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Sächsische Volkszeitung : 23.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194005237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-23
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.05.1940
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Donnerstag, 23. Mat 1S4V Sächsische Volkszeitung Nummer 118, Seite 2 Erneute Besprechungen Churchills mit Reynaud und Weygand in Paris Gens, LS. Mai. Unter dem Eindruck der gigantischen deutschen Operationen in Nordwessirankreich hat sich Ober» Kriegshetzer Churchill am Mittwoch schon wieder, diesmal in Begleitung seiner militärischen Ratgeber, nach Paris begeben und zuerst mit Reynaud, dann mit General Weygand lange Verhandlungen geführt. Noch am Abend kehrte er nach London zurück. Auch diele Stippvisite ist eine Bestätigung für die ernste Lage, in der sich die Weslmächte befinden. Der Zweck des Besuches ist klar: Churchill Hal seinem französischen Basallen den strikten Befehl erteilt, unter allen Umständen bis zum letzten Franzosen zu Kämpfen, damit möglichst viele Engländer mit heiler Haut davonkommen und die rettenden Kanalhäfen erreichen. Weygands erster Befehl Neue Erklärung Neynaud». Mailand, 23. Mai. Der Kriegsberichterstatter des „Popolo d'Italia" an der Westfront meldet, nach vergeblichen Versuchen, den deutschen Bormarsch in verschiedenen Abschnitten auszu halten, habe der neue französische Oberkommandierende, Ge neral Weygand, den allgemeinen Rückzug der eng lisch-französischen Truppen auf eine rückwärtige Linie befohlen. Ministerpräsident Reynaud lieh am Mittwochvormittag Uber den Rundfunk eine neue Erklärung verle en, die ähnlich wie seine Ausführungen vom Dienstag recht pessimistisch klang. Reynaud stestte fest, dah er am Mittwochvormit ag eine Unter redung mit General Weygand gehabt habe, der zu diesem Zweck von der Front nach Paris zuruckgekehrt sei. Frankreich könne das Schicksal nur dann abwenden, so stellte Reynaud fest, ivenn jeder Soldat seine Pflicht tue. Den Sieg könne Frankreich nur dann erringen, wen» es die nächsten vier Wochen aushalten könne. Man solle sich nicht durch die Angrisse der deutschen Panzerwagen entmutigen lasten. Sie seien mit dem Kavallerie- vorstoh aus dem letzten Weltkrieg zu vergleichen und dürften nicht überschätzt werden. Zum Schluh forderte Reynaud die Bevölkerung auf, weiterzuarbeiten und nicht zu erlahmen. Wie Maubeuge genommen wurde DNB. . . ., L3. Mai. sPK.) Aus dem Weltkrieg entsinnen wir uns noch, wie wir als kleine Burschen den Bormarsch der deutschen Armeen ver folgten, Lüttich, Namur, Maubeuge, das waren damals die ersten grohen Daten. Mit dem Bewuhtsein, dah unsere Väter beim Sturm auf Maubeuge einmal dabei waren, find wir bei den Spitzen, die den entscheidenden Angriff aus Maubeuge machen. Am Bortag «st die Stadt von Bombern, Stukas und unserer Artillerie sturmreif gemacht worden. Man kann sich überhaupt gar nicht vorstellen, wie bei den Franzosen die Wir kung unserer Stukas ist. Wir sahen gestern einen französischen Kriegsgefangenen, der nur noch lallen konnte. Mit weit aus holender Geste zeigte er nach oben, stammelte ein Sausen von oben nach unten und verfiel gleich in ein entsetzliches Gejam mer. Der Mann Ist fast verrückt unter der Wirkung dieser unserer glänzenden Waffe geworden. Man muh sich nun ein mal vorstellen, wie die Wirkung eines Etuka-Ängrtsses auf eine marschierende oder sahreirde französische Kolonne ist. Jahrelang hat man dem Poilu gesagt, dah