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1132 Nachtrag. E. Lommel. Ueber die dichroitische Fluorescenz des Magnesiumplatincyanürs. Carl Rep. XVI, 714f. Aus dem dichroitischen Verhalten des Magnesiumplatincyanürs wird gefolgert, dass die Lichtschwingungen senkrecht zur Polari sationsebene geschehen. Bei diesem Beweise werden die Ein würfe, welche gegen frühere auf den Dichroismus gegründete Be weise aus dem Durchgänge der Strahlen durch den betreffenden Körper zu erheben sind, dadurch vermieden, dass nur die Reflexion an den Flächen benutzt wird. Von den beschriebenen Eigenschaften seien folgende erwähnt. Das von einer Seitenfläche ausstrahlende Fluorescenzlicht ist po- larisirt. Beleuchtet mau durch polarisirtes Licht, so erhält man je nach der Lage der Polarisatiousebene zu der Krystallaxe ver schieden gefärbtes Fluorescenzlicht. Durch einen zweiten Pola risator betrachtet, ergiebt sich dieses Licht in demselben Sinne polarisirt wie das erregende Licht. Das von der Basisfläche zurückgestrahlte, unter Einfluss eines polarisirten Strahlenbündels erregte Fluorescenzlicht ist nicht po larisirt, wenn der Krystall so gestellt ist, dass seine Axe parallel der Richtung der einfallenden Strahlen (etwa horizontal gedacht) ist. Stellt man die Polarisationsebene horizontal und dreht den Krystall um die verticale Axe, so bleibt bei jedem Winkel das Fluorescenzlicht dasselbe. Wird aber die Polarisationsebene ver tikal gestellt und wieder der Krystall gedreht, so dass die Strahlen immer schräger auf die Basisfläche fallen, so ändert sich die Fluorescenzfarbe. Da bei dem ersten Versuche die Normale der Polarisationsebene senkrecht zur Krystallaxe, dagegen bei dem letzten Versuch der Winkel zwischen diesen beiden Richtungen sich ändert, so wird die Aenderung der Fluorescenzfarbe bedingt durch die Aenderung des Winkels zwischen der Normale der Po larisationsebene und der Krystallaxe, woraus Verfasser schliesst, dass die Lichtschwingungen senkrecht zur Polarisationsebene ge schehen. Nn. E. Lommel. Ueber das SxoivEs’sche Gesetz. Carl Rep. XVIII. H. 3 u. 4. p. 232-239f.