Volltext Seite (XML)
Sette 2. Nr. ISS. Morgen-Ausgabe zahlyNgüNorschüss« zu leisten. DaS tst auch bisher schon gescheh«. Eine d«s«d«r« peichSgesetzsich« Regelung ist daher nicht nötig. Abg. LmrdSd«, (Soz.) verlangt rückwirkend« Kraft ftk bl« Rege- ft»g d« Frag« b«r KriegSprimaner. Luftrstaatssekretär Dr. Lewolb: Bel bar zwischen den Bundes- ßftaft» getroffenen Verständigung In der Frage der Krieg-primaner lseftt allerdings fttr dft Bergangenhett der Zustand bestehen, daß dl« WÜhrenb deS Krieges tnS Heer eingetrekenen bayrischen und württem- bergtschen KriegSprtmaner nach zwei Jahren ohne weiteres das Reife- zeogntS erholten, während die in den anderen Bundesstaaten nach dem Kriege noch eine Reifeprüfung abzulegeu haben. Line nachträgliche Ausdehnung dieser Bestimmungen auf alle KrlegSprimaner, die bisher hie Reifeprüfung nicht abgelegt haben, erscheint nicht angebracht; denn würde ein« Benachteiligung derer bedeuten, die bat Examen bestan den Haden, und gleichzeiltg müßte denen dnS Reifezeugnis erteilt wer- drn, die durchgefaNen sind. Ruch hier gilt d«r Sah, daß die Interesten der Allgemeinheit denen des einzelnen, mögen sie noch s» berechtigt er scheinen. vvrangestellt werden müssen. Abg. Kauert (Anabh. Soz.) fordert, daß die Bordelle im Etappe»- «nd Operationsgebiet mit Eintritt des Waffenstillstandes nicht ge schlossen werden sollen. Sin Regtenrug-verlreler erklärt, daß die Entscheidung darüber nur noch Lage der örtlichen Verhältnisse getroffen werden kann. Die Ueberwachung der Kriegsbetrlebe Die Aussprache über di« Daimler-Angelegenheit wftd darauf fortgesetzt. Der Ausschuß schlägt einige Entschließungen vor: Der Reichs kanzler wird um eine BundcSratSverordnung ersucht, die ihn ermächtigt, die Geschäftsbücher und anderen Unterlagen in diesen Betrieben über wachen zu lassen, ferner sollen bei sämtlicher» zentralen Beschaffungs stellen des Heeres und der Marine PrciSprüsungSstellcn eingerichtet werden. Zur Iledcrwachunz der Tätigkeit der einzelnen Prüfungs stellen soll eine Zentralstelle geschossen werden. Abg. Keinath (Natt): Der Fall Daimler hat große Erregung tm Volke heroorgerusen. DaS ist ja kein Wunder; denn in der fetzigen Zelt, in der wette Kreise Rot leiden müssen, ist daS Volk für solch« Fragen besonders reizbar. Die Drohung mit der BekriebSeinstellung ist ein« tiefdedauerliche Entgleisung. Auch dl« schwebend«» Preis erhöhungen sind sehr auffallend. Im übrigen müsse» wir das Ergebnis be« Gerichtsverfahrens abwarte», ehe wir ein Urteil fällen. Di« Anklage wegen La»b«S- verrat ist ja inzwischen eingestellt worb«». D«» Be schlüssen des Ausschusses stimmen wir zu, weil dadurch di« Regierung größere Macht,nitlel in Einzelfällen erhält. Für ein allgemein schär- fereS Vorgehen der Regierung gegen die Industrie sehen wir keine» Anlaß. Bon einer allgemeinen Ueb«rte»«r»»g b«S Staates kann keine Rede sein. Unsere Inbustrft hat dl« Kriegsarbeit besser und billiger durchgesührt als di« feftdklch« Industrie. LS gibt auch große Teil« der Industrie, dl« kein« KrlegSgewit»« ge macht Kaden, die sich im Gegenteil sehr schwer behaupt« Kanal«. Rach dem Krieg« werden die Preise heruntergeh« müsse», wen» unsere Ausfuhr konkurrenzfähig werden will. Zur Verteuerung d«r Preis« hat die Abschlletzung vom Weltmarkt und die Hamfierpsychologt« beigetragea. Wenn