die französische Luft waffe bester sei als die deutsche, und heute? Die Stadt selbst und vor allem die Ausgänge der Stadt sind den Franzosen gesperrt worden. Es geht la hier um grohen Einsatz. Maubeuge ist die erste grohe französisch« Festung, um die es geht. Die Stadt selbst, die unter dein deutschen Bom bardement u>td noch viel schwerer unter dem sranzösischen Abwehrfeuer gelitten hat, ist von den Franzosen einfach nicht mehr zu halten. In Spähtrupps gehen unsere Infanteriespltzen in die bren nenden Forts. Sie Pötzen in der Stadt nur auf vereinzelten Widerstand. Berzweiselte, die sich noch selber den Anschein der Berteidigung geben. Aber da, am Westteil der Stadt, setzt mit einem Male ein wütender Artilleriebeschutz ein. Der Franzose kennt ja das Gelände. Aus den Schlünden der Batterien von den nördlichen noch nicht vernichteten Forts und aus gui vor bereiteten Stellungen im oberen westlichen Stadtteil hämmert ein heftiges, vielleicht in der Heftigkeit sogar osi sinnloses MG-Feuer etntönig. Unsere Spitze in diesem Stadtteil nimmt also Deckung, rastet. Nördlich ivird jetzt ein Umgehungsversuch angesetzt. Unsere Insanteriespitze kommt auch vor, kräftig von der Artillerie unterstützt. Ein entscheidender Angriff hat inzwischen auch vom Süden eingesetzt. Hier aber liegen nun schwere MG-Stellungen der Franzosen und sowie die ersten deutschen Spähtrupps über die Eisenbahnbrücke über die Sambre kommen, geh' ein hei liges Feuer aus mindestens zehn MGs los. Die Spitze verhält, ein Melder braust zum Artilleriegefechtsstand, und dann ist die deutsche Artillerie da. Man hat die französische Artillerie so gerühmt. Aber jetzt kann man auf einmal sehen, was Schlehen eigentlich heiht. Wir komme» zum Artilleriestand, und derselbe Leutnant, der neulich »och die berühmten IS schweren sranzösischen Tanks erledigte, ist heute Beobachter. Er kennt die Kommandos, die für den Laien ja meist wie eine abstrakte mathematische Formel klingen. Aber vom Beobach- tungsstand sieht man dann: Schutz auf Schutz sitzt! Und das wirkt! Die Maschinengewehre schweigen eins nach dem anderen. Unsere Spitze, die jetzt vorgeht, bekommt nur noch schwachen Beschuh. Von Norden war der Widerstand nicht so stark, weil die Nordbatlerien der Franzosen, die am Vormittag noch unheim lich gehämmert hatten, allmählich zum Schweigen gebracht worden sind. Und jetzt ist das Umgehungsmanöver gelungen: Maubeuge ist in deutscher Hand! Eg gibt einen Traditions marsch in der französischen Armee, der Sambre et Meuse, der dem Heldentum der Franzosen Ausdruck verleihen soll. Heute sind Maas und Sambre Ruhmesblä'ter der deutschen Armee! Johannes Maas. Die Nachschuborganisaiion / Lr«r'Ä!« General Zronstde bei König Georg Berlin, 23. Mai. König Georg empfing am 21. Mai den brltisli)en Oberbefehlshaber, General Fronst de, in längerer Audienz im Buckingham-Palast. In unterrichteten Kreisen ver lautet, datz die ungeregelten Befehlsverhältnisse in Frankreich im Mittelpunkt des Berichtes standen, den General Ironsiüe erstattete. General Wei)gand ist mit der Leitung der gesamten Kriegsoperalionen aus allen Kriegsschauplätzen betraut wor den. Diese Machtbefugnisse schlichen an sich auch den Oberbefehl Uder das britische Expeditionskorps in Frankreich in sich, oas auch dem Vorgänger Weygands, General Gamelin, unterstellt war. Infolge des deutschen Durchbruches und der Abriegelung der alliierten Streitkräfte nördlich von Amiens und Abbeville stützt die Durchführung eines allgemeine» Kriegsplanes in