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69 Der Leim macht die Appretur hart, und im Falle man dieselbe weich haben will, muß man die Menge des Leims verringern. Kommt es auf Billigkeit des Verfahrens an, so kann man zur Herstellung der Masse verwenden: 6 Pfd. Kartoffelstärke, 1, Pfd. Leim, 4 Pfd. Talcum, 4 Pfund Pfeifenkhon und i, Pfund Pottasche. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. Seil längerer Zeit kommt im Handel unter dem Namen „Safsransurrogat" ein gelber Farbstoff vor, welchen man anck unter dem Namen „Goldgelb" (Hunne ä'or) nicht selten angeboten findet. Dieser Farbstoff ist nach Wichelbaus Binitrok resylsaures Kali und bildet braune krümelige Masten. Unsere Leser, welche ja wohl alle das Buch „Leichtfaßlich e Chemie" besitzen, finden darin auf Seite 115 einen gelben Farbstoff unter dem Namen „Victoria Orange" erwähnt, welcher ebenfalls als ein binitrokresylsanres Salz bezeichnet und dessen Zusammensetzung an gedachtrr Stelle genügend erklärt ist. Trotzdem nun Victoria orange und Goldgelb oder Sassrauersatz (nicht zu ver wechseln mit Sasfranin oder Safflorersatz) dieselbe chemische Zusammensetzung haben, ist erstercs röthlich gelb, letzteres rein gelb, auch schmilzt das letztere schon bei 110» C. Wir haben es also mit zwei verschiedenen Körpern von derselben chemischen Zusammensetzung zu thun. Der Fall ist durchaus nicht selten, daß Körper bei gleicher chemischer Zu sammensetzung ganz ungleiche Eigenschaften zeigen. Wer weiß nicht, wiesverschieden Terpentinöl und Ci- tronenöl von einander sind, und doch haben beide eine und dieselbe chemische Zusammensetzung. — Auf Seite 114 der „leichtfaßlichen Chemie" findet sich das Naphtalingelb beschrieben, dasselbe ist ein Salz der Binitronaphtylfäure. Dusart (vormals Che miker beiPoirrier und Chappat fils in Paris) stellte in Wien das ebenfalls gelbe Salz der Mononitro- naphtylsäure aus. — Ein in England lebender Mitarbeiter unserer Zeitung, C- Dreyfus, nahm ein Patent aus für dasBraunfärben undDrucken vonBaumwollenstoffeu mit Mahagoniholz. Die Waare wird mit ei ner Metallbeize (wohl Zinnoxyd) behandelt und dann mit 3—10 Pfd. Holz unter Zusatz von 5—10 pC. vom Gewichte des Holzes an Kreide nnd etwas Leim kochend ausgesärbt. Schließlich wird das Zeug gewaschen und durch eine Chlorkalkauflösung pasfirr. Wer Mahagoniholzabfälle billig haben kann, dürfte gut thun, billiges Braun auf die ge dachte Art zu färben. Fragen zur Anregung und Beantwortung. 855) In No. 2 dieses Jahrg. ist Seite 12 eine elastische Appretur für Baumwollengarn ange geben, zu welcher ich folgende Fragen stelle: u, Wieviel Garn kann man mit der angebenen Masse tränken? b, Schüttet nian die ganze Masse auf einmal in das Gefäß? o, Läßt sich gefärbtes Leinengarn auch auf diese Art appretiren? 6, Bei meiner sonst angewendeten Appretur kleben die Fäden immer an einander; ist dies bei dieser Appretur auch der Fall. 6. in k. 856) Ich appretire schwarze halbwollene Lappen mitOchsenblut. Ich bekomme ein schönes Schwarz; aber Wasser giebt auf dem appretirten Stoff Flecke. Wie kann ich das vermeiden? 11. in 6. 857) Wie färbt man Marineblau auf halbwollenen Lappen? k. in D. 858) Wie färbt man Schwarz, Gelb, Roth und Blau walkecht aus Wolle? 8. in 1>. 859) Wie färbt man Wachs? V. in 1?. 860) Wie färbt man schönes Schwarz auf Tuchen, dessen Wolle beim Spinnen mit Seiden abfall vermischt ist? V. in 6. 861) Wie färbt man nach neuesten Verfahren schönes Schwarz auf feinen Filzhüten? V. j» lj. 862) Wie verwendet man Dividivi zum so genannten Beizen auf Noppen? V. in II. Frage-Beantwortung. Bläuliches Violett auf Flanell (Frage 849) färbt man, wie in No. 6 dieses Jahrg. Seite 42 angegeben ist. Die Red. Ein schönes Tafelviolettschwarz zu Flam men auf Baumwollengarn (Frage 850) ist auf Seite 66 in dieser Nummer enthalten. Die Red. Als echtes Holzblau ans loser Wolle (Frage 851) lassen sich die beiden auf Seite 58 der No. 8 angegebenen Holzblaus mit gutem Erfolg benutzen. Die Red. Fuchsin (Frage 852) hat überhaupt eine große Neigung abzuschmutzen, und es ist daher immer