nach den Worten eines Dezernenten im KriegSamt dft Behörde« wuchern dürfen, so kann man sich über dl« Prels« nicht wand««. Abg. Schiele (Kons.): Ich mutz dagegen Verwahrung etaleg«, daß man ungeklärte Elnzelfälle benutzt, um gegen die ganz« Industrie solche Vorwürfe zu erheben, wie daS RoSke getan hat. Wen» »>S Erzberger die englische Industrie als mustergültig vorhlelt, so fehlt «S tn Eiqlmrb keineswegs an Klagen über Lieferungsskandale. Der Fall Behr- Pinnow liegt, wie sich seither gezeigt hat, ganz anders» alS «r zur Zeit der AuSschußverhandlungen auSsah. I« Falle d«S Kammerherr» von Behr-Pinnow sind die Geschäfte gemacht worden von Leut« namens Steinbvrn, Lohn und Wiener, der Geschäftsführer hieß Blank. (Hört, hört! rechts.) DaS zur Vervollständigung d«S BlldeS. (Sehr gut! rechts^ Vor der Ergänzung 8er BundcSratSverordmmg sollte »um sich mit der Industrie verständigen. Gegen Verfehlung« muß «ftgefchrikt« werWE, aber am siegreich« Frieden hat auch »ns«« Industrie ihr« Antals (Beifall rechts.) ^ßg. Monn» (Dt. Fr): Dem ehrlich« KmrfmannSfkmd alle Ach tung, aber nicht jenem KriegSbändlergeist, d« einst dt« Rothschild« gegründet Haden, und jene Leute, die sich bei KrftgSbegttm an Be hörde» und Abgeordnete Heron drängten. Hoffen wir, daß daS Blitz licht der ReichStagtverhandlungen, die, die durch de« Krftg nur gut« Geschäfte mach« wollen, schrecken wirb. Abg. Henke (llnatch. Soz.): Für «ine Mikiko riss erwog hier Betrieb« find wir auf keinem Fall zu naben. Gegenüber dem RüftvngSkapitat hat bi« HarreSverwakÄng nicht militärische Schneidigkeit, lande« ein« Schafsgeduüd bewiesen. Militarismus und Kapitalismus häng« «b« znfamm«. Rebner schildert Vorgänge bei einem angeblich brüske» Vorgeh« der Militärs -egen di« Arbeiterschaft der Doimlenoerke betör Sdutk. Geueral Scheuch: Sowofss der Abgeordnete Erzbergar hat vor der Osterpause als auch der Mgeordnete Mumm heute von der Tättgkott meines AmkSvovgängerS General Grüner M einem Ab bau der Preise gesprochen, und sic haben behauptet, daß General Gröner bei dies« Tätigkeit Widerstände gefunden hab«, sa st« hab« sei»« Abgang mit dies«« Dingen in Verbindung gebracht. Nachdem Ich nrein Amt angelreken habe, habe ich sofort Ermittlungen »ach dem Vorhandensein einer Denkschrift anstellen lassen, die Gene ral Grüner über die Mögttchkett eines Abbaues der Preise ausgestellt hab« soll. Eine solch« Denkschrift habe ich tm KrtegSamt utcyt vor- Leipziger Kunstverein Zwei NachlohaoSstellungen beherbergt dt« diesmalige Schau tm Kuustoeretn. Noch einmal soll die künstlerische Summe eines Menschen lebens gezogen werden, «he sich die Werke aus den Räum« d«S AtellerS in alle Welt zerstreuen. Soll da der Kritiker nur den Künst ler bewerten, soll er den Menschen nicht auch zu Worte kommen lassen? Insoweit gehe ich, ehe eS eine expressionistisch« Richtung gab, immer schon mit dieser jüngsten Richtung, daß mir jede Kunst Ausdruck ist, und daß ich hinter künstlerischen Taten den Menschen, die Persönlichkeit suche. Wie oft lehne ich Einzelheiten ab, aber immer wieder lockt und fesselt EwigmenschllcheS hinter den Werken. Wo tch im Menschen Eigenes treffe, liebe ich den Menschen. Richt jedem wird eS gegeben, in künst lerischer Form fein Eigenstes auSzudeutrn, blitzt eS aber hier und da auS den Farben unb Formen aus, vermag ich irgendwie