Frankreich nicht nur auf technische Schwierigkeiten, sondern es bestehen auch weitgehende Meinungsverschieden heiten zwischen Paris und London über die Fortsetzung der Operationen. Zudem stellt die Gefangennahme Generals Girauds, des Oberbefehlshabers der 9, Armee, einen schweren Schlag dar, da Giraud als der besähigste Armeesührer, mit er weiterten Vollmachten ausgestattet, die Leitung im französi schen Nordraum übernehmen sollte. Wie verlautet, soll sich auch General Gort. Oberbefehlshaber des britisä-sn Expedi tionskorps In Frankreich in London befinde» und nicht mehr auf den Kriegsschauplatz zurückkehren. da die britischen Trup pen nur noch die Ausgabe haben, die Einschiffung und Rückkehr nach England zu decken und in gröhter Eile durchzusühren. Kopflose"Flucht NdZ... 23. Mai sPK.-Bericht von Kriegsberichterstatter Ernst Rinne.) Zwar verblassen die todesmutigen Unternehmungen unse rer Truppen im Kampsseld vor dem Raume der Saarpsalz vor dem gigantischen Ausmatz und den Auswirkungen der Schlach ten in Belgien und in der Nordostecke Frankreichs. Dennoch ober ist die hart erkämpfte Vorverlegung unserer Stellungen, weit vor dem Westwall und im Angesicht der Maginot-Linie, von einer Bedeutung, deren Tragweite wohl erst in de„ kom menden Entscheidungen gemessen werden kann. Abgesehen von dem Geländegewinn, der grohen Zahl der Gefangenen und der umfangrcicl)en Beute an Munition, Massen und Geräten ist es ja vor allem die Erstürmung wichtigster Punkte, Höhen und beherrschender Schlüsselstellungen des Feiiides im Vorfeld der Maginot-Linie, die diese überraschend einsetzenden Vorstöhe so wichtig machen. Der Angriff prasselte derart heftig und kühn aus die Stellungen des Gegners, dah dieser nach allerdings hartnäckigem Widerstand unter starken Verlusten und unter dem Eindruck des nirgends zu brechenden Kampfgeistes unserer Männer seine Position preisgab Aber nickt nur das. Selbst manche, die Hals über Kops ihr Heil in schleunigster Flucht aus dem Getümmel des Kampsis suchten, machten noch im Lau fen oder selbst nach Erreichen geschützter Deckungen wieder kehrt und liehen sich gcfangennchmen So sehr hatte sie pani scher Schrecken vor dem ungestümen, todesmutigen Vorwärts stürmen unserer Kompanien und dem vernichtenden Feuer unserer Batterien gepackt. Keine Abgabe von Feuerwerkskörpern an Jugendliche. Die Polizeiverordnung über das Verbot des Abbrcnncns von Feuerwerkskörpern und ähnlichen Erzeugnissen im Freien ist, um eine Lücke zu schlichen, jetzt dahin erweitert worden, dah auch der Verkauf und die unentgeltliche Abgabe solcher Gegen stände im Handel an jugendliche Personen unter 18 Jahren verboten werden. An über 18 Jahre alte Personen dürfen im Einzelhandel nur solä)e Gegenstände abgegeben werden, die zur Verwendung in geschlossenen Räumen geeignet sind. Bauernarbeil lm Landsahr. Im Einvernehmen mit dem Rcicksernührnngsininister Hal der Reichscrziehungsmi.iister stir die Dauer des Krieges Anordnungen über den Einsatz der Landiobrpflichtigen in -er Bauernarbeit getroffen. Grindsätz- lich erlcla' die Arbeit beim Bauern oder Siedler nur halbtäaig. In den Hauptzeite.i landwirtschaftlicher Arbeiten und bei ört lichen Erfordernissen können die Landjahrpllichtigen zci>!wcise mit einer täglichen Arbeitszeit bis zu 8 Stunden eingesetzt wer den. D e wöchentliche Arbeitszeit darf dann aber 15 Stunden einlst' der An- und Abmarschwcgc nicht überschreien. Höchstpreise slir Bienenwachs. Der Reichskommissar siir die Preisbildung bat durch Erlab vom 