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Freiwillige in Sie Becken eingelegte Gaben kommen unmittelbar Sem Hilf-werk« siir unsere Kriegs- unü Aivtlgefangenen zugute. Vesper in -er Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den IO. Mai 1919, nachm. 2 Uhr. Nr. 2 bis 6 Werke von Karl Löwe. (Zum 5O. Todestage.) ^s. 2oh. Seb. Bach osss-,?--»- Präludium und Fuge in 6-ciur für Orgel. (Peters, Bd. I I.) 2. Szene aus dem Oratorium „Hiob". (Eingerichtet von Otto Richter.) Rezitativ (Hiob). G daß ihr -och barmherzig wärt und nähm t mir nicht den letzten, allerletzten Trost: Mein Ehrenkleid hat Gott mir ausgezogen, die Krön' entrissen meinem Haupt, zerstört mein Gut, entwurzelt meine Hoffnung, ja, von Brüdern fern, ver gessen von den Freunden, bin ich ein Greuel allen, die mir nah'n; denn zwischen Haut und Fleisch hängt mein Gebein, und kaum bedeckt -er Lippen Haut die Zähne! Arioso: Sonst neigten sich die Edlen, wenn ich sprach. Sonst war mein Recht mein Fürstenhut und Mantel: Sonst war ich Aug' dem Blinden, Fuß dem Lahmen, Der Armen Vater und der Waisen Schutz. Jetzt spei'n mich an ehrloser Leute Kinder, Und stets vergebens schrei' ich um mein Recht. Rezitativ (Sopran): Du schreiest um -ein Recht und sprichst, du hieltest die Gebote Gottes? Oh, -aß er selbst Len Nun- dir auf- tät' und zeigte der Weisheit Tiefen dir, daß du erführest, wie viele Schuld er dennoch dir erließ! Er weiß, was keiner weiß, er sieht die Sünden, die niemand sieht: wie sollt' er sie nicht strafen? Lhor (mit Solostimmen): Gib ihm dein Herz und breite Die Hände nach ihm aus, Und wirf des Unrechts Beute Aus deinem Zelt hinaus. So geht zur Lagerstelle Die Hoffnung mit dir ein Und wird wie Schaum der Welle Die Nacht zerronnen sein. Vom Frührotstrahl, dem warmen. Wirst sanft du dann erweckt Und aus der Hoffnung Armen Don niemand aufgeschreckt. Und naht -es Abends Kühle Und bricht die Nacht herein. So schlaf' auf weichem Pfühle Du dann im Frieden ein. (Nachspiel.) W. Tel schow.