Zwiesprache mit diesem Menschen zu halten, dann kann ich liebgewinnen, woS auch stammelnd und unbeholfen in der Kunst vom Menschen redet. Angelika v. Tischcndorf war keine Meisterin der Form. Beinathe überall stört ei» Mangel, spürt man Hemmung, sei eS der Schulung, sei «S des Könnens. Aber wie ein Vogel, wenn er zart zwitschernd tm Schlafe aufsinzt, sein Lied deS TogeS ahnen läßt, so kann aus diesem Aufflngen der Menschenseele in der Kunst die ganz« Seele Angelikas v. Tischendorf erfaßt werden. Die Heid« liegt ihr, die stille Entsagung dieser Landschaft gleicht ihrem Leben, ihrem Mädchen- looS. Sie war tm Orient, und tbr« Kunst floh die -vrkigcn laut« Farben. Stille, Fried« sollte um sie sein, und diese Stille borg die Heide oder ruhendes Gewässer. Künstlerisch sind alle tbr« Ausschnitte auS der Landschaft, ein geborenes Künstlertum verrät sich ft der bo- wußten Einseitigkeit. Wen» eS ihr versagt blled, tn dt« Höh« d«S Künstlertums zu schreiten, an ihren Raturgaben lag eS nicht. DaS Leden band sie in Fesseln. So wurde ibre Kunst ein Aufflngen ans tiefer Nackt, kein frohe« Lied sonniger SchaffenStage. Auf der Höh< seines Könnens nahm der Krieg Franz Hoch, der sich freiwillig dem Vaterland« stellte. Auch er war eine ringendc Menschenseele. Zwar war die Malerei von Anbeginn seine AuSdrockS- fon» tanerrr Kämpfe; doch sie blieb nicht von fremden Einflüssen, di« von auh« kamen, frei. Bald hat Karlsruher Art aus ihn eingewirkt, bald Münch«, bald Erich Erler, und mir in etnzelnen Werk« ringt oe sich ganz Mr Eiaenfvrm durch. D«mwch: nie ward er z»m Rach, ahmer, immer «in Siechender, »nd sicher bätt« er sich ganz gesund«, wär« zur eigenen Besinnung gekommen, hätte der Tod ihn nickt auf WegeS Mitte getroffen. Dor dieser abgerissenen Entwicklung stehen wir In Trauer, und eS Ist unsere Veroflicktvng gegenüber dem Toten, dem Künstler Franz Hock, daS Eigene in seinen Werken nackzolebrn und zu suchen, well dieser Mensch e« wert g-wesen ist. Die Umstellung der Käthe Kollwitz, «ine nachträgliche Ehrung ZL ihre» siv. Geburtstage, fach Ich in DveSde» und i» WioSbad«. Aller Leipziger Tageblatt Aba. Haußmann (Forkschr, VolkSp.): Die Her «^Verwaltung muß der Rüstungsindustrie scharf auf die Finger sehen. Wie ich höre, haben di« Löhne 2 Mark pro Stunde erreicht. Auf Llbstellmig von Mängeln müssen wir dringen, aber «S ist unerläßlich, anzuerkennen, daß eS di« deutsche Industrie gewesen ist, die einer der wichtigsten Faktoren tu» Weltkriege war. Redner stellt alsdann einige Fragen, die General Writderg dahin beantwortet: Die Heeresverwaltung hat an alle Motorenverfertlarr Anfragen gerichtet: ein Teil hat sie beant- woriet, Lin Teil hat die Antwort verweigert. Auf Grund der erholten« Antworten hoben wir feststellen können, daß die Preise angemessen waren. Die Angemessenheit der Preis« der teureren Fabrik« ergab sich aus den von ihnen vorgelogten Berechnungen. Eins Fabrik, dt« erst anfängt oder die nur wenige Stücke her vorbringen kann, muß natürlich teurer arbeit« als ein« solch«, die schon im Frieden einge- arbetket war. Der Unkostenzuschlag ist handelsüblich. Die Anforde rung« find aewachfen, die an die Leistungsfähigkeit her Motor« gestellt wervcn mußten unb die «rf die Herstellung oo» wesentlichem Einfluß war«, Abg. Schlei« (Kons) vmmoihrt sich gegen dt« Zusammenstellung