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Vorstehende Bestimmung wird mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß die Schutzmannschaft Anweisung erhalten hat, Säumige unnachsichtlich zur Bestrafung anzuzeigen. Der Gcmeindevorstand zu Schönheide. Außerordentliche General - Versammlung der Ortskrankenkaffe für das Handwerk und sonstige Betriebe zu Eibenstock Wonlag, den 12. Dezember 1904, abends '/-S Mr in,,««ll»l8's Restauration." VsAbnorairiinh;: Ersatzwahl eines Vorstandsmitgliedes seitens der Arbeitgeber. Eibenstock, am 3. Dezember 1904. Der Borstand. Wilhelm Unger, Vorsitzender. Tagesgeschichte. — Deutschland. Daß die Reichsfinamen recht schlechte sind, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Die Militärgesetze und ihre Begründung sind ebenfalls bekannt, und die Neuforderungen sind, wennschon erhebliche Geldmittel zur Behebung der Schäden der zweijährigen Dienstzeit nötig werden, so bescheiden, daß daraus beim bösesten Willen kein Konflikt oder auch nur Lärm erhoben werden kann -- natürlich abgesehen von der professionell und traditionell die Wehrforderungen bekämpfenden äußersten Linken. So verlief der erste Tag der Etat»- und Militärgesetz- Debatten im Reichstag ziemlich einfach. Von Sensation nichts zu merken. Da« schwerverdauliche Zahlenmaterial des Schatz sekretär« konnte natürlich kein besondere» Interesse erwecken. Doch verfehlte e» nicht den Eindruck, wie der Schatzsekretär wiederholt hervorhob, so gehe e« nicht weiter, eine gründliche Reichsfinanzreform und neue Mittel seien nötig. Dazu ertönte von sozialdemokratischer Seite mehrfach der Zwischenruf: Reichseinkommensteuer. Dem Krieg-Minister v. Einem folgte da» Hau» mit gespannter Auf merksamkeit. Er ging aus die Forderungen hinsichtlich ihrer Be deutung für die verschiedenen Waffen, die Artillerie, die Infanterie und die Kavallerie, näher ein und hob dabei die Wichtigkeit her vor, welche besonders der Kavallerie in einem künftigen Kriege zukomme. General v. Einem erklärte: „Weitere Positionen be handeln die Einführung de» Rohrrücklaufgeschützes. Nach vielen eingehenden Versuchen haben wir ein Geschütz ge funden, von dem wir annchmen können, daß e» allen Bedürfnissen in ausgezeichneter Weife entsprechen wird. Ich werde in der Kommission genaue Angaben machen, in welcher Weise die Sache gedacht ist.' Den Schwerpunkt der Rede des Kriegsministers bildete der Nachweis, wie die Einführung der zweijährigen Dienst zeit gewirkt und welche Folgen sie gezeitigt habe. So sehr manche Offiziere nicht ohne Vorurteil an die neue Ordnung der Dinge herangetreten seien, so müsse doch ohne Einschränkung anerkannt werden, daß alle Beteiligten zu leisten sich Mühe gegeben hätten, was in ihren Kräften stand, um die Tüchtigkeit der Armee zu erhalten. Da» Resultat sei aber nur mit Ueberanstrengung der Kräfte zu erreichen gewesen. Es müsse Sorge dafür getragen weiden, da» in Zukunft zu verhindern; insbesondere wie« dabei der Kriegsminister aus die Fürsorge für das UnterosfizierkorxS hin. — Berlin, 3. Dezember. E» werden gegenwärtig Ver suche unternommen, den Abschluß des Tarifvertrages mit Oesterreich-Ungarn noch bi» Enee der nächsten Woche zu erzielen, damit derselbe noch gleichzeitig mit den anderen Handelsverträgen, dem Reichstage vor Weinachten vorgelegt werden könnte. — Der Prinz Friedrich von Hohenzollern ist am Freitag nachmittag in München gestorben. — Nach dem .Hofer Anzeiger" hat der ReichStagS- abgeordnete Münch-Ferber in einem Schreiben an den Liberalen Verein