überhaupt nicht eingcstehen. Die Tatsache hatte sich aber wie ein Lauffeuer verbreitet. Heute bedroht nunmehr die französische Militärbehörde mit schärfsten Strafen alle diejenigen, die „unwahrscheinliche Gerüchte" über den Vor marsch des Feindes verbreiten. Dieses Verbot, Nachrichten zu verbreiten, richtet sich aber nicht etnm gegen Falschmeldungen, sondern offenbar gegen die Wahrheit selbst Denn cs wird nicht geleugnet, daß gewisse Punkte tatsächlich von den Deutschen erreicht sind, sondcrn darauf HInaewiesen, cs handele sich nur um gewisse motorisierte de»«sche Einheiten. Mit anderen Worten: die Franzosen dürfen überhaupt nicht mehr erfahren, wo die deutschen Truppen angclangt sind Die amtlichen Kriegsberichte verschweigen cs und das Volk der betroffenen Gebiete darf nicht darüber reden!