mü d«r Abgeordneten Henn«. Di« Aussprache fchLeßt. — Dl« SntschVekrmg« des Ausschusses werb« ougenommeu. — Dal Haus vertagt sich. Mittwoch ö Uhr: Postetat. — Schluß 7 Uhr. gefunden, und auch der Obersten Heeresleitung ist davon nichts bekannt. Der Abgeordnete Mumm machte auch dem früheren Kriegftainister »a» Falken Hayn d« Vcrwurj, er habe zwischen Al-eotva- und b«m Mord von Sarajewo verabsävmt, sttr die wirtschaftlich« Mobilmachung Deutschlands zu sorg«. Da- muß ich richtigstellen. Im Krftgsmtntste- rium und auch von anderen Aeichsbehörden tst selbstverständlich «och au unserer wtrisch«ftttchen Mobilmachung gearbeitet worben, vftf« Arbeiten sank General von FalKcnhayn vor, und «r hat st«, at« dteS s«in«r Eigenart entspricht, mit vollster Energie fortgesetzt. Es warb« «ch gafagt, erst als Rot am Mann gewesen wäre, sei Rathena« geholt worden. Schon lang« vorher, im August 1914, tst » Rath«»« Mt d«r Bildung der KriegS-ohstofssbieiUmg beauftragt worben. Der kolossale Verbrauch «ft all« Gebieten der KrftaSrüsftng t» be» erst«» Krieg-wachen hat nick« nur an-, sondern auch unser« Gegner überrascht. Unsere Gegner waren aber besser daran, die Lücken auszustill«. Di« Frage, ob es richtig sei, daß die Gewehrfadrik Mauser 4n Oberndorf mit der Arbeit« sftftellung gedroht hab«, beantworte ich dahin, daß wohl vor gar nicht langer Zeit eine PreiS- fordening gestellt worden ist, wo- ja gute- Recht «ine- jeden Lieferanten ist, daß aber eine Drohung, die ctn Unrach« gewesen wäre, damit ver bunden war, ist nicht richtig. Die PreiSprüfung find et statt. Ob eine Preiserhöhung überhaupt genehmlgi werd« wird, steht tchin. Im übrig« möchte tch Sie bitt«, tm Fall« Daimler abzuwarten, blS die ein geleitete gerichtliche Untersuchung abgeschlossen ist. Der Vorwurf deS Internationalismus, -en der Abgeordnete Henke erhoben hat, kann die Industrie überhaupt nicht erreich«. Abg. RoSK« (Soz.): Wenn auch ein Teil d«S Verfahrens gegen dl« Doimierwerkr eingestellt tst, so bedeutet -och ihre Drohung einer Ein schränkung der Erzeugung et» unerhörter) und durch ket» Wort abzu milderndes Vorgehen. D BerÜn, IS. April. wrahkbertcht rrnserer Ber- ll»er Schriftlettung.) Der Aeltestenaosschuß Reichs tages hlelt DlenStag vor der Plenarsitzung eine Sitzung ab, in der er sich L>er d«i Arbeitsplan für die nächste Zett schlü sig machte. Man kam dahin überein, den Freitag dieser Woche sttzungSfrel zu laste«, an den übrige« Tagen der Woche, ebenso am nächsten Montag, di« Sitzung erst mn 3 Uhr beginn« zu lasten, ma den Ausschüssen Zett für die Beratung fttr die dem Reichstag morgen zugehenden Steuervorlagen zu lasten. Die Be- ratrmg der Steuervorlage lm Plenum soll am kommenden Diens tag beginnen. BiS dahin sollen kleinere Etats in zweiter Lesung erledigt werden, und zwar zunächst der Postetat, danu der Etat tür ine RetchSetsenbahn, der Zustizetot und der Etat für daS ReichSaM das Innern, der nach der Abzweigung des Aetchswtrt- schaftSamtt vom RelchSamt d«S Innern beträchtlich abgenomme» hcft, so daß seine Erledigung tm Plenum ziemlich rasch vor sich gehen dürste. Am 27. und 2S. April sollen die Vollsitzungen auS- sallen. — lieber die Dauer d«S diesmaligen LagungsabschnitteS deS Reichstages Kan» noch nichts Bestimmtes gesagt werden, jedoch tst mit einer Erledigung deS umfangreichen