Volltext Seite (XML)
174 Die Farbe bleibt also fast dieselbe bei natürlicher und künstlicher Beleuchtung. Dagegen kann man sich die Veränderung oder das Zerfallen des Haar blond, erzeugt durch Mischen von Roth, Gelb und Blau durch folgende Ueberlegung unschwer er klären. DaS Haarblond ist ein Grau, gemischt mit Gelb und Roth. Es befinden sich also auf dem Stoff folgende einzelne Farben Blau Roth Roth Gelb Gelb dazu kommt durch die künstliche Beleuchtung noch Gelb, so daß wir alsdann folgende Farben unS auf der Faser vereinigt denken können. 6Iau Roth kokt. Gelb Gelb Ootb. Das LIuu, Kord, Oslb vereinigt sich nun zu Schwarz und es tritt dafür der Rest der Färbung Roth Gelb Gelb gleichsam hervor und erzeugt ein röthlichcs Gelb, das dem Haar das fuchsige Ansehen giebt. (Fortsetzung folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 922) Wie stellt man röthliche Drapfarbe auf Wollengarn her? v. in 923) Ist es möglich, weißenAlpacca (baum wollene Kette) schön gelb zu färben, und auf wel chem Wege geschieht dies? 8. in k. 924) Giebt es einen Farbstoff Llou-uoir; wo her bezieht man denselben, und wie ist damit zu fär ben? R. in L. 925) Was ist Eisennitrat, und woher be zieht man dasselbe? v. in 8. Frage-Beantwortung. Um die nach dem Blaurscspt in Nr. 11, Seite 82 (Frage 918) erhaltene Farbe blauer zu mache», ist es nur nöthiz, etwas weniger Schwefelsäure zu nehmen und nachher zu schauen. Man ver fahre also wie folgt. Auf 200 Pfd. Wolle. 40 Pfd Alaun, 4 Pfd. Kupfervitriol, Pfd. chromsaures Kali, 1'L Pfd. Schwefelsäure Pfd. Doppeltchlorzinn, ansieden u. ausfärben mit 80 Pfd. Blauholz, abschrecken und schauen mit etwas Soda oder Salmiakgeist. 8. in L. In Betreff der Walkfarben Roth, Blau und Biolett (Frage 919) sei folgendes bemerkt. Roth blauet in der Walke stets nach. Man hat deshalb die Nüance einen oder zwei Scheine Heller in der Farbe zu halten, als sie nach der Walke sein soll. Ein Walkroth erzielt man nach dem in Nr. 15 dieses Jahrgangs Seite 114 angegebenen Ver fahren. Anilinblau und Violett darf mit scharfer Seife oder Soda nicht gewalkt werden. Man walke also entweder mit Seife, welche man durch Zusatz von Oel möglichst abgestumpft hat oder man walke ganz nnd gar mit Vollerde. Manche Walker ver wenden für feine Farben auch Schweinekoth, wel cher gut walkt und die Farbe nicht angreift. Die Red. WalkechteS Rothbraun (Frage 921) läßt sich auch egal nach rer angegebenen Art mit chromsau rem Kali sehr wohl erzeugen. Das Nicht-Egal- werden der Farbe rührt einfach daher, daß die Waare nach dem Ansieden lagern mußte. In diesem Falle vertheilt sich die Sudflüssigkeit, und da dieselbe auch kalt noch beizt, so muß die Waare unregelmäßig werden. Man vermeide dies einfach dadurch, daß man die Waare entweder bis zum Ausfärben im Sud liegen läßt oder sofort nach dem Sieden durch Was ser passirt. Die Red. Farbwaaren-Preise. Am 10. Juni 1674 wurden in Berlin ge zahlt für: Alaun, krystall, in Onginalfässern 4 Thlr. „ Mehl 4</, Thlr. Albumin aus Ei 1'/„ Thlr Anilinfarben, Fuchsin la., Diamant großkrystall. 3 Thlr. Fuchsin In-, klein krystall., 2 Thlr ,, ,, Ha-, ,, ,, 2 Thlr. ,, Blau, gewöhnlich, Spiritus löslich la. 5'/.. Tblr. Ha. 4'/, Thlr. grünstichig 9 Thlr.