7. Mai 1910 Höchstpreise für dcut- .sches Bienenwachs. Milieiwände aus deutschem Bienenwachs, alle Waben und Mnchstreltc sestgesetzt. Die siir Wachs und Mitlelwände seslgeletzten Preise gelten nur siir Ware bester Beschassenbeit, die Höchstpreise siir alte Waben nur siir Ware normaler Beschassenbeit. Bei Waren minderer Beschassenbeit miissen Abschläge gewährt werden, siir die noch Richtlinien erlassen werden. Die neuen Preise treten an die Etelle der bisher geltenden Stopplest«. Da die Stopprcise örtlich und auch je nach Betriebsart sehr untrrschledlich waren, wird durch die Neuregelung die Preisgestaltung vereinheitlicht. Der Erlas, ist lm ..Mittestunasblalt de» Relchsliommistars siir die Preisbildung" voin 2N. Mai 1l)It> veröstentstch«. DNB. .... 23. Mai. (PK.) An der Front bewegen sich auf allen zur Verfügung stehenden Strahen Kolonnen voran, Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Männer marschieren, Pferde traben, Räder rollen, Panzer rütteln, Kanonen rasseln, Wagen aus Wagen, Fahrzeug auf Fahrzeug rückt nach vorn. Kompanie aus Kompanie, Bataillon auf Bataillon, Regiment auf Regiment, Division auf Division, Korps auf Korps, — so rückt die deutsche Wehrmacht vorwärts, hintereinander, nebeneinander, — eine riesenhaste Walze, eine Maschinerie von phantastischen Ausmahen, die von General stäblern reibungslos in Bewegung gel»alten wird, die schwenkt und flankiert, die sich in sich selbst überkreuzt und überschnei det und trotzdem ohne Reibung rollt! Das ist wie ein Wunder! Wenn man hineinschaut in die Organisation eines solchen Vor marsches, erscheint einem dies Zusammenwirken aller Teile fast unglaublich. Seit fast 14 Tagen stehen unsere Soldaten lm Westen tief In Feindesland. Sie sind in einem unerhörten Tempo vor gegangen, täglich immer weiter. Trotz des Tempos ihres Vor marsches muhten sie mit Nahrung, Ausrüstung, mit Waffen und Munition, mit Post, mit Betriebsstoff und was alles zu einem derartigen Niesenheer gehört, versorgt werden. Gewaltige Massen an Proviant und Material muhten nack-geführt werden, und diese Verbindung durste niemals ab reiben! Sehen wir uns einmal an, wie die Verpflegung der Truppen geregelt wird. Sofort zu Beginn -er Offensive wurde die Truppe mit Verpflegung für sechs volle Tage ausgerüstet. Jedermann hatte eine gekürzte „eiserne Rasion" bei sich, eine zweite volle Ration hing sür jeden Mann an den Pferden, eine dritte sowie einen vollen Tagessatz Verpflegung sührte die Feldküche mit. Bei den Verpslegungsfayrzeugen der Kompanien befand sich noch ein weiterer Tagessatz, weiter war auf den Gefechtsfahrzeugen ein Tagessah verteilt, und schliehlich hatten noch die Verpflegungs fahrzeuge der Bataillone einen Tagessatz je Mann. Für sechs Tage ivar die Truppe schon aus mitgeführten Vorräten versorgt. Dazu standen Kolonnen bereit, die aus günstigsten Wegen der Truppe nacheilten. Während zunächst noch Lastkraftwagen kolonnen diesen Nachschub an Verpflegung nach vorn beför derten, wurden inzwischen die Eisenbahnlinien wieder Instand gesetzt und können für den Nachschub ausgenutzt werden. Rußland verbltlet sich englische Einmischung in den deutsch-russischen Sandel Moskau, 23. Mai. Eine amtliche Verlautbarung gibt völlige Klarheit über die Haltung der Sowjetregierung in den vorläufigen Besprechungen mit England über die gegenseitigen Handelsbeziehungen. Daraus wird klar ersichtlich, dah die Sowjetregierung ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland gemätz den abgeschlossenen Verträgen