Arbeitspensums vor Pfingsten unter keinen Umständen zu rechnen, ja eS kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß der Reichstag biS weit tn de« Sommer hinein tagen muß. * Die b«tsche Botschaft t» Moskau. LegaKonSrak Dr. Rl«zler, der mrter Herr» v. Bethmam» Hovwog der Reichskanzlei «»gehörte, soll, wl« daS «B. L." «fährt, der deutsch«» Botschaft tn Moskau alt Botschaftsrat zugetellt werde». Er dürst« sich schon in den nächsten Tag« »och Moskau begeb«. Dr. Rlezler arbeitete, als er in d« Dienst deS Auswärtig« Amte- trat, anfänglich in -er von Geheimrat Hamman» geleitet« Nachrichtenabteilung. Er erwad sich daS bo sondere Verinur« deS Reich-Kanzlers, der thn als Mitarbeiter tn seine Näh« zog. Rach dem Rücktritt Bekhmann HollwegS war er bei -ar deutsch« Gesandtschaft in Stockholm kättg. * Dr. Köhler, der bisherig« Letter deS Pressedienste- -eS ReichS- wirkschaftamteS, ist auS dem ReichS-ienst <mSg«schieden, mn die Leitung der Geschäftsführung des HanfabondeL zu übernehmen. dtagS dort wett reicher und vielgestaltiger. LS tst beschämen- unb muß einmal ausgesprochen werden: Wora» liegt «S, daß wir nach Leipzig immer alle Ausstellungen von Künstlerwerk« zuletzt und meist stark gekürzt bekomm«? Mitunter hab« tch tn welk kl«tu«ren, für Kunst wenig bedeutend« Städten Ausstellung« früher und umfang reicher als in Leipzig geseh«. DaS muß anders werden. lieber Käthe Kollwth und ihr« Kunst läßt sich nichts Neues sag«. Als eine Meisterin mit männlicher Kraft deS Ausdrucks und Wollens ist sie anerkannt. Melleicht wirkt dies« Ausstellung durch di« Ver wandtschaft und Aehnüchkett der Vorwürfe einseitiger als die Künst lerin ist. Not und Elend sind lbr Stoffgebiet; doch -le Rot hat tausend Setten und wirkt immer ne« und groß, wenn «tn Auge tief blickt. Mel leicht entschließt sich die plastisch so begabte Künstlerin einmal zur rein« Plastik. Ihr Stoffgebiet würde durch diese neue Formung ein« un erhörte Bereicherung erfahren. Einzelne -azwtschengestellte Bildwerk« deS heimisch« Bildhauers P. Stuckendruck zeigen dies« als «tn« gut« Könner. Die große Marmorbüste d«S Konsuls Curt B. scheint mlr in der Auffassung und im Ausdruck wohlgelungen. lieber Fra»z Stassen oder besser gegen thn müßte man ein ganzes Buch schreiben; denn seine -« Laien blendende Kunst hat mit Kunst so w«la zu tun wle Feuerwerk mit Fever. Seine sogenannten Phantasieschöpfungen sind zusammengestellke Illustratton« von Worten, keine Vision« tn Form »nd Farbe, angeregt durch Dichtung oder Musik. Wer ihn alt echten AuSl«ger Richard WagnerS empfindet, der stehl in Wagner entweder den Wagner -«4 späteren Nietzsche oder liebt nur das Aeußerliche, Sinnliche seiner Musik. Ungeheuer werd« in gleicher Weise körperlich behandelt wie dt« Held«, die Linien der ornamentalen Umkleidung« sind abstrakt und langweilig. Nirgends wird «in Ausdruck versacht, d«r über das Alltägliche, Allgemeine htnauS- geht. Gegen Künstler seiner Art kann man nicht «ergisch genug Front machen; denn sie sind begabt und opfern ihr l)«tliges Feuer für Augen- blickSerfolge bei Durchschnittsmenschen. Ich bin bereit, an f«dem Blatte die Alltäglichkeiten cmfzuweis«; dock ich hoffe, -er gesund« Sinn der Kunstvereinsbesucher wird danach nichi verlangen. Jedenfalls soll man vnS damit vom Leibe bleibe», dies« Kunst alS deutsch z» erklären. Wl« man