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39. Elektrophysiologie. I. Elektricität der Organismen. Leon Fredericq. Ueber die elektromotorische Kraft des Warmblüternerven. Aich. f. Physiol. 1880, 65-72f- Herr Fkedekicq hat mit Hülfe des du Bois-REYMOND’schen Compensationsverfahrens die elektromotorische Kraft des Längs querschnittsstromes zwischen Aequator und künstlichem Quer schnitt frischer Warmblüternerven bestimmt. Die untersuchten Nerven stammten von Pferden, Hunden, Kaninchen, einer Ente und einer Katze. Die niedrigsten Werthe ergab die Untersuchung beim Pferd, und zwar 20 Minuten nach Tödtung des Thieres, zu einer Zeit, wo die Nerven von Parallel kaninchen den reellen Werth wie beim lebenden Tkiere zeigten, nur 0,004 bis 0,007 eines Daniells. Der höchste Werth fand sich bei der Ente (0,024 bis 0,027) und als Maximalwerth beim Ka ninchen, dem die zahlreichsten Versuchsobjekte (Nerv, ischiad.) entnommen waren, und bei dem der Werth zwischen 0,015 und 0,028 schwankte. Die Stromkraft des centralen Querschnittes libertraf meistens diejenige des peripheren Querschnitts. Die Abnahme der „latenten“ Stromkraft (Engelmann) erfolgte sehr langsam, erst nach Tagen sank dieselbe auf Null, das heisst zwischen frischem Querschnitt und Aequator ist noch lange Strom nachweisbar. Verhältnissmässig schwach zeigte sich die negative Schwankung an den untersuchten Säugethieren und sie überdauerte scheinbar die Trennung der Nerven vom Thier kür zere Zeit als der Ruhestrom und als der elektrotonische Zu wachsstrom. Letzterer trat stark hervor und erwies sich in seinem zeitlichen Verlauf conform mit dem aus Froschnerven von du Bois- Reymond beschriebenen. Gd. K. Hällsten. Elektrotonus in sensiblen Nerven. Arch. f. Physiol. 1880, 112-115f; Nord. med. Ark. XII. No. 5; .Jahres- ber. d. ges. Medicin 1880, 204f.