die Nicderlcgung seine« Reich«tagSmandat« -ngezcigt. — Amerika. Der Ueberfchuß der jetzt geschlossenen Ausstellung in St. Louis wirb auf 4 Millionen Mark geschätzt, wa« eine Dividende von 6 v. H. ergibt. Im ganzen wurde die Ausstellung von 19 Millionen Personen besucht. Die Ausgaben betrugen 200 Millionen Mark; der RcgierungSvor- schuß von 4 Millionen Mark wurde zurückgezahlt. — Vom russisch-japanischen Kriege. Die drei Floltenableilungen des Baltischen Geschwader« — auch da« erst im November von Libau au« in See gegangene Ergänzungsgeschwader — befinden sich jetzt in den afrikanischen Gewässern. Au« allen vorliegenden Meldungen über die bis herigen Phasen der Ausreise dieser Floltenableilungen gewinnt der unparteiische Berichterstatter die Ueberzeugung, daß die russische Verwaltung — soweit die Kohlenergänzung der Schiffe in Frage kommt, die weitgehendsten Vorkehrungen getroffen und daß dieser notwendige Apparat bisher auch funktioniert har. Alle Meldungen stimmen darin überein, daß die Flottenabteilungen von einer größeren Anzahl von TranSportdampfern begleitet sind, um au« diesen die Bestände zu ergänzen. Da die Geschwader nur mit mäßiger Geschwindigkeit dampfen — denn erst in den Frühjahrs monaten will man allem Anscheine nach den Kriegsschauplatz zur See erreichen — so fällt e« den begleitenden Transport dampfern nicht schwer, den Kriegsschiffen zu folgen. Bon der Flottenabteilung de» Admiral« RoschdjestwenSly, die ihren Weg an der Westküste Afrika« entlang nahm, besagt die letzte Meldung, daß man eine Kohlcnübernahme auf der Höhe von Swakopmund beobachtete. Falls diese Nachricht zutreffend war, müßten nächster Tage bereit« die ersten Schiffe dieser Abteilung Kavstadt passieren, um dann den Weg nach der Nordspitze von MavagaSkar — Diego Sucraz soll der Rendezvous-Platz sein — einzuschlagen. Konteradmiral Fölkersahm hat niit seinen Schiffen jetzt da» Rote Meer passiert. Er hat die Perim-Jnseln hinter sich und Kur« nach Aden genommen, um dann über die Insel Socotra südwärts zu steuern. Diese Abteilung hat im Roten Meer eine zweifellos recht günstige Fahrt gehabt, denn erst vor wenigen Tagen fand die Durchfahrt durch den Suezkanal statt. Von der dritten Flottenabtcilung — dem Ergänzungsgeschwader — läßt sich heute noch nicht sagen, welchen weiteren Weg die Schiffe nehmen werden, denn die ersten Vorpostenschiffe dieser Abteilungen haben erst am Wochenende die Reede von Tanger erreicht, gleichfalls in Begleitung von Transportfahrzeugen. — Ueber die Munitions-Ausrüstung der Japaner schreibt den .Berl. 9!. N." ein sachverständiger Mitarbeiter: Die modernen Kämpfe machen an die Munition» - Ausrüstung der Artillerie Ansprüche, die alles bis dahin Dagewesene übertreffen. In weiser Voraussicht haben die Japaner dem bereits Rechnung getragen. Eine Batterie, sechs Geschütze und sechs MunitionS- wagen, verfügt über 780 Schüsse, jede« Geschütz also über 130. Dann befinden sich aber bei jeder Infanterie-Division drei Mu nitionskolonnen, die den deutschen „leichten Munitionskolonnen" entsprechen, jedoch 27 Munition-Wagen stark sind und für jede Batterie noch 1620, für jedes Geschütz also 270 Schüsse enthalten. ES werden also für jedes Geschütz nicht weniger al» 400 Schüsse, d. h. mehr al« doppelt so viel wie in Deutschland mitgeführt. Die MunitionSauSrüstung übertrifft sogar die der französischen und selbst die der nordamerikanischen Batterie, welch letztere bis her am reichlichsten mit Munition (358 Schüsse für jede» Geschütz) ausgerüstet waren. Tokio, 