Körper tu wenig« Strich« mit Leb« erfüll« kann, zeigt im Nebenrau» Hau« Liebmann. Nur d«r Umritz ist »tt leichter Hand beran-ergriffen; aber ein ganzer Mensch, eia Tempera, ment sicht vor unS. Daher erhascht -er Künstler -en Rhnthmu- und -en Sinn -er Musik, deren Ausdruck der Tanz und die Bewegung ist. wie wenige. Diese Skizzen bedeuten sreilich nur einen Anfang. AuS ihnen muß sick die Kunst und da- Bild entwickeln. Auck die Plastik kann von dieser Formenauffassung gewinn«. Einzelne Aquarelle Larolia« KempterS verdienen der ftottcn Technik weg« Beachtung, Dr. R. L. Mittwoch, 17. April 1018 Der Marine-Etat im Hauptmrofchutz (2 Berlin, 18. April. (Drahtbericht,»s«r«r Bopltneu Schrlstlettuug.) ver H««pta,Ssch»ß d«S RelchSÜUMÜ ft» heute vormittag wled«r zusammen, u» den HaoShaltpta» d«r RetchS- martneverhaltung zu beraten. Der Berichterstatter Abg, Dr. Pfl«,«r (Ztr.) dertchlet über di« n«a «-»gefordert« Stell« »mb ki« d«M ft Verbindung stehend« Ansätze. Hiasichütch eln«S Teils dftfer Wüsche lasse sich ihre B«rechttgung nicht in Abrede stelle». Si» Antrag Gothein, Srzberger, Gröber, Nauman» u. «. wül ö« Reich-Kanzler ersuchen, tn den Betrieben dar Kaiserlich«-Marfte Bo- amtenauSschüss« etnz»rtcht«. Staatssekretär voa Eap«>«: Wett über di« Hälft« der aasi»G«ft» Beamtenvermehrung ist für di« Werft« bestimmt. Lft Hälft» davo» belrlfft »ar Umwandlungen tn etatmäßig« Stell«, atz«« Nicht eine eigentliche Vermehrung. Die Neuforderunge» Pud u»r tzmftft Wesentliche KriegSeinrichkungcn müsse» in die Frted«Sz«tt Übenw» men werden und sind neue große Arbeitsgebiete. Di« HilsSbeamft» verdienen unseren Dank, aber sie verschwinden bet d«r D«mobilisaKoa. Dann dürfen wir nicht ohne etatmäßige Beamte fein. WSHr«d d«r KrieaSjahre sind nur wenig neue Beamtenstellen gefordert »oed«, auch jrtzi wird die Forderung uuf da- Notwendigste beschränkt. Dafür bürgt schon die Mitwirkung des ReichsschatzamleS. Die Verhältnisse auf den Werften waren schon vor dem Kriege einer Aenderuog bedürf tig. DaS hat schon der HauptauSschuh anerkannt. Während der Gel tung deS FloktengesetzeS blieb daS Beamtenpersonal gegenüber dem militärischen Personal zurück. DaS muß geändert werden. Nach dem Kriege werden mancke Aenderungen in der Veamtenorgamfatto» pft- treten. An Wohlwollen.fehlt es der Marineverwaltung nicht, aber eS lassen sich nicht alle Wünsche erfüllen. Abg. Glrdel (Soz.): Die militärische Organisation der Baudwksioneu bedeutet eine Verschwendung und soll beseitigt werden. Wenn die Beamten ihre Wünsche an der geeigneten Stelle vortragen können, so wird daS die Arbeilsfreudigketl erhöhen. Die Erfahrung«» urlt den BeamtenauSschüssen bei den Eisenbahnen sind durchaus beruhigend. Die Angestellten in Kurland und Flandern sind un- zureichend bezahlt, ihre Eingaben bleiben unbeantwortet. ES sollte nicht zu viel Anlaß zu Prozessen gegeben werden. Ist e- wahr, daß dleMartne- und Werftbetrtebe mllitarlslert werd« sollen? Staatssekretär vo« Lapelle: Die Baudtviston in Kiel tst praktisch avsfelöst. LS wäre unrichtig, die Angestellten hinsichtlich der Zulage besser zu behandeln als -le Beamten. Prozesse strengen lücht wir en, sondern sie werden uns aufgehängt. Line Militarisierung unserer Betriebe ist bisher nicht erfolgt. Wettere- ist abzuwark«. Zu Vor schlägen in der grundsätzlichen