auf rechterhält und weiteren vickeln will, ohne den anmahen- den Forderungen der Englä der aus eine Begrenzung ihres Handels mit Deutschland auch nur im geringsten Rechnung zu tragen. Am IS. April wurde englischerseits die Forderung nach Garantien aufgestellt, dah die Waren, die von der Sowjetunion aus dem Auslande eingeführt werden, nicht siir Deutschland, sondern zum Verbrauch in der Sowjetunion selbst bestimmt sind. Auherdem hat die englisä-e Regierung die Frage des Ab schlusses eines Handelsabkommens zwischen der Sowjetunion und England verknüpft mit der Einschränkung der Handelsbe ziehungen zwischen der Sowjetunion und Deutschland. Am 2S. April überreichte der Sowjetbotschaster Herrn Ha lifax die Antwort seiner Regierung, deren wichtigster Inhalt besagt: a) Die Sowjetunion, als neutrales Land, hat Handel be trieben und wird Handel treiben sowohl mit kriegführenden wie mit neutralen Ländern, wobei sie von ihrem eigene» Bedarf an Ausfuhr und Einfuhr von Waren ausgeht. b) Mit Deutschland hat die Sowjetunion ei» Handelsab kommen. das die Sowjetunion erfüllt und weiter erfüllen wird, wobei sie es für unzulässig hält, dies zum Gegenstand von Ver handlungen mit dritten Ländern zu maä-en, genau wie die Sowjetunion auch nicht vorschlägt, die Frage der Handelsab kommen Englands mit anderen Ländern zum Gegenstand von Verhandlungen zwischen beiden Staaten zu machen. Am 8. Mai 1S40 hat Halifax dem Somjetbotschafter ein Memorandum überreicht, in dem die englische Negierung eine ganze Reihe neuer Frage» über die Handelsbeziehungen zwi schen der Sowjetunion und Deutschland vorbrachte. Zu diesen Fragen gehörten: Der Inhalt der Handelsabkommen zwischen der Sowjetunion und Deutschland, Anzahl und Fristen der Warenlieferungen nach Deutschland, Möglichkeiten der Begren zung und Kontrolle dir Lieferungen von Rüstungsmaterial aus der Sowjetunion nach Deutschland und des Transits von Waren über die Sowjetunion nach Deutschland, Bestimmung der Mit tel der Kontrolle betreffend die Benutzung von Waren, die aus Aehnlich werden auch alle übrigen Nachschubgiiter, wie z. B. Munition oder Betriebsstoff, nach vorn gebracht. Wo das nicht schnell genug mit Lastkraftwagen oder Eisenbahnen mög lich ist, werden besondere Fahrzeuge eingesetzt. Alle Nachschubgüter der im Westen kämpfenden Armeen entstammen der Heimat, die bekanntlich Uber riesige Ersatz- Verpflegungsmagazine, Munitions- und Betriebsstosslager sowie Kraftfahrzeugparke verfügt. Die Nachschubgüter werden den Divisionen zugesiihrt, dort setzt die Verteilung aus die Truppe ein. Wenn angenommener matzen eine Division rund 20 000 Köpfe zählt, mutz sie täglich auch Uber 20 000 Portionen Mundverpslegung und Vackmate- rial, Frischfleisch, Gemüse, Zigaretten und Schokolade verfügen können. Dazu kommen noch viele Tonnen Hafer, Heu und Stroh siir die Pferde, gewaltige Menge» an Betriebsstoff und Munition. Bei der Ausgabestelle der Division empfangen die Regi menter ihre Vorräte; von den Regimentern holen sich bas ihrige dann wieder die Bataillone, die nun wiederum den Kom panien den ihnen zustehende» Teil abliesern. Schlietzlich landet die Tagesverpslegung bei der vordersten Feldküche oder die Munition beim vordersten Spähtrupp oder der Betriebsstosf beim vordersten Tankwagen. Das alles setzt ausgeklügelte Planungen voraus. In den Berechnungen der Generalstäbler, die nur dieses Gebiet bear beiten, stehen Züge und Kolonnen, Portionen, Tonnen und Zentner. Alles greift in wunderbarer Präzision ineinander. Jeder