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e) Arnold Mendelssohn: Knabenchor-Madrigal Op. 42, Nr. 8: (1855—1933) Immer, wenn der Märzwind weht. Immer, wenn der Märzwind weht, spielen kleine Mädchen Ball: rote Schürzen, blaue Schürzen, blonde Zöpfe, braune Zöpfe, zwischen grauen Häusermauern, die der letzte Sonnstrahl streift; bunte Bälle, graue Bälle schleudern kleine, rote Hände, bunte Bälle, graue Bälle fangen blaue Händchen auf. Hei! wie blau der Ostwind färbt! Heisa! wie die Bälle fliegen! Klitsch! Klatsch! Klitsch! Klatsch! La la la la la la la. Fernher, wie aus Märchengärten, weht ein Duft, streicht um blond und braune Zöpfe, wärmt die rot und blauen Hände, weht um graue Häusermauern: Veilchen! (Th. Kostim) 4. Willem de Fesch; Sonate G-Dur für Violine und Klavier. Largo — Gavotta — Aria — Allemanda. 0 5. Ernste und heitere Volkslieder: a) Es waren zwei Königskinder (bearb. von Siegfried Ochs). Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb; sie konnten beisammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief. „Ach, Schätzchen, könntest du schwimmen, so schwimm doch.herüber zu mir! Drei Kerzchen will ich anzünden, und die soll’n leuchten zu dir.“ Das hört ein falsches Nönnchen, die tat, als wenn sie schlief; sie tät die Kerzlein auslöschen, der Jüngling ertrank so tief. Sie faßt ihn in ihre Arme und küßt seinen roten Mund: „Ach, Miindlein, könntest du sprechen, so wär mein jung Herze gesund!“ Sie schwang sich um ihren Mantel und sprang wohl in die See: „Gut’ Nacht, mein Vater und Mutter, ihr seht mich nimmermeh’.“ Da hört man Glocken läuten, da hört man Jammer und Not, hier liegen zwei Königskinder, die sind alle beide tot. b) Drei Reiter am Tore. Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus, ade! Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus, ade! Und wenn es denn soll geschieden sein, so reich mir dein goldenes Ringelein! Ade, ade! Scheiden und Meiden tut weh. Und der uns scheidet, des ist der Tod, ade! Er scheidet so manches Mündlein rot, ade! Er scheidet so manchen Mann vom Weib, die konnten sich machen viel Zeitvertreib. Ade, ade! Scheiden und Meiden tut weh. Er scheidet das Kindlein in der Wieg’n, ade! Wann werd ich mein schwarzbraunes Mädel noch krieg’n? ade! Und ist es nicht morgen, ach, wär es doch heut! Es macht uns allbeiden gar große Freud. Ade, ade! Scheiden und Meiden tut weh. c) Was blasen die Trompeten? (Für gemischten Chor. — Bearb. von Rudolf Mauersberger.) Was blasen die Trompeten? Husaren heraus! Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus! Er reitet so freudig sein mutiges Pferd, er schwingt so schneidig sein blitzendes Schwert! Juchheirassasa! und die Deutschen sind da, die Deutschen sind lustig, sie rufen: „Hurra! 1