Stellung der BeamkenauSschüsse ist nur der Reich-Kanzler und da- ReichSami de- Innern berechtigt. Der Staatssekretär begründet dann dte Notwendigkeit der angeforderten Stell« tn zum Teil vertraulich« Ausführungen. Nachdem noch Abg. Giebel (Soz.) die Stellung de- Staatssekretärs zur Frage der Be- amkenausschllsse bedauert hak, wurde die Weikerberalung auf Mittwoch vertagt. Die BesetzW voll Le-rerstellen on sächsische« Volksschulen Dresden, 16. April. (Drahtber. unserer Dresdner Schrtftlaituno.) Der Entwurf eines Gesches über die Be setzung von Lehrerstellen an Volksschulen Ist als Dekret SS dem Landtag zugegangen. Er besagt folgendes: Die ersten l5 in dem Kalendechalbjahr vom Juni 1923 durch Tod, freiwilligen lieber- tritt tn den Ruhestand oder AmkSwechscl frei werdenden Stellen an den Volksschulen, für die das VorschlagSrccht der obersten Schulbehörde zu steht, werden unmittelbar ohne Mitwirkung des Schulvorstandes nnd bei Klrchschullcchrerstellen im Einverständnis mit der kirchlichen Schulbehörde ohxre Mitwirkung des Kirchenvorstandes und des Patronats vorgekommen. In diesem Falle findet 8 20 des Gesetzes des DolksschulwesenS vom 26. April 1373 keine Anwendung. Dieses Gesetz soll mtt dem 1. Juli 1918 in Kraft treten, ^n der S-gründuNg weist die'* Regierung darauf hin, daß sich unter den Kriegsbeschädigten Lehrern nicht wenige befinden, die infolge ihrer körperlichen Verfassung einzelne Anforderungen des Schuldienstes nicht mehr in früherem Umfange zu erfüll« vermögen nnd deshalb nicht an jeder Stelle verwendet werden können. Andere bedürfen zur Herstellung oder zur Erhaltung ihrer Ge- sundheit deS dauernden Aufenthalts von Gegenden, die bestimmten gesundheitlichen Anforderungen für sie entsprechen. Diesen unabweis baren Bedürfnissen will der Regierungsentwurf abhelfen. DreSd«, 1k. Aoril. (Drabtbertchk unserer Dresdener Schrlfkleitung.) Die GesetzgebungSdepulation der Zweiten Kam mer beriet über die Novelle zum Gerich Skostengesetz. Der Enk. rourf fand die Zustimmung d«S Ausschusses. Der Bericht wird demnächst erscheinen. Der außerordentliche Ausschuß für die Neuordnungs frage hat den Bericht über den nalionalliberalen Antrag Dr. Sensert auf Einsetzung einer Landesschulbehörde ferttggcstelit und sich nunmehr der Beratung allgemeiner Fragen zrrgewendct. Der außerordentliche Ausschuß für das Kvhlenregalgesctz hat seine Arbeiten ebenfalls wieder ausgenommen. LS besteht kaum Neigueg, den Beschlüssen der Ersten Kammer beizutreten. Wahrscheinlich wird der Ausschuß der Kammer vorscylagen, auf ihren früheren Beschlüssen stehenzubleiben. Städtische Lheater-Iatendanz. Lugen Aberer vom Skadttheaker ln Basel wurde für die Städtischen Bühnen verpflichtet. Schiller-Verein. Mary Dietrich, deren Auftreten in den Abenden deutscher Meistersprecher durch den Kohlenmangel tm Februar unmög lich wurde, ist jetzt durch ihren Gesundheitszustand verhindert, nach Leipzig zu kommen. An ihrer Stelle wird am Mittwoch, den 2S. April, Lina EarstenS vom Leipziger Schauspielhaus die diesjährigen Melltersprecher-Adende beschließen, indem sie eine Auswahl deutscher Lyrik seit Liliencron vorträgt. Näheres ist ans der heutigen Anzeige zu ersehen. Die Ueberuahm« der Chemnitzer Theater i» städtische Verwaltung. Aus Chemnitz wird uns geschrieben: Der Direktor -er Vereinigten Ehemnlher