3. Dezember. Gestern fand der erste Waffen stillstand vor Port Arthur statt, um die Toten zu be erdigen; derselbe hatte eine Dauer von sechs Stunden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 5. Dezember. Freitag abend fand im Saale de« Feldschlößchen» bei gut besuchtem Hause da» zweite Abonnement konzert unserer Kapelle statt. Da» Programm hatte diesmal eine wesentliche Steigerung erfahren, eS war vor züglich und hoch gewählt, und hat wohl niemand früher geahnt, daß die zweite Musikausführung im Abonnement schon mit der Symphonie, der höchsten musikalischen Darbietung, cinsetzt. Herr Kapellmeister Hönicke bietet eben das Beste vom Besten. Dabei dirigiert er die schwierigen Nummern unter feinster An gabe ter Einsätze, Crescendo» und Decrescendo» :c. sicher und unauffällig ohne jede Partitur! Gerade hierdurch beweist er uns sein tiefe» musikalisches Wissen und Können; und nur Musikmcnschcn von bedeutender Begabung, die übrigen« „dünn gesät und noch dünner ausgcgangen sind", können sich da» leisten. Da» Konzert selbst zeugte von großem Fleiße und gutem Ver ständnisse der Kapelle. Nr. 1, die sz-mpkoniv pastorale, ein große» Musikgemälde von L. v. Beethoven Nr. 6 in i-'-liur war eine Glanzleistung. Wir verweisen hier aus die Erklärung der selben in Nr. 141 d. Bl. und empfehlen bei weiteren ähnlichen Fällen angelegentlichst, diese Klarlegungen recht gut vorher durch zugehen bez. mit in« Konzert zu bringen, um nachlesen zu können; denn nur auf diese Weise bricht sich da« Verständni« solcher Musiken im Publikum Bahn. In a von Nr. 1: „Erwachen heilerer Empfindung aus dem Lande" wurden im Zuhörer fast selbst die Hoffnung und die damit verbundenen heiteren Gefühle aus eine Landpartie, die man bei Antritt einer solchen empfindet, erweckt. Die eigenartigen, anheimelnden Melodien, die bald au» dem zartesten Pianissimo zum lebhaftesten Forte anwuchsen, waren fein, zart und packend gegeben. Wie herrlich machte sich die Vor führung der „Szene am Bache" (d). Hörte man nicht die Wellen über Stock und Stein sich lustig murmelnd wälzen? Ach ja, e« waren Harmonien, die un« so täuschten! Die höchste Leistung»sähigkeit der Kapelle und ihre« Leiter« zeigt sich im Satze c: „Lustige« Zusammensein der Landleute. Gewitter und Sturm". Die scharf abgegrenzten, rhthmischen Abwechselungen zwischen Bläsern und Streichern, die übersprudelnde Freude und schließlich den Reigen darstellend, waren knapp und doch weich gegeben; be sondere« Lob verdienen hier Fazot I und Oboe I. Noch mehr hoben sich die Sturm und Wetter darstellenden Szenerien ab; die ganze Kraft und Fertigkeit der Kapelle — und sie zeigte sich vollwertig! — trat hier hervor. Gerne hätten wir gesehen, wenn vor dem letzten Teil: „Hirtenmelodien und Danklieder" ebenfalls abzesctzt worden wäre. Wir gratulieren recht herzlich zur ersten Symphonie in Eibenstock! Der schwcrvervaulichen Komposition einer Beethoven folgte gewissermaßen al» Erholungs einlage der 2. unv 3. Satz au« dem li-moU-Konzert mit Orchester von Mendelssohn. Zum ersten Male trat hier Frau Mari« Hönicke al« Solistin auf. Da« Ohr mußte sich hier erst an die Verschiedenheit der Klangfarben von Orchester und Klavier gewöhnen; noch Viel eigenartiger aber waren die herr lichen Harmonien der Sphärenmusik von Rubinstein für Streich quartett: der so schroff aufeinanderfolgende Wechsel der ver schiedensten Tonarten, z. B. ve.