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Berlin. Kleiner. 511 lieh bei der geringsten angewandten Helligkeit, was aber ver mutklick von einer irrtkümliclieu Bestimmung der Sectorenbreite herrührte. Hiervon abgesehen zeigten sich die Abweichungen vom TAi.BOT’schen Satze stets kleiner, als der mittlere Beobach- tungsfehler, und dasselbe ergiebt sich als genau auf etwa 1 pCt. II. Ueber das psycho-physische resp. WEBEn’sche Gesetz. Die bei den genannten Beobachtungen erhaltenen mittleren Fehler gestatten nach Feciiner, Volkmann u. A. einen Schluss auf die Unterschiedsempfindlichkeiten; es müssten nämlich nach ihnen bei strenger Giltigkeit des WEBER’scheu Gesetzes die mittleren relativen Fehler von der Helligkeit unabhängig sein. Es zeigt sich indessen, dass dieselben deutlich mit abnehmender Helligkeit wachsen. Die Annahme, dass die Unterschiedsempfindlichkeiten dem mittleren Fehler proportional gesetzt werden dürfen, er scheint Verfasser (sowie E. Müller) zwar nicht streng gerecht fertigt, immerhin aber der Schluss auf eine Abnahme der Unter schiedsempfindlichkeit mit abnehmender Helligkeit sehr wahr scheinlich. Dasselbe scheint sich auch aus der Beobachtung von Plateau zu ergeben, dass Scheiben mit gleicher Sectorenzakl, aber verschiedener Sectorenbreite, bei derselben Rotationsgeschwin digkeit aus dem Flimmern in ein homogenes Aussehen übergehen. Verfasser weist übrigens auf die Möglichkeit bin, dass die zur Erklärung des TALBor’scken Satzes auzuuebmende Functional- beziehung (wie sie von Fick zuerst formulirt ist) nicht gerade in einem psycho-physischen Vorgänge oder im nervösen Erre- gungsvorgange gesucht zu werden braucht, sondern möglicher Weise schon in den photochemischen Vorgängen der Netzhaut stattfinden könnte. Verfasser tbeilt endlich noch Beobachtungen Uber Wettstreit der Sehfelder und über Scheinbewegungen mit. Die erstere be steht darin, dass Nachbilder in einem Auge, auch wenn dieses verdunkelt ist, mit dem hellen Gesichtsfelde des anderen in 'Wett streit treten können. Hat man sich Nachbilder von bewegten Gegenständen, z. B. rotirenden Scheiben erzeugt, so zeigen diese, wie bekannt, eine Rotation in entgegengesetzter Richtung. Dieser kleine Versuch kann in der Weise angestellt werden, dass man