Stadttheater, R. Tauber, konnte am 13. April auf eine 40jährige Bühnentätlgkcit zurückblicken. Dieses Jubiläum brachte ihm eine Füll« von Ehrungen and äußeren Zeichen -er Anerkennung für die hohen Verbimste, die er sich als Leiter der Chemnitzer Bühnen in seiner sechsjährig« hiesig« Tätigkeit erworben hat. Besondere Be deutung nicht nur für den Jubilar, sondern auch sür das Theaterleben der Stadt Chemnitz erhielt dieser Tag dadurch, -aß di« Stadtverordneten i» ihrer letzten gehelmea Sitzung einer RakSvorlave zustimmten, nach der von Beginn der nm« Spielzeit ab die städtischen und stadtseittg er- pachteien Theater tn eigene Verwaltung übernommen werd« soll«. Zu ihrer Leitung wird als Intendant Herr Direktor Tauber unter Aufhebung seines Pachtvertrages bestellt. In der Wohnung des neuen Intendanten fand am Sonnavend «rmittag eine schl'chtc Feier statt, bei -er Herr Büraermeister Arlart im Namen -«- RateS der Stadt Chemnitz Herrn Direktor Tauber von dem vorstehend« Be schlüsse und d«r Ernennung za Intendanten Kenntnis gab. Iv Be antwortung der von den Delegierten -er verschiedensten Korporation« gehalten« Ansprach« sprach Herr Intendant Tauber herzliche Worte deS Danke-. Am Ad«nb spielte der Jubilar vor einem au-verkaufe» Haus« ln meisterhafter Weise den Shylock im .Kaufmann von Venedig'. An den einzelnen Aktschlüssen wurde er stürmisch gefeiert. «- M»sik. Die älteste Musikalienhandlung N»r««ge»S, -ft Firm» L. Rad«, Berg«, konnte am 13. April auf ein KOjährigeS Besteh« zurückblicken. Der 1897 verstorbene Gründer d«S Geschäftes w«r ft Ronneburg geboren, als» Deutscher (Sachse) von Geburt. D«t Ift»- <mS erfolgreiche Mvstkaliengeschäft wird jetzt von -eo drei Löchte« fts Gründer- geleitet. Leipziger Pro fest««« ft DreSd«»- Innerhalb der KiiftstlerhUfSwoch» werden am Mittwoch vier Leipziger UniversttätSprofessor« ft Dresift» sprechen; Geb Hoftat Dr. Scdmarsow über -en Auferstanb«»« »ch Maria Magdalena in -er Kunst van Giotto bis Rembrandt, Prof. Dr. E. Witkowski über -je Ntbeiiingcildramen Richard Wagner« und Friedr. Hebbel«. Im Gcwerbehaus spricht Prof. Dr. Wackernagel «der da- MutiergotteSdttb in der Kunst, Geh. Rat Dr. Köster Mft Theodor SInrft. , » Mi fand gel Bürge statt. 2 Kabinett« Fried gehabt, l den Kri« »der zu Meinan, Wilson, Fachvert »«» Arb ,n Milsi ble Frei Arbeiter! Welt u wesen s« Di« ai fr ei« l-ätt März 1l betterschc unterstütz ka« biSi beschlösse Konfereu dürfe. L führe», fcstgelegi weder di deS Mili Einigung einen F, als der habe. L und wür Der Kamm« Amerika kannte 2 Weg, au Krieg hi, niemals . Bal, Worte, i Geist d« Kampf t Staat« kragen s, Opfer, - Ozeans i iranische von an Einsicht Pläne d Deutsche: Rechnuni Anlauf n zweite so -aza ven oder den die Ame zu« Sch! er tm Nc zu drt: nungen i stabe S zu Am aus Wo ouswärt Der Frühjahr Politik x ans einer Dio Mei Stone, d war, fach zeitweise 4. März Posikik ° brandmai Amerika stets veri Rechtsar Ke r- laulat, s Georg Kabln Ha«: „Rieuws sind von worden, /^macht wr den Schl nicht vor zwischen in der A Für So: zusammen erklärt, i katholisch und der Hoa, meldet: Cursor d!« Regi die sonst er die T sein« Ot bevnruhi sich ihre: die ganz Rcgierur er bab« ittstcrpar Angrif: .le-sterur !itt, de: Sach« d« .Ri. oen zwis lienstpsl oicder f ielt, un M'iftrr .-.--.--et: seine Pi ubcrc: ck Weche l ,«loh<»