->-üur—C-llur re. mochten da« fast täuschen, al» ob unrein gespielt würde, wa« durchaus nicht der Fall war. Den „ASra" von Rubinstein, sowie „Vnise miqncme" von I. Eggardt, Solonummcrn für Klavier, gab schon oben erwähnte Solistin wieder. Der erste Eindruck ist der beste; wir gratulieren ebenfalls. Der Anschlag war zart und mild, selbst bei Anwendung des gefährlichen Pedals, und doch wunderbar klar, trotz der schnellen Partien und Läuser, daß der Vortrag ausgezeichnet gelang; wir wünschten nur hierzu einen volltönigen Flügel. Die gutgelungenen Nummern, „Vorspiel zu Hänsel und Gretel" von Humperdink und „Jubelouverturc" von Weber hoffen wir, in den nächsten Konzerten noch öster zu hören, paart sich doch gerade in diesen beiden Kompositionen leichtverständliche Volksmelodie mit der hohen Harmonisierung bedeutender Kom ponisten. Zum Schlüsse sei de« Konzertpublikums gedacht, da« sich, wie schon erwähnt, erfreulicher Weise recht zahlreich einge stellt hatte und au« den verschiedensten Kreisen zusammensetzte; recht so; mag die Muse bezw. die Kunst vereinend wirken und auch dadurch wohltätig werden! E« herrschte während der Dar bietungen die wunderbarste Ruhe, auch da« Rauchen unterließ man gerne, kurz — dem Konzert zeigte sich da« Publikum recht würdig; alle Hochachtung vor solchem Konzertbesuch! Unserer Kapelle wünschen wir weiter glückliche Erfolge! Glück auf! — Eibenstock. Herr Karl Mehncrt, ein Soyn de« hiesigen Buchbindermeisters Herrn August Mehnert, hat auf Grund seiner künstlerischen Leistungen aus dem Gebiete de« Buch bindereigewerbe» und auf Grund seiner sich privatim ungeeigneten wissenschaftlichen Kenntnisse vor der Prüfungskommission in Zwickau die Prüfung zur wissenschaftlichen Befähigung für den ein jährig-freiwilligen Militärdienst mit gutem Erfolge bestanden. Herr Karl Mehnert war Schüler der hiesigen Zweigabteilung der Kgl. Kunstschule Plauen (ganz kurze Zeit hat er auch eine auswärtige Fachschule besucht) und der Handelsschule hier. Durch letztere ist er auch in seiner wissenschaftlichen Ausbildung weiter geleitet worden. Mit Berechtigung können Schule und Kunsthandwerk in gleicher Weise hoch befriedigt sein über einen derartigen Erfolg. Den jungen Handwerkern aber möge dieser Fall Anlaß zur Nach achtung und ernstem Vorwärtsstreben in ihrem Berus geben. — Dresden. Bei der am Freitag hier stattgefundenen Rekrute n-Vereidigung hielt Se.Majestät König Friedrich August folgende Ansprache an die jungen Soldaten: Soldaten Sie haben jetzt unter Anrufung Gotte« de« Allmächtigen und All wissenden den Fahneneid geleistet. Wa« Sie jetzt in diesem Eide Ihrem Könige gelobt und versprochen haben, soll Ihnen durch Ihr ganze« Leben als Richtschnur sein und bleiben. Sie sollen während Ihrer Dienstzeit Ihre Pflicht al» eine heilige betrachten. Ich hege die Erwartung, daß ein Jeder seinem Landesherrn die gelobte Treue bewahren, dem Kaiser und dem Kriegsgesetze ge horsam sein wird. Ich hoffe, daß, wie die Armee in der großen Zeit vor 34 Jahren mit Blut und Leben für da« Vaterland einge- Ireten ist, auch Sie, wenn Deutschland« Ruhm und Ehre c« verlangen, sich stet» al» pflichtgctreue, ehrliebende und tapfere Soldaten bewähren werden. Ich knüpfe hieran die Erinnerung vom vorigen Jahre, wo meine Armee unter der Regierung meine« hvchscligen Herrn Vater« die Ehre hatte, neben preußischen Truppen au« Sr. Majestät de« Kaiser« Munde da« allerhöchste Lob zu ernten. Seien Sie nach dem Beispiele Ihrer Vorgänger in alter Sachsentreue eingedenk der heute in Ihrem Eide über nommenen Verpflichtungen gegen König und Vaterland, gegen Kaiser und Reich. — Plauen, 2. Dezember. Di« Gewerbekammer