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21. Quellen der Wärme. A. Walte». Ueber eine neue chemische Theorie und die Frage ihrer praktischen Verwerthbarkeit. ZS. f. angew. Chem. 1894, 34—35. Oberschles. Bezirksverein, 15. Sept. 1893. [Chem. Centralbl. 1894, 1, 266 -267t- Die thermochemischen Verhältnisse aller Verbindungen werden durch Formeln dargestellt, welche sich von den gewöhnlichen da durch unterscheiden, dass jedes Element mit einem Index versehen ist, der seinen Energieinhalt (ergoploretischen Zustand) in der be treffenden Verbindung zum Ausdruck bringt. Es wird die Annahme gemacht, dass jedes Element höchstens in vier Zuständen ver schiedenen Energieinhaltes existiren kann, die durch a, ß, y, ö be zeichnet werden, und dass der Energieinhalt eines Elementes von der Anwesenheit anderer Elements nicht beeinflusst wird. Der Wasserstoff soll z. B. die ergoploretischen Zustände H“ 25,554, ID 15,154, ID 15,154 und iF 4,754 (in grossen Calorien gemessen) besitzen. Die Formel des Wasserdampfes ist Hg O' 1 ; die Wärme tönung bei der Bildung des Wasserdampfes aus den Elementen er- giebt sich dann aus der doppelten Differenz des ergoploretischen Zustandes von gasförmigem Wasserstoff II“ gegen 1F, vermehrt um die Differenz zwischen gasförmigem CF gegen den im Wasser enthaltenen Sauerstoff O' 5 . Die Formeln werden so eingerichtet, dass eine grobe Uebereinstimmung zwischen Beobachtung und Rechnung hervortritt; dies geschieht dadurch, dass verschiedenen Atomen desselben Elementes in einer Verbindung verschiedene ergoploretische Zustände zugeschrieben werden, z. B. OjC^H'J für Benzol, C“ C ? II 5 für Aethyl, ohne dass ein Grund dafür angegeben wird. Die praktische Verwendbarkeit sieht der Verf. darin, dass sich aus den Verbrennungswärmen der Radicale die Verbrennung»- wärmen auch complicirter Verbindungen bekannter Constitution berechnen lassen. Bgr.