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holzbrühe und etwa Quart Salmiakgeist. Darauf wird durch Wasser gezogen und auf frischer Flotte wasserlösliches Anilinviolett nach Muster aufgesetzt. Sollte die Farbe zu roth au-- fallen, so giebt man beim nachherigen Waschen et was Salmiakgeist hinzu. 33. AuUchgrün. Auf schwarzer Kette. Die Waare wird angesctten wie bei Holzblau und nach Muster mit Gelbholz und Blauholz ausgefärbt. Um die Farbe lebhafter zu machen, kann man auf demselben Bade etwas Jndigcar- min und Pikrinsäure aufsetzen. 34. Bordeaux. Auf schwarzer Kette. Man siedet die Waare an, wie bei Holzblau angegeben. Man färbt dann auf frischer Flotte mit Rothholzabkochung, Blauholz und Or- feille nach Muster. Bei gelberen Nüancen kann man etwas Gelb Holz oder Curcuma zusetzen. Waschen -er gefärbien Bü'ische. Das Waschen der gefärbten Plüsche geschieht in einer Maschine folgender Einrichtung. Eine geräumige kastenförmige hölzerne Kufe ist zu zwei Drittel mit der Waschflüssigkeit gefüllt. Letztere kaun durch ein Dampfrohr erwärmt werden. Dicht über dem Niveau der Flüssigkeit befindet sich ein kurzes nach unten gebogenes Abflußrohr in der Knfenwand, aus welchem die Flüssigkeit abrinnt, sobald sie sich vermehrt. Es wird dadurch das Niveau immer gleichmäßig erhalten. Stellen wir uns den Kasten in seiner längsten Ausdehnung durchschnitten vor, so liegt ganz auf der rechten Seite oberhalb ein Walzenpaar n and l> quer über dem Kasten. Die untere Walze l> ruht in festen Lagern und wird von der Maschine in eine rotirende Bewegung von links nach rechts ver setzt. Sie zieht natürlich die mit Pression darauf liegende Walze -c in entgegengesetzter Richtung mit sich. Die Walze » ruht nicht wie b in festen La gern, sondern in einem gewöhnlichen Schlitzlager und lauft deshalb lose mit. Beide Walzen sind aus hartem Holz gearbeitet und haben einen Durch messer von 1 Fuß. Tie Walze macht 40 Um drehungen per Minute. Die Breite der Walzen wie der ganzen Maschine richtet sich nach der Breite der zu waschenden Waare. Für »/, breite Waare reicht eine "/» breite Maschine aus. Die Stücke werden an einander genäht, so daß sie ohne Ende durch die Maschine laufen. Vor den Walzen, also weiter entfernt von der rechten Wand des Bottichs läuft ein Rohr in der Richtung der Walzen quer über die Kufe. Dasselbe ist an der unteren Seite mit feinen Sieblöchern versehen nnd spritzt fortwäh rend frisches Wasser auf die darunter hinziehende Waare. Vor diesem Rohr, welches wir v nennen wollen, ist eine schmale Bürste ck angebracht, welche ebenfalls quer über den Bottich hinläuft. Die Bor sten derselben stehen nach unten, so daß die Haare der mit der rechten Seite darunter hinlaufenden Waare durch die Bürste emporgerichtet werden. Schließlich befindet sich vor der Bürste, also in der Nähe der linken Bottichwandung eine gewöhnliche Leitrolle o. Die Waare läuft links beginnend zunächst über die Leitrolle e, zieht daraus unter der Bürste 6 ge spannt hindurch, erhält dann von o einen Strahl frischen Wassers und gelangt schließlich zwischen die beiden Walzen a und b. (Fortsetzung folgt.) Appretur für grobes Leinen. (Siehe das Muster auf heutiger Beilage und ver gleiche Frage 844.) Auf 50 Liter Appreturmaffe. 4 Pfd. Gummi Tragant weicht man in der nöthigen Menge Wasser ein, läßt aufquellen, rührt 2 Pfd. Kartoffelstärke in Wasser auf, kocht ei nen gleichmäßigen Kleister daraus, fügt das aufge quollene Gummi Tragant hinzu, ebenso '/, Pfd. in Wasser aufgelösten Leim, erhitzt das Ganze unter stetem Rühren zum Kochen, fetzt 2 Pfd. Rinder talg hinzu, ebenso 6 Pfd. in Wasser aufgeweichten Pfeifenthon und 1 Pfd. Pottasche, rührt die Masse kalt, nimmt die Waare hindurch, trocknet sie, sprengt und mangelt.