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227 25 Pfd. auf 100 Psd. Wolle. Die Farbe wird Resultat besteht darin, daß ich bei blendend weißer lebhafter, wenn man statt des Krapps Garancinc Spitze den Grund in gelben und röthlichen Mode in Anwendung bringt. Von letzterer gebraucht man färben und in Hellgrau und Dunkelgrau hergestellt in diesem Falle etwa 13 Pfund. habe. Färberei der Plüsche, Krimmer rc. (Schluß aus Nr. Ls.) Bedeutend schwieriger als die erste Art ist die zweite Art der gespitzten Plüsche herzustellen, die mit Heller Spitze und dunklem Grunde. In Eng land hat man darin schon eine Fertigkeit erreicht; in Deutschland dagegen ist es bei einigen, unbedeu tenden Versuchen und bei dem frommen Wunsche geblieben. Das höchste Ziel, was ich mir bei meinen Ver suchen gesteckt habe, ist die Herstellung eines schwar zen Plüsches mit weißer Spitze. In England hat man dieses Ziel bereits erreicht. Es giebt dazu zwei Wege- Erstens, man färbt den ganzen Stoff in der Farbe an, welche die un tere Hälfte des Flors erhalten soll und trägt dann mit eiuer Bürste eine Beize auf, welche die Grund farbe wieder ganz oder theilweise zerstört und da durch eine Helle Spitze giebt. Man kann auf diese Weise Schwarz oder Holzbraun mit einer gelben oder orange Spitze versehen; im Uebrigen hat dieser Weg zu keinem guten Resultat geführt. Besser ist jedenfalls der zweite Weg; man ver sieht die Spitze des Flors mit einem Ueberzug, der allen Einflüssen der Färberei widersteht, färbt den Stoff in der Farbe an, welche die untere Florhälfte erhalten soll und entfernt dann den Ueberzug wie der, worauf die Spitze sich schön weiß zeigt. Das Geheimniß liegt hier sowohl in der Herstellung des Ueberzugs, als auch im nachherigen Färben. Denn daß es einen Ueberzug giebt, der den verschiedenen Operationen beim gewöhnlichen Förden widersteht, also echt gegen Alkali und Säure ist und dann, ohne dem so difficilcn Stoffe zu schaden, wieder entfernt wird, ist wohl nicht denkbar. Man muß demnach darauf bedacht sein, die Färbung in möglichst neu tralen Bädern vorzunehmen. Auf einige Mittheilungen fußend, die ich einem mir bekannten, englischen Coloristen verdanke, habe ich viele Versuche gemacht. Das bis jetzt erzielte Färberei der Baumwolle. Zinnsalzküpe zur Erzeugung eines schönen und vollständig echten Hellen Indigoblau auf baum wollener Stückwaare. 6 Psd. gebrannten Kalk löscht man mit Wasser und macht daraus eine dünne Milch, reibt 1'4 Psd. Indigo wie gewöhnlich mit Wasser ab, rührt den wässerigen Indigo in die Kalkmilch ein, rührt gut um und gießt während des Rührens die Auflösung von 6 Pfd. Eienvitriol und 10 Loth Zinnsalz in die Masse. Man läßt die so her gestellte Küpe zwölf Stunden stehen und kann daranf färben. Lichtblau auf Baumwollengarn. Auf 10 Pfd. Man hantirt die gebleichte Baumwolle eine Stunde lang auf einem 70° R. warmen Bade aus 2'/- Pfd. marseiller Seife, windet ab und trock net. Man löst 2 Pfd. Alaun in Wasser auf, an drerseits 1 Pfd. Bleizucker, gießt beide Lösungen zusammen, läßt absetzen, zieht die klare Lösung ab uud löst in derselben Pfund krystallisirte Soda auf. Auf der so hergestellten essigsauren Thonerdebrühe hantirt man die Waare eine halbe Stunde lang, windet ab, erhitzt das Bad auf 40° R. und setzt so viel als nöthig von einer Auflösung von grünstichigem Anilinblau hinzu, geht mit dem Garn eiu, erhitzt langsam zum Kochen und hantirt fortwährend. Man thut gut, den Farbstoff nicht auf einmal sondern nach und nach hinzuzufügen. Die Farbe wird dadurch weit lebhafter. Ist die gewünschte Nüance erreicht, so windet man ab, verkühlt und spült. Auf dem Färbebade etwa abgesetzter Schaum muß vor dem Eingehen mit dem Garn stets sorg fältig entfernt werden. Sollte der Farbstoff nicht leicht genug aufgehen,