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950 39. Elektrophysiologie. H. Kronecker. Ueber die Begriffe Summation von Reizen und Steigerung der Erregbarkeit. Ebenda 286+. Herr Basch hatte früher gezeigt, dass die ganglienlose Herz spitze frequenten (1—2 pro See.) nicht mit gleichviel, sondern mit weit seltneren Contractionen antwortet, wenn die Induktions schläge nicht stärker sind, als diejenigen, welche seltene Pulse unfehlbar auslösen d. h. als die eigentlich minimalen Beize und da er ferner gesehen hatte, dass die Erhaltung einer niederen Pulsfrequenz durch isolirte Reize grössere Stromstärken erfordert, als die Erhaltung einer mindestens ebenso hohen Pulsfrequenz durch rascher auf einander folgende Reize, so hatte er ange nommen, dass auch die nicht unmittelbar wirksamen Reize am Herzen nicht spurlos vorübergehen, sondern dass im Heizen Summation solcher Reize eintrete. Herr Kronecker hatte die Berechtigung dieses Schlusses aus Herrn Basch’s früheren Ver suchen nicht zugegeben, das Resultat derselben vielmehr als eine Bestätigung seiner Beobachtungen angesehen, denen zufolge ein Herzpuls für einige Zeit das Entstehen des nächsten erleichtert, während Herzruhe die Erregung erschwert. Um alle Zweifel zu beseitigen hat nun Herr Basch mit Erfolg versucht, die ruhende Herzspitze durch Wiederholung einzeln unwirksamer Reize in Thätigkeit zu bringen. In derartigen gelungenen Versuchen er scheint die Einwirkung der Herzcontractioneu vollkommen elimi- nirt und es erhellt aus denselben unmittelbar jener Einfluss der Wiederholung unwirksamer Reize, der als Summation bezeichnet worden war. Uebrigens giebt Herr Basch zu, dass mau diesen Effect ebensowohl durch eine Steigerung wie durch Summation der Reize erklären könne. Gd. J. Gad. Einige Beziehungen zwischen Nerv, Muskel, und Centrum. Du Bois-Reymond Areh. 188U, 563-565f. Referent entwickelt einige Gründe, aus denen es ihm wahr scheinlich ist, dass unter physiologischen Bedingungen im nor malen Organismus nicht stets alle Nervenfasern, welche einen einzelnen Muskel versorgen, gleichzeitig in Erregung gerathen,