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bauten und deren Konstruktion enthält, erblicken wir in jeder Hinsicht ein vorzügliches Werk, indem alle Kapitel desselben so wohl durch Reichthum als auch durch übersichtliche Anordnung des Stoffes sich auszeichnen und nebstdem gründlich bearbeitet erscheinen. Auch glauben wir hervorheben zu müssen, dass die gra fische Methode der Massenvertheilung durch Berücksichtigung des Seitentransportes und sonstiger das schliessliche Resultat beein flussenden Faktoren, wesentlich bereichert wurde, während die Kapitel rücksichtlich der konstruktiven Anordnung der Dämme, Einschnitte und Entwässerungen ausserdem noch durch eine Fülle treffender, musterhaft ausgeführter Details ausgestattet wurden. Auch hinsichtlich der 3 beigeschlossenen Farbendruck-Tafeln ist nur Lobenswerthes zu sagen. E. V. Grundzüge des Eisenbahnwesens in seinen ökonomischen, politischen und rechtlichen Bezie- hungen von Dr. Max Haushofer, Professor der polytech nischen Schule zu München. Verlag von Julius Maier in Stutt gart. 2 Th. Durch das Erscheinen des soeben citirten Werkes wurde nicht nur unsere Fachliteratur nicht unbedeutend bereichert, sondern es wurde auch dadurch ein Leitfaden geschaffen, der vollkommen geeignet ist, die Heranbildung zukünftiger Eisenbahnbeamten zu fördern, und auch allen Jenen, denen sich um Erlangung einer klaren und richtigen Auffassung in Hinsicht der finanziellen, öko nomischen und politischen Seite des Eisenbahnwesens handelt, zur nutzbringenden Instruirung zu dienen. Der ganze Stoff ist in 4 Abschnitte, nämlich: Gründung, Bau, Betrieb und Ertrag eingetheilt, welche durchwegs syste matisch und leichtfasslich behandelt erscheinen. F. V. Die VerwaltungderEisenbahnenunddieBuch- führung im Eisenbahnbetrieb von Louis Schmidt, Stuttgart, Verlag von Julius Maier. Preis 1 Th. 10 S. In dem vorliegenden Werke werden zunächst die Grund sätze und hierauf die Instruktionen, welche zum rationellen Vor gang bei der Verwaltung von Eisenbahnen respective der Buch führung im Eisenbahnbetrieb, nöthig sind, auseinandergesetzt, worauf dann die Buchführung der Taunusbahn, wie selbe von 1860 bis 1866 stattgefunden hat, als Muster beigeschlossen folge. Daher kann die besagte Arbeit von angehenden Bahnbetriebs beamten und auch anderen Industriellen nutzbar verwerthet werden. F. V. Neuere Tunnelbauten. Separat-Ausgabe aus dem Jahrbuche der praktischen Baugewerbe. Dritter Jahrgang. Be arbeitet von Dr. H. Zwick, Lehrer der Naturwissenschaften zu Koblenz, Mitarbeiter verschiedener Bauzeitungen, Redakteur des Jahrbuches der Baugewerbe. Leipzig bei Carl Scholze. Der genannte Separatabdruck hat lediglich den Zweck Allen jenen, welche sich hauptsächlich um die Bauausführungen neuerer grossartigen Tunnelbauten interessiren, eine zeitgemässe Beschreibung derselben in die Hand zu geben. Demnach wird in dem genannten Werke der Bau des Mont-Cenis, Gotthards tunnels und des Michigan-See-Wassertunnels in eingehender Weise behandelt, worauf dann noch die Rigibahn und das grosse Projekt einer Eisenbahnverbindung zwischen England und Frank reich, welche durchwegs viel Interessantes darbieten, durchge- nommen. Unter Anderem werden auch die bis jetzt angewendeten Bohrmaschinen beschrieben und der lebhaft gehaltenen Schilde rungen halber kann das Werk auch bei Reisestudium nutzbrin gend verwerthet werden. F. V. H. Hädicke: Tabellen und Formeln zurBerech- nung der Leistung, des Wasser-und Kohlenverbrauches der Dampfmaschine, mit besonderer Berücksich tigung der Seedampfmaschine. Fürdenpraktischen Gebrauch von See-Offizieren, Fabrikanten, Inge nieuren und Maschinisten. Kiel, Verlag von K. v. Wech mar 1873. Der Verfasser dieser kleinen Broschüre berechnet die theo retische Leistung des Dampfes bei den eincylindrigen Maschinen auf Grund der annähernden Formelp 0 =p|\ — -r^l -■ ^j|, worin schon die Wirkung des schädlichen Raumes berücksichtigt ist und die daraus folgenden Resultate ziemlich gut mit den Re sultaten der rationellen Formeln übereinstimmen, was wir aber dennoch nicht gutheissen können, weil die mittlere Spannung p 0 dann nicht mehr zu der Anfangsspannung symmetrisch, sondern für kleine Drücke verhältnissmässig kleiner, als für grosse ist, wogegen wir den bei grossen Cylindern der Wolf sehen Maschinen erhaltenen Diagrammen zufolge eher das Gegentheil davon als die Wahrheit näher halten würden. Jedenfalls ist der Einfluss der absoluten Grösse der An fangsspannung auf das Verhältniss —bei gebräuchlichen Span nungen ziemlich unsicher und unbedeutend, um darauf der Ein fachheit wegen Rücksicht nehmen zu müssen. Wichtigere Einwendungen haben wir gegen die Art und Weise der Berechnung zu machen, wo der Verfasser, indem er praktische Resultate mittheilen wollte, unserer Meinung nach sein Ziel ziemlich weit verfehlt hatte. Was soll