O. Lehmann. Ueber Kathoden strahlen und continuirliche Entladung in Gasen. Wied. Ann. 56, 304—346, 1895f. Der Verf. nimmt völlige Uebereinstimmung zwischen Strom bahn und Lichterscheinung an, betrachtet letztere als einen Vor gang im Gase und nicht im Aether und vermuthet, dass auch bei Verwendung constanter Batterien stets nur discontinuirliche Ent ladungen von ausserordentlich hoher Periodenzahl auftreten. Die theils mit Batterien, theils mit Dynamomaschinen von hoher Span nung oder einer Hochdruckinfluenzmaschine erzeugten Erscheinungen werden durch zahlreiche Abbildungen erläutert. Mit einem Braun’- schen Elektrometer werden die zur Entladung nothwendigen Span nungen gemessen und besonders auch die Entladungsverzüge ver folgt. Die hierüber von Jaumann angestellten Beobachtungen werden im Allgemeinen bestätigt. Ebenso hat der Verf. die von Goldstein aufgestellte Ansicht über die Identität des positiven und negativen Lichtes bestätigt gefunden. C. L. JE P. Lenard. Ueber die Absorption der Kathodenstrahlen. Wied. Ann. 56, 255—275, 1895. Die früher aufgefundenen Absorptionserscheinungen der durch ein Aluminiumfenster aus dem Erzeugungsraume in den Beob achtungsraum übergetretenen Kathoden werden quantitativ unter sucht mit dem Ergebniss, dass innerhalb eines sehr grossen Inter valls vom Verdünntesten Gase bis zum dichten Blattgold das Ab sorptionsvermögen der Dichte des Stoffes proportional ist. Zur Messung wird die Entfernung aufgesucht, in welcher ein verschieb barer phosphoreszenzfähiger Schirm eben noch merkbar leuchtet. Nach dem bekannten Absorptionsgesetze ist die Lichtstärke i in der Entfernung r für ein Gas: i =■ J n . e~ ar /r‘ i und für das Vacuum i = so dass das Absorptionsvermögen a bestimmt werden kann. Das Absorptionsvermögen in einem bestimmten Gase hängt in hohem Maasse ab von der Art der Kathodenstrahlen; es ent stehen bei verschiedenem Drucke im Erzeugungsraume verschiedene Arten, und zwar bei höherem Drucke absorbirbarere Strahlen. Die vergleichenden Messungen sind mit einer bestimmten Sorte von Strahlen durchgeführt, welche durch die Funkenlänge 2,8 cm oder das Absorptionsvermögen 3,42 . cur 1 in Luft gekennzeichnet ist. Die Gase sind mit Luft verglichen. Die festen Körper unter sich durch Vergleichen mit in beliebiger Weise über einander gelegten Schichten von Aluminiumblättern bestimmter Dicke gemessen. Einige