Volltext Seite (XML)
360 10. Theorie des Lichts. dem gewöhnlichen insofern überein, als sich in jeder Richtung zwei transversale Wellen mit verschiedener Geschwindigkeit fort pflanzen können, deren Schwingungen aut einander senkrecht sind. Beide haben zugleich verschiedene Absorptionscoefficienten. An die Stelle des Ellipsoids der FRESNEL’schen Theorie tritt hier die Fläche so dass die Wellenfläche viel complicirter wird, als in der ge wöhnlichen Theorie. E. Ketteler. Beiträge zu einer endgültigen Feststellung der Schwingungsebene des polarisirten Lichtes. Aun. d. Phys. (2) I. 1877. 206-247, 556-592f; Carl Rep. XIV, 606-642. Die Frage nach der Lage der Schwingungsebene des polari sirten Lichtes steht sowohl historisch wie sachlich in der innigsten Beziehung zur Reflexionstheorie. Zur Entscheidung jener Frage betrachtet daher der Verfasser die Grenzbedingungen, welche für den Uebergang des Lichtes vom Weltäther als erstem Mittel in ein anderes Medium gelten, sucht dieselben auf einheitliche Ge sichtspunkte zurückzufiihren und beleuchtet sie in ihrem gegen seitigen Verhältniss zu einander. Zunächst werden die genannten Grenzbedingungen für den einfachen Fall aufgestellt, dass das zweite Medium ruhend und isotrop ist, wobei die bekannten Prin- cipien zu Grunde liegen, nämlich das der Erhaltung der leben digen Kraft der Körper- und Aethertheilchen (die Körpertheilchen werden, wie in früheren Arbeiten des Verfassers als mitschwin gend angenommen), ferner das Princip der Gleichheit der Defor mation und der Gleichheit der Kraft senkrecht zur Trennungs fläche, endlich das Princip der Continuität der Aethergeschwin- digkeiten parallel der Trennungsfläche. Aus denselben Principien folgen auch die Grenzbedingungen für den Fall, dass an Stelle