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15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. G. Meslin. Sur le biprisme de Fresnel. C.R. 120, 261—263,1895. DerVerf. weist nach, dass man bei der Berechnung der Inter ferenzsysteme des FBESNEL’schen Doppelprismas gewöhnlich zwei Fehler macht, welche einander gerade aufheben, so dass sich schliess lich doch wieder das richtige Resultat ergiebt. Der erste Fehler besteht darin, dass man den Weg, welchen beide Strahlenkegel im Glase zurücklegen, als gleich ansieht und nicht berücksichtigt; der zweite darin, dass man den virtuellen Bildern des leuchtenden Punktes gleiche Phase zuschreibt. Das Letztere ist aber nur dann gestattet, wenn es sich um tautochrone Brennpunkte des Lichtpunktes han delt, bei welchen die Phasendifferenz zweier Strahlen nicht mehr von deren Richtung abhängt (BiLLE'r’sche aplanatische Halblinsen). Beim FBESNEL’schen Doppelprisma dagegen ist diese Voraussetzung nicht erfüllt; hier treten vielmehr Wellensysteme auf, welche der Verf. früher als ondes parageniques bezeichnet hat. So erklärt sich auch die Thatsache, dass, wenn man das Doppelprisma in transver saler Richtung verschiebt, die Interferenzstreifen sich in derselben Richtung verschieben, trotzdem der Lichtpunkt unbeweglich bleibt und die beiden virtuellen Bilder des Lichtpunktes diese Bewegung nicht mitmachen. . Glch. J. MacE de LEpinay. Mesures optiques d’etalons d’epaisseur. Ann. chim. phys. (7) 5, 210—255, 1895. Während man auf dem Comparator oder mit Hülfe des Sphäro meters planparallele Platten höchstens bis auf mehrere Zehntel u genau messen kann, macht uns der Verf. hier mit einer auf optischer Grundlage beruhenden Methode bekannt, welche gestattet, die Mes sungen bis auf wenige Hundertstel fi genau durchzuführen, was für manche Aufgaben der messenden Physik von grossem Werthe ist. Der Verf. selbst untersuchte auf dem von ihm beschriebenen Wege zwei Sätze planparalleler Quarzplatten von ca. 2, 4, 6, 8, 10 und 20 mm Dicke, welche genau parallel zur Axe geschliffen waren, und verfuhr dabei folgendermaassen : Von einem Heliostaten wurde Sonnenlicht auf eine Sammellinse von 95 cm Brennweite geworfen, in deren Brennpunkt sich ein Spalt von 1 mm Höhe und 2 mm Breite befand. In passender Entfernung hinter diesem Spalt stand ein RowLANn’sches Concavgitter mit 568 Strichen pro Millimeter; das entstehende Spectrum wurde mit einem