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76 I. Weißpapp. Man rührt 10 Loth Grünspan mit Essig an, setzt Wasser hinzu und weicht 4 Pfd. Pfei fenthon in dieser Flüssisgkeit auf. Sobald der selbe völlig aufgeweicht ist, bringt man 1 Pfd. ge stoßenes Gummi arabicum hinzu, läßt dieses völlig zergehen, rührt durch und setzt soviel Was ser hinzu, daß die Masse die nöthige Druckcon- sistenz hat. Alsdann rührt man noch ^ Pfund Kupfervitriol und 3 Loth Weinsteinsäure in gepulvertem Zustande in den Papp ein. II. Rothpapp. In 10" 8. starker essigsaurer Thonerde brühe weicht man 2 Pfd. Pfeifenthon ein, setzt ^ Pfd. gestoßenes Gummi arabicum hinzu und läßt die Masse so lange an einem lauwarmen Ort stehen, bis das Gummi völlig gelöst ist. Man rührt nun noch 6 Loth Kupfervitriol gestoßen in die Masse und schüttet noch eine Auflösung von 4 Loth Grünspan in möglichst wenig starkem Essig hinzu. Man rührt nochmals alles gut durch und kann dann den Papp benutzen. III. Braunpapp. Zu dem Rothpapp II. rührt man noch '4 Pfd. holzsaure Eisenbrühe von 10' 8. IV. Schwarzpapp. ^ Pfd. Blauholzextract löst man in 6 Pfd. kochendem Wasser, läßt erkalten, seihet durch und löst in der klaren Flüssigkeit Pfd. Kupfer vitriol. 20 Loth Gummi arabicum schüttet man in die Flüssigkeit und läßt dieselbe unter öfte rem Rühren so lange stehen, bis das Gummi völlig zergangen ist. Man rührt daun um, schüttet 2 Pfd. Pfeifenthon in die Masse und läßt auch dieses völlig zevgehen. Mau löst 4 Loth Grünspan in möglichst wenig kochendem starkem Essig, setzt die Lösung der übrigen Masse hinzu und vervollständigt dieselbe schließlich durch Einrühren von 12 Loth holzsaurer Eisenbrühe von 12" 8. Diese vier Papps druckt man an den betreffen den Stellen mit der Hand oder Perrotine auf nnd hängt die Waare vier Tage lang. Man küpt nun nach Bedürniß und sorgt dafür, daß beim Aufhängen der nassen Waare dieselbe sich nicht reibe und so der Papp verletzt werde. Nach dem Küpen und Hängen Passirt man die Waare durch ein 60" R. warmes Kuhkothbad. Dasselbe enthält auf jedes Stück Waare 15—20 Pfd. Kuhmist. Der Papp weicht hier soweit auf, daß er beim folgenden Spülen und Klopfen sich leicht ablöst. Man färbt nun aus und kann hier entweder Krapp oder künstliches Alzarin anwenden, welches letztere keine Avivage mehr erfordert. Beim Ausfärben mit künstlichem Alizarin verwendet man etwa 1'/, Pfd. Alizarinpaste, giebt 1 Liter Kleie hinzu und färbt sonst wie gewöhnlich aus. Soll mit Krapp ausgcfärbt werden, so nimmt man etwa 6 Pfd. Krapp, 3 Psd. Weizenkleie und 1'/- Pfd. Schmack und färbt darin wie gewöhnlich, spült und Passirt die Waare noch durch ein kochen des Kleienbad, spült nochmals und kann dann bleichen oder eine schwache Chlorpassage geben. Waschen der Glacehandschuhe. Man legt die Handschuhe in ein mit Deckel ver sehenes Gefäß mit Benzin eine Stunde lang ein, spült sie dann mit der Hand in dem Benzin aus, nimmt heraus nnd bürstet mit einer reinen weichen Bürste leicht über. Die schmutzigen Stellen reibt man mit einem in reines Benzin getauchten weichen Läppchen nach, spült die Handschuhe in einem zwei ten Gefäß mit reinem Benzin, schlägt in reine Lein wand ein, ringt darin aus, weitet die feuchten Handschuhe mit einem Stock und hängt sie zum Trocknen an die Lust. Die trockenen Handschuhe weitet man nochmals, streicht sie glatt und preßt.