Soldat hat an der Front, was er gebraucht, jeder erhält sein Fleisch, sein Brot und was sonst noch zur Ver pflegung gehört und was dazu an ivcrtvollen Ergänzungen, wie Milch oder Eiern, das Land liefert. Es ist selbstverständlich, datz zu dieser ganzen Verteilung ein groher Apparat gehört. Jede Division vcrsügt z. B. über rund 1700 Mann, die nur mit den sogenannten „rückwärtigen Diensten" besänftigt sind. Da besteht z. B. eine Bäckereikom- panie, ein Schlächtereizug. Da gibt es bei den Nachschubdiensten lange Kraftfahrzeugkolonnen, eine Werkstattkompanic zur In standsetzung von Kraftfahrzeugen, da sind Handwerker aller Art — kurz, es ist alles da, was die Truppe braucht. Für sie ist in jeder Beziehung gesorgt. K. G. von Stackelbcrg. England nach der Sowjetunion eingeführt werden, die Schaf fung von Märkten sür die Soivj'tun.on für sowjetische Waren, die nach Deutschland exportiert werden usw. Die Sowjctrcgierung antwortete aus dieses englische Me morandum, datz sie die Handelspolitik der Sowjetunion nicht den Kriegsaufgaben des einen oder andere» ausländischen Staa tes unterordnen könne. Die neuen Fragen über den Handel der Sowjetunion mit Deutschland fielen voll und ganz unter die Kompetenz der Sowjetregierung und könnten nicht Gegen stand einer Erörterung sein bei Handelsbejprechungen zwischen der San'' 'Union und England. Dresdner Polizeibericht Wer kennt die Slückskettenbriesschreiber? Seit einiger Zett ist die verwerfliche Unsitte der Versendung von sogenann ten Gliickskettenbr efen wieder aufgelcbt. Die Briefe werden mit der Post zugestellt. Die in den Briefen aufgestellte Be hauptung, datz die Weitersendung Glück bringe, kann nur als Hirngespinst bezeichnet werden. Die Versendung solcher Briefe ist geeignet, den Postverkehr unnötig zu belasten und ihn da durch anderen wichtigeren Aufgaben zu entziehen. Die Absen der haben bei ihrer Ermittlung mit einer unnachsichtltchen Be strafung zu rechnen. Es wird daher gewarnt, weiter solche Briefe zu versenden. Wer Angaben zur Ermittlung solcher Vriesschreiber machen kann, wird gebeten, leine Wahrnehmun gen sofort der nächsten Polizetdienftstelle mitzuteilen. berliner Börse vom 23. Mi Die ersten Kurse der Aktienmärkte boten am Donnerstag kein einheitliäses Bild. Von Montanen wurden Stolberger Zink um 1 Prozent heraufgesetzt. Vereinigte Stahlwerke blitzten 0,50 und Auderus sieben achtel Prozent ein. Von Braunkoh- lenwerten ermässigten sich Leopoldgrubc um 1 Prozent, Rheine- braun um 1,80 und Deutsche Erdöl um 2 Prozent. Am Kali aktienmarkt gaben Salzdetfurth 0,50 Prozent her. Bei den chemische» Werten verloren Farben sieben achtel Prozent auf 197. Riitgers ermässigten sich um 8,75, während Goldschmidt 1.50 Prozent gewannen. Am Markt der Elektro- und Vcrsor- gungswerte stiegen Elektrische Lieserunge» um 1, Lahmeyer um 0,50 und Vekula um 3 Prozent. — Von variablen Renten no tierten .Reichsaltbesitz 150 gegen 149,75 und Rctchsbahnvorzüge 130.50 gegen 130 ein achtel Steuergutsäieine 1 notierten durch weg 09.92'/, bis 99,95. Am Geldmarkt blieb Blankotagesgeld mit 1 fünf achtel bis 1 sieben achtel Prozent unverändert. Bon Valuten errechnete sich der Schweizer Franken mit 58,00 bis 56,03. ^.SO^ÖdSI-l I Kr«rii<«risssssl I i-inolsum, <3«rcil- bliteolalslr. S k^srtrstrsri I risr»,Vsrc1rZrii<iurig ssornruk I0SSS I k^olslsrrnttdsi I LSotrsillscrilsrung Krsrriesrit^sus- u. Klinlievscäsrt srlisr l lnnvnoinfioktungon - - I Vokorstionsnoi'kst.'sii
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