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36 Ebenso erzeugt eine zu geringe Zahl von Weiß beizen — man darf nicht weniger anwenden als sechs — Abtrocknen bei zu niedriger Tempera tur und wenig andauerndes Aushängen an die Luft zwischen jeder Oelbeize ein mageres Roth. Nach äugest eilten Versuchen muß die Luft recht feucht, Ozonhaltig und nicht kalt sein. Die Stücke sollen an Hellen, nicht zu sonnigen Orken aufge- HLngt werden. (Schluß folgt.) ^appenfiirberei. Havanna auf Seide. Auf 1 Kleid. Man kocht Pfund Terra zapaniea. in Wasser ab, macht darans eine 70 Grad warme Flotte und löst in derselben 2 Loth Kupfervi triol auf. Auf diesem Bade hantirt man die vor her gut gewaschene und gespülte Waare eine halbe Stunde lang, nimmt heraus und geht auf ein fri sches Bad aus 4 Loth chromsaurem Kali. In diesem hantirt man eine Viertelstunde, drückt ab und passirt durch ein frisches Bad mit Schwefel säure. Darauf spült mau. Man erhält eine frischere lebhaftere Farbe, wenn man die so behandelte Waare nun auf frischem Bade mit etwas Anilin-Bismarck oder gelbem Eorallin (sogenanntem Auilinorange) nüancirt. In jedem Falle drückt man nachher ab, nimmt durch Gummiwasser und appretirt auf der Trommel. Penst auf halbwollenen Kleidern. Auf 10 Pfund. Man kocht 2 Pfund Schmack in Master ab, seihet durch und löst in der klaren Flüssigkeit ^ Pfd. marseiller Seife auf, legt die Waare über Nacht ein, drückt am anderen Morgen ab und bringt auf ein frisches Bad aus Dahlia- oder Me- thylviolett, welches man langsam zum Kochen er hitzt und dann mit der Waare erkalten läßt. Sollte die Farbe nicht dunkel genug ausfallen, so setzt man von der filtrirten Farbstofflösung nach und nach zn. Man drückt ab, passirt durch Gummi-Tra gant und appretirt auf der Trommel. Das Appretiren der Seidenstoffe. (Hierzu die Abbildungen auf Tcuel 1. vor. Jahrg.) (Fortsetzung.) Sie sind für Moirv's am meisten geeignet, und je besser der Stoff, desto schöner der erzielte Moire. Man halbirt das Stück, indem man dasselbe der ganzen Länge nach aufrollt und über einander legt. Die Enden des Stückes berühren sich dann und das Stück selbst ist auf die Hälfte seiner Länge einge schrumpft. Die beiden rechten Seiten müssen auf einauderliegen. Das so vorbereitete Stück wird auf gebäumt und auf den untersten Baum des auf Ta fel 1 veranschaulichten Calanders gelegt. Zwischen der unteren Papierwalze und dem eisernen Rouleau läuft' die Waare hindurch und wickelt sich dann auf einen Baum auf. Die Pression muß dabei eine ziemlich starke sein, richtet sich aber nach der Natur des Stoffes; ebenso richtet sich die Temperatur der Heizung nach der Farbe der Seidenwaare. Ge wöhnlich genügt der einmalige Durchgang zwischen Papier- und Eisenwalze. Manchmal, besonders wenn der Moiro stark hervortreten soll, läßt man das Stück zwischen der unteren Eisen- und der oberen Papierwalze nochmals hindurchlaufen. Bei dieser Behandlung erhält die Waare den sogenannten wilden Moirö. Für ordinaire Stoffe, häufig auch in der Lappenfärberei, wo mau alte Stoffe aufzumoiriren hat, erzeugt man den Moire künstlich. In die Eisenwalze ist dns Moi- remuster cingravirt. Man läßt das Eisenrouleau einige Drehungen leer machen, wobei sich das gra- virte Muster auf die Papierwalze überträgt. Nun läßt man einfach den Stoff zwischen der unteren Papier- und der Eisenwalze hindurchlaufen. Das gravirte Muster preßt sich ein, und man erhält auch so einen wilden Moire. Der auf diese Weise erzeugte Moire zeigt niemals den schönen Reflex des natürlichen: ebenso ist er weniger haltbar. Auf gleichen Prinzipien beruht die Herstellung des ^loire krantzais. Der Calander ist in derjeni» gen Stellung gezeichnet, in -welcher >1oirä trunpsis hergestellt wird. Zwischen dem Baum und den