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HELMHOLTz’sche Einrichtung der zeitliche Verlauf beider Induk tionsströme ausgeglichen ist, oder wenn an Stelle des Nerven ein anderer feuchter Leiter gebracht ist, so bleibt die Skala in Buhe. Der Ausschlag, den ein einzelner Oeffnungsstrom bei Durchgang durch den Nerven hervorbringt, ist grösser als der Ausschlag, den ein einzelner Schliessungsstrom hervorbringt. — Befinden sich die sekundäre Spirale und ein Stück des Nerven in einem Kreise, ein benachbartes Stück des Nerven und das Galvanometer in einem zweiten Kreise und lässt man die Unter brechungsfeder spielen, so wird die Skala im Sinne der Schlie ssungsströme abgelenkt. Bei der Discussion der Erscheinungen entscheidet sich der Herr Verfasser dafür, sie wesentlich als elek- trotonische aufzufassen, namentlich wegen der Grösse der erhal tenen Ablenkungen, welche die in Folge von Erregungsschwan kungen zu erwartenden weit übertreffen. Ist diese Auffassung richtig, so muss man aus den mitgetheilten Thatsachen in Ueber- einstimmung mit früheren Angaben des Herrn du Bois-Beymond weiter schliessen, dass die elektrotonisirende Wirkung der Schlie ssungsinduktionsströme stärker ist als die der Oeffnungsströme und dass, wie Herr Hermann früher angegeben hat, die interpo laren Elektrotonusströme den polarisirenden Strömen entgegen gesetzt gerichtet sind. Den scheinbaren Widerspruch der letzteren Folgerung mit den Consequcnzen der Hypothese von der säulen- artigeu Anordnung der elektromotorischen Elemente sucht Herr v. Fleischl unter Anderem durch die Vorstellung aufzuheben, dass durch die auf Drehung der Moleküle verwandte Arbeit der erregende Strom um einen Betrag geschwächt werde, der grösser sei als der Betrag des Stromes, welcher aus der durch Drehung entstandenen säulenartigen Anordnung der auf der Bahn des Stromes gelegenen Molekeln entspringe. Handelt es sich bei den besprochenen Erscheinungen um Vorgänge, die wesentlich von den Erregungsschwankungen un abhängig sind, dann darf man die Anwendbarkeit der Theorie des Matteucci-IlERMANN’schen Kernleitermodells auf die Theorie des Elektrotonus von dem Verhalten dieses Modells unter den oben beschriebenen Versuchsbedingungen abhängig machen. Bei