ein wirklich praktischer Maschinenbauer von Tabellen denken, wo der Dampfverbrauch sowohl für kleine als auch für grosse Maschinen gleich gross angegeben wird? Wo z. B. der Dampfverbrauch für eine 45pferdige, mit einer */ 4 Fül- lung arbeitenden Maschine ohne Condensation pro Pferdekraft und Stunde mit 12 kg. gerechnet wird, wogegen für eine Maschine mit Condensation von gleichem Cylinderdurchmesser und der selben Füllung bloss 7'9 kg.? Wir würden etwa um die Hälfte grössere Zahlen für rich tiger halten. Der Fehler liegt darin, dass der Verfasser den indirekten, von den Verlusten, von der Condensation im Cylinder u. s. w. herrührenden Dampfverbrauch äusser Acht gelassen hat. Das Heizvermögen, oder eigentlich die Dampfproduktivität der Kohle wird nirgends kleiner als 6 kg. Dampf, pro 1 kg. Kohle vorausgesetzt, obzwar in manchen Fällen bloss 2 kg. als Grund lage genommen werden kann. Der Modus der Berechnung des Arbeitsverlustes in Folge der Drosslung des Dampfes durch die Drosselklappe, ist weder richtig, noch so einfach, wie man viel leicht dafürhalten würde. Bei Anwendung eines bedeutenden Ex pansionsgrades ist die Drosslung des Dampfes, wodurch derselbe in überhitzten Dampf übergeht, weit weniger schädlich als bei den ohne Expansion arbeitenden Maschinen. Von den doppelcylindrigen Maschinen macht der Verfasser keine Erwähnung, obwohl er aüch auf die Schiffsmaschinen sein Augenmerk gerichtet hatte. Es ist bekannt, dass der Dampf verbrauch bei den Wolf’schen Maschinen, welche jetzt so vielfach auf den Schiffen in Anwendung kommen, bedeutend kleiner als bei den eincylindrigen Maschinen ist. Dem eben Gesagten gemäss muss mit Recht daran ge zweifelt werden, ob das obgenannte Büchlein wirklich zum „prak tischen“ Gebrauche dienen könne. Sa. Kalender für Eisenbahn, Strassen- und Wasser bauingenieure von A. Rheinhard, Bauinspector der k. Oberfinanzkammer und W. Schlebach, Docent am k. Polytechnicum in Stuttgart. Stuttgart, im Verlage von Konrad Wittwer. Preis 1 Thaler. In Anbetracht der reichen und treffenden Auswahl der übersichtlich geordneten praktischen Daten und Tabellen, welche den jeweiligen Bedürfnissen der Praxis in hohem Grade Rech nung tragen, können wir nicht zweifeln, dass dieser so handlich eingerichtete Kalender seines compendiösen Inhaltes halber, ge wiss bald den Eisenbahn-, Strassen- und Wasserbautechnikern zu einem beliebten Vademecum werden wird. Er empfiehlt sich den obgenannten Fachmännern s chon da durch, dass ei’ nebst den üblichen Mass-, „Gewichts-“ und Reduk tionstabellen die meisten von den angewandten Sätzen der Ma thematik, Mechanik, sowie auch die zum Entwerfen von Brücken, Gewölben, Futtermauern, Strassen und Eisenbahnen, Wasserlei tungen, Wehren u. s. w. nöthigen Notaten und Erfahrungsre sultate enthält, und nicht minder auch durch die eingehendere Behandlung der Kapitel betreffend die Rektifikazion der Mass instrumente, Abstecken der Strassen und Eisenbahnkurven, die Ausführung von Futtermauern und die Wasserversorgung der Städte, was in vielen Fällen conveniren dürfte. Durch das künftig in Aussicht genommene Weglassen der Metermassredukzionstabellen wird hoffentlich auch ein Kapitel bezüglich des Eisenbahnhochbaues in das Werk aufgenommen werden, um der Allseitigkeit noch mehr zu entsprechen. Die äussere Ausstattung lässt bei dem mässigen Preise und handlichem Formate nichts zu wünschen übrig. F. V. Im Verlage von Julius Maier in Stuttgart ist soeben er schienen: Der B au und dieAusrüstungvonEisenbahnen von Rndolf Paulus. Zweite Auflage. Mit 93 Holzschnitten. Preis 2 Thaler. Die vorliegende zweite Auflage des von dem in der Eisen bahnfachliteratur rühmlichst bekannten Verfasser herstammenden Werkes, welches den Bau und die Ausrüstung der Eisenbahnen in 6 Abschnitten (Entwickelung der Eisenbahnen, Tracprungar- beiten, Organisation des Baudienstes, Unterbau, Oberbau und Betriebsmittel und Hochbau) in systematischer, klarer’ und leicht fasslicher Weise encyklopädisch behandelt, wird gewiss von Allen, denen es entweder um Erlangung einer allgemeinen Bildung in diesem bereits in alle Schichten der Bevölkerung mehr oder weniger eingreifenden Geschäftszweige zu thun ist, oder aber denen die Aneignung dieser Kenntnisse in Folge näherer Ge schäftsbeziehungen zu diesem Zweige nöthig ist, sowie auch selbst von Seite der speziell gebildeten Techniker, welche sich auch in den übrigen Fächern allseitigere Kenntnisse erwerben wollen, mit grosser Anerkennung aufgenommen werden. Angesichts des reichen Inhaltes, nebst Angabe der vielen, hoch zu schätzenden Ansichten und Erfahrungssachen, hinsicht lich des Geschäftsabschlusses, der zu verwendenden Materialien, Konstruktionsregeln, hinsichtlich der Art der Verrechnung usw. dürfte von Seite der Abnehmer dieses Werkes die vollkommene Zufriedenheit zu gewärtigen sein. F, V.